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Liste der Stolpersteine in Graz

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Stolpersteine für drei Mitglieder der Familie Silberstein, kurz nach der Verlegung, deren Teilnehmer Kieselsteine hingelegt haben[1][2][Anm 1]

Die Liste der Stolpersteine in Graz enthält Stolpersteine in der Stadt Graz, die an das Schicksal der Menschen erinnern, die von den Nationalsozialisten dort ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine wurden von Gunter Demnig gefertigt, viele von ihm persönlich verlegt; Planung, Organisation und Finanzierung erfolgten durch den Verein für Gedenkkultur in Graz, zahlreiche Personen spenden die Verlegung eines Steins.

Die Stolpersteine liegen im Regelfall vor dem letzten selbst gewählten Wohnort des Opfers, fallweise auch vor dessen Arbeitsstätte oder Schule.

Der Verein für Gedenkkultur Steiermark bilanziert nach der Verlegung am 18. September 2020, dass seit 2013 in Graz 206 Stolpersteine[3] an 71 Stellen (Adressen) verlegt wurden.[4]

Verlegte Stolpersteine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Landeshauptstadt Graz wurden 2013 bis Oktober 2021 folgende Stolpersteine – und österreichweit erstmals eine Stolperschwelle – verlegt:

Die Tabelle ist nach Name und Standort sortierbar; die redigierte Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach Familienname, Vorname, Geburtsjahr. Steine und Schwellen ohne Namen zuerst. – Für Rosa Dicker, Edgar Düdner und Richard Zach wurden jeweils 2 Steine an jeweils unterschiedlichen Orten verlegt, gereiht nach dem Verlegedatum. Für die erblindete Irene Ransburg wurden 2 Steine beim Odilien-Institut verlegt, einer mit Text in (von vorne eingeschlagener) Schwarzschrift und einer, etwas größer – erstmals – mit (von hinten eingedrückter, vorne erhabener) Braille-Blindenschrift derselben Zeilen.
Stolperstein Inschrift Verlegeort Name, Leben
SIE WAREN
MITSCHÜLER
WURDEN DER SCHULE
VERWIESEN 1938
SIE WAREN JUDEN
Oeverseegasse 28 vor dem BG/BRG Oeversee

verlegt am 27. Juni 2017
Titelstein zu 27 Stolpersteinen für 27 Schüler der Schule
HIER LERNTE
FRANZ ADLER
JG. 1922
FLUCHT
Oeverseegasse 28 vor dem BG/BRG Oeversee

verlegt am 27. Juni 2017
Franz Adler[5]
HIER ARBEITETE
FRANZ BARANYAI
JG. 1891
DEPORTIERT
ERMORDET JULI 1943
AUSCHWITZ
Paulustorgasse 8

verlegt am 27. Juli 2013[6]
Franz Baranyai (geboren 1891) war Polizist beim Sicherheits- und Hilfsdienst in Graz und beschwerte sich brieflich beim Reichsstatthalter wegen „ungerechtfertigter Behandlung als Zigeuner“. Eine Überprüfung der Statthalterei ergab, dass er in der „Zigeunerevidenz“ seines Heimatorts aufschien. Seine Brüder waren schon deportiert worden, seine Deportation war geplant. Obwohl er einen Ariernachweis vorlegen konnte, wurde entschieden, dass er „als Vollzigeuner zu betrachten“ sei. Im April 1942 wurde er aus dem Polizeidienst entlassen, verlor danach immer wieder seine Arbeitsstellen, da der Landrat von Fürstenfeld ständig bei Arbeitgebern auf seine „Zigeuner-Abstammung“ hinwies. Baranyai wurde deportiert und im Juli 1943 im KZ Auschwitz-Birkenau ermordet.[7]
HIER WOHNTE
ERICH BENEDIKT
JG. 1911
FLUCHT 1938/39
USA
Grieskai 50

verlegt am 29. Juni 2018
Erich Benedikt
HIER WOHNTE
JOSEF BENEDIKT
JG. 1876
KANTOR
DER JÜDISCHEN GEMEINDE
FLUCHT 1938
USA
Grieskai 50

verlegt am 29. Juni 2018
Josef Benedikt
HIER WOHNTE
LEO BENEDIKT
JG. 1909
FLUCHT 1938
UNGARN
USA
Grieskai 50

verlegt am 29. Juni 2018
Leo Benedikt
HIER WOHNTE
REGINA BENEDIKT
GEB. GOLDSTEIN
JG. 1886
FLUCHT 1938
UNGARN
USA
Grieskai 50

verlegt am 29. Juni 2018
Regina Benedikt
geb. Goldstein
HIER WOHNTE
ILSE BIRO
GEB. STERN
JG. 1904
FLUCHT 1938
JUGOSLAWIEN, PALÄSTINA
Pestalozzistraße 32 Ilse Biro (1904–?)
HIER WOHNTE
LORE BIRO
JG. 1931
FLUCHT 1938
JUGOSLAWIEN, PALÄSTINA
Pestalozzistraße 32 Lore Biro (1931–?)
HIER WOHNTE
ALFRED BLÜH
JG. 1922
GESCHÄFT 'ARISIERT' 1939
FLUCHT 1939
JUGOSLAWIEN PALÄSTINA
1943 ÄGYPTEN
Annenstraße 31

verlegt am 17. Juni 2016
Alfred Blüh wurde 1922 geboren. Die Familie Blüh hatte ein Lederwarengeschäft in der Annenstraße 31 und wohnte auch dort. Nach Enteignung und Flucht ins damalige Jugoslawien starb der Vater Wilhelm Blüh in Ljubljana 1939 an einem Herzinfarkt. Wilhelm Blühs Ehefrau Olga Blüh und die Kinder aus erster Ehe Gertrude (verheiratete Scharfstein), Alfred und Hans flohen auf unterschiedlichen Fluchtwegen über Jugoslawien nach Ecuador, Palästina/Ägypten bzw. in die USA. Nach dem Krieg übersiedelte der Großteil der Familie nach Chile.[8]
HIER WOHNTE
UND ARBEITETE

GERTRUDE BLÜH
VERH. SCHARFSTEIN
JG. 1914
GESCHÄFT 'ARISIERT' 1939
FLUCHT 1939
ENGLAND, ECUADOR
Annenstraße 31

verlegt am 17. Juni 2016
Gertrude Scharfstein
geb. Blüh[9]
HIER WOHNTE
UND ARBEITETE

HANS BLÜH
JG. 1912
GESCHÄFT 'ARISIERT' 1939
FLUCHT 1939
JUGOSLAWIEN, USA
Annenstraße 31

verlegt am 17. Juni 2016
Hans Blüh
HIER WOHNTE
UND ARBEITETE

OLGA BLÜH
GEB. FLEISCHER
JG. 1889
GESCHÄFT 'ARISIERT' 1939
VERHAFTET 1939
GEGEN KAUTION ENTLASSEN
FLUCHT 1939
JUGOSLAWIEN, ITALIEN
1943 ECUADOR
Annenstraße 31

verlegt am 17. Juni 2016
Olga Blüh
geb. Fleischer
HIER WOHNTE
UND ARBEITETE

WILHELM BLÜH
JG. 1880
'SCHUTZHAFT' 1938
DACHAU
GESCHÄFT 'ARISIERT' 1939
FLUCHT 1939 JUGOSLAWIEN
TOT AN DEN FOLGEN
7.12.1941
LJUBLJANA
Annenstraße 31

verlegt am 17. Juni 2016
Wilhelm Blüh
HIER WOHNTE
ALOIS BLÜHWEIS
JG. 1876
VON SS MISSHANDELT 1938
GESCHÄFT 1938 'ARISIERT'
FLUCHT 1938
JUGOSLAWIEN
VERHAFTET 9.2.1942
DEPORTIERT 1942
KZ JASENOVAC
ERMORDET
Elisabethstr. 35

verlegt am 16. August 2016
Alois Blühweis
HIER WOHNTE
HELMA BERTA
BLÜHWEIS
JG. 1926
FLUCHT 1938
JUGOSLAWIEN
1943 ITALIEN
Elisabethstr. 35

verlegt am 16. August 2016
Helma Blühweis, Tochter von Alois.
BERTHA BONYHADY
GEB.STÖSSL
JG. 1863
TOT 1940
Feuerbachgasse 10

verlegt am 27. September 2017
Bertha Bonyhady
HIER WOHNTE
BERTHOLD (BERTSCHI)
BONYHADY
JG. 1896
1936 AUS MAGDEBURG
ZURÜCK NACH GRAZ
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1939 WIEN
DEPORTIERT 15.10.1941
LODZ
ERMORDET
Feuerbachgasse 10

verlegt am 27. September 2017
Berthold Bonyhady
HIER WOHNTE
EDITH BONYHADY
GEB. REISS
JG. 1894
FLUCHT 1939
ENGLAND
AUSTRALIEN
Grieskai 2

verlegt am 27. September 2017
Edith Bonyhady
HIER WOHNTE
EDUARD (EDWARD)
BONYHADY
JG. 1888
GESCHÄFT 'ARISIERT' 1938
VERHAFTET 12.11.1938
DACHAU
ENTLASSEN 12.12.1938
FLUCHT 1939
ENGLAND, AUSTRALIEN
Grieskai 2

verlegt am 27. September 2017
Eduard Bonyhady
HIER WOHNTE
ELISABETH (ELSE)
BONYHADY
GEB. SAMTER
JG. 1899
1936 AUS MAGDEBURG
ZURÜCK NACH GRAZ
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1939 WIEN
DEPORTIERT 15.10.1941
LODZ, 1944 AUSCHWITZ
ERMORDET
Feuerbachgasse 10

verlegt am 27. September 2017
Elisabeth Bonyhady
HIER WOHNTE
ERICH (ERIC)
BONYHADY
JG. 1923
FLUCHT 1939
ENGLAND
AUSTRALIEN
Grieskai 2

verlegt am 27. September 2017
Erich Bonyhady
HIER LERNTE
ERICH BONYHADY
JG. 1923
FLUCHT 1939
ENGLAND
AUSTRALIEN
Oeverseegasse 28 vor dem BG/BRG Oeversee

verlegt am 27. Juni 2017
Erich Bonyhady
HIER WOHNTE
FRIEDRICH (FRED)
BONYHADY
JG. 1928
FLUCHT 1939
ENGLAND
AUSTRALIEN
Grieskai 2

verlegt am 27. September 2017
Friedrich Bonyhady
HIER WOHNTE
SALOMON BONYHADY
JG. 1861
VERHAFTET MÄRZ 1938
GESCHÄFT 'ARISIERT' 1938
MISSHANDELT
TOT 1939
Feuerbachgasse 10

verlegt am 27. September 2017
Salomon Bonyhady
HIER WOHNTE
ODILIE BORGES
JG. 1864
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1939
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
MALY TROSTINEC
ERMORDET
Alberstraße 18

verlegt am 17. Juli 2015
Ottilie Borges wurde am 7. November 1864 in Prag geboren. Sie war mit einem Gerichtsvorsteher von Gröbming verheiratet, der früh starb. Sie blieb kinderlos, betätigte sich als Hausfrau und erteilte Französischunterricht. Ende 1939 war sie als Jüdin gezwungen, ihre Wohnung in der Alberstraße 18 zu räumen und in eine Sammelwohnung in Wien zu übersiedeln. Am 28. Juni 1942 wurde sie von ihrem letzten Aufenthaltsort Seegasse 16, Wien 9, Richtung Theresienstadt deportiert. Am 25. August 1942 erfolgte ihre Überstellung ins Vernichtungslager Maly Trostinez südöstlich von Minsk, wo sie ermordet wurde.
HIER WOHNTE
FELLA
BORUCHOWICTZ
JG. 1934
HAUS 'ARISIERT' 1938
UNFREIWILLIG VERZOGEN
JÄN. 1939
SCHICKSAL UNBEKANNT
Josef-Huber-Gasse 4

verlegt am 27. September 2017
Fella Boruchowitz
HIER WOHNTE
KAROLINE
BORUCHOWICS
GEB. TEITELBAUM
HAUS 'ARISIERT' 1938
DES LANDES VERWIESEN
SCHICKSAL UNBEKANNT
Josef-Huber-Gasse 4

verlegt am 27. September 2017
Karoline Boruchowics, Verwandte von Familie Silberstein
HIER WOHNTE
NATHAN
BORUCHOWICTZ
JG. 1901
HAUS 'ARISIERT' 1938
UNFREIWILLIG VERZOGEN
JÄN. 1939
SCHICKSAL UNBEKANNT
Josef-Huber-Gasse 4

verlegt am 27. September 2017
Nathan Boruchowitz
HIER WOHNTE
LEOPOLDINE
BRANDNER
JG. 1906
INTERNIERT 1940
LAGER SALZBURG-MAXGLAN
DEPORTIERT 1943
AUSCHWITZ
ERMORDET 18.2.1943
Ägydigasse 6

verlegt am 22. Oktober 2020
Leopoldine Brandner, Roma-Opfer
HIER LERNTE
HANS BERNHARD
BRAUN
JG. 1924
FLUCHT
ENGLAND
1940 USA
Oeverseegasse 28 vor dem BG/BRG Oeversee

verlegt am 27. Juni 2017
Hans Bernhard Braun
HIER ARBEITETE
PATER

ANSGAR BREHM
JG. 1890
IM CHRISTLICHEN
WIDERSTAND
VERHAFTET 23.7.1941
'HEIMTÜCKE'
STRAFANSTALT KARLAU
ENTLASSEN 1.8.1943
Mariahilferplatz 3, Pfarre Mariahilf

verlegt am 4. Juli 2014[10]
Ansgar Brehm OFM Conv., geboren am 20. Juli 1890 in Theilheim, trat mit 22 Jahren in den Minoritenorden Würzburg ein. Im Ersten Weltkrieg arbeitete er als Krankenpfleger. Er studierte Theologie in Freiburg in der Schweiz. Dort wurde er 1921 zum Priester geweiht. Von 1922 bis 1929 wirkte er als Kaplan in der Ordenspfarre Neunkirchen, ab 1929 in der Ordenspfarre Mariahilf in Graz. Wegen verschiedener Anschuldigungen wurde er im Juli 1941 durch die Gestapo verhaftet, und im Januar 1942 durch ein Sondergericht beim Landesgericht in Graz zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Die Haft erfolgte in der Strafanstalt Karlau. Zum 1. August 1943 wurde er begnadigt, und auf Bewährung entlassen.[11]
HIER WOHNTE
HILDEGARD BURGER
GEB. FREIHSE
JG. 1903
IM WIDERSTAND/KPÖ
VERHAFTET 1941
'HOCHVERRAT'
TODESURTEIL 20.5.1943
HINGERICHTET 23.9.1943
Sackstraße 26

verlegt am 17. Juli 2017
Hildegard Burger geb. Freihse wurde am 6. November 1905 in Zeltweg geboren, lebte als Hausfrau in Graz, unterstützte die Rote Hilfe und war ab 1940 im kommunistischen Widerstand als Verbindungsfrau aktiv. Sie wurde 1935, 1939 und zuletzt 1941 von der Gestapo verhaftet. Am 20. Mai 1943 wurde sie wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“, etwa durch Weitergabe der Zeitschrift Der rote Stosstrupp, vom Oberlandesgericht Wien, das in Graz tagte, zum Tode verurteilt und am 23. September 1943 im Landesgericht Graz durch das Fallbeil hingerichtet. Ihr Name findet sich auf der Gedenktafel im ehemaligen Hinrichtungsraum des Grazer Landesgerichts.
HIER LERNTE
ALFRED DEUTSCH
JG. 1923
FLUCHT
Oeverseegasse 28 vor dem BG/BRG Oeversee

verlegt am 27. Juni 2017
Alfred Deutsch
HIER ARBEITETE
MARIA (MARY)
DICKER
GEB. KOREF
JG. 1867
GESCHÄFT 1938 'LIQUIDIERT'
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1939 WIEN
SCHICKSAL UNBEKANNT
Sackstraße 16

verlegt am 27. September 2017
Maria Dicker
HIER ARBEITETE
MICHAEL DICKER
JG. 1867
GESCHÄFT 1938 'LIQUIDIERT'
SCHICKSAL UNBEKANNT
Sackstraße 16

verlegt am 27. September 2017
Michael Dicker, Geschäftspartner von Markus Silberstein
HIER ARBEITETE
ROSA DICKER
JG. 1872
GESCHÄFT 'ARISIERT' 1938
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1939 WIEN
DEPORTIERT 20.6.1942
THERESIENSTADT
1942 TREBLINKA
ERMORDET
Albrechtgasse 4
(1. Stein)

verlegt am 27. September 2017
Rosa Dicker
HIER WOHNTE
ROSA DICKER
JG. 1872
GESCHÄFT 'ARISIERT' 1938
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1939 WIEN
DEPORTIERT 20.6.1942
THERESIENSTADT
1942 TREBLINKA
ERMORDET
Sackstraße 21
(2. Stein, Wohnhaus)

verlegt am 22. November 2017
Rosa Dicker
HIER WOHNTE
ANNA CHANNA
DORTORT
GEB. KÖRNER
JG. 1898
FLUCHT 1939
JUGOSLAWIEN
KLADOVO-TRANSPORT
ERMORDET 1942
SAJMIŠTE
Jakoministraße 10

verlegt am 4. Juli 2014
Anna Channa Rechla Dortort geb. Körner kam am 15. März 1898 in Stryj in Galizien zur Welt. Sie hatte mehrere Geschwister und folgte ihnen in die steirische Landeshauptstadt. Von diesen wurden später vier sicherlich vom NS-Regime ermordet, zwei andere mutmaßlich. Anna Dortort arbeitete ab 1922 als Modistin in einem Hutgeschäft in der Grazer Jakominigasse und lernte in Budapest den Schriftsetzer Franz Heim Dortort kennen, den sie 1924 heiratete. Sie hatten zwei Kinder: Blanka (geboren 1924) und Leo (geboren 1928). In den Jahren 1935 bis 1937 betrieb Anna Dortort eine kleine Konditorei im Haus Jakominigasse 10, in dem sie mit ihrer Familie im ersten Stock wohnte. Nach der Annexion Österreichs verlor die Familie Arbeitsplatz und Wohnung und musste am 5. Oktober 1938 in eine Sammelwohnung in der Zweiglgasse 14 ziehen. Tochter Blanka konnte am 2. November 1938 mit einem Kindertransport nach Palästina in Sicherheit gebracht werden. Anna, Franz und Leo Dortort flüchteten am 12. März 1939 nach Jugoslawien und schlossen sich dem Kladovo-Transport an. Nach zwei Jahren konnte der 12-jährige Sohn Leo auf dem Landweg nach Palästina flüchten. Anna Dortort wurde schließlich vom KZ Sajmište aus mutmaßlich in einem Gaswagen ermordet, ihr Ehemann wurde vom NS-Regime erschossen. Als Todestag wurde der 12. Oktober 1941 festgesetzt.
HIER WOHNTE
BLANKA DORTORT
JG. 1924
FLUCHT 1938
PALÄSTINA
Jakoministraße 10

