„Posttraumatische Belastungsstörung“ – Versionsunterschied

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== Häufigkeit ==
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50 bis 90 Prozent der Erwachsenen und Kinder in den USA erleben in ihrem Leben ein Trauma,<ref name="Kessler95">{{Literatur |Autor=R. C. Kessler, A. Sonnega, E. Bromet, M. Hughes, C. B. Nelson |Titel=Posttraumatic stress disorder in the National Comorbidity Survey |Sammelwerk=[[Arch Gen Psychiatry]] |Band=52 |Nummer=12 |Datum=1995-12 |Seiten=1048–1060 |PMID=7492257}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=N. Breslau, R. C. Kessler, H. D. Chilcoat, L. R. Schultz, G. C. Davis, P. Andreski |Titel=Trauma and posttraumatic stress disorder in the community: the 1996 Detroit Area Survey of Trauma |Sammelwerk=Arch Gen Psychiatry |Band=55 |Nummer=7 |Datum=1998-07 |Seiten=626–632 |DOI=10.1001/archpsyc.55.7.626 |PMID=9672053}}</ref> zumeist im Kontext eines Verkehrsunfalls,<ref>{{Literatur |Autor=M. Noll-Hussong, S. Herberger, M. T. Grauer, A. Otti, H. Gündel |Hrsg= |Titel=[Aspects of post-traumatic stress disorder after a traffic accident] |Sammelwerk=Versicherungsmedizin |Band=65 |Nummer=3 |Datum=2013-09-01 |ISSN=0933-4548 |Seiten=132–135 |PMID=24137893}}</ref> welches aber nicht unbedingt zu einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) führen muss. Die [[Lebenszeitprävalenz]] einer PTBS liegt bei etwa 8 %,<ref name="Kessler95" /> kann aber bei exponierten Personen wie Rettungskräften, Ärzten, Polizisten, Soldaten oder Flüchtlingen<ref>{{Literatur |Autor=Z. Steel, T. Chey, D. Silove, C. Marnane, R. A. Bryant |Titel=Association of torture and other potentially traumatic events with mental health outcomes among populations exposed to mass conflict and displacement: A systematic review and meta-analysis |Sammelwerk=JAMA |Band=302 |Nummer=5 |Datum=2009-08-05 |Seiten=537–549 |DOI=10.1001/jama.2009.1132}}</ref> auf über 50 % ansteigen. Missbrauch führte laut einer deutschen Stichprobe in 30 % der Fälle zur Entwicklung einer PTBS, Vergewaltigung bei jeder zweiten davon betroffenen Person.<ref>A. Friedman: ''Allgemeine Psychotraumatologie. Die Posttraumatische Belastungsstörung.'' In: A. Friedmann u.&nbsp;a. (Hrsg.): ''Psychotrauma. Die Posttraumatische Belastungsstörung''. Springer, Wien / New York 2004, S. 4–34, hier Tabelle 6, S. 14.</ref> Laut einer Studie der Universität Kalifornien aus dem Jahr 2011 mit Frauen, die von PTBS betroffen sind, treten im Zusammenhang mit einer PTBS häufiger chronische Entzündungen auf, die zu Herzerkrankungen und anderen chronischen, das Leben verkürzenden Krankheiten führen können.<ref>Steve Tokar: ''Men’s and Women’s Immune Systems Respond Differently to PTSD.'' Meldung vom 27. April 2012, online einsehbar hier: [http://www.innovations-report.de/html/berichte/biowissenschaften_chemie/men_s_women_s_immune_systems_respond_differently_174287.html innovations-report.de] abgerufen am 29. April 2012.</ref>
50 bis 90 Prozent der Erwachsenen und Kinder in den USA erleben in ihrem Leben ein Trauma,<ref name="Kessler95">{{Literatur |Autor=R. C. Kessler, A. Sonnega, E. Bromet, M. Hughes, C. B. Nelson |Titel=Posttraumatic stress disorder in the National Comorbidity Survey |Sammelwerk=[[Arch Gen Psychiatry]] |Band=52 |Nummer=12 |Datum=1995-12 |Seiten=1048–1060 |PMID=7492257}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=N. Breslau, R. C. Kessler, H. D. Chilcoat, L. R. Schultz, G. C. Davis, P. Andreski |Titel=Trauma and posttraumatic stress disorder in the community: the 1996 Detroit Area Survey of Trauma |Sammelwerk=Arch Gen Psychiatry |Band=55 |Nummer=7 |Datum=1998-07 |Seiten=626–632 |DOI=10.1001/archpsyc.55.7.626 |PMID=9672053}}</ref> zumeist im Kontext eines Verkehrsunfalls,<ref>{{Literatur |Autor=M. Noll-Hussong, S. Herberger, M. T. Grauer, A. Otti, H. Gündel |Hrsg= |Titel=[Aspects of post-traumatic stress disorder after a traffic accident] |Sammelwerk=Versicherungsmedizin |Band=65 |Nummer=3 |Datum=2013-09-01 |ISSN=0933-4548 |Seiten=132–135 |PMID=24137893}}</ref> welches aber nicht unbedingt zu einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) führen muss. Die [[Lebenszeitprävalenz]] einer PTBS liegt in den USA bei etwa 8 %.<ref name="Kessler95" /> In einer [[Epidemiologie|epidemiologischen Untersuchung]] in Deutschland von 2008 lag die [[Prävalenz|Einmonatsprävalenz]] bei 2,3%. Dabei ergaben sich keine Unterschiede hinsichtlich des Geschlechts, jedoch wesentliche Unterschiede hinsichtlich der Altersgruppe (3.4% bei den über 60-Jährigen gegenüber 1,9% bei den 30 bis 59-Jährigen). Die Autoren identifizierten dies als späte Auswirkungen des [[Zweiter Weltkrieg|2. Weltkriegs]].<ref>{{Literatur |Autor=A. Maercker, S. Forstmeier, B. Wagner, H. Glaesmer, E. Brähler |Titel=Posttraumatische Belastungsstörungen in Deutschland: Ergebnisse einer gesamtdeutschen epidemiologischen Untersuchung |Sammelwerk=Der Nervenarzt |Band=79 |Nummer=5 |Datum=2008-05 |ISSN=0028-2804 |DOI=10.1007/s00115-008-2467-5 |Seiten=577–586 |Online=http://link.springer.com/10.1007/s00115-008-2467-5 |Abruf=2020-03-16}}</ref>
Bei exponierten Personen wie Rettungskräften, Ärzten, Polizisten, Soldaten oder Flüchtlingen<ref>{{Literatur |Autor=Z. Steel, T. Chey, D. Silove, C. Marnane, R. A. Bryant |Titel=Association of torture and other potentially traumatic events with mental health outcomes among populations exposed to mass conflict and displacement: A systematic review and meta-analysis |Sammelwerk=JAMA |Band=302 |Nummer=5 |Datum=2009-08-05 |Seiten=537–549 |DOI=10.1001/jama.2009.1132}}</ref> kann die [[Prävalenz]] auf über 50 % ansteigen. Missbrauch führte laut einer deutschen Stichprobe in 30 % der Fälle zur Entwicklung einer PTBS, Vergewaltigung bei jeder zweiten davon betroffenen Person.<ref>A. Friedman: ''Allgemeine Psychotraumatologie. Die Posttraumatische Belastungsstörung.'' In: A. Friedmann u.&nbsp;a. (Hrsg.): ''Psychotrauma. Die Posttraumatische Belastungsstörung''. Springer, Wien / New York 2004, S. 4–34, hier Tabelle 6, S. 14.</ref> Laut einer Studie der Universität Kalifornien aus dem Jahr 2011 mit Frauen, die von PTBS betroffen sind, treten im Zusammenhang mit einer PTBS häufiger chronische Entzündungen auf, die zu Herzerkrankungen und anderen chronischen, das Leben verkürzenden Krankheiten führen können.<ref>Steve Tokar: ''Men’s and Women’s Immune Systems Respond Differently to PTSD.'' Meldung vom 27. April 2012, online einsehbar hier: [http://www.innovations-report.de/html/berichte/biowissenschaften_chemie/men_s_women_s_immune_systems_respond_differently_174287.html innovations-report.de] abgerufen am 29. April 2012.</ref>


