Sheila Young

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sheila Young
Voller Name Sheila Grace Young-Ochowicz
Nation Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Geburtstag 14. Oktober 1950 (73 Jahre)
Geburtsort Birmingham, Michigan
Größe 163 cm
Gewicht 59 kg
Karriere
Disziplin Eisschnelllauf
Radsport
Verein Wolverine Sports Club
Status zurückgetreten
Medaillenspiegel
Olympia-Medaillen 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Eisschnelllauf-WM-Medaillen 3 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
Bahnrad-WM-Medaillen 3 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Teilnehmer im Eisschnelllauf
 Olympische Winterspiele
Gold Innsbruck 1976 500 m
Silber Innsbruck 1976 1500 m
Bronze Innsbruck 1976 1000 m
 Mehrkampfweltmeisterschaften
Bronze Assen 1975 Mehrkampf
Bronze Gjøvik 1976 Mehrkampf
 Sprintweltmeisterschaften
Gold Oslo 1973 Mehrkampf
Gold Göteborg 1975 Mehrkampf
Gold Berlin 1976 Mehrkampf
Teilnehmer im Radsport
Bahnradsport-Weltmeisterschaften
Bronze Marseille 1972 Sprint
Gold San Sebastián 1973 Sprint
Bronze Rocourt 1975 Sprint
Gold Monteroni di Lecce 1976 Sprint
Gold Brünn 1981 Sprint
Silber Leicester 1982 Sprint
 

Sheila Grace Young-Ochowicz (* 14. Oktober 1950 in Birmingham, Michigan) ist eine ehemalige US-amerikanische Eisschnellläuferin und Bahnradsportlerin. Sie wurde in beiden Sportarten Weltmeisterin und gewann im Eisschnelllauf drei Medaillen bei den Olympischen Winterspielen 1976, darunter die goldene im Sprint über 500 m. Auf dieser Distanz stellte sie außerdem zwischen 1973 und 1976 drei Weltrekorde auf.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kindheit und Jugend (bis 1968)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sheila Young stammt gebürtig aus Birmingham, einem Vorort von Detroit im US-Bundesstaat Michigan. Sie wuchs als zweites von vier Geschwisterkindern mit einer älteren Schwester und zwei jüngeren Brüdern auf.[1] Youngs Eltern waren beide sowohl im Eisschnelllauf als auch im Radsport aktiv. Ihr Vater Clair war auf dem Rad mehrfacher Staatsmeister von Michigan und spielte eine wesentliche Rolle in der Organisation des örtlichen Wolverine Sports Clubs.[2] Über ihre Eltern kam Sheila Young früh mit Sport in Berührung: Als Kleinkind lernte sie Schlittschuhlaufen, mit vier Jahren fuhr sie Rad.[3] Erst mehrere Jahre später trat sie auf dem Eis zu Wettkämpfen an, was sie rückblickend damit erklärte, sie sei schüchtern gewesen und habe nicht gewollt, dass Leute sie bei Rennen anstarrten. 1963 starb Youngs Mutter an Krebs.[4] In den folgenden Jahren wurden Sheila Young und ihre Geschwister von ihrem Vater allein erzogen.[2] Die Familie zog nach Detroit, wo Clair Young eine neue Stelle angetreten hatte.[5] Weiterhin fuhr er mit seinen Kindern in der Freizeit zu Eislauf- und Radrennen und trainierte seine Tochter während ihrer gesamten Jugend.[3] Auf nationaler Ebene stieg Sheila Young zu den führenden Eisschnellläuferinnen auf, verpasste aber die Qualifikation für die Olympischen Winterspiele 1968 in Grenoble. Ebenfalls 1968 schloss sie den Besuch der Denby High School in Detroit ab.[6]

Weltmeistertitel und olympische Erfolge im Eisschnelllauf und Radsport (1968 bis 1982)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sheila Young bei der Eisschnelllauf-Mehrkampfweltmeisterschaft 1974