verlegt am 4. Juli 2014
Blanka Dortort war die Tochter von Anna und Franz Dortort und wurde 1924 geboren. Sie konnte am 2. November 1938 mit 80 jüdischen Jugendlichen nach Palästina flüchten. Ihr jüngerer Bruder Leo konnte sich im März 1941 von Šabac auf dem Landweg nach Palästina retten. Mutter und Vater wurden vom NS-Regime ermordet. Blanka Dortort heiratete später in Palästina Kalman Flaks. Das Paar hatte zwei Kinder, Hanika und Michal, sowie vier Enkelkinder.[12]
HIER WOHNTE
FRANZ HAIM
DORTORT
JG. 1897
FLUCHT 1939
JUGOSLAWIEN
KLADOVO-TRANSPORT
ERMORDET 12.10.1941
ŠABAC
Jakoministraße 10

verlegt am 4. Juli 2014
Franz Haim Dortort wurde am 26. März 1897 in Boryslaw in Galizien geboren und wuchs in Ungarn auf. In Budapest lernte er seine spätere Frau Anna Channa Körner kennen. Nach Abschluss seiner Schriftsetzerlehre arbeitete er noch einige Zeit in Bratislava, ging dann nach Graz und heiratete 1924. Im selben Jahr kam Tochter Blanka zur Welt, fünf Jahre später Sohn Leo. Zunächst wohnte die Familie in der Wielandgasse 23, nach Leos Geburt im ersten Stock des Hauses Jakominigasse 10. Im selben Haus hatte seine Frau von 1922 bis 1924 als Modistin in einem Hutgeschäft gearbeitet und Franz Dortort wirkte dort als Geschäftsführer eines Kurzwarengeschäfts. Seine Tochter konnte bereits am 2. November 1938 mit einem Kindertransport nach Palästina in Sicherheit gebracht werden. Am 12. März 1939 flüchteten Anna und Franz Dortort mit ihrem 10-jährigen Sohn Leo nach Jugoslawien und schlossen sich dem Kladovo-Transport an. Im März 1941 gelang es rund 200 Jugendlichen, sich auf dem Landweg via Griechenland, Istanbul, Aleppo und Beirut nach Palästina zu retten, darunter war der nunmehr 12-jährige Leo.[13] Die Eltern konnten Šabac nicht mehr verlassen. Alle erwachsenen Männer des Transports wurden vom NS-Regime erschossen, darunter Franz Dortort am 12. Oktober 1941. Die Frauen und verbliebenen Kinder wurden zwischen 1941 und Mai 1942 in Gaswägen ermordet, darunter Anna Channa Dortort.
HIER WOHNTE
LEO DORTORT
JG. 1928
FLUCHT 1939
JUGOSLAWIEN
KLADOVO-TRANSPORT
1941 PALÄSTINA
Jakoministraße 10

verlegt am 4. Juli 2014
Leo Dortort wurde am 18. September 1928 in Graz als Sohn von Anna und Franz Dortort geboren. Seine Schwester Blanka wurde 1924 geboren. Er besuchte die jüdische Volksschule bei der Synagoge. Er durfte zwar noch für einige Zeit am Nachmittag die Färberschule am Mehlplatz besuchen, wurde aber dann als jüdischer Schüler vom Unterricht ausgeschlossen. Im Oktober folgte die Zwangsumsiedlung in eine Sammelwohnung in Graz, im November die Trennung von der Schwester, die mit einem Kindertransport nach Palästina flüchten konnte, und am 12. März 1939 gemeinsam mit Vater und Mutter die Flucht nach Jugoslawien. Im März 1941 gelang es Leo Dortort, sich in einer Gruppe von rund 200 Jugendlichen sich auf dem Landweg via Griechenland, Istanbul, Aleppo und Beirut nach Palästina zu retten. Mutter und Vater wurden vom NS-Regime ermordet. 1946 war Leo Dortort zwei Jahre lang bei der Jewish Settlement Police verpflichtet. 1950 kehrte er nach Österreich zurück, um die Rückstellung des arisierten Vermögens zu regeln. 1954 wanderte er nach Kanada aus.
HIER WOHNTE
KONRAD
DRASCHKOWITSCH
JG. 1900
DENUNZIERT
VERURTEILT 1938
DEPORTIERT 1940
DACHAU, SACHSENHAUSEN
BUCHENWALD, RAVENSBRÜCK
ERMORDET 27.4.1942
SACHSENHAUSEN
Rankengasse 24

verlegt am 22. Oktober 2020
Konrad Draschkowitsch
HIER WOHNTE
KARL DREWS
JG. 1901
IM WIDERSTAND/KPÖ
VERHAFTET 28.7.1941
TODESURTEIL 28.7.1942
HINGERICHTET 7.10.1942
Elisabethstraße 14

verlegt am 17. Juli 2015
Karl Drews wurde am 29. Oktober 1901 in Triest als Sohn eines Maschinenoffiziers geboren, nach dessen Pensionierung die Familie von Triest nach Graz übersiedelte. Flucht nach Frankreich, seine Frau wurde von der Gestapo verhaftet und floh nach Großbritannien. Nach seinem ersten Auftritt an der Grazer Oper im September 1938 wurde er im Zuge einer Verhaftungswelle gegen Kommunisten verhaftet, aber nach wenigen Tagen freigelassen. Karl Drews half beim Netzwerkaufbau in der Steiermark für die KPÖ. Nach einer Denunziation wurde er im Februar 1941 dafür verhaftet, am 28. Juli 1942 in Graz zum Tode verurteilt und am 7. Oktober 1942 in Wien hingerichtet.
HIER WOHNTE
EDGAR 'EDI' DÜDNER
JG. 1921
DER SCHULE VERWIESEN 1938
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1939 WIEN
FLUCHT FRANKREICH
INTERNIERT
SEPTFONDS, DRANCY
DEPORTIERT 31.8.1942
AUSCHWITZ
ERMORDET
Griesgasse 26

verlegt am 16. August 2016
Edgar Düdner, Sohn von Isak und Sara
HIER LERNTE
EDGAR 'EDI' DÜDNER
JG. 1921
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1939 WIEN
FLUCHT FRANKREICH
INTERNIERT
SEPTFONDS, DRANCY
DEPORTIERT 31.8.1942
AUSCHWITZ
ERMORDET
Oeverseegasse 28 vor dem BG/BRG Oeversee

verlegt am 27. Juni 2017
Edgar Düdner[14]
HIER WOHNTE
ERNST 'DAVID'
DÜDNER
JG. 1919
FLUCHT 1939
BELGIEN, FRANKREICH
SCHICKSAL UNBEKANNT
Griesgasse 26 (1. Stein)

verlegt am 16. August 2016
Ernst Düdner, Sohn von Isak und Sara
HIER WOHNTE
HEDWIG DÜDNER
GEB. KESTEN
JG. 1867
GESCHÄFT 1939 'ARISIERT'
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1939 WIEN
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 6.5.1943
Griesgasse 26

verlegt am 16. August 2016
Hedwig Düdner
HIER WOHNTE
ISAK DÜDNER
JG. 1888
'SCHUTZHAFT' 1938
GESCHÄFT 1939 'ARISIERT'
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1939 WIEN
DEPORTIERT 5.6.1942
GHETTO IZBICA
ERMORDET
Griesgasse 26

verlegt am 16. August 2016
Isak Düdner
HIER WOHNTE
SARA DÜDNER
GEB. DIDNER
JG. 1896
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1939 WIEN
DEPORTIERT 5.6.1942
GHETTO IZBICA
ERMORDET
Griesgasse 26

verlegt am 16. August 2016
Sara Düdner
HIER WOHNTE
ANKE EDLINGER
GEB. SUKNAIĆ
JG. 1892
IM WIDERSTAND / KPÖ
VON GESTAPO
VERHAFTET 19.9.1944
DEPORTIERT
RAVENSBRÜCK
BEFREIT
Joanneumring 16 Anke Edlinger, geborene Suknaić (1892–1980) [1]
HIER LERNTE
ARTUR EIBUSCHÜTZ
JG. 1926
FLUCHT
Oeverseegasse 28 vor dem BG/BRG Oeversee

verlegt am 27. Juni 2017
Artur Eibuschütz
HIER WOHNTE
HERBERT
EICHHOLZER
JG. 1903
IM WIDERSTAND / KPÖ
VERHAFTET 7.2.1941
'HOCHVERRAT'
TODESURTEIL 9.9.1942
HINGERICHTET 7.1.1943
Schröttergasse 7

verlegt am 4. Juli 2014
Herbert Eichholzer wurde am 31. Jänner 1903 in Graz geboren. Er wohnte ab 1913 in der Kirchengasse 15 (heute: Schröttergasse 7). 1922 legte er die Matura ab. Das Architekturstudium an der TU Graz schloss er 1928 ab. 1931/32 Bauleitung Arbeitsamt Graz. 1932–1939 war er in der Frankfurter Planungsgruppe für Wohnstädte in Moskau. Er engagierte sich bei den Sozialisten und beteiligte sich an den Februarkämpfen 1934. Verteilte vor der Abstimmung 1938 Flugblätter gegen den Anschluss Österreichs. Eichholzer flüchtete nach Triest, Schweiz, Paris, dem Zentrum des österreichischen Exils. Er organisierte für die KPÖ Umschulungen und Flüchtlingshilfe. Arbeitete als Architekt in Frankreich, Deutschland, Türkei. . Er verteilte ein Flugblatt gegen die NS-Euthanasiepraxis. Eichholz kam nach Verdun, wurde am 20. Jänner 1941 verhaftet und nach Wien gebracht, wo er 1942 mit anderen wegen Hochverrats zum Tode verurteilt wurde.

Herbert Eichholzer wurde am 7. Jänner 1943 im Wiener Landesgericht mit dem Fallbeil hingerichtet.

HIER WOHNTE
HANS EISLER
JG. 1925
FLUCHT 1939
'LISL-TRANSPORT'
PALÄSTINA
Andrägasse 13

verlegt am 27. November 2017
Hans Eisler
HIER LERNTE
KURT EISLER
JG. 1922
FLUCHT 1938
PALÄSTINA
Oeverseegasse 28 vor dem BG/BRG Oeversee

verlegt am 27. Juni 2017
Kurt Eisler
HIER WOHNTE
KURT EISLER
JG. 1922
FLUCHT 1938
JUGEND-TRANSPORT
PALÄSTINA
Andrägasse 13

verlegt am 27. November 2017
Kurt Eisler
HIER WOHNTE
MARGARETHE (GRETE)
EISLER
GEB. FRIED
JG. 1896
GESCHÄFT 'ARISIERT' 1938
FLUCHT 1939
'LISL-TRANSPORT'
PALÄSTINA
Andrägasse 13

verlegt am 27. November 2017
Margarethe Eisler
HIER WOHNTE
WALTER EISLER
JG. 1897
GESCHÄFT 'ARISIERT' 1938
FLUCHT 1939
'LISL-TRANSPORT'
PALÄSTINA
Andrägasse 13

verlegt am 27. November 2017
Walter Eisler
HIER WOHNTE
KARL ENDSTRASSER
JG. 1904
ZEUGE JEHOVAS
KRIEGSDIENST VERWEIGERT
TODESURTEIL 22.11.1939
HINGERICHTET 15.12.1939
BERLIN-PLÖTZENSEE
Wiener Straße 53

verlegt am 27. Juli 2013
Karl Endstrasser (geboren am 3. Dezember 1904) verweigerte als Zeuge Jehovas Anfang September 1939 aus Gewissensgründen den Wehrdienst. Am 21. November 1939 wurde er als einer der ersten Wehrdienstverweigerer vom Reichskriegsgericht in Berlin zum Tode verurteilt und am 15. Dezember 1939 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.[15]
HIER WOHNTE
HEINRICH ENGEL
JG. 1897
ENTEIGNET 1938
FLUCHT 1939
PALÄSTINA
Lazarettgasse 12

verlegt am 4. Juli 2014
Heinrich Engel wurde 1897 geboren und heiratete 1926 Rosa Silber. Die Familien Engel und Silber stammten aus Galizien und ließen sich vor dem Ersten Weltkrieg in Graz nieder. Das Paar hatte zwei Kinder: Gerda (geboren 1927) und Alfred (geboren 1930), der sich nach der Emigration Avram nannte. Sie lebten in äußerst bescheidenen Verhältnissen zunächst in der Pestalozzistraße, dann in der Lazarettgasse 12, wo Heinrich Engels Schwiegervater, Elias Silber, in den 1930er Jahren ein kleines Lebensmittelgeschäft aufgebaut hatte. Die Kinder besuchten die jüdische Volksschule am Grieskai. Aus wirtschaftlichen Gründen wanderte die Familie 1933 nach Palästina aus, kehrte allerdings nach drei Jahren zur Verwandtschaft nach Graz zurück. Avram Engel beurteilte die Rückkehr im Rückblick als unerklärlich, „wo doch die Zeichen so deutlich und so laut waren.“

Unmittelbar nach dem Anschluss Österreichs verschlechterte sich die Lage dramatisch. Am 2. November 1938 wurde der Familie der Ausweisungsbefehl ausgestellt. Heinrich Engel konnte der Verhaftung durch die Gestapo nur durch Zufall entgehen. Mehrere Verwandte hingegen waren von den Massenverhaftungen im Zuge der Novemberpogrome 1938 betroffen. Es folgten viele Versuche der Engels, zu einer Auswanderungsmöglichkeit zu gelangen. Als sich dies anfangs hoffnungslos gestaltete, sollten zumindest die Kinder nach Schweden oder England in Sicherheit gebracht werden, was ebenfalls scheiterte. Ende April 1939 konnten Heinrich und Rosa Engel mit ihren beiden minderjährigen Kindern per Schiffstransport nach Palästina entkommen. Auf der unter panamaischer Flagge registrierten Lisl konnten insgesamt 720 Österreicher flüchten, darunter mehr als 200 aus der Steiermark.

Bis sich die Eltern in Haifa eine eigene Unterkunft leisten konnten, wohnte Avram Engel bei einem älteren Ehepaar in Haifa. Nach der Übersiedlung nach Tel Aviv schlugen sich seine Eltern mit Gelegenheitsarbeiten durch. Die Engels konnten es sich nach einiger Zeit „relativ akzeptabel“ einrichten und dachten nicht mehr an eine Rückkehr nach Österreich. Mehrere Verwandte, die sich wirtschaftlich nicht integrieren konnten, wanderten nach Kanada oder in die USA aus.

Heinrichs und Rosas Tochter Gerda heiratete einen ehemaligen Grazer und folgte ihm, auf Grund seines Berufes, nach Deutschland. Sohn Avram blieb in Israel, studierte Architektur, heiratete und bekam zwei Kinder.

HIER WOHNTE
ROSA ENGEL
GEB. SILBER
JG. 1905
ENTEIGNET 1938
FLUCHT 1939
PALÄSTINA
Lazarettgasse 12

verlegt am 4. Juli 2014
Rosa Engel, geb. Silber wurde 1905 als Tochter von Elias Silber geboren. Sie hatte zumindest eine Schwester, Sophie, geboren am 7. Juni 1899 in Stanislaw. 1926 heiratete sie Heinrich Engel. Das Paar hatte zwei Kinder: Gerda (geboren 1927) und Alfred (geboren 1930), die beide die jüdische Volksschule am Grieskai besuchten. Die Familie lebte in äußerst bescheidenen Verhältnissen zunächst in der Pestalozzistraße, dann in der Lazarettgasse 12, wo ihr Vater, Elias Silber, in den 1930er Jahren ein kleines Lebensmittelgeschäft aufgebaut hatte. Die Kinder besuchten die jüdische Volksschule am Grieskai. Aus wirtschaftlichen Gründen wanderte die Familie 1933 nach Palästina aus, kehrte allerdings nach drei Jahren zur Verwandtschaft nach Graz zurück.

Nach der Annexion Österreichs im Jahr 1938 folgte die Arisierung des Geschäfts ihres Vaters, der Versuch der Gestapo, den Ehemann zu verhaften und schließlich am 2. November desselben Jahres der Ausweisungsbefehl für die ganze Familie. Die Familie keine Visa und auch für Gerda und Alfred keine Plätze in den Kindertransporten. Im April 1939 konnte die Familie Engel auf dem Viehtransportschiff Lisl nach Palästina flüchten. Der Vater blieb zurück und wurde Anfang 1940 im KZ Buchenwald ermordet. Die Schwester konnte nach Italien flüchten und wurde 1944 vom NS-Regime gefasst, nach Auschwitz deportiert und ebenfalls ermordet.

