Staufenberg (Niedersachsen)

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Wappen Deutschlandkarte
Staufenberg (Niedersachsen)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Staufenberg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 21′ N, 9° 37′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 03152026Koordinaten: 51° 21′ N, 9° 37′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Göttingen
Höhe: 297 m ü. NHN
Fläche: 77,55 km2
Einwohner: Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03152026 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „span“ Einwohner je km2
Postleitzahl: 34355
Vorwahl: 05543
Gemeindeschlüssel: 03 1 52 026
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hannoversche Str. 21
34355 Staufenberg
Website: www.staufenberg-nds.de
Bürgermeister: Bernd Grebenstein (parteilos)
Lage der Gemeinde Staufenberg im Landkreis Göttingen
KarteNiedersachsenStaufenbergHann. MündenSchedenBührenNiemetalJühndeDransfeldAdelebsenFriedlandRosdorfGöttingenBovendenGleichenLandolfshausenSeulingenWaakeSeeburgEbergötzenDuderstadtObernfeldRollshausenRüdershausenRhumspringeWollershausenGieboldehausenWollbrandshausenBodenseeKrebeckWalkenriedBad SachsaBad Lauterberg im HarzHerzberg am HarzHerzberg am HarzHerzberg am HarzHattorf am HarzHattorf am HarzWulften am HarzElbingerodeHörden am HarzOsterode am HarzBad Grund (Harz)Harz (Landkreis Göttingen)Harz (Landkreis Göttingen)Harz (Landkreis Göttingen)Landkreis GoslarLandkreis NortheimLandkreis NortheimHessenThüringenSachsen-Anhalt
Karte

Staufenberg ist eine Gemeinde im Landkreis Göttingen. Sie ist die südlichste Gemeinde in Niedersachsen.

Geographie

Die Grenze Staufenbergs erstreckt sich vor den Toren Kassels an der hessischen Grenze, nordwestlich von Speele, im Fuldatal aufwärts bis kurz vor Niestetal/Sandershausen und schwenkt dann südlich ab. Der Verlauf geht an der hessischen Grenze weiter, überschreitet den alten Schmugglerpfad, geht über die Schanze bis hinunter in das Niestetal. Von dort verläuft sie weiter aufwärts in östlicher Richtung. Diese Grenze, von der Straße Sandershausen–Landwehrhagen (alte Reichsstraße) gekreuzt, ist noch durch die alten Grenzsteine des Königreichs Hannover und Kurfürstentums Hessen, gekennzeichnet. Oberhalb der Ortschaft Nieste geht die Grenze über die Höhen des Kaufunger Waldes, Umschwang, bis zur hessischen Gemeinde Kleinalmerode. Dort schwenkt sie nordwestlich, am Forsthaus Nonnenholz, zum Lehrforstamt Escherode gehörend, durch den Kaufunger Wald bis hinüber zur Kuhweide am Naturfreundehaus Steinberg und an der alten Zeche und Ziegelei Steinberg vorbei. Dann verläuft sie westlich, hinter dem Großen Staufenberg über die Lutterberger Höhe hinab in das Fuldatal.

Staufenberg liegt größtenteils im südlichen Teil vom Naturpark Münden.

Gemeindegliederung

Geschichte

Anlässlich der niedersächsischen Gebietsreform wurden am 1. Januar 1973 die Gemeinden Benterode, Landwehrhagen, Lutterberg, Nienhagen, Sichelnstein, Speele, Spiekershausen und Uschlag zu einer Großgemeinde zusammengeschlossen.[2] Die Namensgebung erfolgte nach den beiden Bergkuppen Kleiner Staufenberg und Großer Staufenberg bei Lutterberg. Der Große Staufenberg lieferte schon im 6. Jahrhundert seinen Basalt zum Bau der nahe gelegenen Burg Sichelnstein, Sitz des ehemaligen Amtes Sichelnstein im Obergericht Münden. Die Nähe zu Hessen bildete zudem seither ein wesentliches Merkmal der Gemeinde. Vielfältige Verbindungen, mitunter auch in sprachlicher Hinsicht, weisen darauf hin. So zählte das ehemalige Obergericht, mit Ausnahme von Lutterberg, mundartlich bereits zum hessischen Sprachraum. Als später, Ende der 1960er Jahre, die Gebietsreform näherrückte, fand die Idee eines Anschlusses an Hessen großen Widerhall in der Bevölkerung.[3]

Wie die Endung „-rode“ andeutet, gehen mehrere Ortsteile auf ursprüngliche Waldrodungen zurück, die zur Zeit des von Karl dem Großen im damaligen sächsischen Hessengau und damit im Kaufunger Wald eingesetzten Grafen Hiddi durchgeführt wurden. Der Name von Hiddis Sohn Asig (Esiko) findet sich noch heute in dem des Ortsteils Escherode.

