Saint-Coulomb

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Saint-Coulomb
Sant-Kouloum
Saint-Coulomb (Frankreich)
Saint-Coulomb (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bretagne
Département (Nr.) Ille-et-Vilaine (35)
Arrondissement Saint-Malo
Kanton Saint-Malo-1
Gemeindeverband Pays de Saint-Malo Agglomération
Koordinaten 48° 41′ N, 1° 55′ WKoordinaten: 48° 41′ N, 1° 55′ W
Höhe 0–52 m
Fläche 18,04 km²
Einwohner 2.920 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 162 Einw./km²
Postleitzahl 35350
INSEE-Code
Website www.saintcoulomb.com

Küste bei Saint-Coulomb

Saint-Coulomb (bretonisch Sant-Kouloum) ist eine französische Gemeinde mit 2920 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Ille-et-Vilaine in der Region Bretagne. Die Bewohner werden Colombanais und Colombanaises genannt.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt zwischen Saint-Malo und Cancale und in 70 Kilometern Entfernung zur bretonischen Hauptstadt Rennes.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde hat ihren Namen vom irischen Mönch Columban, der im Jahr 580 am Guesclin-Strand bei Saint-Coulomb landete und begann, in Europa zu missionieren.
Bereits gegen 450 vor Christus gab es eine kleine Festung, von der noch heute Überreste zu finden sind. Angeblich landete an einem Strand bei Saint-Coulomb der Sarrezenenkönig, der auf der Flucht vor den Karolingern war. Er ließ sich auf einer Insel nieder, wo er dreißig Jahre lang lebte. Als er von der bevorstehenden Ankunft Karls des Großen erfuhr, flüchtete er erneut und ließ ein Kind zurück. Karl der Große nannte es Glay Acquin. Daraus wurde später Guesclin. Diese Familie herrschte lange Zeit über das Dorf. Gegen 1254 errichtete der Dorfherr eine Festung, die für eine leichtere Verteidigung zum Landesinneren hin sorgte. Im Mittelalter erwarb die Familie Plessis-Bertrand die Herrschaft über Saint-Coulomb, Cancale und angrenzende Dörfer bis an die Stadtmauern von Saint-Malo. Noch heute stehen die Ruinen des Schlosses Le Plessis-Bertrand, das 1598 infolge der Religionskriege zerstört wurde. Den Herrschern gehörte auch die Mühle am Mer du Lupin, die bereits um das Jahr 1200 existierte. Heute gibt es dort die einzige Düne an der Küste von Ille-et-Vilaine zu sehen. Im 17. Jahrhundert bauten sich wohlhabende Reeder aus Saint-Malo in Saint-Coulomb Malouinières, große Landhäuser. Auf dem Gebiet von Saint-Coulomb gibt es noch heute fast zwanzig solcher Häuser. Während der Französischen Revolution – das Dorf trug zu der Zeit den Namen Coulomb Rocher – gab es auch zivile Opfer. 1911 kaufte Sidonie-Gabrielle Colette ein Haus in Saint-Coulomb. Sie blieb dort bis 1926. Im Zweiten Weltkrieg gab es nahe Saint-Coulomb mehrere deutsche Bunkeranlagen, die eine alliierte Landung an der Küste verhindern sollten. Im 19. und 20. Jahrhundert veränderte die lokale Wirtschaft ihren Schwerpunkt weg vom Fischfang hin zum Gemüseanbau.[2]

Demografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2017
Einwohner 1390 1542 1611 1746 1938 2168 2348 2707

Altersstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

28 Prozent der Bevölkerung sind 19 Jahre alt oder jünger. Sieben Prozent der Bevölkerung sind 75 Jahre alt oder älter.[3]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche Saint-Colomban

Siehe: Liste der Monuments historiques in Saint-Coulomb

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Patrimoine des Communes d’Ille-et-Vilaine. Flohic Editions, Band 1, Paris 2000, ISBN 2-84234-072-8, S. 278–282.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Saint-Coulomb – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Archivierte Kopie (Memento vom 14. März 2011 im Internet Archive)
  2. Archivierte Kopie (Memento vom 7. Oktober 2011 im Internet Archive)
  3. Archivierte Kopie (Memento vom 1. November 2010 im Internet Archive)