HIER LERNTE
LEOPOLD ENIS
JG. 1925
FLUCHT
Oeverseegasse 28 vor dem BG/BRG Oeversee

verlegt am 27. Juni 2017
Leopold Enis
HIER WOHNTE
BERL FISCHLER
JG. 1880
FLUCHT 1939 ITALIEN
INTERNIERT
TERAMO 1940
ENTLASSEN
Wartingergasse 9

verlegt am 22. Oktober 2020
Bernhard Fischler, genannt Berl, wurde 1880 in Kimpolung im heutigen Rumänien geboren. Er arbeitete als Straßenverkäufer. 1921 heiratete er Rosa geb. Waldner false Egert. Ab Juli 1921 wohnte das Paar in der Wartingergasse 9/II in Graz. Das Paar bekam zwei Kinder, Selma Schulamit, geboren am 23. Februar 1922, und Max, geboren am 26. November 1929. Nach dem „Anschluss“ versuchte die Familie zu flüchten. Die Tochter gelangte im November 1938 nach Palästina, der Sohn konnte mit einem Kindertransport im April 1939 nach Skandinavien in Sicherheit gebracht werden. [...][16]
HIER WOHNTE
MAX FISCHLER
JG. 1929
KINDERTRANSPORT 1939
SCHWEDEN
Wartingergasse 9

verlegt am 22. Oktober 2020
Max Fischler
HIER WOHNTE
ROSA FISCHLER
VERH. EGERT
JG. 1893
FLUCHT 1939 ITALIEN
INTERNIERT 1944
LAGER FOSSOLI
DEPORTIERT 1944
AUSCHWITZ
ERMORDET
Wartingergasse 9

verlegt am 22. Oktober 2020
Rosa Fischler
HIER WOHNTE
SELMA SCHULAMIT
FISCHLER
VERH. GRÜN
JG. 1922
FLUCHT 1938
PALÄSTINA
Wartingergasse 9

verlegt am 22. Oktober 2020
Selma Schulamit Fischler
HIER LERNTE
RUDOLF
FLEISCHHACKER
JG. 1925
FLUCHT
Oeverseegasse 28 vor dem BG/BRG Oeversee

verlegt am 27. Juni 2017
Rudolf Fleischhacker
HIER ARBEITETE
ELLA FLESCH
JG. 1900
FLUCHT 1933 AUS LEIPZIG
FLUCHT 1938
SCHWEIZ
Opernring vor der Oper

verlegt am 18. September 2020
Ella Flesch, Sopransängerin, jüdisch, geboren 1900
HIER WOHNTE
OTHMAR
VON GADOLLA
JG. 1895
ERMORDET 15.3.1938
Schönaugasse 86

verlegt am 17. Juli 2015
Othmar von Gadolla, auch Otmar, wurde am 11. Juni 1895 als Sohn von Klemens Ritter von Gadolla (1847–1919) geboren. Er hatte fünf Geschwister, darunter der spätere Oberstleutnant Josef Ritter von Gadolla, der 1945 die Stadt Gotha kampflos den Alliierten übergab und dafür von der NS-Justiz zum Tode verurteilt und standrechtlich erschossen wurde. Othmar von Gadolla nahm am Ersten Weltkrieg teil, schied als Hauptmann aus und wurde leitender Polizeibeamter (Amtssekretär) in Graz. 1919 heiratete er Josefine Hatzy, das Paar hatte vier Söhne und eine Tochter. Von Gadolla stand als Monarchist in Opposition zum Nationalsozialismus. Er wurde am 15. März 1938 im Zuge eines Handgemenges mit SA-Leuten von diesen in seinem Amtszimmer erschossen. Sein Tod wurde, weil er den Nationalsozialisten ungelegen kam, offiziell als Selbstmord dargestellt, die Witwe erhielt eine Pension.
HIER LEHRTE
JAKOB GAPP
JG. 1897
IM CHRISTL. WIDERSTAND
FLUCHT 1939
FRANKREICH, SPANIEN
VERHAFTET 1942
FRANKREICH
'FEINDBEGÜNSTIGUNG'
HINGERICHTET 13.8.1943
BERLIN-PLÖTZENSEE
Kirchengasse 1

verlegt am 22. Oktober 2020
Jakob Gapp
HIER WOHNTE
ADOLF GERTLER
JG. 1927
FLUCHT 1939
SCHWEDEN
Neubaugasse 59

verlegt am 4. Juli 2014
Adolf Gertler wurde 1927 als jüngstes Kind der Familie geboren, kam per Kindertransport 1939 nach Schweden, zuerst zu einer Bauernfamilie, dann zu einem jüdischen Textilgeschäftsinhaber. Gertler baute später mit einem Kompagnon selbst ein Textilgeschäft in Göteborg auf.
HIER WOHNTE
BERTA GERTLER
JG. 1925
FLUCHT 1939
PALÄSTINA
Neubaugasse 59

verlegt am 4. Juli 2014
Berta Gertler (geboren 1925) erhielt erst im Dezember ein Einwanderungszertifikat für Palästina und konnte am 24. Dezember 1939 ihren Eltern und Schwestern nachfolgen.
HIER WOHNTE
GOLDA HENIE
GERTLER
GEB. BAUMGARTEN
JG. 1885
FLUCHT 1939
PALÄSTINA
Neubaugasse 59

verlegt am 4. Juli 2014
Golda Gertler, geb. Baumgarten, kam 1885 in Galizien zur Welt. Sie folgte einem ihrer Brüder nach Graz, lernte Mayer (Max) Gertler (geboren 1884, ebenfalls aus der Gegend um die Stadt Drohobycz) kennen, ihre Hochzeit fand 1913 statt. Max war Soldat im Ersten Weltkrieg. Golda Gertler arbeitete in einer Kantine und kümmerte sich um die Töchter Klara (geboren 1915) und Sally (geboren 1917). Rückkehr nach Galizien, Geburt der Töchter Laura (geboren 1921) und Berta (geboren 1925). Wieder nach Graz, Geburt von Adolf (geboren 1927), wohnten in der Idlhofgasse, dann Neubaugasse; Familienbetrieb Textilfachgeschäft in der Mariahilferstraße. Max wurde inhaftiert, kam nach Dachau und mit Ausreiseverpflichtung wieder zurück. Wegen des Alterslimits von mindestens 15 Jahren für den Transport nach Palästina, wurde der 12-jährige Max 1939 nach Schweden geschickt. Sally (22) floh nach England. Berta (14) bekam erst später ein Zertifikat, nach Palästina reisen zu dürfen und folgte im Dezember 1939.

Mutter Golda, Vater Mayer Max mit den Töchtern Klara und Laura reisten Juni 1939 per „Lisl“-Schiffstransport nach Palästina.[17]

HIER WOHNTE
KLARA GERTLER
JG. 1915
FLUCHT 1939
PALÄSTINA
Neubaugasse 59

verlegt am 4. Juli 2014
Klara Gertler (geboren 1915) musste im Juni 1939 mit Eltern und Schwester nach Palästina flüchten.
HIER WOHNTE
LAURA GERTLER
JG. 1921
FLUCHT 1939
PALÄSTINA
Neubaugasse 59

verlegt am 4. Juli 2014
Laura Gertler (geboren 1921) musste im Juni 1939 mit Eltern und Schwester nach Palästina flüchten.
HIER WOHNTE
MAX MAYER
GERTLER
JG. 1884
VERHAFTET NOV. 1938
DACHAU
FLUCHT 1939
PALÄSTINA
Neubaugasse 59

verlegt am 4. Juli 2014
Max Mayer Gertler (geboren 1884) stammte aus der Nähe von Drohobycz, Galizien. 1913 heiratete er in Graz Golda Baumgarten. Als Soldat im Ersten Weltkrieg. Max wurde inhaftiert, kam nach Dachau und mit Ausreiseverpflichtung wieder zurück nach Graz. Gemeinsam mit seiner gesamten Familie gelang ihm die Ausreise nach Palästina.
HIER WOHNTE
SALLY GERTLER
JG. 1917
FLUCHT 1939
ENGLAND
Neubaugasse 59

verlegt am 4. Juli 2014
Sally Gertler (geboren 1917) floh 1939 (bevor ihre Eltern und zwei Schwestern Juni 1939 nach Palästina fahren konnten) als einzelne ihrer Familie nach England. Dort arbeitete sie als Dienstmädchen.
HIER WOHNTE
ALOIS GOGG
MILTON F. WEBER
JG. 1910
FLUCHT 1939 ITALIEN
INTERNIERT 1940
LAGER CAMPAGNA
TORTORETO
FLUCHT 1941 USA
Mandellstraße 4
Alois Gogg (1910–1968)
HIER WOHNTE
ILSE CÄZILIE
GOGG
ILSE WEBER
GEB. POLLAK
JG. 1911
FLUCHT 1939 ITALIEN
1940 FRANKREICH
1942 SCHWEIZ
Mandellstraße 4
Ilse Cäzilie Gogg (1911–?)
HIER WOHNTE
PETER GOTTHILF
GOGG
PETER GOTTHILF WEBER
JG. 1936
KINDERTRANSPORT 1939
SCHWEDEN
Mandellstraße 4
Peter Gotthilf Gogg (1936–?)
HIER WOHNTE
EMMERICH GUTMANN
JG. 1900
VERURTEILT 3.9.1940
WEGEN § 175
DEPORTIERT 1941
FLOSSENBÜRG
ERMORDET 29.9.1941
Rankengasse 24

verlegt am 16. August 2016
Emmerich Gutmann verstarb am 29. September 1941 im Konzentrationslager Flossenbürg.[18]
HIER WOHNTE
ANTON (TONI) HACKL
JG. 1911
SPANIENKÄMPFER
INTERNIERT
GURS, DACHAU
ERSCHOSSEN AUF DER FLUCHT
28.4 1945
Lindengasse 7

verlegt am 20. September 2019
Toni Hackl; politischer Widerstand
HIER WOHNTE
RUDOLF HART
JG. 1913
ZEUGE JEHOVAS
VERHAFTET 8.12.1939
DEPORTIERT 1940
SACHSENHAUSEN
ERMORDET 24.9.1942
Triester Straße 85

verlegt am 20. September 2019
Rudolf Hart
HIER ARBEITETE
HERTHA HEGER
JG. 1918
MÄRZ 1938 ENTLASSEN
FLUCHT 1939
SCHWEIZ
Opernring vor der Oper

verlegt am 18. September 2020
Hertha Heger, Schauspielerin, jüdisch, geboren 1918
HIER WOHNTE
RUPERT HEIDER
JG. 1908
ZEUGE JEHOVAS
VERHAFTET UND VERURTEILT 1940
WEHRDIENSTVERWEIGERUNG
HINGERICHTET 15.06.1940
BERLIN-PLÖTZENSEE
Karlauer Gürtel 20a
Koordinaten fehlen! Hilf mit.
verlegt am 7. September 2022
Rupert Heider
HIER WOHNTE
ANNA HERZOG
GEB. REICH
JG. 1883
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1938 WIEN
FLUCHT 1939
ENGLAND
Radetzkystraße 8

verlegt am 16. August 2016
Anna Herzog
HIER WOHNTE
UND ARBEITETE

DAVID HERZOG
JG. 1869
VERHAFTET MÄRZ 1938
MISSHANDELT
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1938 WIEN
FLUCHT 1939
ENGLAND
Radetzkystraße 8

7 am 16. August 2016
David Herzog, Historiker und Landesrabbiner für Steiermark und Kärnten. An ihn und seine Misshandlung erinnert weiters eine Gedenktafel am Haus Radetzkystraße 8 und das "Lauftext Mahnmal" (2013 und 2021) von Catrin Bolt, das sich auf Gehsteigen von dort bis zum Griesplatz hinzieht.
HIER WOHNTE
FRIEDRICH HERZOG
JG. 1907
FLUCHT 1939
SCHWEDEN
1940 USA
Radetzkystraße 8

verlegt am 16. August 2016
Friedrich Herzog, Sohn von David und Anna
HIER WOHNTE
ROBERT HERZOG
JG. 1903
UMZUG FRANKREICH
INTERNIERT DRANCY
DEPORTIERT 1943
SOBIBOR, MAJDANEK
SCHICKSAL UNBEKANNT
Radetzkystraße 8

verlegt am 16. August 2016
Robert Herzog, Sohn von David und Anna
HIER WOHNTE
HERBERT
VON HOFFINGER
JG. 1890
VERHAFTET 1.9.1939
‚SCHUTZHAFT‘
BUCHENWALD
ENTLASSEN 1940
Humboldtstraße 14

verlegt am 22. Oktober 2020
Herbert von Hoffinger
HIER WOHNTE
ANNA JAGODA
GEB. STEINER
JG. 1906
SCHICKSAL UNBEKANNT
Ghegagasse 34

verlegt am 27. September 2017
Anna Jagoda
HIER WOHNTE
GERTRUD (GERTI)
JAGODA
JG. 1929
FLUCHT 1939
CHILE
Ghegagasse 34

verlegt am 27. September 2017
Gertrud Jagoda
HIER WOHNTE
EGON JAGODA
JG. 1931
FLUCHT 1939
CHILE
Ghegagasse 34

verlegt am 27. September 2017
Egon Jagoda
HIER LERNTE
ERNST JAGODA
JG. 1927
FLUCHT
PALÄSTINA
Oeverseegasse 28 vor dem BG/BRG Oeversee

verlegt am 27. Juni 2017
Ernst Jagoda
HIER WOHNTE
SAMUEL JAGODA
JG. 1892
VERHAFTET
DACHAU
ENTLASSEN
FLUCHT JUGOSLAWIEN
DEPORTIERT 4.8.1941
DARUVAR, JASENOVAC
ERMORDET
Ghegagasse 34

verlegt am 27. September 2017
Samuel Jagoda
HIER ARBEITETE
FRITZ JAHODA
JG. 1909
FLUCHT 1933 AUS KÖLN
FLUCHT 1938
ENGLAND, USA
Opernring vor der Oper

verlegt am 18. September 2020
Fritz Jahoda, Pianist und Dirigent, jüdisch, geboren 1909
HIER LEBTE
FRANZ JAUK
JG. 1904
IM WIDERSTAND / KPÖ
VERHAFTET 15.11.1938
'HOCHVERRAT'
1939 WIEN
1941 DACHAU
BEFREIT
Seidenhofgasse 62

verlegt am 27. September 2017
Franz Jauk
HIER WOHNTE
GISA JOSEFSBERG
GEB. KÖRNER
JG. 1904
FLUCHT
JUGOSLAWIEN
SCHICKSAL UNBEKANNT
Zweiglgasse 14

verlegt am 4. Juli 2014
Gisa Josefsberg, geb. Körner, wurde 1904 in Drohobytsch geboren. Sie hatte zumindest fünf Geschwister: die Brüder Markus (1890–mutmaßlich 1941), Arnold (1900–?) und Isidor (1903–1941), sowie die Schwestern Ettel, später verehel. Pruckner (1886–1942) und Anna Channa, später verehel. Dortort (1898–1941). Sehr wahrscheinlich hat keines ihrer Geschwister und auch sie selbst nicht das NS-Regime überlebt. Gisa Josefsberg war mit Simon Josefsberg verheiratet, das Paar hatte einen Sohn, Leo, geboren 1931. Der Verein für Gedenkkultur schreibt über Gisa: „Vermutlich in Jugoslawien umgekommen“, über ihren Ehemann und ihre Söhne: „ermordet“.
HIER WOHNTE
LEO JOSEFSBERG
JG. 1931
FLUCHT
JUGOSLAWIEN
SCHICKSAL UNBEKANNT
Zweiglgasse 14

verlegt am 4. Juli 2014
Leo Josefsberg wurde am 16. Dezember 1931 als Sohn von Gisa und Simon Josefsberg geboren und – laut Verein für Gedenkkultur – im Knabenalter vom NS-Regime ermordet.
HIER WOHNTE
SIMON JOSEFSBERG
FLUCHT 1938
SCHICKSAL UNBEKANNT
Zweiglgasse 14

verlegt am 4. Juli 2014
Simon Josefsberg heiratete Gisa Körner. Er hatte als einziger der Familien Dortort/Körner/Prucker/Josefsberg einen gültigen Pass und flüchtete sofort in der Nacht zum 12. März 1938. Der Verein für Gedenkkultur geht von seiner Ermordung aus. DÖW und A Letter To The Stars nennen einen Simon Josefsberg (mit Geburtsdatum 18. Mai 1883), dessen letzten bekannten Wohnsitz (Wien 2, Schreigasse 8/6), seine Deportation ins Ghetto Litzmannstadt am 28. Oktober 1941 sowie seine Ermordung durch das NS-Regime. Die Personenidentität ist jedoch nicht gesichert.
HIER LERNTE
OTTO GÜNTER
KLEIN
JG. 1923
FLUCHT 1940
PALÄSTINA
Oeverseegasse 28 vor dem BG/BRG Oeversee

verlegt am 27. Juni 2017
Otto Günter Klein
HIER WOHNTE
CHRISTINE (CHRISTL)
KLEMENTSCHITZ
GEB. KRUŽÍK (KRUSCHNIK)
JG. 1889
IM WIDERSTAND / SP / KP
VERHAFTET 24.9.1944
DEPORTIERT
RAVENSBRÜCK
ERMORDET 12.11.1944
Annenstraße 30

verlegt am 20. September 2019
Christine Klementschitz; politischer Widerstand
HIER WOHNTE
ERNST
KLEMENTSCHITZ
JG. 1881
IM WIDERSTAND / SP / KP
VERHAFTET 1.9.1939
DEPORTIERT 10.9.1939
BUCHENWALD
BEFREIT
Annenstraße 30

verlegt am 20. September 2019
Ernst Klementschitz; politischer Widerstand
HIER WOHNTE
GERTRUDE KOHN
GEB. SALZBERGER
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1938 WIEN
DEPORTIERT 20.5.1942
MALY TROSTINEC
ERMORDET 26.5.1942
Strauchergasse 19

verlegt am 16. August 2016
Gertrude Kohn
HIER WOHNTE
HERBERT KOHN
JG. 1912
FLUCHT 1938
SCHWEIZ
1940 DOMINIKAN. REPUBLIK
Strauchergasse 19

verlegt am 16. August 2016
Herbert Kohn, Sohn von Ludwig und Gertrude Kohn
HIER WOHNTE
LUDWIG KOHN
JG. 1879
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1938 WIEN
DEPORTIERT 20.5.1942
MALY TROSTINEC
ERMORDET 26.5.1942
Strauchergasse 19

verlegt am 16. August 2016
Ludwig Kohn
HIER WOHNTE
WALTER KOHN
JG. 1908
SPANIENKÄMPFER
1937 INTERN. BRIGADE
INTERNIERT 1939
SAINT CYPRIEN, GURS
LE VERNET RIVESALTES,
DJELFA
EMIGRIERT 1944 UDSSR
RÜCKKEHR 1945
Strauchergasse 19

verlegt am 16. August 2016
Walter Kohn, Sohn von Ludwig und Gertrude Kohn
HIER WOHNTE
FRANZ KORB
JG. 1900
ZEUGE JEHOVAS
KRIEGSDIENST VERWEIGERT
TODESURTEIL 6.12.1939
HINGERICHTET 19.1.1940
BERLIN-PLÖTZENSEE
Baiernstraße 14

verlegt am 22. Oktober 2020
Franz Korb
HIER WOHNTE
ARNOLD KÖRNER
JG. 1900
FLUCHT 1938
JUGOSLAWIEN
SCHICKSAL UNBEKANNT
Oeverseegasse 27/II

verlegt am 4. Juli 2014
Arnold Körner wurde am 12. Oktober 1900 geboren. Er hatte zumindest fünf Geschwister: Ettel, später verehel. Pruckner (1886–1942), Markus (1890–mutmaßlich 1941), Anna Channa, später verehel. Dortort (1898–1941), Isidor (1903–1941) und Gisa, später verehel. Josefsberg (1904–?). Er lebte von 28. April 1934 bis 10. Dezember 1938 in der Oeverseegasse 27/II, danach in der Schmölzergasse 6/I, mutmaßlich eine Sammelwohnung. Er ist vermutlich geflohen.
HIER ARBEITETE
ISIDOR KÖRNER
JG. 1903
ENTEIGNET 1938
FLUCHT 1939
KLADOVO-TRANSPORT
JUGOSLAWIEN
SCHICKSAL UNBEKANNT
Grazbachgasse 41