Nach dem High-School-Abschluss zog Young nach Milwaukee in Wisconsin, wo sich mit dem Wisconsin Olympic Ice Rink in West Allis die zu ihrer aktiven Zeit einzige 400-m-Eisschnelllaufbahn in den Vereinigten Staaten befand. 1970 wurde sie zum ersten Mal nationale und nordamerikanische Eisschnelllaufmeisterin. 1971 übernahm der Niederländer Peter Schotting Youngs Eisschnelllauftraining.[3] Unter seiner Anleitung verfolgte Young ein intensives Trainingsregime mit täglich mindestens vier Stunden Übungen.[7] Sie qualifizierte sich für die Olympischen Winterspiele 1972 in Sapporo und belegte dort als bestes Ergebnis Rang vier im 500-m-Rennen, das ihre Mannschaftskameradin Anne Henning für sich entschied. Young verpasste die Medaillenränge um acht Hundertstelsekunden und bezeichnete das Ergebnis als enttäuschend, gleichzeitig aber auch motivierend, weil sie nach ihrem ersten Jahr ernsthaften Trainings bei Schotting deutliche Fortschritte erkannt habe.[8]

Mit ihrer geringen Größe von etwa 1,63 m (5 ft 4) und einem Gewicht von knapp 60 Kilogramm war Young körperlich am besten für die Sprintstrecken veranlagt, bei denen es auf kraftvolle Geschwindigkeitsschübe ankommt.[9] Dementsprechend feierte sie den Großteil ihrer Erfolge auf den Kurzdistanzen: 1973, 1975 und 1976 wurde sie jeweils Sprintweltmeisterin im Vierkampf aus jeweils zwei Rennen über 500 m und 1000 m. (1974 stürzte sie und spielte keine Rolle bei der Medaillenvergabe.[10]) Zwischen Januar 1973 und März 1976 stellte sie drei 500-m-Weltrekorde auf. Als erste Eisschnellläuferin benötigte sie weniger als 41 Sekunden für diese Distanz. Im Allround-Mehrkampf – bestehend aus jeweils einem Rennen über 500, 1000, 1500 und 3000 m – gewann Young 1975 und 1976 zwei Weltmeisterschafts-Bronzemedaillen, wobei sie jeweils die Schnellste über 500 m und 1000 m war, auf den beiden längeren Distanzen aber mehrere Sekunden auf die Gesamtsiegerinnen Karin Kessow beziehungsweise Sylvia Burka verlor. Bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck gewann Young die Goldmedaille im Eisschnelllauf über 500 m, die Bronzemedaille über 1000 m und wurde Zweite über die 1500-m-Distanz. Sie war damit die erste Sportlerin der USA, die drei Medaillen bei Olympischen Winterspielen gewann.[8] Bei der Abschlussfeier trug sie die US-amerikanische Fahne.

Parallel zu ihrer Eislaufkarriere begann Young Anfang der 1970er-Jahre, Radfahren nicht mehr lediglich als Trainingsdisziplin zur Überbrückung der Sommermonate zu betrachten, sondern auch in dieser Sportart Wettkämpfe zu bestreiten: 1971 gewann sie als Bahnradsprinterin ihren ersten Titel bei den von der Amateur Bicycle League of America ausgerichteten nationalen Meisterschaften.[8] Sie setzte sich dabei gegen die fünf Jahre jüngere Sue Novara durch,[11] die im Radsprint Youngs stärkste Rivalin in den USA blieb. Sämtliche nationale Meistertitel in dieser Disziplin zwischen 1971 und 1981 gingen entweder an Young oder an Novara. Auch auf internationaler Ebene zählten beide US-Athletinnen zu den stärksten Bahnradsprinterinnen und kämpften um Weltmeistertitel.[12] Young gewann 1972 WM-Bronze und wurde bei den Welttitelkämpfen 1973 in San Sebastián mit einem Sieg im Finale gegen Iva Zajíčková zum ersten Mal Radweltmeisterin. Ihren zweiten Weltmeistertitel gewann Young 1976 in Monteroni di Lecce im direkten Duell gegen ihre Teamkollegin Novara.[13] Damit wurde sie sowohl 1973 als auch 1976 im gleichen Jahr Weltmeisterin im Eisschnelllaufen und im Bahnradfahren. Sheilas jüngerer Bruder Roger Young war ebenfalls erfolgreicher Radfahrer und nahm 1972 an den Olympischen Spielen in München teil. Frauenradsport war dagegen in den 1970er-Jahren noch keine olympische Sportart. Die erste olympische Goldmedaille für Frauen im Bahnsprint wurde erst 1988 und somit nach Youngs Karriereende verliehen.[14]