Nach Guido Flatten und [[Arne Hofmann]] 2001 liegt die Eintrittswahrscheinlichkeit für eine PTBS nach politischer Haft und Verfolgung deutlich höher als hier angegeben, nämlich bei 50–70 %.<ref>Guido Flatten (Hrsg.): ''Posttraumatische Belastungsstörung. Leitlinie und Quellentext.'' Schattauer Verlag, ISBN 3-7945-2009-2.</ref> Allerdings lassen sich diese Zahlenwerte nicht unmittelbar mit den anderen Angaben vergleichen, weil die Autoren andere Kriterien für die Diagnose anlegen, als von der Weltgesundheitsorganisation gefordert.
Nach Guido Flatten und [[Arne Hofmann]] 2001 liegt die Eintrittswahrscheinlichkeit für eine PTBS nach politischer Haft und Verfolgung deutlich höher als hier angegeben, nämlich bei 50–70 %.<ref>Guido Flatten (Hrsg.): ''Posttraumatische Belastungsstörung. Leitlinie und Quellentext.'' Schattauer Verlag, ISBN 3-7945-2009-2.</ref> Allerdings lassen sich diese Zahlenwerte nicht unmittelbar mit den anderen Angaben vergleichen, weil die Autoren andere Kriterien für die Diagnose anlegen, als von der Weltgesundheitsorganisation gefordert.

Version vom 16. März 2020, 11:12 Uhr

Klassifikation nach ICD-10
F43.1 Posttraumatische Belastungsstörung
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) oder Posttraumatische Belastungsreaktion (PTBR), engl. posttraumatic stress disorder (PTSD), zählt zu den psychischen Erkrankungen. Dieser gehen definitionsgemäß ein oder mehrere belastende Ereignisse von außergewöhnlichem Umfang oder katastrophalem Ausmaß (psychisches Trauma) voran. Dabei muss die Bedrohung nicht unbedingt direkt die eigene Person betreffen, sondern sie kann auch nur bei anderen beobachtet und erlebt worden sein (z. B. als Zeuge eines schweren Unfalls oder einer Gewalttat).

Hinweis: Besonderheiten der PTBS bei Kindern und Jugendlichen sind im Artikel Posttraumatische Belastungsstörung bei Kindern und Jugendlichen dargestellt.

Die PTBS tritt in der Regel innerhalb eines halben Jahres nach dem traumatischen Ereignis auf und geht mit unterschiedlichen psychischen und psychosomatischen Symptomen einher. Häufig treten im Verlauf einer PTBS noch weitere Begleiterkrankungen (Komorbidität) und -beschwerden auf (in bis zu 90 % der Fälle).[1] Oftmals kommt es – neben den typischen PTBS-Grundsymptomen einer vegetativen Übererregbarkeit und des Wiedererlebens traumatischer Erinnerungen (oder von Erinnerungsfragmenten), sogenannten Flashbacks – auch zu einem Gefühl von „emotionaler Taubheit“ (Numbing) und der Hilflosigkeit und zu einer Erschütterung des Ich- und Weltverständnisses durch das traumatische Erleben.[2][3]

Weitere Synonyme für die PTBS sind Posttraumatische Belastungserkrankung, Posttraumatisches Belastungssyndrom, Psychotraumatische Belastungsstörung, basales psychotraumatisches Belastungssyndrom oder posttraumatic stress disorder (englisch, Abk. PTSD).[4]

Ursachen

Grundsätzlich ist die Ursache ein psychisches Trauma, wobei nicht jedes Trauma zwangsläufig zu einer Belastungsstörung führt (ergo ist PTBS ein Trauma zuzüglich Krankheitswert). Mit zunehmender Anzahl an erlebten Traumata steigt die Wahrscheinlichkeit, eine PTBS zu entwickeln.[5][6]

Traumatische Erlebnisse

Menschen fliehen vor dem Hurrikan Katrina in den Louisiana Superdome – bei vielen wurde später eine PTBS festgestellt.

Gemäß der Definition der AWMF, die auch Behandlungsrichtlinien für die PTBS erstellt hat, ist die

„Posttraumatische Belastungsstörung […] eine mögliche Folgereaktion eines oder mehrerer traumatischer Ereignisse (wie z. B. das Erleben von körperlicher und sexualisierter Gewalt, auch in der Kindheit (so genannter sexueller Missbrauch), Vergewaltigung, gewalttätige Angriffe auf die eigene Person, Entführung, Geiselnahme, Terroranschlag, Krieg, Kriegsgefangenschaft, politische Haft, Folterung, Gefangenschaft in einem Konzentrationslager, Natur- oder durch Menschen verursachte Katastrophen, Unfälle oder die Diagnose einer lebensbedrohlichen Krankheit), die an der eigenen Person, aber auch an fremden Personen erlebt werden können.“

Diese Definition ist gemeinschaftlich von der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT), der Deutschen Gesellschaft für Psychotherapeutische Medizin und ärztliche Psychotherapie (DGPM), dem Deutschen Kollegium für Psychosomatische Medizin (DKPM) und der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie formuliert worden.[7]

Die Diagnose soll nach aktuellem Stand des Klassifikationssystems ICD-10 nur dann gestellt werden, wenn alle für die Diagnose einer Posttraumatischen Belastungsstörung erforderlichen Symptome vorliegen (Vollbild einer Posttraumatischen Belastungsstörung), zusätzlich ein traumatisches Ereignis in der Biografie des Patienten nachweisbar ist und dieses Ereignis auch dem im ICD-10 geforderten Schweregrad entspricht. Liegen die Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung nicht vollständig vor oder ist ein traumatisches Ereignis mit dem geforderten Schweregrad in der Biografie eines Patienten nicht nachweisbar, ist für die Erkrankung der Diagnoseschlüssel einer F. 43.2 (Anpassungsstörung) zu vergeben.

Gewalttätige Traumata in der Kindheit und Jugend – egal ob einmalig oder länger andauernd – führen oft zu tiefgreifenden Störungen in der Persönlichkeit der Opfer, die über die Symptomatik allgemeiner Posttraumatischer Erkrankungen hinausgehen. Bei langandauerndem Aufwachsen in einem gewaltgeprägten familiären oder sozialen Umfeld wirkt sich die Traumatisierung zudem oft in Form erzieherischer Prägung aus, die sich später in einer spezifisch geformten Denk-, Fühl-, Handlungs-, Kommunikations- und Wertestruktur niederschlägt.

Es wird vermutet, dass die klassischen Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung (Übererregung, Vermeidung, Intrusion) häufig nach Monotraumata auftreten. Komplexe Störungsbilder (gestörte Affektregulation, selbstdestruktives Verhalten, Aufmerksamkeitsstörungen, Störungen des Bewusstseins, dissoziative Störungen, Veränderung der Bedeutungssysteme) sind eher nach durch von Menschen verursachte („man-made disaster“), chronischen Traumata oder Multitraumata zu erwarten und werden auch als Komplexe posttraumatische Belastungsstörung bezeichnet.

Besonders schwere Formen einer PTBS sind auch das sogenannte KZ-Syndrom bei Überlebenden des Holocaust und das speziell im englischen Sprachraum bekannte Post Vietnam Syndrome (PVS). Die Folgen der Traumatisierung der Menschen in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg ist nach Aussagen der Bundeszentrale für politische Bildung bisher wenig erforscht.[8]

Zur Zeit des Ersten Weltkriegs sprach man von der „bomb-shell disease“; in Deutschland wurden PTBS-Patienten damals als „Kriegszitterer[9] bezeichnet. Gegenwärtig stellt PTBS ein militärmedizinisches Problem bei den rückkehrenden Soldaten aus ihrem Afghanistan-Einsatz dar.

Eine Posttraumatische Belastungsstörung entsteht weder aufgrund einer erhöhten psychischen Labilität, noch ist sie Ausdruck einer (psychischen) Erkrankung – auch psychisch gesunde und gefestigte Menschen können eine PTBS entwickeln.[10] Es gibt jedoch bestimmte Risikofaktoren, die es wahrscheinlicher machen, dass eine Person das Vollbild der PTBS entwickelt (siehe unten).