verlegt am 4. Juli 2014
Isidor Körner wurde am 17. Februar 1903 in Stryj geboren, hatte zumindest fünf Geschwister: Ettel, später verehel. Pruckner (1886–1942), Markus (1890–mutmaßlich 1941), Anna Channa, später verehel. Dortort (1898–1941), Arnold (1900–?) und Gisa, später verehel. Josefsberg (1904–?). Isidor Körner lernte Schlosser in den Puchwerken, lebte ab Jänner 1934 mit nichtjüdischer Lebensgefährtin und gemeinsamem Sohn in Grazbachgasse 41 im ersten Stock. Im Erdgeschoss betrieb er eine Fahrradhandlung und Vulkanisieranstalt, die 1938 enteignet wurde. Flüchtete mit anderen Familienmitgliedern am 12. März 1938 nach Jugoslawien. Das DÖW verzeichnet als Sterbedatum 11. Dezember 1941 und als Sterbeort Brčko.
HIER WOHNTE
MARIA KÖRNER
JG. 1891
ENTEIGNET 1938
FLUCHT
JUGOSLAWIEN
SCHICKSAL UNBEKANNT
Zweiglgasse 14

verlegt am 4. Juli 2014
Maria Körner wurde am 26. Juni 1891 geboren. Sie war verheiratet mit Markus Körner, betrieb eine Altwarenhandlung in der Jakoministraße 15, wohnte mit ihrem Mann in der Zweiglgasse 14b, die im Herbst 1938 zu einer Sammelwohnung wurde. Vermutlich in Jugoslawien ermordet, nach dem Untergang des NS-Regimes tot erklärt.
HIER WOHNTE
MARKUS KÖRNER
JG. 1890
ENTEIGNET 1938
FLUCHT 1938
JUGOSLAWIEN
SCHICKSAL UNBEKANNT
Zweiglgasse 14

verlegt am 4. Juli 2014
Markus Körner wurde am 25. August 1890 geboren. Er hatte zumindest fünf Geschwister: Ettel, später verehel. Pruckner (1886–1942), Anna Channa, später verehel. Dortort (1898–1941), Arnold (1900–?), Isidor (1903–1941) und Gisa, später verehel. Josefsberg (1904–?). Er wurde Vulkaniseur, heiratete die Altwarenhändlerin Maria. Im Haus Zweiglgasse 14, in dem er mit seiner Frau wohnte, betrieb er einen Alteisenhof. 1938 wurde er enteignet. Als die Gestapo vor der Tür stand, flüchtete er durch den Hintereingang und gelangte mit dem Rad nach Jugoslawien. Von dort aus verhalf er seinen Geschwistern und weiteren Familienangehörigen im März 1939 zur Flucht nach Jugoslawien. Danach verlieren sich seine Spuren. Er, seine Ehefrau und zumindest drei Geschwister wurden mutmaßlich vom NS-Regime ermordet. Nach 1945 wurden Maria und Markus Körner für tot erklärt.
HIER WOHNTE
ADELE KURZWEIL
JG. 1925
FLUCHT 1938
SCHWEIZ/FRANKREICH
INTERNIERT DRANCY
DEPORTIERT 1942
ERMORDET IN
AUSCHWITZ
Schröttergasse 7

verlegt am 4. Juli 2014
Adele Kurzweil wurde am 31. Jänner 1925 als Tochter von Bruno und Gisela Kurzweil geboren. Mit den Eltern am 28. August 1942 in Südfrankreich verhaftet, nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
HIER WOHNTE
BRUNO KURZWEIL
JG. 1891
FLUCHT 1938
SCHWEIZ/FRANKREICH
INTERNIERT DRANCY
DEPORTIERT 1942
ERMORDET IN
AUSCHWITZ
Schröttergasse 7

verlegt am 4. Juli 2014
Bruno Kurzweil wurde am 13. Jänner 1891 in Josefstadt in Böhmen geboren. Seine Elternfamilie ging noch vor 1900 nach Graz, am 22. September 1912 trat Bruno aus der IKG Graz aus, ließ sich katholisch taufen, trat jedoch zehn Jahre später auch aus der katholischen Kirche aus. Er studierte Jus in Graz, 1914 wurde er promoviert. 1922 Heirat mit Gisela. Am 11. Juni 1938 erhielt er als Jude Berufsverbot durch die Rechtsanwaltskammer. Im Juli entschied Kurzweil sich für die Emigration nach Frankreich. In Paris schloss er sich sozialdemokratischen Organisationen an. Kam im Februar 1940 aus dem Internierungslager in Frankreich. Im Mai 1940 marschierte Deutschland in Belgien und Holland ein. Am 17. Juni 1940 ging die Familie in den Süden Frankreichs nach Montauban. Er organisierte für Flüchtlinge die Ausreise durch Hilfsgelder und Visa aus Frankreich. Am 28. August 1942 wurde die Familie in Auvillar nahe Montauban mit 170 anderen verhaftet und über zwei Lager am 9. September 1942 nach Auschwitz (KZ) deportiert und ermordet.
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GISELA KURZWEIL
GEB. TRAMMER
JG. 1900
FLUCHT 1938
SCHWEIZ/FRANKREICH
INTERNIERT DRANCY
DEPORTIERT 1942
ERMORDET IN
AUSCHWITZ
Schröttergasse 7

verlegt am 4. Juli 2014
Gisela Kurzweil, geb. Trammer kam am 25. Februar 1900 in Oderberg in Böhmen zur Welt. Sie heiratete Bruno aus Böhmen. 1925 wurde ihr einziges Kind Adele geboren. Trat am 11. Juni 1926 mit ihrer Tochter aus der Israelitischen Kultusgemeinde aus. Die Familie reiste am 1. Oktober 1938 in die Schweiz aus und am 17./19. weiter nach Frankreich. 1942 vom NS-Regime verhaftet, nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
HIER WOHNTE
ING. ADOLF LACHS
JG. 1864
UNFREIWILLIG VERZOGEN
15.1.1939
DEPORTIERT 10.7.1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 26.9.1942
Volksgartenstraße 18

verlegt am 27. Juli 2013
Adolf Lachs (geboren am 28. Dezember 1864 in Wlachowitz / Ungarisch Brod, Mähren) absolvierte 1890 die Technische Hochschule in Wien als Ingenieur für Bauwesen. Ab 1891 arbeitete er bei der Südbahngesellschaft, im August 1907 wurde er als Oberingenieur nach Graz versetzt und wohnte dort in der Volksgartenstraße 18. 1923 ging er als Zentralinspektor in Pension. Als 74-Jähriger mussten er und seine erblindete Frau Melanie Graz verlassen und wurden nach Wien gebracht, wo sie in Sammelwohnungen leben mussten. Am 10. Juli 1942 wurde Lachs ins KZ Theresienstadt deportiert, wo er am 26. September 1942 umkam.

Ihrem Sohn Ernst Lachs, geboren 1904, Magistratsoberkommissär in Wien, gelang es mit seiner Frau Minna Lachs und ihrem Sohn Thomas im September 1938 ohne Visum in die Schweiz zu fliehen.[19]

HIER WOHNTE
MELANIE LACHS
UNFREIWILLIG VERZOGEN
15.1.1939
DEPORTIERT 10.7.1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 18.10.1944
AUSCHWITZ
Volksgartenstraße 18

verlegt am 27. Juli 2013
Melanie Lachs, geb. Berger (geboren am 31. Mai 1882 in Wallachisch Meseritsch / Valašské Meziříčí, Mähren) heiratete 1903 in Mürzzuschlag Adolf Lachs, wurde mit ihrem Mann nach Wien gebracht und wie er am 10. Juli 1942 ins KZ Theresienstadt deportiert. Am 16. Oktober 1944 wurde sie ins KZ Auschwitz überstellt und dort am 18. Oktober 1944 ermordet.[20]
HIER LERNTE
KLEMENS LANDAU
JG. 1926
FLUCHT
PALÄSTINA
Oeverseegasse 28 vor dem BG/BRG Oeversee

verlegt am 27. Juni 2017
Klemens Landau
HIER LERNTE
KURT
LANDSKRONER
JG. 1927
FLUCHT 1939
ENGLAND
Oeverseegasse 28 vor dem BG/BRG Oeversee

verlegt am 27. Juni 2017
Kurt Landskroner
HIER WOHNTE
ELISABETH (ELSE)
LANG
GEB. STERN
JG. 1892
FLUCHT 1939
PALÄSTINA
Gries, Lazarettgürtel 77

verlegt am 7. September 2022
Elisabeth Lang
HIER WOHNTE
FRIEDRICH (FRITZ)
LANG
JG. 1886
FLUCHT 1939
PALÄSTINA
Gries, Lazarettgürtel 77

verlegt am 7. September 2022
Friedrich Lang
HIER WOHNTE
TRUDE LANG
JG. 1915
FLUCHT 1939
ENGLAND, PALÄSTINA
Gries, Lazarettgürtel 77

verlegt am 7. September 2022
Trude Lang
HIER WOHNTE
FRANZ LEITNER
JG. 1918
IM WIDERSTAND/KPÖ
VERHAFTET 1.9.1939
BUCHENWALD
BEFREIT
Lagergasse 29

verlegt am 27. September 2017[21]
Franz Leitner wurde am 12. Februar 1918 in Wiener Neustadt geboren. Er maturierte 1936 in der Staatsgewerbeschule für Maschinenbau. Bereits im selben Jahr wurde er aufgrund seiner Mitgliedschaft in der während der Zeit des Austrofaschismus verbotenen kommunistischen Jugend zu vier Monaten Kerkerhaft und 15 Monaten Polizeistrafe verurteilt. Er wurde am 1. September 1939 verhaftet und in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert. In seiner Funktion als Blockältester des „Kinderblocks“ (Baracke 8) rettete er hunderten Kindern das Leben. Dafür wurde ihm 1999 von der Jerusalemer Gedenkstätte Yad Vashem der Ehrentitel „Gerechter unter den Völkern“ verliehen. Er war Träger des steirischen Menschenrechtspreises und weiterer hoher Auszeichnungen der Republik Österreich, des Landes Steiermark und der Stadt Wien.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Leitner in mehreren politischen Funktionen tätig, unter anderem von 1958 bis 1979 als Landesparteivorsitzender der KPÖ–Steiermark und von 1961 bis 1970 als Landtagsabgeordneter in der Steiermark. Bis ins hohe Alter gab er seine Lebenserfahrungen als Zeitzeuge an darauffolgende Generationen weiter. Leitner starb am 20. Oktober 2005 in Höf-Präbach bei Graz.[22]

HIER WIRKTE
MICHAEL LERPSCHER
JG. 1905
IM CHRISTL. WIDERSTAND
VERURTEILT 2.8.1940
'WEHRKRAFTZERSETZUNG'
ZUCHTHAUS
BRANDENBURG-GÖRDEN
HINGERICHTET 5.9.1940
Ulrichsbrünnl, Ulrichsweg ca. Nr. 16 (bei der Kirche)

verlegt am 27. September 2017
Michael Lerpscher
HIER WOHNTE
DR. ADOLF
LICHTENSTEIN
JG. 1906
FLUCHT 1938
ITALIEN, PALÄSTINA
Wielandgasse 23

verlegt am 19. September 2019
Adolf Lichtenstein; jüdisch
HIER WOHNTE
ARTUR
LICHTENSTEIN
JG. 1925
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1939 WIEN
DEPORTIERT 1942
MALY TROSTINEC
ERMORDET 4.9.1942
Hans-Resel-Gasse 3
Artur Lichtenstein (1925–1942)
HIER WOHNTE
DAVID
LICHTENSTEIN
JG. 1895
FLUCHT 1939
POLEN, SOWJETUNION
TOT 1942
Hans-Resel-Gasse 3
David Lichtenstein (1895–1942)
HIER WOHNTE
ELLA
LICHTENSTEIN
GEB. BERGSTEIN
JG. 1895
FLUCHT 1939
POLEN, SOWJETUNION
TOT 1942
Hans-Resel-Gasse 3
Ella Lichtenstein, geborene Bergstein (1895–1942)
HIER WOHNTE
UND ARBEITETE

EMIL JERACHMIEL
LICHTENSTEIN
JG. 1874
GESCHÄFT 'ARISIERT'
FLUCHT 1939
PALÄSTINA
Wielandgasse 23

verlegt am 19. September 2019
Emil Lichtenstein; jüdisch
HIER WOHNTE
HERTA
LICHTENSTEIN
JG. 1934
KINDERTRANSPORT 1939
SCHWEDEN
Hans-Resel-Gasse 3
Herta Lichtenstein, später verheiratete Liebl (1934–)
HIER WOHNTE
KLARA (CHAJA)
LICHTENSTEIN
GEB. WERDINGER
JG. 1878
FLUCHT 1939
PALÄSTINA
Wielandgasse 23

verlegt am 19. September 2019
Klara Lichtenstein
HIER WOHNTE
NORBERT
LICHTENSTEIN
JG. 1895
KINDERTRANSPORT 1939
SCHWEDEN
Hans-Resel-Gasse 3
Norbert Lichtenstein (1931–)
HIER WOHNTE
DR. SIBYLLE MELITTA
LICHTENSTEIN
GEB. TARTER
JG. 1912
FLUCHT 1938
ITALIEN, PALÄSTINA
Wielandgasse 23

verlegt am 19. September 2019
Sibylle Lichtenstein
HIER WOHNTE
GUIDA HENRIETTE
LOEWI
GEB. GOLDSCHMIEDT
JG. 1888
ENTEIGNET
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1938 WIEN
FLUCHT 1941
USA
Johann-Fux-Gasse 35

verlegt am 20. September 2019
Guida Loewi; jüdisch
HIER WOHNTE
DR. OTTO LOEWI
JG. 1873
'SCHUTZHAFT' 1938
ENTEIGNET
FLUCHT 1938
ENGLAND, USA
Johann-Fux-Gasse 35

verlegt am 20. September 2019
Otto Loewi; jüdisch; deutsch-österreichisch-amerikanischer Pharmakologe. Er und der britische Physiologe und Biochemiker Henry Hallett Dale erhielten gemeinsam „für ihre Entdeckungen bei der chemischen Übertragung der Nervenimpulse“ 1936 den Nobelpreis für Medizin.
HIER WOHNTE
VIKTOR LOEWI
JG. 1912
VERHAFTET 1938
FLUCHT 1938
ENGLAND
Johann-Fux-Gasse 35

verlegt am 20. September 2019
Viktor Loewi; jüdisch
HIER WOHNTE
WILHELM GUIDO
LOEWI
JG. 1915
VERHAFTET 1938
FLUCHT 1938
ENGLAND
Johann-Fux-Gasse 35

verlegt am 20. September 2019
Wilhelm Guido Loewi; jüdisch
HIER LEBTE
FRITZ MARSCH
JG. 1894
IM SOZIALISTISCHEN
WIDERSTAND
VERHAFTET 3.4.1945
SS KASERNE WETZELSDORF
ERMORDET 3.4.1945
Fellingergasse 3

verlegt am 4. Juli 2014
Fritz Marsch wurde am 5. Mai 1894 in Graz geboren. Er war im sozialistischen Widerstand tätig, wurde – unklar wann – verhaftet, am 3. April 1945, also 35 Tage vor Kriegsende mit 13 Mithäftlingen unter paarweiser Fesselung per Autos abgeholt. Vorwiegend Personen (Gewerkschafter und Widerstandskämpfer), die im Widerstand mit Fritz Marsch zusammengearbeitet hatten. In der damaligen SS-Kaserne in Wetzelsdorf, der heutigen Belgierkaserne, ermordet und vermutlich dort in einem Bombenkrater verscharrt. Im Dezember 2005 wurde beim Kaserneneingang ein Gedenkstein für die NS-Opfer gesetzt, in der Folge vom Verteidigungsministerium eine Kommission eingesetzt, die die Bombentrichter untersuchte, die dann als Gedächtnishain mit einem Gedenkstein markiert wurden.

Der gleichnamige Sohn Fritz Marsch wurde Nationalratsabgeordneter und war von 1970 bis 1987 Zentralsekretär der SPÖ.

HIER WOHNTE
MARIA MATZNER
GEB. LIEBL
JG. 1902
IM SOZIALDEMOKRATISCHEN
WIDERSTAND
VON GESTAPO
VERHAFTET 1944
'VERBINDUNG ZU PARTISANEN'
ENTLASSEN APRIL 1945
Pulverturmstraße 28 / Ecke Edisonstraße

verlegt am 22. Oktober 2020
Maria Matzner, Sozialdemokratischer Widerstand
HIER WIRKTE
DR. MAX JOSEF
METZGER
JG. 1887
IM CHRISTL. WIDERSTAND
VERHAFTET 29.6.1943
VERURTEILT 14.10.1943
'HOCHVERRAT'
HINGERICHTET 17.4.1944
BRANDENBURG-GÖRDEN
Ulrichsbrünnl, Ulrichsweg ca. Nr. 16 (bei Kirche)

verlegt am 20. September 2019
Max Josef Metzger; christlicher Widerstand
HIER LEBTE
ALFRED MITKROIS
JG. 1897
VERHAFTET SEPT. 1939
AB 1940 HAFT
IN VERSCHIEDENEN KZ
ZULETZT DACHAU
ERMORDET 29.1.1941
Elisabethstraße 18

verlegt am 4. Juli 2014
Alfred Mitkrois stammte aus einer aus Offiziersfamilie, besuchte die Militärakademie, studierte einige Monate in Graz, wohnte ab 1918 in der Elisabethstraße 18, kam als Hauptmann 1926 wegen verbotener Homosexualität vor Gericht, protestierte gemeinsam mit seinem Freund schriftlich beim Bundeskanzleramt und forderte als einer der ersten die Streichung des Strafrechtsparagraphen. Nach seiner Verurteilung wurde er in Graz Buchhalter. Nach Ermittlungen der Gestapo gegen zahlreiche homosexuelle Männer wurde er im September 1939 in Untersuchungshaft genommen. Am 20. März 1940 wurde er wegen „Unzucht wider die Natur“ zu drei Monaten schwerem Kerker verurteilt. Am 24. August 1940 wurde er im KZ Dachau registriert und als politischer Schutzhäftling geführt, wohl weil er auch ein Gegner des Nationalsozialismus und mit dem Widerstand vernetzt war. Er wurde in das KZ Sachsenhausen, dann in das KZ Neuengamme und am 22. Jänner 1941 wieder nach Dachau verlegt und starb dort am 29. Jänner 1941.
HIER WOHNTE
JOHANN MOSER
JG. 1900
ZEUGE JEHOVAS
KRIEGSDIENST VERWEIGERT
TODESURTEIL 17.9.1940
HINGERICHTET 10.10.1940
ZUCHTHAUS BRANDENBURG
Reininghausstraße 50