1976 heiratete Sheila Young den Radsportler Jim Ochowicz, wurde kurz danach zum ersten Mal Mutter und unterbrach ihre sportliche Laufbahn für mehrere Jahre.[3] Die Familie Young-Ochowicz zog in dieser Zeit nach Lake Placid, wo Sheila Young für das Organisationskomitee der dort stattfindenden Olympischen Winterspiele 1980 arbeitete.[15] Für ABC kommentierte sie die olympischen Eisschnelllaufrennen in Lake Placid.[16] Young begann 1980 wieder sowohl mit dem Rad- als auch mit dem Eisschnelllauftraining.[3] Auf dem Rad errang sie 1981 ihren vierten nationalen Meistertitel (nach 1971, 1973 und 1976) sowie bei der WM in Brünn ihren dritten Weltmeistertitel. Im Eisschnelllauf verpasste sie als Siebte beziehungsweise Dreizehnte bei den Sprintweltmeisterschaften 1981 und 1982 weitere Medaillen. Infolge ihrer zweiten Schwangerschaft zog sie sich anschließend mit Anfang 30 vom aktiven Sport zurück.[3]

Nach der aktiven Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sheila Young-Ochowicz schloss nach dem Ende ihrer Sportkarriere ein sportpädagogisches Bachelorstudium an der University of Wisconsin–Milwaukee ab. Sie arbeitete danach als Sportlehrerin, erst in Milwaukee,[3] später in Menlo Park in Kalifornien.[17] Mit ihrem Ehemann Jim Ochowicz (der von 2002 bis 2006 Präsident des US-amerikanischen Radsportverbandes USA Cycling war) hat sie drei Kinder. Ihre zweite Tochter Elli Ochowicz (* 1983), die sie bis 1997 trainierte,[14] nahm zwischen 2002 und 2010 als Eisschnellläuferin an drei Olympischen Winterspielen teil.

Öffentliches Bild und Würdigung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Sheila Youngs aktiver Zeit in den 1970er-Jahren genossen weder Eisschnelllauf noch Radsport große öffentliche Aufmerksamkeit in den Vereinigten Staaten. Während Young in Europa gemäß eigener Aussage nach ihren Weltmeistertiteln und Weltrekorden bekannt war, wurden in den USA ausschließlich ihre Leistungen bei Olympischen Spielen wahrgenommen.[18] 1976 war sie auf dem Titelblatt der olympischen Vorschau des US-Fachmagazins Sports Illustrated für die Winterspiele in Innsbruck abgebildet.[19] Nach Einschätzung der Sportjournalistin Janice Kaplan aus dem Jahr 1979 war Youngs Auftreten – auch bedingt durch ihren Ganzkörperanzug – für das amerikanische Publikum zu distanziert (im Original: „too unneeding of affection“), Young erschien demnach „unverwundbar“. Weil man sie zwar bewundert, nicht aber geliebt habe, sei sie entgegen der Erwartungen einiger Beobachter nicht zum absoluten Medienstar aufgestiegen.[20]

Im historischen Vergleich zählt Young im Eisschnelllauf zu den stärksten Sprinterinnen des 20. Jahrhunderts. Als erste Athletin gewann sie drei Titel bei den seit 1970 ausgetragenen Sprintweltmeisterschaften. In den modellgestützten „universellen Eisschnelllauf-Ranglisten“ einer 2013 an der Reichsuniversität Groningen eingereichten Dissertation steht sie an fünfter Position im 500-m-Ranking – hinter Jenny Wolf, Bonnie Blair, Catriona LeMay Doan und Karin Enke – sowie an siebter Position über 1000 m.[21] Mehrere andere Athletinnen bestritten in späteren Jahrzehnten wie Young erfolgreich parallel Wettkämpfe im Radsport und im Eisschnelllauf. Christa Rothenburger aus der DDR, die in den 1980er-Jahren ebenfalls in beiden Disziplinen Weltmeisterin wurde, sagte, sie sei von Young (und Beth Heiden) zum Sportartenwechsel inspiriert worden.[22]