Die PTBS stellt einen Versuch des Organismus dar, eine traumatische, mitunter lebensbedrohliche Situation zu überstehen. Daher handelt es sich ursächlich bei den PTB-Reaktionen nicht um eine Störung (Fehlfunktion), sondern um eine „gesunde“, d. h. normale und zweckdienliche Reaktion, um den Menschen vor einer bedrohlichen Gefahrensituation besser zu schützen. So konnten Neurowissenschaftler der Universität Utrecht zeigen, dass PTBS-Patienten ungewöhnlich schwach auf physischen Schmerz reagieren.[11] Die ebenfalls geläufige Bezeichnung „Posttraumatische Belastungsreaktion“ weist auf diese Unterscheidung hin, gleichzeitig verdeutlicht sie in ihrer begrifflichen Anlehnung den Unterschied zur sogenannten Akuten Belastungsreaktion, welche als eine kurzfristige, auf die Überlebenssicherung abzielende Reaktion auftreten kann und nicht wie die PTBS zu einer nachhaltigen Beeinträchtigung führt.

Risiko- und Schutzfaktoren

Risikofaktoren sind belastende Lebensereignisse oder Lebensumstände, die einzeln oder in ihrem Zusammenwirken die Entstehung einer PTBS begünstigen. Risikofaktoren können entweder zeitlich vor dem Trauma liegen (prätraumatische Risikofaktoren), in der traumatischen Erfahrung selbst begründet sein (peritraumatische Risikofaktoren) oder zeitlich nach dem Trauma liegen (posttraumatische Risikofaktoren). Risikofaktoren sind unter anderem eine lange Dauer und schwere Stärke des Traumas.

Im Vergleich zu Unfällen oder Naturkatastrophen zieht die Erfahrung von menschlicher Gewalt (zum Beispiel durch Vergewaltigung, Krieg, politische Verfolgung oder Folter) meist tiefgreifendere Folgen nach sich. Grausamkeiten, die Menschen etwa während eines Krieges oder in Gefängnissen, sowohl als Augenzeugen als auch als Opfer miterlebt haben, lassen sich nicht mit ihrem bisherigen Weltbild vereinbaren. Es bleibt „ein namenloses Grauen, das unvereinbar ist mit dem ursprünglichen Glauben an die Existenz von Menschlichkeit“.[12] Menschen, die bereits vor dem Trauma unter psychischen Problemen litten, sind besonders oft betroffen. Personen ohne soziales Netzwerk sind ebenfalls besonders anfällig.[13]

Das Erleben von „mental defeat“ (zu Deutsch: mentale Niederlage) wird mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit posttraumatischer Symptombildung in Zusammenhang gebracht. Professionelle Helfende (zum Beispiel Feuerwehrleute, Polizisten) entwickeln im Fall einer Katastrophe seltener eine PTBS als Personen, die nicht speziell geschult sind.[13]

Egle und andere konnten eine Reihe von prätraumatischen Risikofaktoren identifizieren. Zu diesen gehören unter anderem fehlende emotionale Unterstützung durch die Eltern bzw. Angehörige, das Aufwachsen in Armut, eine schlechte Schulbildung der Eltern, das Aufwachsen in einer Großfamilie mit wenig Wohnraum, Kriminalität oder Dissozialität mindestens eines Elternteiles, geringe familiäre Harmonie, psychische Störungen mindestens eines Elternteiles, autoritäres elterliches Verhalten, Unehelichkeit, Aufwachsen bei einer alleinerziehenden Mutter oder einem alleinerziehenden Vater, geringer Altersabstand zum nächsten Geschwisterkind und schlechte Kontakte zu Gleichaltrigen.[14]

In der meistzitiertesten Studie zu Risiko- und Schutzfaktoren von PTBS, einer Metaanlyse von Brewin et al. (2000), wurden Mangel an sozialer Unterstützung und posttraumatischer Stress als wesentlichste Risikofaktoren identifiziert (mittlere Effektstärke) und in abnehmender Relevanz: Traumaschwere, frühere Traumatisierungen, geringe Intelligenz, sexueller Missbrauch, geringe Sozialschicht, psychiatrische Vorgeschichte, weibliches Geschlecht und ein anderes früheres Trauma als Risikofaktoren mit kleiner Effektstärke.[15]

Die 1983 durchgeführte National Vietnam Veterans’ Readjustment Study lieferte wichtige Erkenntnisse über Risiko- und Schutzfaktoren bei Soldatinnen und Soldaten. Im Laufe ihres Lebens hatten 30,9 % der befragten Männer und 26,9 % der befragten Frauen unter einer PTBS gelitten. Zum Zeitpunkt der Befragung litten jedoch nur noch 15,2 % der männlichen und 8,5 % der weiblichen Veteranen unter einer PTBS. Als Risikofaktoren wurden identifiziert:[16]

  • Risikofaktoren vor dem Kampfeinsatz: Depressionen, bestrafender Erziehungsstil der Eltern, Herkunft aus instabilen Familienverhältnissen
  • Risikofaktoren während des Kampfeinsatzes: Peritraumatische Dissoziation (darunter werden Dissoziationen direkt nach dem Trauma verstanden)
  • Risikofaktoren nach dem Kampfeinsatz: aufreibende Lebensereignisse (wie zum Beispiel Scheidung, Verlust von Angehörigen, Krankheit), weitere Traumata

Umgekehrt schützen korrektive Faktoren und Lebensumstände vor Traumatisierung trotz potentiell traumatisierender Ereignisse und Situationsfaktoren. Als Schutzfaktoren wurden identifiziert:[16]

Resilienz und Salutogenese

Aaron Antonovsky untersuchte eine Gruppe von Frauen, die in einem nationalsozialistischen Konzentrationslager gewesen waren. Ihre emotionale Befindlichkeit wurde mit der einer Kontrollgruppe verglichen. Der Anteil der in ihrer Gesundheit nicht beeinträchtigten Frauen betrug in der Kontrollgruppe 51 Prozent, im Vergleich zu 29 Prozent der KZ-Überlebenden. Nicht der Unterschied an sich, sondern die Tatsache, dass in der Gruppe der KZ-Überlebenden 29 Prozent der Frauen trotz der unvorstellbaren Qualen eines Lagerlebens mit anschließendem Flüchtlingsdasein als körperlich und psychisch gesund beurteilt wurden, war für ihn ein unerwartetes Ergebnis.

Diese Beobachtung führte ihn zu der Frage, welche Eigenschaften und Ressourcen diesen Menschen geholfen hatten, unter den Bedingungen der KZ-Haft sowie in den Jahren danach ihre körperliche und psychische Gesundheit zu erhalten. So schuf Antonovsky (im Gegensatz zum Pathogenesekonzept der traditionellen Medizin) das Konzept der Salutogenese – der Entstehung von Gesundheit.[17]

Unter Resilienz wird die Fähigkeit verstanden, schwierige Lebenssituationen erfolgreich zu meistern. Resiliente Personen haben typischerweise eine Reihe von Eigenschaften:[18]

  • Sie gehen mit Stress effektiv um.
  • Sie haben gute Problemlösefähigkeiten.
  • Bei Problemen bitten sie um Hilfe.
  • Sie glauben, dass es Möglichkeiten gibt, mit Lebensproblemen umzugehen.
  • Ihre Beziehungen zu Freunden und Familienmitgliedern sind eng.
  • Sie teilen vertrauten Menschen mit, ein Trauma erlebt zu haben.
  • Sie sind oft spirituell oder religiös eingestellt.
  • Statt als „Opfer“ (victim) sehen sie sich als „Überlebende“ (survivor) – diese Unterscheidung im Englischen betrifft, ob sich die traumatisierte Person als passiv und hilflos („Opfer“) erlebt oder als stark und selbstbestimmt, in der Regel in Verbindung mit einem bewussten Umgang mit dem Trauma („Überlebender“).
  • Sie helfen Anderen.
  • Sie versuchen, dem Trauma etwas Positives abzugewinnen.