verlegt am 16. August 2016
Johann Moser
HIER WOHNTE
KLEMENTINE
NARODOSLAVSKY
JG. 1897
EINGEWIESEN APRIL 1936
SONDERKRANKENHAUS
'VERLEGT' JANUAR 1941
SCHLOSS HARTHEIM
ERMORDET 24.1.1941
Südtiroler Platz 10

verlegt am 27. Juli 2013
Klementine Narodoslavsky (geboren am 22. November 1887 in Graz) begann eine Lehre als Hutmacherin, musste diese aber abbrechen als sie fast erblindete. Nachdem sie ihre Sehkraft zurückgewann, arbeitete sie zunächst als Hilfsarbeiterin und später als Kanzleihilfskraft. Sie ging eine Lebensgemeinschaft mit dem verheirateten Militärbediensteten Oskar Kreisler ein (eine Scheidung war damals nicht möglich) und bekam zwei Kinder: Hertha (geboren 1923) und Alfred (geboren 1932). Ab April 1936 wurde sie als psychisch Erkrankte vom LKH Graz ins Landesnervenkrankenhaus Feldhof (heute LKH Graz II Standort Süd) überstellt. Wahrscheinlich am 18. oder 19. Jänner 1941 wurde sie nach Linz-Niederhart und weiter am 20. Jänner 1941 in die Tötungsanstalt Hartheim überstellt. Ihrem Bruder, der täglich aus Linz anreiste, um seine in Gefahr gewusste Schwester abzuholen, wurde ein Besuch unter dem Vorwand, dass angeblich eine Epidemie in der Anstalt ausgebrochen wäre, verwehrt. Laut Sterbeurkunde ist sie am 24. Jänner 1941 an „Herzschlag in akutem Erregungszustand“ „verstorben“. Anzunehmen ist, dass Klementine wie tausende andere in Hartheim mit Giftgas ermordet wurde. Todesdaten wurden dort systematisch auch im Datum gefälscht, um die Zeitpunkte zu streuen und um betrügerisch Geld von Kostenträgern für angeblich längeren Aufenthalt zu bekommen. Vgl. Aktion T4.[23]
HIER LERNTE
HELMUT NEUFELD
JG. 1926
FLUCHT 1939
ENGLAND
Oeverseegasse 28 vor dem BG/BRG Oeversee

verlegt am 27. Juni 2017
Helmut Neufeld
HIER LERNTE
KARL WALTER
NEUFELD
JG. 1924
FLUCHT 1939
ENGLAND
Oeverseegasse 28 vor dem BG/BRG Oeversee

verlegt am 27. Juni 2017
Karl Walter Neufeld
HIER WOHNTE
JOSEF NEUHOLD
JG. 1890
IM WIDERSTAND
VERHAFTET 1.2.1941
VERURTEILT 28.7.1942
IN HAFT GEFOLTERT
TOT 25.8.1942
Rechbauerstraße 27

verlegt am 27. Juli 2013
Josef Neuhold (geboren am 15. August 1890 in Graz) war gelernter Steindrucker und Angestellter. 1919 war er Soldatenrat im Arbeiterhilfskorps und bis 1934 Mitglied der Sozialdemokratischen Partei und des Republikanischen Schutzbundes sowie Obmann des Senefelderbundes. 1934 trat er in die KPÖ ein und baute zusammen mit Karl Drews, Franz Weiß und Anton Kröpfl eine in der Steiermark vernetzte kommunistische Widerstandsgruppe auf. Am 1. Februar 1941 wurde Neuhold verhaftet und am 28. Juli 1942 in Graz vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Noch vor der Vollstreckung des Urteils starb er am 25. August 1942 in Wien aufgrund der Misshandlungen in der Haft.[24]
HIER WOHNTE
MARIA NEUHOLD
GEB. SPENDIER
JG. 1894
IM WIDERSTAND/KPÖ
VERURTEILT 18.5.1943
'HOCHVERRAT'
OLG GRAZ
ZUCHTHAUS WALDHEIM
BEFREIT 7.5.1945
TOT AN HAFTFOLGEN
Rechbauerstraße 27

verlegt am 27. September 2017
Maria Neuhold
HIER WOHNTE
FRIDA POLLAK
GEB. HEIMAN
JG. 1876
FLUCHT 1939 ITALIEN
1940 FRANKREICH
INTERNIERT
REILANNE, DRANCY
DEPORTIERT 1944
AUSCHWITZ
ERMORDET
Mandellstraße 4
Frida Pollak (1876–1944/45)
HIER WOHNTE
JULIA PONGRACIC
JG. 1910
IM SOZIALDEMOKRATISCHEN
WIDERSTAND
VERHAFTET 3.3.1945
GRAZ
ERMORDET 3.4.1945
SS-KASERNE
GRAZ-WETZELSDORF
Villenstraße 7

verlegt am 27. September 2017
Julia Pongracic
HIER WOHNTE
ETTEL PRUCKER
GEB. KÖRNER
JG. 1886
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1940 WIEN
DEPORTIERT 1942
MALY TROSTINEC
ERMORDET 4.9.1942
Leitnergasse 2

verlegt am 4. Juli 2014
Ettel Prucker geb. Körner kam am 3. September 1886 in Boryslaw in Galizien zur Welt. Sie hatte zumindest fünf jüngere Geschwister: Markus (1890–mutmaßlich 1941), Anna Channa, später verehel. Dortort (1898–1941), Arnold (1900–?), Isidor (1903–1941) und Gisa, später verehel. Josefsberg (1904–?). Sie heiratete Israel Pruckner[25] und lebte von 1915 bis Dezember 1938 in der Leitnergasse 2, 2. Stock, Tür 7. Ihr Mann betrieb ein Textil-/Manufakturgeschäft am Lendplatz 7. Der Verein für Gedenkkultur gibt weiters an: spätestens 1940 Sammelwohnung in Wien, am 31. August 1942 Deportation ins Vernichtungslager Maly Trostinez mit Transport 39, Zug 225 und Ermordung am selben Tag.
HIER WOHNTE
ISRAEL PRUCKER
JG. 1884
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1940 WIEN
FLUCHT
JUGOSLAWIEN
SCHICKSAL UNBEKANNT
Leitnergasse 2

verlegt am 4. Juli 2014
Israel Prucker wurde am 8. Oktober 1884 in Drohobytsch in Galizien geboren, war verheiratet mit Ettel Körner, betrieb ein Textil-/Manufakturgeschäft am Lendplatz 7. Der Verein für Gedenkkultur gibt für seine Frau an: spätestens 1940 Sammelwohnung in Wien, am 31. August 1942 Deportation ins Vernichtungslager Maly Trostinez mit Transport 39, Zug 225 und Ermordung am selben Tag. Es ist wahrscheinlich, dass er ihr Los teilte.
HIER WOHNTE
IRENE RANSBURG
JG. 1898
VERHAFTET 21.9.1944
DEPORTIERT 1944
THERESIENSTADT
ERMORDET 23.10.1944
AUSCHWITZ-BIRKENAU

1. Stein mit üblicher Seitenlänge: 95 mm. 2. Stein 122 mm im Quadrat in Blindenschrift (erstmals in Europa)[26]
Leonhardstraße 130 (Odilien-Blindeninstitut)

verlegt am 16. August 2016
Irene Ransburg verlor mit 16 im Jahr 1915 Augenlicht und Hörvermögen.
HIER WOHNTE
ALOISIA
REGENFELDER
GEB. GODAR
JG. 1897
ZEUGIN JEHOVAS
VERHAFTET 15.10.1941
IN VERSCHIEDENEN KZ
ZULETZT MITTELBAU-DORA
BEFREIT / ÜBERLEBT
Reininghausstraße 28

verlegt am 4. Juli 2014
Aloisia Regenfelder, geb. Godard wurde am 17. Juli 1897 in Schirmdorf bei Radkersburg geboren. Sie wurde wie ihr Mann Josef im Oktober 1941 verhaftet und schließlich ins KZ Ravensbrück überstellt. Am 30. Juni 1942 kam sie ins KZ Auschwitz und wurde dort in gestreifter Sträflingskleidung und mit Lila Winkel fotografiert. Alle Zeuginnen Jehovas kamen von dort ins Lager Birkenau, wurden ins Stabsgebäude umquartiert um vor lagertypischen Krankheiten geschützt zu sein und bekamen besondere Aufgaben etwa in Büros, Küchen, Schneidereien der SS. Mitte Jänner 1945 begann für Aloisia in einer Gruppe von etwa 40 Zeuginnen Jehovas der Evakuierungstransport von Auschwitz – zu Fuß durch Schnee – über Groß-Rosen, Mauthausen, Bergen-Belsen nach Dora-Mittelbau, wo am 4. März nur noch 26 lebend ankamen. Am 5. April 1945 wurden Aloisia und die anderen Häftlinge am Weg nach Neuengamme befreit. Ab Oktober wohnte sie wieder in Graz-Eggenberg und von 1946 bis 1956 in der Reininghausstraße 28. Bis zuletzt war sie aktive Zeugin Jehovas, war ruhig, erzählte offensichtlich nicht über ihre drei Jahre Überleben in KZs und starb 81-jährig am 22. August 1978 in Gratwein.
HIER WOHNTE
JOSEF
REGENFELDER
JG. 1895
ZEUGE JEHOVAS
VERHAFTET 15.10.1941
DEPORTIERT 1942
DACHAU
ERMORDET 7.3.1944
Reininghausstraße 28

verlegt am 4. Juli 2014
Josef Regenfelder wurde am 11. März 1895 in Straganz bei Meiselding geboren. Er heiratete am 19. August 1929 Aloisia Godar, und das Paar wohnte ab da in der Reininghausstraße 28/I. Unklar ist, wann die beiden zu den Zeugen Jehovas konvertierten. Er wurde laut Meldekarteikarte als Arbeitsinvalider am 15. Oktober 1941 verhaftet und ins Polizeigefängnis Graz eingeliefert und am 3. Mai 1942 von dort entlassen. Ab 27. Juni 1942 wurde er im KZ Dachau mit der Nummer 30667 registriert und starb dort am 7. März 1944.
HIER WOHNTE
CÄCILIA REITER
JG. 1891
ZEUGIN JEHOVAS
VERHAFTET 1.12.1939
DEPORTIERT 2.2.1940
RAVENSBRÜCK
ERMORDET 1942
AUSCHWITZ
Einödstraße 1

verlegt am 27. Juli 2013
Cäcilia Reiter (geboren am 26. September 1891 in Wolfsberg bei Leibnitz) war gelernte Schneiderin und Hilfsarbeiterin bei der Firma Reininghaus. In den 1920er Jahren wurde sie Zeugin Jehovas. Wegen angeblicher Weigerung den Hitlergruß zu leisten wurde sie vom Briefträger denunziert und am 1. Dezember 1939 verhaftet. Da sie sich weigerte, Munitionstaschen zu nähen, wurde sie im Februar 1940 ins KZ Ravensbrück deportiert und später ins KZ Auschwitz überstellt, wo sie 1942 umkam.[27]
HIER WOHNTE
ERNST REITER
JG. 1915
ZEUGE JEHOVAS
KRIEGSDIENST VERWEIGERT
VERHAFTET 6.6.1938
GRAFENWÖHR/BAYERN
INTERNIERT NOV. 1940
FLOSSENBÜRG
ÜBERLEBT
Einödstraße 1

verlegt am 27. Juli 2013
Ernst Reiter (geboren am 11. April 1915 in Graz) wurde mit elf Jahren Vollwaise und von seiner Tante Cäcilia und der Großmutter Theresia Reiter aufgenommen. Nach diesen wurde auch er in den frühen 1930er Jahren zum Zeugen Jehovas. Aufgrund seiner religiösen Überzeugung kam er wiederholt zugestellten Einberufungsbefehlen nicht nach. Am Morgen des 6. September 1938 wurde er an seinem Arbeitsplatz als Verkäufer von Polizisten verhaftet und in den nächsten Wochen wiederholt verhört und in Graz zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Er wurde ein weiteres Mal verurteilt und im März 1939 nach Grafenwöhr deportiert. Er verweigerte den Wehrdienst weiterhin und wurde zum Strafvollzug nach Bayreuth, im November 1940 ins KZ Flossenbürg überstellt und erhielt einen „Lila Winkel“ zur Markierung als Zeuge Jehovas. Er überlebte 1600 Tage Folter, Steinbrucharbeit und Unterernährung. Am 8. April 1945 begann die SS mit der Beseitigung ihrer Spuren im KZ. Die wenigen überlebenden Häftlinge mussten am 20. April den sogenannten Todesmarsch antreten, von dem sie schließlich von den US-Amerikanern erlöst wurden.

Reiter erhielt ein Fahrrad von einem US-Soldaten und fuhr damit 800 km in die Heimat. Am 6. September 1945 kam er nach Graz, musste feststellen, dass seine Großmutter gestorben und Tante Cäcilia Im KZ Auschwitz umgekommen war. Er heiratete 1947 Kristina Semlitsch, 1949 kamen Zwillinge, 1954 noch eine Tochter auf die Welt. Er starb 2006.

HIER LERNTE
AXEL ROSENBERGER
JG. 1922
FLUCHT
Oeverseegasse 28 vor dem BG/BRG Oeversee

verlegt am 27. Juni 2017
Axel Rosenberger
HIER LERNTE
LEO ROTH
JG. 1921
KINDERTRANSPORT 1938
ENGLAND
1940 AUSTRALIEN
1941 SHANGHAI
Oeverseegasse 28 vor dem BG/BRG Oeversee

verlegt am 27. Juni 2017
Leo Roth
HIER WIRKTE
JOSEF RUF
JG. 1905
IM CHRISTL. WIDERSTAND
VERHAFTET MAI 1940
GRAZ, BERLIN-MOABIT
VERURTEILT 14.9.1940
'WEHRKRAFTZERSETZUNG'
ZUCHTHAUS
BRANDENBURG-GÖRDEN
HINGERICHTET 10.10.1940
Ulrichsbrünnl, Ulrichsweg ca. Nr. 16 (bei der Kirche)

verlegt am 27. September 2017
Josef Ruf
HIER WOHNTE
ELSA SALZMANN
GEB. FREUDMANN
JG. 1887
FLUCHT 1939
TANGER
Griesplatz 4

verlegt am 17. Juli 2015
Elsa Salzmann, geb. Freudmann kam 1887 zur Welt, heiratete den Malermeister Simon Salzmann und hatte mit ihm einen Sohn, Harald (geboren 1921). Nach der Arisierung des Unternehmens ihres Mannes flüchtete die Familie über Südfrankreich nach Marokko. Elsa Salzmann starb 1943 in Tanger.
HIER WOHNTE
HARALD SALZMANN
JG. 1921
FLUCHT 1939
TANGER
Griesplatz 4

verlegt am 17. Juli 2015
Harald Salzmann wurde 1921 in Graz als Sohn von Elsa und Simon Salzmann geboren, ging nach der Schule, wo er antisemitischen Anfeindungen seitens seiner Mitschüler ausgesetzt war, ab 1936 beim Vater, einem Malermeister, in die Lehre. Er berichtete 1980 über eine überfallsartige Hausdurchsuchung kurz nach der Annexion Österreichs im März 1938 durch zwei junge Burschen, die die Wäsche seiner Mutter aus dem Schrank warfen und seine jüdischen Bücher beschlagnahmten. Die Familie flüchtete im Sommer 1937 über Wien, Straßburg und Marseilles nach Tanger, wo seine Mutter im Jahr 1943 verstarb. Er war ab 1947 wieder in Graz und nach Restitution wieder Maler. Harald arbeitete zuletzt als Bibliothekar der Steiermärkischen Landesregierung und wirkte als Kultusrat der IKG. Er starb 1990 in Graz.
HIER WOHNTE
SIMON
(SIMCHE CHAIM)
SALZMANN
JG. 1882
FLUCHT 1939
TANGER
Griesplatz 4

verlegt am 17. Juli 2015[28]
Simon Salzmann, auch Simche Chaim genannt, wurde 1882 in Czernowitz geboren. Er kam im Ersten Weltkrieg nach Graz, wo er Elsa Freudmann kennen lernte und heiratete. 1921 wurde Sohn Harald geboren. Die Familie wohnte am Griesplatz 4/III. Simon Salzmann war Inhaber eines Malerbetriebs und erwarb eine Villa in Wetzelsdorf. Im Herbst 1938 wurde der Betrieb unter kommissarische Verwaltung gestellt, Konten gesperrt, schließlich „arisiert“. Wie viele andere Juden in Graz wurde Simon kurz darauf verhaftet, mehrere Wochen im KZ Dachau inhaftiert und die Wohnung beschlagnahmt. Verzweifelte Suche nach Fluchtmöglichkeiten: Auswanderungsformalitäten nach Chile, wo bereits ein Verwandter war, verzögerten sich, doch seine nach Gibraltar emigrierte Halbschwester Rosa Reisz (aus erster Ehe ihres Vaters) erwirkte die Ausstellung eines fingierten Arbeitsvertrags für Simon, wodurch sie Visa für Tanger in Marokko erhielten, das sie via Wien, Straßburg, Marseille am 10. Juli 1939 erreichten. Seine Ehefrau Elsa verstarb dort 1943. Simon Salzmann und Sohn kehrten 1947 nach Graz zurück, wo er 1957 erneut heiratete. Nach der Restitution ihres Besitzes nahmen Vater und Sohn den Betrieb als Malermeister wieder auf.
HIER WOHNTE
JOSEF SCHARFSTEIN
JG. 1905
VERHAFTET 1938
GRAZ
GEGEN KAUTION ENTLASSEN
FLUCHT 1939
ENGLAND, ECUADOR
Ruckerlberggürtel 14

verlegt am 17. Juni 2016, im Zuge von Fernwärmeaufgrabung abhandengekommen, textident nachverlegt am 27. Jänner 2017
Josef Scharfstein, später José
HIER WOHNTE
ARON 'ADOLF'
SCHKOLNIK
JG. 1879
GESCHÄFT UND GRUNDSTÜCK
1938 'ARISIERT'
FLUCHT POLEN
SCHICKSAL UNBEKANNT
Lagergasse 89

verlegt am 29. Juni 2018
Aron Schkolnik
HIER WOHNTE
CHANE BEILE
SCHKOLNIK
GEB. SCHREIER (SZREIER)
VERW. DIAMAND
JG. 1892
GESCHÄFT UND GRUNDSTÜCK
1938 'ARISIERT'
MÄRZ 1939 AMTL. ABGEMELDET
FLUCHT POLEN
SCHICKSAL UNBEKANNT
Lagergasse 89

verlegt am 29. Juni 2018
Chane Beile Schkolnik, geb. Schreier
HIER WOHNTE
ELISABETH
SCHKOLNIK
GEB. BENEDIKT
JG. 1908
FLUCHT 1938
PALÄSTINA
Pestalozzistraße 1