Das United States Olympic Committee zeichnete Young 1976 und 1981 als Sportlerin des Jahres aus. Sie wurde 1981 in die International Women’s Sports Hall of Fame der Women’s Sports Foundation aufgenommen. Seit 1988 gehört sie der United States Bicycling Hall of Fame sowie der Michigan Sports Hall of Fame an, seit 1991 außerdem der National Speedskating Hall of Fame.[23]

Eisschnelllauf-Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympische Winterspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sheila Young nahm an zwei Olympischen Winterspielen teil: Bei ihrem Debüt in Sapporo 1972 blieb sie ohne Medaille, vier Jahre später in Innsbruck gewann sie Gold über 500 m, Silber über 1500 m und Bronze über 1000 m.[24]

Olympische Winterspiele 500 m 1000 m 1500 m
Jahr Ort
1972 Japan Sapporo 4. 16.
1976 Osterreich Innsbruck Gold 1. Bronze 3. Silber 2.

Mehrkampfweltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1973 bis 1976 nahm Young an vier aufeinanderfolgenden Mehrkampfweltmeisterschaften teil. Sie gewann dabei zwei Bronzemedaillen. Die folgende Tabelle zeigt ihre Zeiten – und in Klammern jeweils dahinter ihre Platzierungen – auf den vier gelaufenen Einzelstrecken sowie die sich daraus errechnende Gesamtpunktzahl nach dem Samalog und die Endplatzierung. Die Anordnung der Distanzen entspricht ihrer Reihenfolge im Programm der Mehrkampf-WM zu Youngs aktiver Zeit.[24]

Mehrkampf-WM 500 m
(in Sekunden)
1500 m
(in Minuten)
1000 m
(in Minuten)
3000 m
(in Minuten)
Punkte Platz
Jahr Ort
1973 Schweden Strömsund 43,56 0(1) 2:26,21 (14) 1:33,26 (11) 5:19,76 (16) 192,219 11.
1974 Niederlande Heerenveen 44,44 0(1) 2:21,52 0(3) 1:30,43 0(4) 5:07,30 (11) 188,045 4.
1975 Niederlande Assen 42,30 0(1) 2:23,42 0(6) 1:30,87 0(1) 5:08,65 0(9) 186,984 Bronze 3.
1976 Norwegen Gjøvik 42,26 0(1) 2:20,76 0(6) 1:28,69 0(1) 5:12,09 (14) 185,540 Bronze 3.

Sprintweltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Young gewann zwischen 1972 und 1982 drei Goldmedaillen bei Sprintweltmeisterschaften. Die folgende Tabelle zeigt ihre Zeiten – und in Klammern jeweils dahinter ihre Platzierungen – auf den vier gelaufenen Einzelstrecken sowie die sich daraus errechnende Gesamtpunktzahl nach dem Samalog und die Endplatzierung. Die Anordnung der Distanzen entspricht ihrer Reihenfolge im Programm der Sprint-WM zur aktiven Zeit Youngs.[24]

Sprint-WM 500 m
1. Rennen
(in Sekunden)
1000 m
1. Rennen
(in Minuten)
500 m
2. Rennen
(in Sekunden)
1000 m
2. Rennen
(in Minuten)
Punkte Platz
Jahr Ort
1972 Schweden Eskilstuna 44,20 0(1) 1:34,87 (12) 44,76 0(1) 1:37,60 (17) 185,195 8.
1973 Norwegen Oslo 43,44 0(1) 1:30,45 0(1) 43,37 0(1) 1:31,16 0(2) 177,515 Gold 1.
1974 Osterreich Innsbruck 51,72 (27) 1:34,20 0(3) 43,18 0(1) 1:27,35 0(1) 185,675 11.
1975 Schweden Göteborg 44,34 0(6) 1:29,94 0(1) 43,92 0(1) 1:29,63 0(1) 178,045 Gold 1.
1976 Deutschland Berlin 42,87 0(1) 1:28,56 0(1) 42,60 0(1) 1:28,40 0(1) 173,950 Gold 1.
1981 Frankreich Grenoble 42,67 0(7) 1:27,29 (14) 42,43 0(5) 1:26,58 0(7) 171,985 7.
1982 Niederlande Alkmaar 43,25 (11) 1:32,93 (26) 43,25 (13) 1:29,19 (15) 177,060 13.