PTBS und Gene

Für die Anfälligkeit, nach Misshandlungen antisoziale Symptome zu entwickeln, scheint nicht nur das Trauma, sondern auch die Veranlagung eine Bedeutung zu haben. Kinder mit X-chromosomal vererbter niedriger MAO-A-Aktivität scheinen etwa doppelt so häufig im Jugendalter Verhaltensstörungen zu entwickeln wie Traumaopfer ohne diese genetische Variante. Bis zu ihrem 26. Lebensjahr werden sie fast zehnmal so häufig als Täter in Straftaten verwickelt wie Traumaopfer ohne diese genetische Variante (siehe auch: Warrior Gene).[19][20][21][22][23]

Häufigkeit

50 bis 90 Prozent der Erwachsenen und Kinder in den USA erleben in ihrem Leben ein Trauma,[24][25] zumeist im Kontext eines Verkehrsunfalls,[26] welches aber nicht unbedingt zu einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) führen muss. Die Lebenszeitprävalenz einer PTBS liegt in den USA bei etwa 8 %.[24] In einer epidemiologischen Untersuchung in Deutschland von 2008 lag die Einmonatsprävalenz bei 2,3%. Dabei ergaben sich keine Unterschiede hinsichtlich des Geschlechts, jedoch wesentliche Unterschiede hinsichtlich der Altersgruppe (3.4% bei den über 60-Jährigen gegenüber 1,9% bei den 30 bis 59-Jährigen). Die Autoren identifizierten dies als späte Auswirkungen des 2. Weltkriegs.[27]

Bei exponierten Personen wie Rettungskräften, Ärzten, Polizisten, Soldaten oder Flüchtlingen[28] kann die Prävalenz auf über 50 % ansteigen. Missbrauch führte laut einer deutschen Stichprobe in 30 % der Fälle zur Entwicklung einer PTBS, Vergewaltigung bei jeder zweiten davon betroffenen Person.[29] Laut einer Studie der Universität Kalifornien aus dem Jahr 2011 mit Frauen, die von PTBS betroffen sind, treten im Zusammenhang mit einer PTBS häufiger chronische Entzündungen auf, die zu Herzerkrankungen und anderen chronischen, das Leben verkürzenden Krankheiten führen können.[30]

Nach Guido Flatten und Arne Hofmann 2001 liegt die Eintrittswahrscheinlichkeit für eine PTBS nach politischer Haft und Verfolgung deutlich höher als hier angegeben, nämlich bei 50–70 %.[31] Allerdings lassen sich diese Zahlenwerte nicht unmittelbar mit den anderen Angaben vergleichen, weil die Autoren andere Kriterien für die Diagnose anlegen, als von der Weltgesundheitsorganisation gefordert.

Laut einer Studie von 2004 führen Kampfsituationen bei Soldaten zu 38,8 % zu der Ausbildung einer PTBS.[32] Nach den Erfahrungen des Vietnamkrieges musste man mit Quoten von mehr als 30 % der Kombattanten rechnen. Zehn Jahre nach dem Beginn des Kriegs in Afghanistan und im Irak leiden unerwartet wenige amerikanische Soldaten unter PTBS. In einem Überblicksartikel von 2012 berichtet der Psychologe Richard McNally von der Harvard Medical School, dass je nach Studie 2,1 bis 13,8 % der Kriegsteilnehmer erkrankt sind. In der methodisch zuverlässigsten Studie zeigten 7,6 % der an Gefechten beteiligten Soldaten die typischen Symptome der PTBS.[33][34] In einer britischen neuen Studie des King’s College in London kommt man zu dem Schluss, dass die Öffentlichkeit ein falsches Bild von den Zahlen betroffener Soldaten habe. Zwei Drittel der Befragten glaubten, dass die Posttraumatische Belastungsstörung bei Soldaten viel häufiger sei als bei Zivilpersonen. Die Wissenschaftler führen diese Wahrnehmung u. a. auf die zahlreichen Berichte über die traumatischen Belastungen bei Soldaten in den Medien zurück und auf Aktionen von Wohlfahrtsunternehmen (Charities), die die Aufmerksamkeit für die PTBS und deren Folgen erhöhen.[35]

Im November 2015 gab der Generalarzt Bernd Mattiesen, Beauftragter für Posttraumatische Belastungsstörungen der Bundeswehr bekannt, dass 2,9 % der deutschen Soldaten die in der Regel vier bis sechs Monate im Einsatz sind, nach aktuellen Studien an PTBS erkrankten.[36]

Diagnostik

Es wird vermutet, dass Samuel Pepys nach dem großen Feuer von London unter einer PTBS litt.

Die Symptome der PTBS gibt es wahrscheinlich schon so lange wie es Menschen gibt. Immer wieder lassen sie sich in historischen Berichten feststellen, zum Beispiel in dem von Samuel Pepys, der 1666 das große Feuer von London miterlebte.[37] Sechs Monate nach der Katastrophe schrieb er etwa in sein Tagebuch: „Wie merkwürdig, dass ich bis zum heutigen Tag keine Nacht schlafen kann, ohne von grosser Angst vor dem Feuer erfasst zu werden; und in dieser Nacht lag ich bis fast zwei Uhr morgens wach, weil mich die Gedanken an das Feuer nicht losliessen.“[38]

In der Medizin fand die PTBS aber erst in jüngster Zeit Beachtung. Erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts sind die Symptome der PTBS Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen; Ende des 19. Jahrhunderts prägte der deutsche Psychiater Emil Kraepelin den Begriff Schreckneurose (bzw. „Schreckpsychose“[39]), um die Symptome zu beschreiben, die sich bei Opfern von schweren Unfällen und Verletzungen, besonders von Feuersbrünsten, Entgleisungen oder Zusammenstößen auf der Eisenbahn zeigten. Obwohl die Symptome der PTBS bereits über 100 Jahre wissenschaftlich untersucht wurden, fand die Diagnose erstmals 1980 Eingang in das amerikanische Diagnose-Manual Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (aktuelle Version: DSM-5), das von der American Psychiatric Association (APA)[40] herausgegeben wird. Dort ist das Syndrom heute unter 309.81 als eine Form der trauma- und stressorassoziierten Störungen gelistet. Nach der ICD-10 (International Classification of Diseases) der WHO hat die PTBS den Code F43.1.

Nach ICD-10

Für die Diagnose einer PTBS nach ICD-10 müssen folgende Kriterien erfüllt sein:

  • Der Betroffene war (kurz oder lang anhaltend) einem belastenden Ereignis von außergewöhnlicher Bedrohung oder mit katastrophalem Ausmaß ausgesetzt, das bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde.
  • Es müssen anhaltende Erinnerungen an das traumatische Erlebnis oder das wiederholte Erleben des Traumas in sich aufdrängenden Erinnerungen (Nachhallerinnerungen, Flashbacks, Träumen oder Albträumen) oder eine innere Bedrängnis in Situationen, die der Belastung ähneln oder damit in Zusammenhang stehen, vorhanden sein.
  • Der Betroffene vermeidet (tatsächlich oder möglichst) Umstände, die der Belastung ähneln.
  • Mindestens eines der folgenden Kriterien (1. oder 2.) ist erfüllt:
  1. eine teilweise oder vollständige Unfähigkeit, sich an einige wichtige Aspekte des belastenden Erlebnisses zu erinnern; oder
  2. anhaltende Symptome einer erhöhten psychischen Sensitivität und Erregung, wobei mindestens zwei der folgenden Merkmale erfüllt sein müssen:
  • Die Symptome müssen innerhalb von sechs Monaten nach dem belastenden Ereignis (oder der Belastungsperiode) aufgetreten sein.

Häufig sind zudem sozialer Rückzug, ein Gefühl von Betäubtsein und emotionaler Stumpfheit, Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen sowie eine Beeinträchtigung der Stimmung.

Nimmt die Störung über viele Jahre einen chronischen Verlauf, ist eine Andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung (F62.0) zu diagnostizieren.

Nach DSM-5

Für die PTBS-Diagnose nach DSM-5 müssen folgende Kriterien erfüllt sein:[40]

A. Traumatisches Ereignis:

Die Person war mit einem der folgenden Ereignissen konfrontiert: Tod, tödlicher Bedrohung, schwerer Verletzung, angedrohter schwerer Verletzung, sexueller Gewalt, angedrohter sexueller Gewalt, und zwar in einer der nachfolgenden Weisen (mindestens eine):

  1. Direkt ausgesetzt
  2. Als Augenzeuge
  3. Indirekt; erfahren, dass ein naher Verwandter oder ein Freund einem traumatischen Ereignis ausgesetzt war. Wenn dieses Ereignis ein Todesfall oder eine tödliche Bedrohung war, dann musste dieser bzw. diese die Folge von Gewalt oder eines Unfalles gewesen sein.
  4. Konfrontation mit Details von traumatischen Ereignissen (z. B. als Ersthelfer, Polizist …), eventuell auch als Konfrontation durch elektronische Medien.

