Wikipedia:WikiProjekt Stolpersteine in Österreich, Ungarn, Tschechien, Slowakei und Italien/Liste der Stolpersteine im Trnavský kraj

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Stolpersteine in Smolenice

Die Liste der Stolpersteine im Trnavský kraj enthält die Stolpersteine in der slowakischen Region Trnavský kraj (Tyrnauer Landschaftsverband). Stolpersteine erinnern an das Schicksal der Menschen, die von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Sie wurden von Gunter Demnig konzipiert und werden auch von ihm selbst verlegt. Stolpersteine liegen im Regelfall vor dem letzten selbstgewählten Wohnort des Opfers. Sie werden auf slowakisch pamätné kamene (Gedenksteine) genannt.

Die Tabellen sind teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen.

Bild Inschrift Standort Leben
HIER WOHNTE
MÁRIA SCHULZOVÁ
GEB. WINTEROVÁ
GEB. 1907
DEPORTIERT 5.1.1945
ERMORDET IM MAI 1945
IN BERGEN-BELSEN
Zelený Strom Mária Schulzová geb. Winterová wurde 1907 in Piešťany geboren. Sie war die jüngste Tochter von Ľudovít Winter (1870-1968) und Leona geb. Schauer (1878 − 1934). Sie hatte einen Bruder und eine Schwester, Jan und Elisabeth, und zwei Halbgeschwister aus der ersten Ehe ihrer Mutter. Ihr Vater war ein bekannter und wohlhabende Unternehmer. Von 1889 bis 1940 pachtete die Familie Winter das Kurbad von Piešťany und brachte es zu internationaler Bekanntheit. In den 1940er Jahren wurde die Familie Winter enteignet, nach dem Krieg wurde die Enteignung bestätigt, der Besitz verstaatlicht und nie restituiert.[1][2] Sie heiratete Pál Schulz, das Paar hatte zwei Kinder, Agnes (1928-1992) und Andrej (1929-2012).[3] Mária Schulzová wurde verhaftet, von ihren Kindern getrennt und am 5. Januar 1945 in das KZ Bergen-Belsen deportiert. Dort wurde sie am 15. April 1945 von britischen Truppen befreit, starb aber an die Folgen der Entbehrungen im KZ wenige Wochen später in Block 43.[4]

Kinder, Vater, Bruder und Schwester konnten alle die Shoah überleben. Ihr Vater wurde ebenfalls deportiert, zuerst ins KZ Sereď, von dort ins KZ Theresienstadt. Er kehrte nach Piešťany zurück und nahm die Kinder von Mária zu sich. Márias Tochter Agnes heiratete Zoltán Žuzič. Tochter Katarína (geb. 1954) geht aus dieser Beziehung hervor, Enkeltochter Deniska wurde 1974 geboren. Ihr Sohn Andrej wurde Lehrer, heiratete und hatte eine Tochter, Andrea (geb. 1966) . Es war sie, die die Verlegung des Stolpersteines für Mária Schulzová initiierte. Bei der Zeremonie würdigte der Bürgermeister von Piešťany, Miloš Tamajka, die großen Verdienste der Familie Winter für Stadt und Kurbad.[5][6][7][3][8][9][10]

Bild Inschrift Standort Leben
HIER WOHNTE
FRIDRICH BEINHACKER
GEB. 1907
DEPORTIERT 1942
NACH AUSCHWITZ
ERMORDET 1942
Obrancov Mieru 43 Friedrich Beinhacker, auch Fridrich oder Frigyes, wurde am 3. September 1907 geboren. Er war verheiratet. Sein letzter Wohnsitz vor der Deportation war in Neštich, heute Smolenická Nová Ves. Am 13. April 1942 wurde er vom KZ Sereď in das KZ Auschwitz deportiert. Seine Transportnummer war die 21. Er wurde vom NS-Regime ermordet.[11][12]
HIER WOHNTE
JAKUB SIDON
GEB. 1896
DEPORTIERT 1942
NACH AUSCHWITZ
ERMORDET 1942
SNP 290/85 Jakub Sidon wurde 1896 in Smolenice geboren. Seine Mutter war Rozália Sidonová (siehe unten). Er heiratete Julia geb. Blauová (siehe unten). Das Paar hatte zumindest eine Tochter, Blanka (geb. 1934, siehe unten). [13][11]
HIER WOHNTE
BLANKA SIDONOVÁ
GEB. 1934
DEPORTIERT 1942
NACH AUSCHWITZ
ERMORDET 1942
SNP 290/85 Blanka Sidonová wurde 1934 in Smolice geboren. Ihre Eltern waren Jakub Sidon und Julia geb. Blauová.[14][11]
HIER WOHNTE
JÚLIA SIDONOVÁ
GEB. BLAU
GEB. 1900
DEPORTIERT 1942
NACH AUSCHWITZ
ERMORDET 1944
SNP 290/85 Júlia Sidonová geb. Blauová wurde 1900 in Čachtice geboren. Sie heiratete Jakub Sidon. [15][11]
HIER WOHNTE
ROZÁLIA SIDONOVÁ
GEB. 1863
DEPORTIERT 1942
NACH LUBLIN
ERMORDET 1942
SNP 290/85 Rozália Sidonová geb. ? wurde 1863 geboren. Sie hatte zumindest einen Sohn, Jakub Sidon (geb. 1896, siehe oben).Ghetto Lublin[16][11]


79 Jahre

Verlegedaten[Quelltext bearbeiten]

Die Verlegung in Piešťany und Smolenice erfolgten am 6. August 2016 durch den Künstler persönlich.

Commons: Stolpersteine in Smolenice – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Quelltext bearbeiten]

  1. Bericht auf Teraz.sk, abgerufen am 12. September 2017
  2. Frieder Monzer: Slowakei: Unterwegs zwischen Donau, Tatra und Beskiden, Trescher Verlag 2009, S. 131
  3. a b Die Familie Winter und Piešťany mit Stammbaum, abgerufen am 12. September 2017
  4. The Central Database of Shoah Victim's Names: MARIA SCHULTZ, Yad Vashem, eingereicht von ihrem Vater, Ludwig Winter, abgerufen am 13. August 2017
  5. Piešťanský týždeň: Obeť holokaustu - M. Schulzová sa vrátila do Piešťan, 14. August 2016, abgerufen am 2. August 2017
  6. Ankündigung der Verlegunng, abergerufen am 12. September 2017
  7. Ľudovít Winter: Memoirs of Piestany / Erinnerungen an Piestany, Balneologisches Museum 2006, 2. Auflage, ISBN 978-8096825844, 206 Seiten
  8. Kay Zeisberg: Der erste Stolperstein für Piešťany. In: Radio Slowakei International. 23. August 2016, abgerufen am 12. September 2017.
  9. Kay Zeisberg: Eine schöne alte Brücke und ein großer alter Mann. In: Radio Slowakei International. 19. August 2016, abgerufen am 12. September 2017.
  10. Bericht über die Verlegung, abgerufen am 12. September 2017
  11. a b c d e Ivana Štibraná: Stolpersteine, Smolenické Noviny, 3/2016, abgerufen am 12. August 2017
  12. Friedrich Beinhacker in der Datenbank von Yad Vashem, abgerufen am 12. September 2017
  13. holocaust.cz: [], retrieved on 13 June 2017
  14. holocaust.cz: [], retrieved on 13 June 2017
  15. holocaust.cz: [], retrieved on 13 June 2017
  16. holocaust.cz: [], retrieved on 13 June 2017