verlegt am 29. Juni 2018
Elisabeth Schkolnik, geb. Benedikt
HIER WOHNTE
RUTH
SCHKOLNIK
VERH. ROSOWSKY
JG. 1934
FLUCHT 1938
PALÄSTINA
Pestalozzistraße 1

verlegt am 29. Juni 2018
Ruth Schkolnik, verh. Rosowsky
HIER WOHNTE
SAMUEL
SCHKOLNIK
JG. 1901
1938 GESCHÄFT 'ARISIERT'
,EHRFACH VERHAFTET
'SCHUTZHAFT' GRAZ, DACHAU
FLUCHT 1938
PALÄSTINA
Pestalozzistraße 1

verlegt am 29. Juni 2018
Samuel Schkolnik
HIER WOHNTE
SYLVIA LUCIA
SCHKOLNIK
VERH. SHAMAI
JG. 1937
FLUCHT 1938
PALÄSTINA
Pestalozzistraße 1

verlegt am 29. Juni 2018
Sylvia Lucia Schkolnik, verh. Shamai
HIER LERNTE
MAX SCHÖN
JG. 1923
FLUCHT
Oeverseegasse 28 vor dem BG/BRG Oeversee

verlegt am 27. Juni 2017
Max Schön
HIER WOHNTE
FRIEDRICH
SCHÖNINGER
JG. 1893
VERURTEILT 15.2.1939
DEPORTIERT 25.5.1939
EMSLANDLAGER, DACHAU,
RAVENSBRÜCK, SACHSENHAUSEN
'VERLEGT' 6.8.1952
TB-STATION DACHAU
TOT 8.9.1942
Schörgelgasse 79

verlegt am 20. September 2019
Friedrich Schöninger; homosexuelles Opfer
HIER LEHRTE
OTHMAR SCHRAUHSER
JG. 1906
IM WIDERSTAND / KPÖ
VERHAFTET 31.7.1941
VERURTEILT GRAZ 1.8.1942
’HOCHVERRAT’
HINGERICHTET 2.12.1942
WIEN LANDESGERICHT I
Hasnerplatz 12/ Theodor-Körner-Straße (Pädagogische Hochschule)

verlegt am 19. September 2019
Othmar Schrauhser; politischer Widerstand
HIER WOHNTE
ERICH SCHREIER
(SZREIER)
JG. 1928
FLUCHT 1938/1939
PALÄSTINA
Lagergasse 89

verlegt am 29. Juni 2018
Erich Schreier
HIER WOHNTE
HELENE SCHREIER
(SZREIER)
GEB. SCHKOLNIK
JG. 1902
FLUCHT 1939
PALÄSTINA
Lagergasse 89

verlegt am 29. Juni 2018
Helene Schreier, geb. Schkolnik
HIER WOHNTE
JAKOB SCHREIER
(SZREIER)
JG. 1900
FLUCHT 1939
PALÄSTINA
Lagergasse 89

verlegt am 29. Juni 2018
Jakob Schreier
HIER WOHNTE
JOHANNA SCHUNKO
GEB. LAGEISCHEK
JG. 1868
ZEUGIN JEHOVAS
VERHAFTET 8.11.1939
GEFÄNGNIS GRAZ
ENTLASSEN 15.12.1939
Grüne Gasse 43
verlegt am 23. Oktober 2021
Johanna Schunko
HIER LERNTE
ROBERT SCHWARZ
JG. 1926
FLUCHT
Oeverseegasse 28 vor dem BG/BRG Oeversee

verlegt am 27. Juni 2017
Robert Schwarz
HIER WOHNTE
FRANZ SCHWARZL
JG. 1897
VERURTEILT 20.3.1940
DEPORTIERT 1941
KZ GUSEN
ERMORDET 23.3.1943
Rechbauerstraße 3

verlegt am 17. Juli 2015
Franz Schwarzl wurde am 25. Dezember 1897 in Graz als Sohn eines höheren Beamten geboren, studierte vier Semester Pharmazie, heiratete und ließ sich in Deutschland als Apothekenassistent nieder. Gegen den Geschiedenen schwebte 1936 in Danzig ein Verfahren wegen „widernatürlicher Unzucht“. Am 16. Juni 1936 wurde er vom Landgericht Hamburg wegen fortgesetzten „Verführens eines Mannes unter 21“ zu 2 Jahren 3 Monaten Zuchthaus verurteilt, außerdem verstieß er als Österreicher in Deutschland gegen das Reichsverweisungsgesetz. Er kam ins Zuchthaus Hamburg-Fuhlsbüttel, dann nach Bremen-Oslebshausen. Am 11. November 1937 wurde seine Strafe unterbrochen und es erfolgte die Ausweisung aus Deutschland. Er kehrte nach Graz zurück. Hier wurde er im Dezember 1939 von der Gestapo angezeigt wegen mehrmaligem Sex 1938 mit einem 19-jährigen in seiner Wohnung Rechbauerstraße 3. Am 20. März 1940 wurde er in Graz wegen „Unzucht wider die Natur desselben Geschlechts“ nach § 129 Ib zu einem Jahr schwerem Kerker verurteilt. Auf Anweisung der Kriminalpolizeistelle Graz transportierte man ihn am 11. März 1941 in das KZ Mauthausen, Außenlager Gusen, wo er die Häftlingsnummer 11119 erhielt. Franz Schwarzl starb dort am 23. März 1943 im Alter von 45 Jahren.

In Hamburg-Neustadt erinnert ein weiterer Stolperstein an ihn.

HIER WOHNTE
HELENE SERFECZ
GEB. WRIESSNEGGER
JG. 1886
IM WIDERSTAND
ROTE GEWERKSCHAFT
VERHAFTET AUG. 1942
'VORBEREITUNG HOCHVERRAT‘
HINGERICHTET 13.9.1943
GRAZ
Weißeneggergasse 11

verlegt am 22. Oktober 2020
Helene Serfecz, In XIV. Eggenberg gibt es einen Helene-Serfecz-Platz
HIER WOHNTE
OLGA SIAK
JG. 1906
ZEUGIN JEHOVAS
VERHAFTET 8.11.1939
GEFÄNGNIS GRAZ
ENTLASSEN 15.12.1939
Grüne Gasse 43
verlegt am 23. Oktober 2021
Olga Siak
HIER WOHNTE
ASRIEL SELIG
'SIGMUND' SILBER
JG. 1903
'SCHUTZHAFT' 1938
FLUCHT 1938/1939
PALÄSTINA
Lagergasse 89

verlegt am 29. Juni 2018
Asriel Silber
HIER WOHNTE
ELIAS SILBER
JG. 1862
ENTEIGNET
DEPORTIERT 1939
BUCHENWALD
ERMORDET 20.2.1940
Lazarettgasse 12

verlegt am 4. Juli 2014
Elias Silber wurde am 15. Mai 1862 in Stanislaw in Polen geboren. In der Zwischenkriegszeit führte er in der Lazarettgasse 12 ein kleines Lebensmittelgeschäft. Er hatte zumindest zwei Töchter: Sophie, geboren am 7. Juni 1899 in Stanislaw, später verehelichte Kornreich; und Rosa, Geburtsdatum unbekannt, später verehelichte Engel. Die Familie wanderte 1933 aus wirtschaftlichen Gründen nach Palästina aus, kehrte jedoch 1936 wieder nach Graz zurück. Sein Enkelsohn Alfred, der das NS-Regime überlebte, beurteilte in der Retrospektive die Rückkehr als unerklärlich, „wo doch die Zeichen so deutlich und so laut waren.“

Am 2. November 1938 erteilten die NS-Behörden der ganzen Familie den Ausweisungsbefehl. Am 29. November 1938 verlor Elias Silber seine Wohnung und wohnte bis zu seiner Deportation nach Wien bei seiner Tochter Sophie in der Schmölzergasse 6. Während seiner Tochter Rosa, deren Mann und den beiden Enkelkindern im April 1939 an Bord der panamaischen Lisl die Flucht nach Palästina gelang, fand der hochbetagte Mann keine Möglichkeit, sich in Sicherheit zu bringen. Tochter Sophie flüchtete im Juli 1939 nach Italien, Elias wurde ins KZ Buchenwald deportiert, wo er am 20. Jänner (DÖW) oder 20. Februar 1940 (Lager Buchenwald) vom NS-Regime ermordet wurde.

Seine Tochter Sophie wurde nach dem deutschen Einmarsch in Italien von NS-Truppen aufgegriffen und im April 1944 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

HIER WOHNTE
ERIKA SILBER
VERH. GRUENZWEIG
JG. 1929
KINDERTRANSPORT 1939
SCHWEDEN
Lagergasse 89

verlegt am 29. Juni 2018
Erika Silber, verh. Gruenzweig
HIER WOHNTE
GERTRUD 'TRUDE'
SILBER
VERH. TEPPERBERG
JG. 1931
UNFREIWILLIG VERZOGEN
NOV. 1938
KINDERTRANSPORT 1939
SCHWEDEN
Lagergasse 89

verlegt am 29. Juni 2018
Gertrud Silber, verh. Tepperberg
HIER WOHNTE
MARGARETE 'GRETE'
SILBER
GEB. SCHKOLNIK
JG. 1904
FLUCHT
PALÄSTINA
Lagergasse 89

verlegt am 29. Juni 2018
Margarete Silber, geb. Schkolnik
HIER WOHNTE
AMALIE 'MELANIE'
SILBERSTEIN
JG. 1919
'SCHUTZHAFT' 1938
FLUCHT 1939
ENGLAND
Neutorgasse 6–8 (heute: Kapistran-Pieller-Platz)

verlegt am 16. August 2016
Amalie "Melanie" Silberstein, Familie Silberstein (Neutorgasse)
HIER ARBEITETE
MARKUS SILBERSTEIN
JG. 1890
'SCHUTZHAFT' 1938
GESCHÄFTE 1938 'ARISIERT'
FLUCHT 1939
USA
Mariahilfer Straße 3

verlegt am 16. August 2016
Markus Silberstein, ehem. Modehaus Silberstein
HIER ARBEITETE
OTMAR 'OTTO'
SILBERSTEIN
JG. 1920
FLUCHT 1939
ENGLAND
AUSTRALIEN
Mariahilfer Straße 3

verlegt am 16. August 2016
Otmar Silberstein (1), ehem. Modehaus Silberstein, Sohn Otmar
HIER LERNTE
OTMAR SILBERSTEIN
JG. 1921
'SCHUTZHAFT' 1938
DACHAU
ENTLASSEN 23.12.1938
FLUCHT 1939
ENGLAND
USA
Oeverseegasse 28 vor dem BG/BRG Oeversee

verlegt am 27. Juni 2017
Otmar Silberstein
HIER WOHNTE
OTMAR SILBERSTEIN
JG. 1921
MAI 1938
DER SCHULE VERWIESEN
'SCHUTZHAFT' 1938
DACHAU
ENTLASSEN 23.12.1938
FLUCHT 1939
ENGLAND
USA
Neutorgasse 6–8 (heute: Kapistran-Pieller-Platz)

verlegt am 16. August 2016
Otmar Silberstein (2), Familie Silberstein (Neutorgasse), Sohn von Robert und Rejla Feiga
HIER WOHNTE
UND ARBEITETE

REJLA FEIGA
SILBERSTEIN
JG. 1894
GESCHÄFT 1938 'ARISIERT'
'SCHUTZHAFT' 1938
FLUCHT 1939
ENGLAND
Neutorgasse 6–8 (heute: Kapistran-Pieller-Platz)

verlegt am 16. August 2016
Rejla Feiga Silberstein, Familie Silberstein (Neutorgasse)
HIER WOHNTE
UND ARBEITETE

ROBERT SILBERSTEIN
JG. 1894
GESCHÄFT 1938 'ARISIERT'
'SCHUTZHAFT' 1938
FLUCHT 1939
ITALIEN, FRANKREICH
IN FRZ. ARMEE
FLUCHT 1942 USA
Neutorgasse 6–8 (heute: Kapistran-Pieller-Platz)

verlegt am 16. August 2016
Robert Silberstein, Familie Silberstein (Neutorgasse), Bruder von Markus (Modehaus)
HIER ARBEITETE
SALKA SILBERSTEIN
GEB. TEITELBAUM
JG. 1893
GESCHÄFTE 1938 'ARISIERT'
FLUCHT 1939
USA
Mariahilfer Straße 3

verlegt am 16. August 2016
Salka Silberstein, ehem. Modehaus Silberstein
HIER WOHNTE
SAMUEL SILBERSTEIN
JG. 1924
'SCHUTZHAFT' 1938
FLUCHT 1939
ENGLAND
USA
Neutorgasse 6–8 (heute: Kapistran-Pieller-Platz)

verlegt am 16. August 2016
Samuel Silberstein, Familie Silberstein (Neutorgasse), Sohn von Robert und Rejla Feiga
HIER WOHNTE
FRIEDERIKE SPIEGEL
GEB. LUSTIG
JG. 1900
FLUCHT 1938
FRANKREICH
1939 PALÄSTINA
Schmiedgasse 38

verlegt am 20. September 2019
Friederike Spiegel
HIER WOHNTE
LEO SPIEGEL
JG. 1890
VERHAFTET 9.11.1938
FLUCHT 1938
FRANKREICH
1939 PALÄSTINA
Schmiedgasse 38

verlegt am 20. September 2019
Leo Spiegel
HIER ARBEITETE
DR. OTTO SPIEGEL
JG. 1886
VERHAFTET 13.3.1938
FLUCHT 1938
FRANKREICH
TOT 1943
Beethovenstraße 17

verlegt am 20. September 2019
Otto Spiegel (1886–1943)
HIER WOHNTE
SUSANNE SPIEGEL
JG. 1925
FLUCHT 1938
FRANKREICH
1939 PALÄSTINA
Schmiedgasse 38

verlegt am 20. September 2019
Susanne Spiegel
HIER WOHNTE
AMALIA SPIELMANN
JG. 1885
ENTEIGNET 13.10.1938
FLUCHT 1939
PALÄSTINA
TOT 28.1.1944
Annenstraße 34

verlegt am 27. Juli 2013
Amalia Spielmann, geb. Hübsch (geboren am 10. Dezember 1885, Pribram, heute Tschechien) Frau von Geschäftsinhaber Wilhelm, Mutter von drei Kindern: Grete (geboren 1912), Hans (geboren 1914), Ernst (geboren 1916). 1939 gelang die Flucht mit Mann und zwei der Kinder (Grete und Ernst). Zuletzt lebt das Elternpaar in Tel Aviv. Amalia starb am 28. Jänner 1944, Jahre vor ihrem Mann.

Ihr Sohn Hans wurde am 10. Februar 1945 im KZ Buchenwald vom NS-Regime ermordet.

HIER WOHNTE
ERNST SPIELMANN
JG. 1916
FLUCHT 1939
AUSTRALIEN
ÜBERLEBT
Annenstraße 34

verlegt am 27. Juli 2013
Ernst Spielmann (geboren am 13. Jänner 1916 in Graz) Sohn von Amalia und Wilhelm, der etwa 23-jährig mit den Eltern fliehen konnte. Er kam 1945 als britischer Soldat nach Graz zurück, bemühte sich lange um Restitution des geraubten Familienvermögens und erhielt letztlich nur einige tausend Schilling (= wenige hundert Euro). Er verstarb am 12. November 1992 in Sydney, Australien.
HIER WOHNTE
GRETE SPIELMANN
JG. 1912
ENTEIGNET 13.10.1938
FLUCHT 1939
PALÄSTINA
ÜBERLEBT
Annenstraße 34

verlegt am 27. Juli 2013
Grete Spielmann verh. Weinberg (geboren am 14. Juli 1912 in Graz) war die Tochter von Amalia und Wilhelm, die etwa 27-jährig mit den Eltern fliehen konnte. Sie verstarb am 1. April 2006 in Jerusalem.
HIER WOHNTE
HANS SPIELMANN
JG. 1914
DEPORTIERT
AUSCHWITZ
BUCHENWALD 10.2.1945
ERMORDET 18.2.1945
Annenstraße 34

verlegt am 27. Juli 2013
Hans Spielmann (geboren am 13. Dezember 1914, Graz), Sohn von Amalia und Wilhelm, wurde ins KZ Auschwitz deportiert und kam am 10. Februar 1945 im KZ Buchenwald ums Leben.
HELMUT SPIELMANN
JG. 1930
FLUCHT DEZ. 1938
SHANGHAI
RÜCKKEHR 1947
Annenstraße 34

verlegt am 27. Juli 2013
Helmut Spielmann (geboren am 22. Mai 1930 in Graz) Sohn von Paula und Rudolf, die zu dritt nach Shanghai flüchten konnten, wo sie im Dezember 1938 ankamen. Sein Vater starb dort bereits 1941, seine Mutter arbeitete in einer Hemdenfabrik und ermöglichte ihm den Besuch des Saint Franzis Xavier Colleges der Jesuiten. 1947 erfolgte die Heimfahrt mit dem Schiff bis Neapel und per Viehwaggon nach Österreich. Helmut wurde Sprachenlehrer in Arnfels und Leutschach (Steiermark), heiratete Elisabeth geb. Hofer. Der Familie entsprossen zwei Töchter: Edith und Eva. Eine Wiedergutmachung konnte Helmut nicht erreichen, er erhielt bloß eine Summe von einigen tausend Schilling. Er starb am 14. Dezember 2012 in Feldbach.
PAULA SPIELMANN
JG. 1900
ENTEIGNET 13.10.1938
FLUCHT DEZ. 1938
SHANGHAI
RÜCKKEHR 1947
Annenstraße 34

verlegt am 27. Juli 2013
Paula Spielmann, geb. Sternthal kam am 6. Juni 1900 zur Welt. Katholisch aufgewachsen, nahm sie mit der Eheschließung den mosaischen Glauben an, trat mit ihrem 1930 geborenen Sohn jedoch wieder zum katholischen Glauben über. Arbeitete in einer Hemdenfabrik und ermöglichte ihrem Sohn den Besuch eines Jesuitenkollegs. 1947 erfolgte die Heimfahrt von Shanghai mit dem Schiff über Singapur nach Neapel und mit dem Viehwaggon weiter nach Österreich, wo ihr Sohn Helmut Sprachenlehrer in der Südsteiermark wurde und eine Familie mit Kindern gründete (s. oben).
HIER ARBEITETE
RUDOLF SPIELMANN
JG. 1889
ENTEIGNET 13.10.1938
VERHAFTET NOV. 1938
DACHAU
FLUCHT DEZ. 1938
SHANGHAI
TOT 1941
Annenstraße 34

verlegt am 27. Juli 2013
Rudolf Spielmann (geboren 1889 in Graz) war der Halbbruder von Wilhelm und Teilhaber an den Kleidergeschäften, er wurde ins KZ Dachau deportiert und kam nach 31 Tagen frei („Ich habe für Österreich und den Kaiser gekämpft!“), mit der Auflage das Reich binnen 30 Tagen zu verlassen. Der Familie (mit Frau Paula und Sohn Helmut) gelang dank einer Erbschaft die Flucht nach Shanghai, wo sie im Dezember 1938 ankam. Rudolf starb dort am 11. April 1941 im jüdischen Spital und wurde am „Friedhof der Flüchtlinge“ begraben.
HIER WOHNTE
WILHELM SPIELMANN
JG. 1876
ENTEIGNET 13.10.1938
FLUCHT 1939
PALÄSTINA
ÜBERLEBT
Annenstraße 34

verlegt am 27. Juli 2013
Wilhelm Spielmann (geboren am 29. April 1876) Inhaber von zwei Textilgeschäften in der Annenstraße 25 und 3, Vater von drei Kindern. Der Fehringer Schneidermeister Josef Knilli (seit 1932 SA-Mitglied, 1934 wegen politischer Betätigung zu sechs Monaten Haft verurteilt, 1938 NSDAP-Mitglied) erlangt, unterstützt durch einen SA-Vorgesetzten, durch „Kauf“ um die Hälfte des niedrigen Schätzpreises die Geschäfte Spielmanns über die Vermögensverkehrsstelle (VVST), die die Geschäfte liquidiert. Spielmann erhält die geringe Kaufsumme nie, da die Gestapo das VVST-Sperrkonto 1941 beschlagnahmt: Im Ausland weilenden Bürgern wird Staatsbürgerschaft und Eigentum entzogen. Er konnte mit Ehefrau Amalia und zwei von drei Kindern (ohne Hans) fliehen. Zuletzt lebte das Ehepaar in Tel Aviv, wo Amalia 1944 und Wilhelm am 23. März 1956 starb.[29]
HIER WOHNTE
DR. MAX STEIGMANN
JG. 1895
DEPORTIERT 10.11.1938
FLUCHT 2.1.1939
URUGUAY
ÜBERLEBT
Afritschgasse 30

verlegt am 27. Juli 2013
Max Steigmann (geboren am 2. November 1895 in Kute, West-Ukraine, damals Polen) – war jüdischer Arzt wohnte mit Frau Pauline und dem gemeinsamen Sohn Kurt (geboren um 1930) in einer Wohnung im Haus Afritschgasse 30 und hatte dort auch seine Ordination. Laut Zeitzeugin war er als Arzt beliebt und hatte eine soziale Ader. Laut Sohn wurde er „Armenarzt“ genannt, da er Zahlungsunfähige kostenlos behandelte. In der Wohnung verkehrten Künstler, Schriftsteller und Intellektuelle. Während der Novemberpogrome wurde Vater Max aus dem Bett geholt, malträtiert und mitgenommen. Sein damals auf das Wohnzimmersofa gebetteter Sohn Kurt berichtete 2014 per E-Mail an den Verein für Gedenkkultur: „junge Menschen (Menschen ??) in schwarzer Uniform und glänzenden Stiefeln […] gingen ins Schlafzimmer […] hörte ich Schreien und Stöhnen und verstand als 8-jähriger natürlich gar nichts. Sie verprügelten meinen Vater, verletzten ihn durch Stiefeltritte im Gesicht und zuletzt nahmen sie ihn mit.“ Max Steigmann wurde im KZ Dachau fälschlich ohne „i“ als STEGMANN eingetragen, dadurch mit einem Arier dieses Namens verwechselt und kam deshalb nach einigen Monaten frei.

Er flüchtete nach Italien, kam nach Uruguay, Montevideo; behandelte Emigranten, eröffnete eine Ordination und arbeitete daneben 35 Jahre ehrenamtlich im Armenhospital Pereira Rossel. Lebte sparsam, bereiste alle zwei Jahre die Welt, brach 1973 bewusstlos zusammen. Magenkrebs wurde festgestellt, der Sohn nahm ihn in São Paulo auf. Zuletzt zog es ihn wieder nachhause nach Montevideo, wo er 1974 in „seinem“ Hospital starb.

Max ließ sich 1938 von Pauline scheiden, auch um Sohn und Frau, als danach altkatholisch getaufte „um die Frage Religion beantworten zu können“, das Überleben zu erleichtern. Max kam 1948 wieder kurz ins Haus in der Afritschgasse, ging wieder nach Montevideo und kam 1963 ein letztes Mal nach Graz. Pauline blieb im Haus und starb 1984.

Die Ordinationseinrichtung in Graz wurde enteignet. Mutter Pauline schneiderte für Kaufhäuser. Ehemalige Patienten unterstützten sie bei Razzien und ermöglichten Kurt den Schulbesuch. Vor Razzias flüchteten sie auch in den durch Bomben geöffneten Keller-Luftschutzraum der Schule in der nahen Marschallgasse. Als Kurts Schule nach Admont verlegt wurde und er dort verfolgt wurde, flüchtete er per Rad nach Graz. Kurt folgte seinem Vater erst nach Studienabschluss 1952 nach Montevideo und ging 1953 nach Brasilien, wo er mit 30 heiratete, etwa 2005 Witwer wurde und 2010 São Paulo verließ.[30]

HIER LERNTE
WALTER STEIN
JG. 1924
FLUCHT
Oeverseegasse 28 vor dem BG/BRG Oeversee

verlegt am 27. Juni 2017
Walter Stein
HIER WOHNTE
CHARLOTTE STERN
GEB. ROSENBERG
JG. 1859
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1939 WIEN
FLUCHT 1940
JUGOSLAWIEN
TOT
Gries, Lazarettgürtel 77 (Ansitz Falkenhof (17. Jh.), denkmalgeschützt)

verlegt am 7. September 2022
Charlotte Stern
HIER WOHNTE
DAVID STERN
JG. 1859
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1939 WIEN
FLUCHT 1940
JUGOSLAWIEN
ERMORDET
Gries, Lazarettgürtel 77

verlegt am 7. September 2022
Charlotte Stern
HIER LERNTE
FRITZ STRAUSS
JG. 1922
FLUCHT
Oeverseegasse 28 vor dem BG/BRG Oeversee

verlegt am 27. Juni 2017
Fritz Strauss
HIER WOHNTE
MAX TARTER
JG. 1883
VERHAFTET 1938
DACHAU
FLUCHT 1938 ITALIEN
1939 PALÄSTINA
Uhlandgasse 14

verlegt am 19. September 2019
Max Tarter
HIER WOHNTE
ROSA TARTER
GEB. BOGEN
JG. 1890
FLUCHT 1938 ITALIEN
1939 PALÄSTINA
Uhlandgasse 14

verlegt am 19. September 2019
Rosa Tarter
HIER WOHNTE
RUCHLA TEITELBAUM
JG. 1870
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1939 WIEN
DEPORTIERT 22.7.1942
THERESIENSTADT
1942 TREBLINKA
ERMORDET
Josef-Huber-Gasse 4

verlegt am 16. August 2016
Ruchla Teitelbaum, Verwandte von Fam. Silberstein
HIER WOHNTE
KLEMENTINE
THALHOFER TOLCZYNER
GEB. HIRSCHLER
JG. 1877
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1938 WIEN
FLUCHT JUGOSLAWIEN
DEPORTIERT 1943
AUSCHWITZ
ERMORDET
Afritschgasse 35

verlegt am 19. September 2019
Klementine Thalhofer; jüdisch
HIER WOHNTE
MARTIN WOLFGANG
TORNQUIST
JG. 1900
SEIT 1925 VERSCHIEDENE
HEILANSTALTEN
'VERLEGT'
HEILANSTALT FELDHOF-GRAZ
ERMORDET 11.2.1945
Gabriel-Seidl-Gasse 10

verlegt 4. Juli 2014
Martin Wolfgang Tornquist
HIER LEHRTE
VALESKA TÜRNER
JG. 1888
IM WIDERSTAND / KPÖ
VERHAFTET 27.9.1938
LICHTENBURG
RAVENSBRÜCK
’VERLEGT’ 1942
BERNBURG
ERMORDET 7.2.1942
Hasnerplatz 12 / Theodor-Körner-Straße (Pädagogische Hochschule)

verlegt am 19. September 2019
Valeska Türner; politischer Widerstand
HIER WOHNTE
DR. MELITTA
URBANCIC
GEB. GRÜNBAUM
JG. 1902
EMIGRIERT SEPT. 1938
ISLAND
Waldmüllergasse 14

verlegt am 27. September 2017
Melitta Urbancic
HIER WOHNTE
DR. VICTOR
URBANCIC
JG. 1903
EMIGRIERT AUG. 1938
ISLAND
Waldmüllergasse 14

verlegt am 27. September 2017
Victor Urbancic
HIER WOHNTE
ANTON VALENTIN
VIDIC
JG. 1904
DEPORTIERT 1939
DACHAU, BUCHENWALD
1941 MAUTHAUSEN
BEFREIT
Fabriksgasse 38
verlegt am 23. Oktober 2021
Anton Valentin Vidic (1904–)
HIER WOHNTE
FRANZ VIDIC
JG. 1911
DEPORTIERT 1939
DACHAU
BUCHENWALD
1941 MAUTHAUSEN
BEFREIT
Ägydigasse 6
Franz Vidic (1911–)
HIER WOHNTE
LEOPOLDINE VIDIC
JG. 1915
DEPORTIERT 1943
AUSCHWITZ
ERMORDET 22.1.1944
Ägydigasse 6
Leopoldine Vidic (1915–1944)
HIER WOHNTE
MARIA VIDIC
JG. 1875
DEPORTIERT 1943
AUSCHWITZ
ERMORDET 4.8.1943
Ägydigasse 6
Maria Vidic (1875–1943)
HIER WOHNTE
THERESIA VIDIC
GEB. KOLOMPAR
JG. 1891
DEPORTIERT 1943
AUSCHWITZ
ERMORDET 16.3.1944
Ägydigasse 6
Theresia Vidic geb. Kolompar (1891–1944)
HIER ARBEITETE
ALBERT WEINBERGER
JG. 1906
BERUFSVERBOT 1938
FLUCHT 1939
SCHWEIZ, PALÄSTINA
Herrengasse 3

verlegt am 22. Oktober 2021
Albert Weinberger wurde am 9. Februar 1906 in Preßburg geboren. Seine Eltern waren der Gemischtwarenhändler Moritz Weinberger (1872–1938) und Berta geb. Lustig (1872–1931). Er hatte fünf Geschwister. Er studierte Rechtswissenschaften und wurde Rechtsanwalt in Graz. 1938/39 war er interimistischer Vorstand der Jüdischen Gemeinde Graz. 1939 flüchteten er, seine beiden Brüder, eine seiner Schwestern und weitere Verwandte nach Palästina. 1954 kehrte er nach Österreich zurück. Er starb 1988 in Wien.[31][32]

Stolpersteine für seinen Vater, drei Geschwister, einen Schwager und einen Neffen wurden in Frohnleiten verlegt, siehe Liste der Stolpersteine in Frohnleiten.

Stolperstein für Emanuel Weinberger HIER ARBEITETE
EMANUEL
WEINBERGER
JG. 1880
GESCHÄFT 'ARISIERT' 1938
FLUCHT 1939 JUGOSLAWIEN
KLADOVO-TRANSPORT
ERSCHOSSEN 12.10.1941
ZASAVICA
Vorbeckgasse 4 / Ecke Annenstraße

verlegt am 22. Oktober 2020
Emanuel Weinberger, jüdisches Opfer
HIER LERNTE
KURT WEINBERGER
JG. 1927
FLUCHT 1939
PALÄSTINA
Oeverseegasse 28 vor dem BG/BRG Oeversee

verlegt am 27. Juni 2017
Kurt Weinberger
Stolperstein für Martha Weinberger HIER ARBEITETE
MARTHA
WEINBERGER
GEB. WECHSBERG
JG. 1896
GESCHÄFT 'ARISIERT' 1938
FLUCHT 1939 JUGOSLAWIEN
KLADOVO-TRANSPORT
ERMORDET 1942
SAJMIŠTE
Vorbeckgasse 4 / Ecke Annenstraße

verlegt am 22. Oktober 2020
Martha Weinberger, jüdisches Opfer
HIER LERNTE
EGON HANS
WEISS
JG. 1925
FLUCHT
Oeverseegasse 28 vor dem BG/BRG Oeversee

verlegt am 27. Juni 2017
Egon Hans Weiss
HIER LERNTE
FRITZ GERHARD
WEISS
JG. 1926
FLUCHT
Oeverseegasse 28 vor dem BG/BRG Oeversee

verlegt am 27. Juni 2017
Fritz Gerhard Weiss
HIER WOHNTE
EDUARD WOHINZ
JG. 1898
ZEUGE JEHOVAS
VERHAFTET 1.6.1938
1939 DACHAU
MAUTHAUSEN
1940 DACHAU
1942 SCHLOSS HARTHEIM
ERMORDET 3.3.1942
Weissenkircherstraße 35

verlegt am 27. September 2017
Eduard Wohinz
HIER LERNTE
KARL LEOPOLD
WOLF
JG. 1928
FLUCHT 1939
ITALIEN, ZYPERN
PALÄSTINA
ÄGYPTEN, TANGANYIKA
1943 KENIA
Oeverseegasse 28 vor dem BG/BRG Oeversee

verlegt am 27. Juni 2017
Karl Leopold Wolf
HIER LERNTE
MAX WULKAN
JG. 1924
FLUCHT
Oeverseegasse 28 vor dem BG/BRG Oeversee

verlegt am 27. Juni 2017
Max Wulkan
HIER WOHNTE
RICHARD ZACH
JG. 1919
IM WIDERSTAND
VERHAFTET 31.10.1941
VERURTEILT 17.8.1942
HINGERICHTET 27.1.1943
Pestalozzistraße 67 (1. Stein)

verlegt am 27. Juli 2013
Richard Zach (geboren am 23. März 1919 in Graz) war Schriftsteller, Lehrer und Widerstandskämpfer. Er gründete im legalen christlichsozialen Verein „Freiheitsbund“ eine Jugendgruppe namens „Jungfreiheitsbund“ und betätigte sich in einer Gruppe antifaschistisch. Ab Herbst 1940 gab er eine Flugschrift Der Rote Stoßtrupp in einer Auflage von 150 Stück heraus, die bis Fohnsdorf gelangte. Nach kurzer Wehrmachtszeit arbeitete er als Lehrer in Graz. „Am 31. Oktober 1941 wurde er (und andere) ‚wegen Verdachts, kommunistische Parolen geschmiert zu haben‘ festgenommen und am 17. August 1942 vom Reichskriegsgericht in Berlin zum Tode verurteilt. Bis zu seiner Hinrichtung am 27. Jänner 1943 im Zuchthaus Berlin-Brandenburg-Görden verfasste Zach über 800 Gedichte, die er z. T. aus der Zelle schmuggelte und z. T. mit Schreiberlaubnis verfasst hatte.“[33]
HIER LEHRTE
RICHARD ZACH
JG. 1919
IM WIDERSTAND/ KPÖ
VERHAFTET 31.10.1941
VERURTEILT 17.8.1942
HINGERICHTET 27.1.1943
Hasnerplatz 12 / Theodor-Körner-Straße (Pädagogische Hochschule) (2. Stein)

verlegt am 19. September 2019
Richard Zach; politischer Widerstand, siehe Beschreibung beim 1. Stein.
HIER WOHNTE
ANTON ZIERLER
JG. 1900
VERURTEILT 17.3.1943
DEPORTIERT 28.5.1943
MAUTHAUSEN
ERMORDET 25.4.1945
Schönaugürtel 53

verlegt am 27. September 2017
Anton Zierler

Stolperschwelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tafel am Puchsteg am linken Brückenkopf "Erbaut 1949 ..." handschriftlich korrigiert auf 1942 (2017, Bauzaun für Baustelle Murkraftwerk und Speicherkanal)

In Graz wurde am 22. Oktober 2020 die erste Stolperschwelle Österreichs beim Lager Liebenau, am linken Muruferweg auf Höhe des 2019 abgerissenen Puch-Stegs verlegt. Der Steg war die Verbindung des linksufrigen Zwangsarbeiterlagers Graz-Liebenau mit dem Puch-Werk, das auch während des Zweiten Weltkriegs Fahrräder und Motorräder herstellte, die überwiegend an den Staat abgegeben werden mussten. Der schmale Steg war bis zuletzt (nur) für Radfahrer und Fußgänger offen und wurde im Zusammenhang mit dem Lager (etwa) 1942 errichtet, nach dem Zweiten Weltkrieg 1949 und um 2010 saniert und 2019 wegen des Baus des Murkraftwerks Graz-Puntigam abgerissen und verschrottet. Am linken Brückenkopf war eine gefräste Alutafel zur Entstehung (fehlerhaft datiert, siehe Bildtext) und Tragfähigkeit des Stegs angebracht und auf einem Stahlrohrsteher ein grün-weißes Straßenschild – eventuell ebenfalls mit Zeitangabe. Es wurde die Zeit der Sanierung nach dem Krieg und nicht die Zeit des Baus im Krieg angegeben. Über den Verbleib beider Schilder ist beim Archiv der Stadt Graz 2020 nichts bekannt; das Bauwerk stand nicht im Eigentum der Stadt Graz verlautete es von dort.

Text auf der 720 × 97 × 97 mm großen Stolperschwelle:

„EHEMALIGER ´PUCH-STEG´– ´LAGER V´ GRAZ LIEBENAU 1940–1945
DIESE – HEUTE VERSETZTE — BRÜCKE MUSSTEN MINDESTENS 5.000 ZWANGSARBEITER/INNEN UND KRIEGSGEFANGENE
TÄGLICH AUF DEM WEG VOM ´LAGER V´ IN DIE STEYR-DAIMLER-PUCH-WERKE ÜBERQUEREN
IM APRIL 1945 WAR DAS LAGER ZUDEM ZWISCHENSTATION FÜR ÜBER 5.000 UNGARISCH-JÜDISCHE ZWANGSARBEITER
AUF DEN TODESMÄRSCHEN IN DAS KZ MAUTHAUSEN MINDESTENS 34 MENSCHEN WURDEN IM LAGER ERSCHOSSEN
VIELE WEITERE STARBEN AN VERWEIGERTER MEDIZINISCHER VERSORGUNG UND MANGELNDER VERPFLEGUNG“

Die Verlegung erfolgte in einen vorbereiteten Rahmen aus einer Reihe Granitpflastersteinen durch Mitarbeiter des Straßenerhalters Holding Graz vor einer Gedenk-Gemeinde von 45 Personen. Noch während der Ansprachen überquerte Manfred Nestelbacher per Stand-Up-Paddling-Board mehrfach den Fluss, nun aufgestaut durch das Murkraftwerk, um auf die Lage des bis 2019 hier bestehenden alten Puchstegs hinzuweisen. Auch wurde musiziert.

Verlegedaten und Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis Ende 2018 wurden in der Steiermark insgesamt 171 Steine – 170 davon in der Landeshauptstadt Graz – verlegt. Einer davon (Josef Scharfstein, aus 2016) war zwischenzeitlich abhandengekommen und wurde am 27. Jänner 2017 nachverlegt. Per Ende Oktober 2021 liegen mehr als 220 Steine in Graz.

An folgenden Tagen wurden Stolpersteine verlegt oder fand eine andere Veranstaltung statt:

  • 01. Verlegung: 27. Juli 2013. 18 Steine.[6][34]
  • 02. Verlegung: 4. Juli 2014. 33 Steine.[35]
  • 03. Verlegung: 17. Juli 2015. 8 Steine.[36] Die Verlegung 2015 fand – laut Regionalmedien – „unter reger Anteilnahme der Grazer Bevölkerung“ und in Anwesenheit prominenter Politiker statt, darunter Stadträtin Lisa Rücker, Ex-Stadtrat Karl-Heinz Herper und Landtagsabgeordnete Claudia Klimt-Weithaler. Die Vereinsobfrau und Gemeinderätin Daniela Grabe betonte in ihrer Ansprache: „Stolpersteine in Graz sind ein immens wichtiges Zeichen – zur Erinnerung an die verfolgten und ermordeten Menschen, als Zeichen für Überlebende und Angehörige und zur Erinnerung gerade in der ehemaligen Stadt der Volkserhebung.“[37]
  • 04. Verlegung: 16. Juni 2016. 6 Steine.[38][39]
  • 05. Verlegung: 16. August 2016. 28 Steine.[40] Einer der zwei an diesem Tag für Irene Ransburg verlegten Stolpersteine war europaweit der erste in Braille-Schrift. Die erhabenen Punkte sind von der Rückseite der Platte herausgetrieben.
  • 06. Verlegung: 27. Jänner 2017 (Internat. Holocaust-Gedenktag). 2 Steine: 1 Nachtrag eines versehentlich nicht rechtzeitig hergestellten (Robert Herzog) + 1 Nachverlegung des durch Bautätigkeit verlorenen Steines von Josef Scharfstein. Ohne Demnig, durch zwei Mitarbeiter der Holding Graz, den Straßenerhalter, die sonst regelmäßig die Vorarbeiten, wie das Öffnen des Belags und Herstellen etwa passender Öffnungen darin, machen.
  • 07. Verlegung: 27. Juni 2017. 27 Steine für jüdische Schüler des Grazer Oeversee-Gymnasiums, schachbrettmusterartig angeordnet + 1 Stein als Titel. – Prominente Teilnehmer: Landtagspräsidentin Bettina Vollath, Stadtrat Günter Riegler, scheidender und kommender Schuldirektor, eine Schulklasse.
  • 08. Verlegung: 27. September 2017, 12:00–20:00 Uhr, 26 Steine an 14 Orten durch Holding Graz, Enthüllung unter Anwesenheit von Demnig, Landtagspräsidentin Vollath u. a.
  • 09. Verlegung am 22. November 2017: 5 Steine
  • 10. Verlegung: 29. Juni 2018, 14:00–16:00 Uhr, 17 Steine an 3 Stellen. Unter Anwesenheit von zwei als Kleinkinder vertriebenen Frauen aus Israel und Verwandten in den USA.
  • 11. Verlegung: 25. April 2019, Griesplatz 9: 8 Steine für die Familie Lichtenstein.[41]
  • 12. Verlegung: 19. September 2019, 7 Steine in Graz, darunter ein 2. Stein für Richard Zach.
  • 13. Verlegung: 20. September 2019, 13 Steine für (zumindest) 13 Personen, mit etwa aus England angereisten Angehörigen.
  • 14. Verlegung: 18. September 2020, 3 Stolpersteine für 3 Personen vor der Grazer Oper anlässlich der Premiere des Stücks "Die Passagierin".[42] Ursprünglich geplant für März 2020.
  • 15. Verlegung: am 22. Oktober 2020, Lager V Liebenau (Angergasse/Ecke Theyergasse), Österreichs erste Stolperschwelle und weiters 12 Stolpersteine
  • 21. Oktober 2021, Filmvorführung im Rechbauerkino: Dem Leben entgegen – Kindertransporte nach Schweden (2019) von Gülseren Şengezer, in Schweden lebende Kurdin aus der Türkei. Hans Wiener, Herta Lichtenstein (Stolperstein am folgenden Tag verlegt), Elise Reifeisen-Hallin und Gertrud Fletzberger erzählen 2019 über ihr Aufwachsen bei Gastfamilien im Exil, nachdem sie sich als 4- bis 13-Jährige an österreichischen Bahnhöfen von ihren Eltern verabschiedet hatten. Schweden nahm limitiert 500 jüdische Kinder auf.
  • 16. Verlegung: am 22. Oktober 2021, 10–17 Uhr, 22 Steine an 9 Stellen in Graz. Die Verlegungen an diesem Freitag erfolgten (wieder) vor den Augen der Besucher durch Mitarbeiter des Straßenerhalter Holding Graz in zuvor vorbereitete Öffnungen. Bei der Verlegungsfeier für die Widerstandsaktivistin am Südtirolerplatz waren gut ein Dutzend Menschen aus KPÖ und Umfeld anwesend, darunter der ehemalige Stadtrat Ernst Kaltenegger und Elke Kahr, Bürgermeisterin in spe. Die gewürdigte Frau hatte Spenden für Kinderland gesammelt, also wurde von den Musikanten begleitet ein Lied dieser Jugendbewegung gesungen. Alle anderen Steine wurden an diesem Tag für jüdische Opfer verlegt, um die Sabbatruhe am folgenden Verlegetag, einem Samstag, einzuhalten.
  • 17. Verlegung: 23. Oktober 2021, 11 Steine an 5 Stellen in Graz, musikbegleitet durch ein Streichertrio. Wolfgang Benedek wohnte der Verlegung für Roma in der Ägydigasse bei.
  • (angekündigt, anderer Bezirk, dort:) 1. Verlegung: 8. November 2021, 2 Steine an 1 Stelle in der Hauptstraße in Kindberg
  • 07. September 2022, Empfang im Rathaus mit Bürgermeisterin Elke Kahr, verlegt wurden 12 Steine an 4 Stellen in Graz.
  • 29. September 2022, verlegt wurden 19 Steine an 1 Stelle, vor der Schule HAK Grazbachgasse, schachbrettmusterartig angeordnet + 1 Stein als Titel
  • 24. Oktober 2023, an der Karl-Franzens-Universität Graz. Beginnend vor dem Hauptgebäude, Universitätsplatz 3. Hier ein Titelstein für 49 Studierende und 5 Lehrende, alle 1938 von der Uni verwiesen. An 6 Stellen 15 Stolpersteine für 15 Personen verlegt.

Handwerklicher Vorgang des Verlegens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1. Festlegen der Lage und Orientierung eines Steins, eventuell auch der Anordnung einer oder mehrere Gruppen von Steinen. Ehepaare nebeneinander, Generationen zeilenweise übereinander. Zumeist wird vor einem damaligen oder heutigen Hauseingang verlegt. Die Zeilen am Stein liegen meist parallel zur Grenze Gebäude-Straße und das Schrift-Oben zum Haus hin gerichtet. Liest man den Stein und sieht man dann auf, sieht man zum Haus, zur Eingangstür. Es gibt allerdings auch Steine, die gut zu lesen sind, wenn man sich in einer Gehrichtung längs des Gehsteig befindet. Und es kommen Steinorientierungen im 45-Grad-Winkel dazwischen vor (etwa am Hause nächst der Brückenkopfgasse). Die Stolperschwelle und ihre langen Zeilen liegt quer über den die Mur begleitenden Uferweg.

2. Berücksichtigen von schon bestehenden Strukturen im Straßenbelag, wie Einbauten oder Pflastersteine.

3. Herstellen einer Öffnung für den oder die Steine plus 1–2 cm Fuge rundum mittels Diamantscheibe am Winkelschleifer (mit Stromaggregat) und Hammer und Meißel. Diese Arbeit ist laut und staubend und wird daher schon vor der Verlegungsfeier vorbereitet. Der Grund der Öffnung wird mit Feinsplitt passend hoch geebnet, für jeden geplanten Stolperstein kommt ein Holzwürfel als Platzhalter in die Öffnung. Eine 2–3 mm starke schwarze Gummimatte darübergelegt stellt die Begehbarkeit her. Die Ecken der Matte werden häufig mit transparentem Silikonkitt am Boden angeklebt.

4. Live vor Publikum werden die Platzhalter aus Holz entnommen, die auf ihre Identität kontrollierten Stolpersteine werden probeweise eingelegt um Höhenlage und Fugenbreite zu ermittelnd. Unter händischer Anpassung des Splitbetts werden die Steine einzeln mit einem Gummihammer ins Bett eingeklopft. Nach Kontrolle der Ebenheit mit der Umgebung etwa mittels einer Holzleiste wird noch etwas Splitt in die Fugen gestreut, um die Steine gegen Verrutschen beim Verfugen zu sichern. Der Splitt darf bis zu ein Viertel der Fugentiefe hochreichen.

5. In einem Kübel mit einer Kelle frisch angerührter, schnell abbindender Fugenmörtel wird aus einer Schöpfkelle rinnend dickflüssig in die Fugen gefüllt. Nach und nach rundum hochstehende, um zu vermeiden, dass ein Stein kippt. Unter Anpressen der Steine kann durch Hineinstoßen einer Kellenklinge in die Fugen das Rinnen der Masse bis zum Grund gefördert werden. Die Fugen werden zügig und mit etwas Überstand verfüllt.

6. In etwa 10 Minuten Zeit sollte der Mörtel "anziehen", was durch Anreiben mit einer Fingerspitze getestet werden kann.

7. Danach wird der Mörtelüberstand mit einem nassen Schaumgummibrett abgerieben. Der grobporige Gummi wird in einem rechteckigen Kübel durch Anklatschen am Wasser vom Mörtelschlamm befreit und durch Abrollen über das über dem Kübel gelagerte Porenwalzenpaar getrocknet. Mit dem dann nur wenig feuchten Schaumgummi wird die Verfugung verrieben und auch die umgebende Straße gereinigt.

8. Zuletzt wird die Messingoberfläche der Steine mit einem trockenen Putzlappen gesäubert.

9. Indem die Feier folgt und Blumen bei den Steinen abgelegt werden, ist damit zu rechnen, dass in der Abbindezeit des Fugenmörtels übermäßige Beanspruchungen der Steine ausbleiben.

Stolpersteinverfärbungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Februar 2015 und zwischen Dezember 2015 und 3. Februar 2016 wurden Stolpersteine an drei Adressen blaugrün verfärbt vorgefunden. Messing enthält Kupfer als einen Hauptbestandteil. Kupferionen färben wässrige Lösungen blaugrün, Kupfersalze können blaugrüne Kristalle bilden. Es gab die Vermutung von absichtlicher Beschädigung. Eine Analyse aus 2015, veranlasst von der Landespolizeidirektion Steiermark, ergab Spuren von Sulfat- und Nitrat- neben Chlorid-Ionen. Streusalz-Auftaumittel bestehen zumeist aus kostengünstigem Natriumchlorid, mitunter jedoch auch aus oder mit Calciumchlorid, das etwas sauer reagiert und damit korrosiver wirken kann. Auch Sulfate sind bekannte Begleitstoffe von Salz.[43]

Weitere Aktivitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den kommunistischen Widerstandskämpfer Franz Leitner veranstaltete der Verein zunächst eine Gedenkfeier, da ein Stolperstein für ihn ursprünglich in seiner Heimatgemeinde Wiener Neustadt geplant war. Am 27. September 2017 fand die Verlegung letztlich an seiner ehemaligen Grazer Wohnadresse (Lagergasse 29) statt.[21][22]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stolperstein in Leoben

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stolpersteine in Graz – Sammlung von Bildern

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Für den Brauch, beim Besuch jüdischer (und anderer) Grabstellen kleine Steinchen hinzulegen gibt es verschiedene Erklärungen:
    • Mechanischer Schutz des Grabs, etwa um durch Verkeilen das Wegrollen des großen Verschlusssteins einer Grabhöhle zu verhindern
    • Zeichen des Besuches des Grabs, Anklopfen am Grab, Gruß an den weiterlebend gedachten Toten
    • Weiterbauen am Lebenswerk des Verstorbenen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Warum legt man kleine Steine auf jüdische Grabsteine? Jüdisch Historischer Verein Augsburg, Beitrag vom 16. November 2010, abgerufen am 2. Februar 2017.
  2. Der jüdische Friedhof, Jüdische Gemeinde Wiener Neustadt, Sulzgruber & Stankiewicz 2017, abgerufen am 2. Februar 2017.
  3. Anm. 206 Stolpersteine für gut 200 Opfer, weil für 4 Opfer je 2 Steine verlegt worden sind.
  4. Aktuelles > Stolpersteinverlegung für drei ehemalige Ensemblemitglieder der Grazer Oper am 18.9.2020 stolpersteine-graz.at, Verein für Gedenkkultur in Graz, 18. September 2020, abgerufen am 19. September 2020.
  5. Vgl. Gesellschaft und Politik BG/BRG Oeversee, abgerufen am 23. September 2019.
  6. a b Harald Schober: Erste Stolpersteinverlegung in Graz. In: meinbezirk.at. 18. Juli 2013, archiviert vom Original am 27. Januar 2016; abgerufen am 27. Januar 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.meinbezirk.at
  7. Stolpersteine in Graz – Franz Baranyai. In: stolpersteine-graz.at. Abgerufen am 28. Januar 2016.
  8. Verlegung von Stolpersteinen für die Familie Blüh. In: stolpersteine-graz.at. Abgerufen am 13. Juni 2016.
  9. Gertrude Scharfstein, stolpersteine-graz.at, abgerufen am 26. Mai 2018.
  10. Zweite Stolpersteinverlegung am 4. Juli 2014, abgerufen am 26. Jänner 2016.
  11. Ansgar Brehm, Verein für Gedenkkultur in Graz
  12. Family Card Kalman FLAKS (Memento des Originals vom 8. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.flax.org, abgerufen am 8. Februar 2016
  13. Judith Brandner: Kladovo Transport: Missglückte Flucht vor den Nazis ORF ON Science, sciencev1.orf.at, 1. Jänner 2010 / Mittwoch, 8. 8. (2010?), abgerufen am 8. Februar 2015
  14. Vgl. Situation jüdischer Schüler > Die Lebensspuren Edgar Düdners, eines jüdischen Schülers der Oberschule für Jungen in der Oeverseegasse Prof. Josef Saringer, auf: oeversee.at, BG/BRG Oeversee, abgerufen am 23. September 2019.
  15. Heimo Halbrainer: „In der Gewissheit, dass ihr den Kampf weiterführen werdet:“ Briefe steirischer WiderstandskämpferInnen aus Todeszelle und KZ. Clio, 2000, S. 63 f.
  16. DERLA: für Berl Fischler, abgerufen am 6. Januar 2021
  17. Adolf Gertler, Verein für Gedenkkultur in Graz, abgerufen am 26. Jänner 2016.
  18. Emmerich Gutmann, Verein für Gedenkkultur in Graz, abgerufen am 15. Jänner 2015.
  19. Stolpersteine in Graz – Dipl. Ing Adolf Lachs. In: stolpersteine-graz.at. Abgerufen am 28. Januar 2016.
  20. Stolpersteine in Graz – Melanie Lachs. In: stolpersteine-graz.at. Abgerufen am 28. Januar 2016.
  21. a b Stolpersteine-Verlegung in Graz. In: erinnern.at. Abgerufen am 26. April 2021.
  22. a b Franz Leitner. In: stolpersteine-graz.at. Abgerufen am 26. April 2021.
  23. Stolpersteine in Graz – Klementine Narodoslavsky. In: stolpersteine-graz.at. Abgerufen am 28. Januar 2016.
  24. Stolpersteine in Graz – Josef Neuhold. In: stolpersteine-graz.at. Abgerufen am 2. Februar 2016.
  25. Schreibweise von Mann und Frau sind fallweise unterschiedlich: Israel Pruckner, aber Ettel Prucker.
  26. Colette M. Schmidt: Gedenkkultur : In Graz wurde der erste Stolperstein Europas in Brailleschrift verlegt derstandard.at, 16. August 2016, abgerufen am 19. September 2020.
  27. Stolpersteine in Graz – Cäcilia Reiter. In: stolpersteine-graz.at. Abgerufen am 2. Februar 2016.
  28. Dritte Stolpersteinverlegung am 17. Juli 2015, stolpersteine-graz.at, abgerufen am 26. Jänner 2016.
  29. Amalia Spielmann, stolpersteine-graz.at, abgerufen am 26. Jänner 2016.
  30. Dr. Max Steigmann, stolpersteine-graz.at, abgerufen am 26. Jänner 2016.
  31. MeinBezirk.at: Stolpersteinverlegung für jüdische Kaufmannsfamilie Weinberger, 25. Oktober 2021
  32. Stolpersteine in Graz – Albert Weinberger. In: stolpersteine-graz.at. Abgerufen am 19. November 2021.
  33. Richard Zach, stolpersteine-graz.at, abgerufen am 26. Jänner 2016.
  34. Stolpersteine in Graz Erste Stolpersteinverlegung in Graz. In: stolpersteine-graz.at. Abgerufen am 28. Januar 2016.
  35. Stolpersteine in Graz Zweite Stolpersteinverlegung. In: stolpersteine-graz.at. Abgerufen am 28. Januar 2016.
  36. Stolpersteine in Graz Dritte Stolpersteinverlegung. In: stolpersteine-graz.at. Abgerufen am 28. Januar 2016.
  37. Mein Bezirk: Stolpersteine-Verlegung am 17.7.2015 (Memento des Originals vom 7. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.meinbezirk.at
  38. Mailaussendung des Vereins für Gedenkkultur, Daniela Grabe, 13. Juni 2016, 13h17.
  39. Vierte Stolpersteinverlegung, abgerufen am 13. Juni 2016
  40. Verlegung Stolpersteine in Graz am 16. August 2016, stolpersteine-graz.at, abgerufen am 7. Mai 2019.
  41. Stolpersteine-Verlegung für die Familie Lichtenstein, stolpersteine-graz.at, abgerufen am 24. April 2019
  42. oper-graz.buehnen-graz.com
  43. Neuerlich „Stolpersteine“ in Graz beschädigt. Salzburger Nachrichten / salzburg.com am 4. Februar 2016, abgerufen am 9. Februar 2016.