B. Wiedererleben

Das traumatische Ereignis wird wiederkehrend wiedererlebt und zwar in einer der nachfolgenden Weisen (mindestens eine):

  1. Wiederkehrende, unfreiwillige und eindringliche belastende Erinnerungen (Kinder älter als 6 Jahre können diese potentiell in repetitivem Spiel ausdrücken).
  2. Traumatische Albträume (Kinder können Albträume haben, ohne dass sich der Inhalt direkt auf das traumatische Ereignis bezieht).
  3. Dissoziative Reaktionen (z. B. Flashbacks), in Dauer variierend von einer kurzen Episode bis zum Verlust des Bewusstseins (Kinder können das traumatische Erlebnis im Spiel nachstellen)
  4. Intensiver oder langanhaltender Stress, nachdem die Person an das traumatische Erlebnis erinnert wurde (unabhängig von der Ursache für die Erinnerung).
  5. Markante physiologische Reaktion, nachdem die Personen einem Reiz ausgesetzt war, der einen Bezug zum traumatischen Erlebnis hat.
Der linke Soldat hat den Blick, der als Two Thousand Yard Stare bezeichnet wird. Dieser kann Vorläufer oder Symptom einer PTBS sein.

C. Vermeiden

Anhaltendes starkes Vermeidungsverhalten von traumaassoziierten Reizen nach dem traumatischen Erlebnis (mindestens eines):

  1. Traumaassoziierte Gedanken oder Gefühle
  2. Traumaassoziierte externe Reize (z. B. Menschen, Orte, Unterhaltungen, Tätigkeiten, Objekte oder Situationen).

D. Negative Veränderungen von Gedanken und Stimmung

Die negativen Veränderungen von Gedanken und Stimmung begannen oder verschlechterten sich nach dem traumatischen Erlebnis (mindestens zwei):

  1. Unfähigkeit, sich an wichtige Merkmale des traumatischen Erlebnisses zu erinnern (normalerweise dissoziative Amnesie; nicht aufgrund einer Kopfverletzung, Alkohol oder anderen Drogen)
  2. Andauernde (und oft verzerrte) negative Annahmen von sich selbst oder der Welt (z. B. „Ich bin schlecht“, „Die ganze Welt ist gefährlich“)
  3. Andauernde verzerrte Vorwürfe gegen sich selbst oder gegen andere, am traumatischen Erlebnis oder seinen negativen Folgen schuld zu sein
  4. Andauernde negative traumaassoziierte Emotionen (z. B. Angst, Wut, Schuld oder Scham)
  5. Markant vermindertes Interesse an wichtigen (nicht traumaassoziierten) Tätigkeiten
  6. Das Gefühl, anderen fremd zu sein (z. B. Distanziertheit oder Entfremdung)
  7. Eingeschränkter Affekt: andauernde Unfähigkeit, positive Emotionen zu empfinden

E. Veränderung in Erregung und Reaktionsfähigkeit

Traumaassoziierte Veränderungen in Erregung und Reaktionsfähigkeit, die nach dem traumatischen Erlebnis begonnen oder sich danach verschlechtert haben (mindestens zwei):

  1. Gereiztes oder aggressives Verhalten
  2. Selbstverletzendes oder leichtfertiges Verhalten
  3. Erhöhte Vigilanz
  4. Übermäßige Schreckreaktion
  5. Konzentrationsschwierigkeiten
  6. Schlafstörungen

F. Dauer

Das Störungsbild (alle Symptome in B, C, D und E) dauert länger als einen Monat.

G. Funktionelle Bedeutsamkeit

Das Störungsbild verursacht in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen.

H. Ausschluss

Die Symptome sind nicht die Folge von Medikamenten, Substanzeinnahme oder anderen Krankheiten.

Zu spezifizieren bei dissoziativen Symptomen:

Zusätzlich zur Diagnose kann eine Person in einem hohen Maße eine der beiden folgenden Reaktionen zeigen:

  1. Depersonalisation: Das Gefühl, außerhalb des eigenen Körpers zu sein oder von sich losgelöst zu sein (z. B. das Gefühl, als ob „das nicht mir passiert“ sei, oder in einem Traum zu sein).
  2. Derealisation: Das Gefühl von Unrealität, Distanz oder Realitätsverzerrung (z. B. „diese Dinge sind nicht real“).

Zu spezifizieren bei verzögertem Beginn des Krankheitsbildes: Vollständige Diagnosekriterien sind in den ersten sechs Monaten nach dem traumatischen Ereignis nicht erfüllt (einige Symptome können, aber müssen nicht direkt nach dem traumatischen Ereignis präsent sein).

Das Essener Trauma-Inventar (ETI) von Sefik Tagay wurde speziell zur Diagnostik von psychotraumatischen Ereignissen und Traumafolgestörungen (Posttraumatische Belastungsstörung und Akute Belastungsstörung) nach den Diagnosekriterien des DSM-IV entwickelt und liegt als Testung für Erwachsene und als Testung für Kinder und Jugendliche (ETI-KJ) vor.[41]

Abgrenzung

Die PTBS ist nur eine von mehreren möglichen Traumafolgestörungen. Verwandte Störungsbilder sind:[42]

Weitere Traumafolgestörungen können sein:

Weitere Störungen, die maßgeblich durch traumatische Belastungen mitbedingt sein können:

Weitere Symptome

„Speechless terror“

Trauma-Patienten berichten immer wieder von speechless terror[43] (sprachlosem Entsetzen), das sie überkommt, wenn sie sich an das Trauma zurück erinnern. Sie sind oft nicht fähig auszudrücken, wie sie über die Ereignisse fühlen oder denken, und unfähig, das Trauma mit Worten zu beschreiben.

Gefühle der Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins

Nach Abraham Maslow gehört das Bedürfnis nach Sicherheit zu den menschlichen Grundbedürfnissen. Menschen ziehen eine sichere, berechenbare, kontrollierbare Umgebung einer Umgebung vor, die gefahrvoll, unkontrollierbar und wenig berechenbar ist. Normalerweise lernt der Mensch im Laufe seiner Kindheit und Jugend, dass seine Bedürfnisse nach Sicherheit und Schutz vor Gefahren befriedigt werden – eine Ausnahme bilden hier Kinder, die von ihren Eltern vernachlässigt (auch emotional), misshandelt oder missbraucht wurden, Kinder, die im Krieg aufwachsen und Kinder in ähnlichen Ausnahmesituationen.[44] Ein Mensch, dessen Sicherheitsbedürfnisse befriedigt wurden, kommt zu folgenden Grundüberzeugungen:[45]

  • Die Welt ist ein sicherer Platz, die meisten Leute sind wohlmeinend.
  • Die Dinge, die auf der Welt passieren, passieren aus bestimmten Gründen.
  • Guten Leuten werden gute Dinge passieren.

Nach einem Trauma scheinen diese Grundüberzeugungen oft in Frage zu stehen. Die Welt erscheint nun feindselig, unberechenbar und chaotisch. Die Überzeugung, dass die Welt verlässlich ist, geht verloren.[46]

Das Auftreten von Symptomen ist variabel, beispielsweise können diese sowohl direkt nach Erleben des Traumas als auch mit einer Verzögerung von vielen Jahren oder Jahrzehnten auftreten.

Verlust früherer Grundüberzeugungen über die Welt und sich selbst

Ein Trauma kann ein zuvor vorhandenes Gefühl von grundlegender Sicherheit und Geborgenheit im Leben und das Grundvertrauen in das Leben und die Mitmenschen nachhaltig beschädigen und gelegentlich sogar früherer Grundüberzeugungen über die Welt und sich selbst und den Sinn des Lebens in Frage stellen. Traumatisierten Menschen erscheinen häufig die Welt und ihre Mitmenschen plötzlich bedrohlich und nicht mehr vertrauenswürdig.

Viele von ihnen machen sich auch Selbstvorwürfe und entwickeln ein negatives Bild von sich selbst, das auf der irrigen Annahme beruht, sie hätten den katastrophalen Ausgang des Ereignisses durch ein anderes Verhalten positiv beeinflussen können, wenn sie selbst nicht einen Fehler gemacht hätten oder stärker, entschlossener, mutiger oder intelligenter gewesen wären. So entstehen häufig quälende Schuld- und Schamgefühle. Oft wird zudem auch in der eigenen Traumatisierung und den dadurch hervorgerufenen (und für viele unerklärlichen) Symptomen einer PTBS und in der nur langsam voranschreitenden Bewältigung des Traumas eine vermeintliche eigene Schwäche gesehen.

Allgemeine Symptome

Allgemeine Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung:[47][48][49][50][51]

Bei Kindern kann es im Anschluss an ein Trauma zum sog. „traumatischen Spiel“ kommen. Hierbei wird das Trauma vom Kind im Spiel nachempfunden. Dies kann auch bei erwachsenen Betroffenen geschehen.

Spezielle Symptome bei Kindern als Opfer von sexueller Gewalt

Zusätzlich zu den oben genannten, allgemeinen Symptomen kann es bei Kindern als Opfern von sexueller Gewalt zu speziellen Symptomen kommen:[52][51]

  • (sekundäres) Einnässen (Enuresis), nachdem das Kind bereits „trocken“ war oder altersuntypische langanhaltende Enuresis ohne „Trockenwerden“,
  • (sekundäres) Einkoten (Enkopresis),
  • stark sexualisiertes Verhalten,
  • nicht altersgemäßes und sexuell geprägtes Spiel.[53][54][55]

Alleine das Auftreten einer oder mehrerer Verhaltensauffälligkeiten erlaubt keinesfalls einen sicheren Rückschluss auf einen vorangegangenen sexuellen Missbrauch.[56] Hierfür ist zwingend eine Einzelfallbeurteilung unter Berücksichtigung weiterer Indikatoren notwendig. Ebenso wenig widerlegt das Fehlen derartiger Symptome einen sexuellen Missbrauch.

Eltern und Vorfahren mit PTBS

In der Bindungsforschung zeigte sich, dass ein Zusammenhang zwischen Traumatisierung der Eltern und einer Bindungsunsicherheit von Kleinkindern besteht.[57] Wegen dieser transgenerationalen Weitergabe von Traumata ist es wichtig, bei Untersuchungen von Kindern mit Bindungsstörungen (z. B. „Secure base distortion“)[58][59] oder die von traumatisierten Eltern erzogen werden, auch die Eltern-Kind-Interaktion durch Anamnese und ausführliche Direkt- und Videobeobachtung zu analysieren und eine Zwei-Generationen-Perspektive einzunehmen.[60][61][62] In einem solchen Fall kann eine Eltern-Kind-Psychotherapie hilfreich sein.[63][64][65]

Das vom Kinderpsychiater Karl Heinz Brisch entwickelte Elternprogramm SAfE – Sichere Ausbildung für Eltern für werdende Eltern zielt auf die Entwicklung elterlicher Feinfühligkeit. Dadurch soll unter anderem einer Weitergabe eigener negativer Bindungserfahrungen an die nächste Generation vorgebeugt werden. Anderenfalls kann eine frühkindliche Bindungsstörung bis ins Erwachsenenalter das Sozialverhalten und das partnerschaftliche Bindungsverhalten (BV) beeinflussen (z. B. unsicher-ambivalentes, unsicher-vermeidendes oder desorganisiertes BV statt sicherem BV). (Siehe auch:. Trauma und Bindung und Kindheitstrauma: Lebensbenachteiligungen, sowie Identitätsorientierte Psychotraumatherapie.)

Die Psychologin und Sozialarbeiterin Joy DeGruy postuliert die Existenz eines Posttraumatic Slave Syndromes PTSS, welches durch das kollektive Trauma der Sklaverei ausgelöst sei und auch die Generation der Afroamerikaner betreffe, welche nie Sklaven gewesen seien. Es äußere sich unter anderem in Ablehnung des Schulsystems und Abwertung der eigenen ethnischen Gruppe.[66]

Zusammenhang mit der Borderlinestörung bei Kindheitstraumata

Inwieweit im Kindesalter erlittene Traumata später zu anderen Störungen, wie der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS), führen können, wird in der Wissenschaft kontrovers diskutiert.

Menschen mit einer Borderlinestörung berichten überdurchschnittlich oft von sexuellen Gewalterfahrungen (etwa 65 Prozent), körperlichen Gewalterfahrungen (etwa 60 Prozent) und schwerer Vernachlässigung (etwa 40 Prozent),[67] kumuliert über 85 Prozent und mehr an erinnerbaren, einschlägigen traumatischen Kindheitserfahrungen, zumeist Mehrfachtraumatisierungen. Hierbei gilt es jedoch zu bedenken, dass schwerste Traumatisierungen oft in der frühen Kindheit entstanden sind (in den ersten beiden Lebensjahren besteht die größte Empfindlichkeit für Traumatisierungen) und an solche Ereignisse meist keine Erinnerungen mehr abgerufen werden können (die infantile Amnesie reicht oft bis weit über das zweite Lebensjahr hinaus).[68]

Andererseits kritisieren viele Wissenschaftler die Behauptung, „dass es sich bei der Borderlinestörung um ein chronisches posttraumatisches Belastungssyndrom handelt.“ Diese Aussage finde „auf wissenschaftlicher Ebene keine Evidenz“.[68][69]

Schwierigkeiten, ins spätere Leben zurückzufinden

Viele Menschen haben nach einem Trauma Schwierigkeiten, ihr altes Leben wieder aufzunehmen. Oft fällt es schwer, Beziehungen und soziale Kontakte, wie auch Hobbys und frühere Interessen weiterzupflegen. Nach schweren Traumata besteht ein erhöhtes Risiko für eine langfristige Erwerbsunfähigkeit. Es gibt Statistiken, nach denen jeder vierte Obdachlose auf Amerikas Straßen Veteran eines Krieges ist. Nach Angaben des Ministeriums für Veteranenangelegenheiten sind fast 200.000 Ex-Soldaten ohne feste Bleibe. Viele von ihnen sind Vietnamkriegsveteranen, doch es gibt auch zunehmend arbeitslose und obdachlose Irakkriegsveteranen.[70]

Körperliche Beschwerden

Traumatisierte Menschen befinden sich in einer Art ständiger Alarmstimmung, weil die Erregungsschwelle im ZNS nach einem Trauma abgesenkt ist und bereits kleine Belastungen eine nachhaltigere und stärkere Erregung auslösen können. Kleinigkeiten, die an das Trauma erinnern, Schlüsselreize wie z. B. erinnerungsauslösende Fotos, Menschen, Nachrichten, Filme, Geräusche, Gerüche, Umgebungen oder Jahrestage, sogenannte Trigger können körperliche Symptome wie Herzrasen, Zittern, Angstschweiß, Atemnot, Übelkeit und Ohnmachtsanfälle hervorrufen.[12]

Erhöhte Sterblichkeit

Wolff (1960) fand in einer Studie an ehemaligen Gefangenen des Zweiten Weltkrieges heraus, dass innerhalb der ersten sechs Jahre nach der Freilassung neunmal so viele dieser Menschen an Tuberkulose starben, wie es im Zivilleben zu erwarten wäre. Die Raten für Todesfälle durch gastrointestiale Erkrankungen, Krebserkrankungen und Herzerkrankungen waren ebenfalls erhöht. Bullmann und Kang (1997) fanden einen Zusammenhang zwischen PTBS und einem erhöhten Risiko eines Todes durch externe Ursachen (wie Unfälle oder Überdosierungen) bei Vietnamkriegsveteranen.[71]

Prävention durch „Debriefing“

Psychologisches „debriefing“ soll die Verarbeitung eines traumatischen Erlebnisses innerhalb eines Zeitrahmens von 1–2 Tagen bis etwa 2–3 Wochen nach der traumatischen Situation unterstützen und so die Entstehung einer PTBS verhindern. Es wurde entwickelt für Betroffene und für Helfer wie Rettungskräfte oder Polizisten. Debriefing besteht aus einem Entlastungsgespräch, durch das Betroffene sich direkt mit dem Ereignis auseinandersetzen und ihre Gefühle mit einer therapeutisch geschulten Person teilen sollen, um die Erinnerungen an das Ereignis zu strukturieren.[72] Allerdings fanden Übersichtsstudien, dass psychologisches debriefing nicht hilfreich und sogar kontraproduktiv sein kann, indem die Erinnerungen an die traumatischen Erlebnisse noch verstärkt werden.[73][74] 2017 beurteilte die US-amerikanische Psychologenvereinigung American Psychological Association die Methode als nicht durch Studien gestützt und potenziell schädigend.[75]

Therapieformen

Die PTBS verläuft oft chronisch, lässt sich aber psychotherapeutisch meist relativ gut behandeln, sodass oft eine Heilung oder zumindest eine deutliche Linderung der Belastungssymptome und ein Wiedergewinn an Lebensqualität erreicht werden kann;[76] leichte PTBS bessern sich oft spontan, aber auch schwerere PTBS können sich im Lauf der Zeit von selbst bessern. Wichtig bei der Überwindung traumatischer Erfahrungen ist die soziale Unterstützung, insbesondere durch Familie und Freundeskreis.[49][77][78]

Die Grundvoraussetzung für die psychotherapeutische Bearbeitung eines Traumas ist immer, dass die Traumatisierung (und auch die traumatische Bedrohungs- oder Gefahrensituation und ggf. der Täterkontakt) beendet sein muss, da es nicht möglich ist, mit der eigentlichen psychotherapeutischen Bearbeitung der traumatischen Erinnerung und der Traumafolgestörungen zu beginnen, während sich der Betroffene noch in einer traumatisierenden Situation befindet (dennoch kann auch hier eine traumatherapeutische Hilfe zur Stabilisierung und besseren Bewältigung der Belastungssituation sinnvoll oder notwendig sein, da so der Entwicklung einer schwereren PTBS oder der Chronifizierung oft entgegengewirkt und der Krankheitsverlauf günstig beeinflusst werden kann).[79][80][78]

Meist ist es zumindest nach mittelschweren oder schweren Traumatisierungen oder bei Auftreten stärkerer posttraumatischer Beschwerden und Symptomen (s. o.) zu empfehlen, möglichst rasch einen psychotraumatologisch erfahrenen Arzt oder Psychotherapeuten zu konsultieren und sich fachkundigen Rat zu holen und das weitere Vorgehen zu besprechen (selbst, wenn die traumatisierende Situation noch andauern sollte).[48] Für den Behandlungserfolg und eine möglichst rasche Besserung der Beschwerden spielt der Zeitfaktor (d. h. der zeitliche Abstand zwischen der Traumatisierung und dem Beginn einer Traumatherapie) eine wesentliche Rolle.[49] Insbesondere nach einer schweren Traumatisierung ist es wichtig, möglichst frühzeitig (möglichst innerhalb der ersten Wochen) eine geeignete traumatherapeutische Behandlung (die, angepasst an den Bedarf des Patienten, konkrete psychotherapeutische Unterstützungsmaßnahme zur Bewältigung der Belastung, verhaltenstherapeutische Übungen und Hilfestellungen, die den Umgang mit den Beschwerden erleichtern (Psychoedukation) und einer stabilisierenden Behandlung beinhaltet) zu beginnen,[81] um das Risiko von Spätfolgen und chronischer Residualbeschwerden zu verringern.[4][48] Nach den Erkenntnissen der Psychotraumatologie und Leitlinien-Empfehlung sollte die Traumabehandlung nur durch Psychotherapeuten mit fundierter traumatherapeutischer Fachausbildung und Erfahrung erfolgen; bei Ausbildung schwerer Dissoziativer Symptome oder einer KPTBS sollte der Therapeut auch auf diesen Gebieten weitere Zusatzqualifikationen besitzen. Dabei zu bedenken, dass in Deutschland ein erheblicher Mangel an Psychotherapeuten mit traumatherapeutischer Fachausbildung herrscht, die ausreichend Erfahrung mit der Behandlung schwerer Traumafolgestörungen besitzen, und diese meist lange Wartezeiten haben.[49][51][80][82] Dauert die traumatische Belastungssituation immer noch an, so sollte ggf. bereits mit einer psychotherapeutischen Stabilisierung und Hilfestellung zur besseren Bewältigung traumatischen Belastungen begonnen werden, um so den Betroffenen im Umgang mit seinen akuten Beschwerden und den inneren und äußeren Belastungen zu unterstützen und ihn zu stabilisieren und die Traumafolgeschäden abzumildern.[49][50][80][81]

Hinsichtlich einer geeigneten Therapie (Auswahl eines geeigneten psychotherapeutischen Verfahrens, evtl. medikamentöse Unterstützung zur Symptomlinderung, in schweren Fällen auch eine teil- oder vollstationäre Behandlung) sollte die Behandlungsentscheidung von Schwere und Typ des Traumas, der im Vordergrund stehenden Symptomatik, wie auch einer etwaigen klinischen Komorbidität des Betroffenen abhängig gemacht werden. Für diese Entscheidungen sollte sich der Betroffene qualifizierten Rat (z. B. durch einen fachkundigen Arzt, Traumatherapeuten oder eine entsprechende Beratungsstelle) einholen und besprechen, welche Behandlungsmöglichkeiten sinnvoll sind und welche Therapieverfahren im konkreten Fall zu empfehlen sind.[48][83][50] Dabei kann auch über das sinnvollste weitere Vorgehen und evtl. auch über eine Kombination der genannten Maßnahmen (falls dies erforderlich sein sollte) beraten und über andere Hilfsangebote für traumatisierte Menschen informiert werden. So kann der Patient z. B. im Rahmen einer Psychoedukation über seine Schwierigkeiten aufgeklärt und ihm ein besseres Verständnis für seine Symptome und deren Ursache, sowie Strategien und Techniken für den besseren Umgang mit seinen Beschwerden vermittelt werden.[48] Falls die traumatischen Beschwerden auch das Alltagsleben stark beeinträchtigen, der Betroffene etwa sich nicht selbst versorgen oder nicht zur Arbeit gehen kann und unter starken Beschwerden leidet oder Begleiterkrankungen (Komorbiditäten) vorliegen, kann eine medikamentöse Behandlung der Symptome in Betracht gezogen werden, die nach herrschender Meinung eine traumatherapeutische Behandlung nicht ersetzen (aber u. U. erleichtern) kann,[48] um die belastenden Beschwerden zu lindern (z. B. Schlafstörungen, Angst- und Panikattacken, Übererregung etc.) und um eine bessere Lebensbewältigung und Therapiefähigkeit zu erreichen. In manchen Fällen kann eine teilstationäre Behandlung zu Beginn einer Behandlung sinnvoll sein. Eine vollstationäre Behandlung kann bei starken Panikreaktionen und sonstigen sehr schweren Symptomen und schweren Komorbiditäten zur Stabilisierung in Betracht gezogen werden. In der Regel sollte sich an eine voll- oder teilstationäre Behandlung eine weitergehende ambulante Traumatherapie anschließen.[48][49][84]

Psychotherapien

Für die Behandlung von Psychotraumata stehen viele unterschiedliche Verfahren zur Verfügung. Viele dieser Verfahren sind speziell für die Traumabehandlung entwickelt worden und gründen auf unterschiedlichen Ergebnissen der Forschung zu Traumaauswirkungen.

Ist der Betroffene häufig von den Erlebnissen der Traumatisierung überwältigt und erlebt dabei heftige Emotionen, kann es sinnvoll sein, das Trauma nicht direkt zu bearbeiten, sondern ihn dabei zu unterstützen, mit den intrusiven Erinnerungen umzugehen. Bei diesem Vorgehen wird vermieden, ihn direkt mit dem traumatischen Erlebnis zu konfrontieren. Wird der Betroffene weniger von dem Erlebten überwältigt, kann es sinnvoll sein, auch direkt mit dem traumatischen Erlebnis zu arbeiten. Häufig ist erst eine Phase der Stabilisierung notwendig, bevor die speziellen traumatherapeutischen Techniken eingesetzt werden können. Ist das Trauma bearbeitet, ist es oft nötig, mit psychotherapeutischer Unterstützung eine Neubewertung und Umorientierung der eigenen Lebensumstände anzugehen.