Persönliche Bestzeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf allen vier Distanzen lief Sheila Young ihre persönlichen Bestzeiten im Winter 1976.[24] Ihre Leistungen über 1000 m und 500 m hatten als nationale Rekorde bis 1980 beziehungsweise 1988 Bestand und wurden dann von Beth Heiden beziehungsweise Bonnie Blair verbessert.[25] Über 1500 m war Leah Poulos im nationalen Vergleich im Winter 1976 um einige Zehntelsekunden schneller, über 3000 m war Young etwa fünf Sekunden von Beth Heidens US-Bestleistung entfernt.[26]

Strecke Zeit Datum Ort
500 m 40,68 s 13. März 1976 Inzell
1000 m 1:24,38 min 12. März 1976 Inzell
1500 m 2:14,68 min 31. Januar 1976 Davos
3000 m 5:02,88 min 24. Januar 1976 Madonna di Campiglio

Weltrekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In ihrer Laufbahn stellte Sheila Young fünf Weltrekorde auf: drei auf der 500-Meter-Sprintstrecke und zwei im Sprintvierkampf (bestehend aus zwei 500-Meter- und zwei 1000-Meter-Rennen). Alle Bestleistungen erzielte sie auf den Bahnen in Davos und in Inzell, die wegen ihrer Höhenlage (1500 Meter beziehungsweise 700 Meter) und dem damit verbundenen geringeren Luftwiderstand besonders schnelle Zeiten erlaubten.[27] Auf der noch schnelleren Bahn in Medeo bestritt Young keine Wettkämpfe.[28] Dort unterbot zwischenzeitlich die Russin Tatjana Awerina Youngs Rekorde und dort war auch Christa Rotheneburger Anfang der 1980er-Jahre um einige Zehntelsekunden über 500 Meter schneller.

Aufgestellte Weltrekorde von Sheila Young[29]
Nr. Disziplin Zeit/Punkte Datum Ort Bestand Nachfolgerin
1 500 Meter 41,80 s 19. Jan. 1973 Eisstadion Davos 2 Jahre und 51 Tage Tatjana Awerina
2 Sprint-Mehrkampf 173,450 20. Jan. 1973 Eisstadion Davos 2 Jahre und 68 Tage Tatjana Awerina
3 500 Meter 40,91 s 31. Jan. 1976 Eisstadion Davos 42 Tage Sheila Young
4 500 Meter 40,68 s 13. März 1976 Eisstadion Inzell 5 Jahre und 14 Tage Christa Rothenburger
5 Sprint-Mehrkampf 166,210 13. März 1976 Eisstadion Inzell 5 Jahre und 15 Tage Christa Rothenburger