Politik

Gemeindewahl 2011
Wbt.: 52,93 % (2006: 61,48 %)
 %
60
50
40
30
20
10
0
50,69 %
33,75 %
15,56 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2006
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−12
+5,00 %p
−11,83 %p
+6,82 %p

Gemeinderat

Der Gemeinderat setzt sich aus 22 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.

(Stand: Kommunalwahl am 11. September 2011[4])

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: „In Rot auf silbernem Berg eine goldbekrönte silberne Säule, begleitet von je einer zugewandten schartigen silbernen Sichel mit goldenem Griff; dem Berg aufgelegt eine zehnsteinige rote Zinnenmauer 3 : 4 : 3“. Sicheln und Säule stammen aus dem abgewandelten Helmschmuck der Herzöge von Braunschweig/Lüneburg, der in das alte Amtssiegel des Amtes Sichelnstein oder Obergerichtes Münden übernommen wurde. Die Aufwölbung im unteren Teil versinnbildlicht den Großen Staufenberg und die aufgelegten zehn Mauersteine stellen die ehemals selbständigen Orte der heutigen Gemeinde dar.

Städtepartnerschaften

Im Jahr 2000 wurde zwischen Staufenberg und der ungarischen Gemeinde Pusztaszabolcs ein Partnerschaftsvertrag unterzeichnet.

Sehenswürdigkeiten

  • Burgruine Sichelnstein Die Burg Sichelnstein kann auf eine über tausendjährige Geschichte zurückblicken. Bis heute ist die Zeit der exakten Gründung nicht nachzuweisen. Man führt jedoch den Anfang bis auf die Zeit Karl des Großen zurück. Die Nachkommen des von ihm belehnten Sachsen Amelung sollen noch im 9. Jahrhundert das Bollwerk errichtet haben. Erneuert und befestigt - und seit dieser Zeit wird auch von dem Schloss Sichelnstein gesprochen - wurde sie von Otto dem Quaden im Jahr 1372.
  • Johanniskirche (Uschlag)
  • Kirchen in Nienhagen und Spiekershausen mit Kruzifixen, geschaffen von Gustav Heinrich Eberlein
  • St. Petrus Kirche in Landwehrhagen mit gotischem Wehrturm, 1801 erneuert. Der Außenaufbau von 1822 ist klassizistisch geprägt. Der Innenraum ist im Empirestil der nachnapoleonischen Zeit gehalten. Wohl einmalig sind die Tapetenauskleidungen im Altarbereich, auf der Kanzel und Empore. Ganz mutig, dem Neuen aufgeschlossen hatte man sich damals für eine geradezu modische Ausstattung mit dem noch neuen Medium der äußerst qualitätsvollen, handgedruckten Papiertapete entschieden.
  • Hühnerfeld, südlichstes Hochmoor Niedersachsens
  • Gollong Haus, Heimatmuseum entstanden aus der Stiftung des Künstlerehepaares Christian und Erika Gollong
  • Kaufmannsche Mühle Wassermühle mit oberschlächtigem Wasserrad
  • Steinroda Ein nachgebautes mittelalterliches Dorf beim Jugendwaldheim Steinberg als Projekt von Libulella
  • Arboretum Habichtsborn Sammlung heimischer und ausländischer Baumarten, seit Mitte des 19. Jahrhunderts, angelegt vom ehemaligen Lehrforstamt Escherode, seit 2009 betreut und gepflegt von einem örtlichen Förderverein

Verkehr

Der Große Staufenberg an der A 7

Zu erreichen ist Staufenberg z.B. über die A 7, Autobahnausfahrt (76) Staufenberg / Lutterberg oder (77) Kassel-Nord.

Der Ortsteil Speele hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Hann. Münden–Kassel.

Die Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg führt ohne Halt durch das Gemeindegebiet. Sie erreicht es im Mündener Tunnel, verläuft durch den Mühlenkopftunnel und verlässt die Gemeinde und Niedersachsen auf der Fuldatalbrücke Kragenhof.

Sport

Der örtliche Handballverein HSC Landwehrhagen spielt in der Bezirksoberliga Kassel/Waldeck. Drei Jahre lang, davon zwei unter dem Namen HSG Niestetal-Staufenberg, spielte der Verein in der 2. Handball-Bundesliga.

Persönlichkeiten

Bedeutendster Sohn der Gemeinde war der Dichter, Maler und Bildhauer Gustav Heinrich Eberlein. Auch der spätere Literaturnobelpreisträger Samuel Beckett hat nach 1922 einige Zeit in Spiekershausen gelebt und in den Folgejahren dort einige Zeit am „sommerlichen Strand“ der Fulda verbracht.

Wirtschaft

Im Ortsteil Lutterberg betreibt die DHL ein Paketzentrum.

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 213.
  3. Willi Kulle: Gemeinde Staufenberg. In: Der Landkreis Göttingen. Kommunikation und Wirtschaft, Oldenburg 1980, ISBN 3-88363-012-8, S. 64.
  4. http://wahlen.kds.de/2011kw/Daten/152026_000032/index.html
Commons: Staufenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien