Stans

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Stans
Wappen von Stans
Wappen von Stans
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Nidwalden Nidwalden (NW)
Bezirk: Keine Bezirkseinteilungw
BFS-Nr.: 1509i1f3f4
Postleitzahl: 6370
UN/LOCODE: CH SAN
Koordinaten: 670635 / 201377Koordinaten: 46° 57′ 35″ N, 8° 22′ 0″ O; CH1903: 670635 / 201377
Höhe: 452 m ü. M.
Fläche: 11,08 km²
Einwohner: 8119 (31. Dezember 2022)[1]
Einwohnerdichte: 703 Einw. pro km²
Website: www.stans.ch
Karte
Karte von Stans
Karte von Stans
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Stans ist eine politische Gemeinde und der Hauptort des Kantons Nidwalden in der Schweiz.

Geographie

Stans liegt zwischen den Bergen Stanserhorn und Buochserhorn sowie dem westlichen Ausläufer des Bürgenstocks. Nachbargemeinden sind Ennetmoos und Stansstad im Westen, Oberdorf, Ennetbürgen und Buochs im Osten und Dallenwil im Süden, wobei Stansstad, Ennetbürgen und Buochs am Vierwaldstättersee liegen.

Vom gesamten Gemeindegebiet werden 43,7 % landwirtschaftlich genutzt. Weitere 36,5 % werden von Wald und Gehölz bedeckt. Nebst 2,6% unproduktiver Fläche sind 17,2 % Siedlungsfläche.

Geschichte

Die Gemeinde wurde erstmals 1172 erwähnt. 1798 wurde Stans von französischen Truppen angegriffen, da Nidwalden sich gegen die neue Verfassung von Napoléon Bonaparte auflehnte. Bei diesem Ereignis hat der Lehrer Johann Heinrich Pestalozzi die zu Waisen gewordenen Kinder in seine erste Schule aufgenommen. Die Nidwaldner Landsgemeinde wurde bis zu ihrer Abschaffung 1997 in Oberdorf NW abgehalten.

Sehenswürdigkeiten

Die Hauptsehenswürdigkeiten von Stans sind das Stanserhorn auf 1900 m. ü. M., welches durch die Stanserhorn-Bahn gut erreichbar ist, der Dorfplatz, die 1641-1647 gebaute Kirche St. Peter und Paul, das Kloster St. Klara, das Winkelried-Denkmal für den lokalen Helden Arnold von Winkelried sowie das Winkelriedhaus. In der ehemaligen Kapuzinerkirche sind Andachtsbilder des Schweizer Heiligen Niklaus von Flüe sowie des libanesischen Heiligen Charbel Makhlouf aufgestellt, die beide eine ganz ähnliche Vita haben, und deren Bedeutung für die geistig-religiöse Tradition ihrer Heimatländer ebenfalls Ähnlichkeiten aufweist. Noch zu erwähnen wäre das mysteriöse Spukhaus, in dem der Politiker Melchior Joller gelebt hat.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung

Die Einwohnerzahl wuchs in den 1850er Jahren stark an. Im folgenden Jahrzehnt flachte das Wachstum ein wenig ab, nahm dann aber ab den 1870er Jahren wieder stark zu. Insgesamt wuchs die Bevölkerung zwischen 1850 und 1900 um 921 Personen oder 49,1 %. Zwischen 1910 und 1930 stagnierte die Zahl der Bewohner. Von 1930 bis heute folgte ein ständiges Wachstum. Heute zählt die Gemeinde beinahe 8'000 Einwohner. Allein im Jahr 2008 wuchs sie um 210 Personen oder 2,8 %. Mit den umliegenden Gemeinden zusammen bildet sie die Agglomeration Stans mit (Ende 2008) 30'274 Einwohnern.

Anzahl Einwohner
Jahr 185018601870190019101920193019411950196019701980199020002008
Einwohner 1.8772.0282.0842.7982.9442.9802.9163.4493.9924.3375.1805.6816.2176.9837.789



Sprachen

Die Bevölkerung spricht eine hochalemannische Mundart. Fast die gesamte Einwohnerschaft spricht als tägliche Umgangssprache deutsch. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 91,6 % Deutsch, 2 % Italienisch und 1,2 % Serbokroatisch als Hauptsprache an.

Religionen – Konfessionen

Die Bevölkerung war früher vollumfänglich Mitglied der Römisch-Katholischen Kirche. Die Konfessionsverhältnisse im Jahr 2000 lassen immer noch die ursprüngliche Struktur erkennen. 5354 Personen waren katholisch (76,67%). Daneben gab es 10,83 % evangelisch-reformierte und 1,02 % orthodoxe Christen, 2,96 % Muslime und 5,13 % Konfessionslose. 190 Personen (2,72 %) machten keine Angaben zu ihrem Glaubensbekenntnis.

Herkunft – Nationalität

Von den Bewohnern waren Ende 2008 7050 (90,57 %) Schweizer Staatsangehörige. Die Zugewanderten stammen mehrheitlich aus Mitteleuropa (Deutschland), aus Südeuropa (Italien und Portugal), dem ehemaligen Jugoslawien (Serbien/Montenegro, Kosovo und Bosnien-Herzegowina) und Sri Lanka. Bei der Volkszählung 2000 waren 6256 Personen (89,59 %) Schweizer Bürger; davon besassen 297 Personen eine doppelte Staatsbürgerschaft.

Altersstruktur

Die Gemeinde zählt einen hohen Anteil an jüngeren Leuten. Während der Anteil der Personen unter zwanzig Jahren knapp 23,89 % der Ortsbevölkerung ausmacht, sind nur knapp 18,24 % Senioren (60 Jahre und älter). Die grösste Altersgruppe stellen die Personen zwischen 30 und 44 Jahren. Das Durchschnittsalter liegt bei rund 37 Jahren.

Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 ergab sich folgende Altersstruktur:

Alter 0–6 Jahre 7–15 Jahre 16–19 Jahre 20–29 Jahre 30–44 Jahre 45–59 Jahre 60–79 Jahre 80 Jahre und mehr
Anzahl 561 798 309 816 1795 1430 957 317
Anteil 8,03% 11,43% 4,43% 11,69% 25,71% 20,48% 13,70% 4,54%

Wirtschaft

In Stans gibt es 6'900 Arbeitsplätze in 650 lokalen Unternehmungen. 2 % der Arbeiter sind im landwirtschaftlichen Sektor, 37 % im Industriesektor und 61% im Dienstleistungssektor beschäftigt. Unter anderem ist der grösste schweizerische Flugzeughersteller Pilatus Aircraft in Stans beheimatet. Weniger als 30 % der Arbeitsplätze werden durch Einheimische besetzt. Im Jahr 2000 waren von 7075 Erwerbstätigen 2088 Personen aus Stans und 4987 Zupendelnde. Diese kamen zwar zum Grossteil (67%) aus dem Kanton Nidwalden - doch befanden sich darunter auch rund 700 Leute aus dem Kanton Luzern und 500 aus dem Kanton Obwalden. Gleichzeitig gingen 1744 Leute aus Stans in anderen Gemeinden zur Arbeit; darunter 45 % im Kanton Luzern und nur 32 % in anderen Nidwaldner Gemeinden.

Verkehr

Stans liegt unmittelbar an der Autobahn A2 Basel-Luzern-Gotthard.

1893 eröffnete die Stanserhorn-Bahn (SthB), eine Standseilbahn, die auf das Stanserhorn führt. Über die im selben Jahr eröffnete Elektrische Strassenbahn Stansstad-Stans (StSt) bestand Verbindung mit den Dampfschiffen des Vierwaldstättersees in Stansstad. Wegen der Konkurrenz durch die 1898 eröffnete Stansstad-Engelberg-Bahn (StEB), die von Stansstad über Stans nach Engelberg führt, wurde die Strassenbahn jedoch 1903 stillgelegt. Wegen finanzieller Schwierigkeiten wurde 1964 die StEB zunächst stillgelegt. Daraufhin wurde die Strecke komplett saniert und eine Verlängerung bis zur Brünigbahn in Hergiswil errichtet. Die Strecke wurde dann als Luzern-Stans-Engelberg-Bahn (LSE) mit Verbindung bis Luzern wiedereröffnet. Auf Anfang 2005 fusionierte die LSE mit der Brünigbahn zur Zentralbahn (ZB).

Persönlichkeiten

Galerie

Literatur

Christoph Berger, "Das kleine Buch vom Stanserhorn", 2005, ISBN 3-907164-12-1

Weblinks

Commons: Stans – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023