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. George Sullivan: Sheila Young. In: Modern Olympic Superstars, New York 1979, S. 32–47, hier S. 34.
  2. a b Leanne Smith: Peek through time: Clair Young, 91, has been a gold-medal influence for numerous Jackson-area athletes auf mlive.com. 27. Februar 2010. Abgerufen am 19. Januar 2024.
  3. a b c d e f g A. Petruso: Sheila Young. In: Dana R. Barnes (Herausgeberin): Notable Sports Figures. 2004. S. 1819–1821.
  4. Bill Dow: Following Mom’s Icy Footsteps: Medalist’s Daughter Will Skate In Torino. In: Detroit Free Press, 10. Februar 2006, S. D4. Abgerufen am 19. Januar 2024 via ProQuest. Ein anderer Bericht nennt 1962 als Todesdatum, vgl. Leanne Smith: Peek through time: Clair Young, 91, has been a gold-medal influence for numerous Jackson-area athletes auf mlive.com. 27. Februar 2010. Abgerufen am 19. Januar 2024.
  5. Judy L. Hasday: Sheila Young. In: Extraordinary Women Athletes, New York 2000, S. 106–109.
  6. Joe Soucheray: Sheila Young, Mankato 1977, S. 23.
  7. Joe Soucheray: Sheila Young, Mankato 1977, S. 18.
  8. a b c Karin L. Haag: Young, Sheila. In: Anne Commire & Deborah Klezmer: Women in world history : a biographical encyclopedia, Waterford 1999, S. 86–87.
  9. Joe Soucheray: Sheila Young, Mankato 1977, S. 11.
  10. Eisschnellauf: Titelkämpfe der Merkwürdigkeiten. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. Februar 1974, S. 17. Abgerufen am 20. Januar 2024 im F.A.Z.-Bibliotheksportal.
  11. Ergebnis der US-Sprintmeisterschaft 1971 auf radsportseiten.net. Abgerufen am 19. Januar 2024.
  12. Christopher Matthews: She was the Young of Old. In: Sports Illustrated, 20. September 1976. Abgerufen am 19. Januar 2024.
  13. Peter Joffre Nye: Hearts of Lions : The History of American Bicycle Racing. University of Nebraska Press, Lincoln 2020, S. 250–252.
  14. a b Mark Beech: Sheila Young, Speed Skater. In: Sports Illustrated, 4. Februar 2002. Abgerufen am 20. Januar 2024 via vault.si.com.
  15. George Sullivan: Sheila Young. In: Modern Olympic Superstars, New York 1979, S. 32–47, hier S. 47.
  16. Jack Craig: ABC’s Olympic Team. In: Boston Globe, 10. Februar 1980, S. 1. Abgerufen am 20. Januar 2024 via ProQuest.
  17. Linda Hubbard: 1976 Winter Olympic speed skating champion Sheila Ochowicz keeps competitive juices flowing auf inmenlo.com. 9. April 2014. Abgerufen am 20. Januar 2024.
  18. Steve Friess: Metro Detroit Native Sheila Young-Ochowicz on the Olympics & Winning Gold. In: Hour Detroit, 2. Februar 2022. Abgerufen am 20. Januar 2024 via hourdetroit.com. „In Europe, I was very famous. But then, in the U.S., maybe not so much. In the U.S., every four years, you would see speedskating. That was about it.“
  19. Cover der Sports Illustrated-Ausgabe vom 2. Februar 1976, abgerufen am 20. Januar 2024 via sicovers.com.
  20. Janice Kaplan: Women and Sports, New York 1979, S. 55, zitiert nach Wendy Olson: Beyond Title IX: Toward an Agenda for Women and Sports in the 1990's. In: Yale JL & Feminism, 1990, 3. Jahrgang, S. 105–151, hier. S. 121.
  21. Bertus Gatze Talsma: Performance Analysis in Elite Sports. University of Groningen, SOM research school, 2013, S. 202–203. Abgerufen via research.rug.nl am 20. Januar 2024 (PDF).
  22. Mede Nix: East Germany dominated the track events through the first... auf upi.com. 2. September 1986. Abgerufen am 20. Januar 2024. „'I know Sheila Young and Beth Heiden, and they were the women who made me think I ought to try bicycling,' she said.“
  23. Profil von Sheila Young in der Michigan Sports Hall of Fame. Abgerufen am 20. Januar 2024.
  24. a b c d Profil von Sheila Young auf SpeedSkatingNews.info. Abgerufen am 20. Januar 2024.
  25. Country Records History (500 m / 1000 m) auf SpeedSkatingNews.info. Abgerufen am 20. Januar 2024.
  26. Country Records History (1500 m / 3000 m) auf SpeedSkatingNews.info. Abgerufen am 20. Januar 2024.
  27. Weiches Wasser. In: Der Spiegel, Nr. 52/1973. Abgerufen am 20. Januar 2024 via spiegel.de.
  28. Medeo ist wieder im Gespräch - als Olympiabahn. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9. Februar 1983, S. 21. Abgerufen am 20. Januar 2024 im F.A.Z.-Bibliotheksportal. Laut dem F.A.Z.-Artikel ließ der sowjetische Verband bewusst keine Amerikaner in Medeo antreten. Sheila Young wird mit der Aussage zitiert: „Sie [die Sowjets] haben Angst, daß wir auf ihrer verrückten Wünderbahn ihnen alle Weltrekorde abnehmen und daß wir so schnell laufen, daß sie auf Jahre hinaus keine mehr aufstellen können.“
  29. Weltrekorde von Sheila Young-Ochowicz auf SpeedSkatingStats.com, abgerufen am 20. Januar 2024.