Verschiedene Verfahren wurden speziell für die traumatherapeutische Behandlung modifiziert oder auf sie ausgerichtet.

Kognitive Verhaltenstherapie

Die kognitive Verhaltenstherapie wurde für die Behandlungen von Traumafolgen weiterentwickelt. Die Entstehung und Aufrechterhaltung der Symptomatik wird in der Verhaltenstherapie mit dem behavioralen Modell von Foa und Kozak aus dem Jahr 1986 oder dem kognitiv-behavioralen Modell von Ehlers und Clark aus dem Jahr 2000 erklärt.[85] Als besonders wirksames Verfahren der Verhaltenstherapie hat sich hier die Konfrontationstherapie herausgestellt, die wiederum speziell für die Behandlung von PTBS modifiziert wurde. Hierbei soll sich der Betroffene durch das geschützte Wiedererinnern an die traumatische Situation gewöhnen. Laut AWMF-Leitlinie wurden Verhaltenstherapien, die auch eine Traumakonfrontation beinhalten, am breitesten untersucht und zeigten konsistent positive Effekte zur Wirksamkeit.[86] Diese sind jedoch nur möglich, wenn die Patienten ausreichend stabil sind.[87] Beim derzeitigen Wissensstand kann keine pauschale klinische Behandlungsempfehlungen abgeleitet werden. Die metakognitive Therapie könnte in diesen Fällen eine mögliche Alternative sein, was derzeit noch in Studien genauer untersucht wird. Die Behandlungsentscheidung sollte von Schwere und Typ des Traumas (z. B. Naturkatastrophe, schwerer Unfall oder menschlich verursachtes schweres Unheil (man-made disaster), wie Kampfeinsatz, Beobachtung des gewaltsamen Todes Anderer oder Opfer sein von Folter, Terrorismus, Vergewaltigung oder anderen Verbrechen) und der im Vordergrund stehenden Symptomatik, wie auch der klinischen Komorbidität des Betroffenen abhängig gemacht werden.[48][86] Es gibt auch Studien, die nahelegen, dass die verlängerte Konfrontation besonders wirksam ist, wenn Angst die dominante Emotion ist, während sie nur eingeschränkt wirksam sei, wenn Gefühle von Scham, Schuld oder Ärger im Vordergrund stehen.[88] Aus Sicht von Boss und Schönfeld (2014) scheint bei ausgeprägten Schuldgefühlen und eher niedrigen dissoziativen Symptomen eine kognitive Disputation ihrer Befürchtungen am erfolgversprechendsten, da die kognitiven Faktoren der Aufrechterhaltung der PTBS eine größere Rolle spielten als die Vermeidung von Angst.[89] Im Gegensatz dazu halten die Autorinnen auch bei ausgeprägter Dissoziation eine Konfrontationstherapie für sinnvoll, da sie in der Regel der Fall der Vermeidung von Angst dient.[89]

EMDR

Das Eye Movement Desensitization and Reprocessing ist eine Behandlungsform, die speziell für die Traumabehandlung entwickelt wurde und die auch im Rahmen anderer Therapieverfahren angewendet werden kann. Hierbei wird der Betroffene in einem geschützten Rahmen durch Gespräche an die traumatisierende Situation herangeführt. Ein Kernelement der EMDR-Behandlung ist, dass beim Erinnern durch schnelle Änderung der Blickrichtung oder einer anderen Form der abwechselnden Stimulation beider Gehirnhälften eine Integration des traumatisch Erlebten erreicht werden soll.[90][91] EMDR wird in der AWMF-Leitlinien ebenfalls als effektive Behandlungsmethode der PTBS beurteilt, allerdings sollte die Behandlung durch gut ausgebildete und erfahrene Therapeuten und mit einer ausreichend hohen Zahl an Behandlungssitzungen durchgeführt werden (Sack et al. 2001).

Psychodynamische Verfahren

Zusätzlich existieren auch einige psychodynamische Verfahren, die speziell auf die Behandlung der PTBS abgestimmt wurden. In Deutschland sind vor allem die von Luise Reddemann ausgearbeitete Psychodynamische imaginative Traumatherapie (PITT)[92] zu erwähnen, die vor allem zur Behandlung einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung eingesetzt wird. Auch die Mehrdimensionale psychodynamische Traumatherapie (MPTT) von Gottfried Fischer und Peter Riedesser,[93] ist ein zur Behandlung dieser Störung angewendetes Verfahren. Die von John Watkins und Helen Watkins entwickelte Ego-State-Therapie[94] ist ein ressourcenorientiertes, imaginatives Psychotherapie-Verfahren, das sich besonders zur Reintegration traumatisch abgespaltener Persönlichkeitsanteile eignet. Bei der Gruppe der imaginativen Verfahren werden meist unterschiedliche Behandlungsverfahren kombiniert (oft auch in Verbindung mit EMDR), die es dem Betroffenen ermöglichen, eine vorsichtige Integration des traumatisch Erlebten zu erreichen.[95][96] Hierfür können sie sich etwa an einen inneren, sicheren Ort zurückziehen, wenn die Emotionen, welche die traumatischen Erinnerungen begleiten, zu stark werden. Die integrative Traumatherapie, entwickelt von Willi Butollo an der LMU München, ist ebenfalls eine Kombination verschiedener Behandlungsmethoden, die sich als nützlich für die Psychotherapie der PTBS herausgestellt haben. Allen modernen Behandlungsansätzen ist gemeinsam, dass sie integrativ angelegt sind, also meist mehrere Verfahren in sich vereinen.[97]

Weitere Behandlungsansätze

Ein „neuropsychotherapeutisches Behandlungsprogramm“ wurde am Institut für Psychologie der Universität Göttingen entwickelt:[98] Ausgehend von neueren Befunden aus den Neurowissenschaften, die darauf hinweisen, dass eine Dissoziation zwischen implizitem und explizitem Traumagedächtnis die wesentliche Grundlage der PTB darstellt, wurden verschiedene Module in das Behandlungsprogramm integriert. Dazu gehören, neben der gezielten Bereitstellung von Informationen über die Störungszusammenhänge, ein Patientenedukationsfilm, spezielle kognitiv-behaviorale Interventionstechniken sowie Biofeedback-gestütztes EMDR. Ziel der Anwendung des Biofeedback im Rahmen der EMDR-Sitzungen ist es zum einen, den Patienten implizite Prozesse während der Traumaexposition zurückzumelden, und zum anderen, das Ausmaß der Übereinstimmung zwischen subjektivem Belastungsgrad und physiologisch messbarer Erregung zu überprüfen. Erste Ergebnisse einer begleitenden Studie an 16 Patienten zeigen verschiedene EDA-Muster (Elektrodermale Aktivität) bei der EMDR-Desensitivierung (blandes und assoziatives Reprozessieren). Die PTB-Symptome (subjektive und objektive physiologische Entlastung) werden in einer durchschnittlichen Behandlungsdauer von 16 Sitzungen deutlich reduziert (Effektstärken liegen zwischen 1.0 und 2.5). Die Drop-out-Rate betrug 0 Prozent.[99]

Die Narrative Expositionstherapie (NET) ist eine bei Mehrfachtraumatisierung und nach organisierter Gewalt angewendete Behandlungsmethode. Mittlerweile gibt es gute empirische Evidenz für die Wirksamkeit der NET bei einfachen und multiplen Traumata.[100] Die Therapiemethode wird auch international empfohlen.[101][102]

Ein biologisch orientierter Ansatz (Somatic Experiencing) zur Behandlung von Schock- und Traumafolgen wurde von Peter Levine entwickelt. Durch die dosiert und bewusst ausgeführte Komplettierung biologischer Selbstschutz- und Orientierungsreaktionen wird die im Trauma fixierte Energie freigesetzt und das Nervensystem kehrt zu seiner natürlichen Balance zurück.

Albträume können mit dem Verfahren „imagery rehearsal[103] bekämpft werden: Dabei stellt sich der Betroffene untertags vor, dass der Albtraum ein gutes Ende nimmt. Es ist dabei nicht wichtig, jeden einzelnen Albtraum zu visualisieren. Der Patient verwendet eine typische wiederkehrende Traumhandlung, malt sie sich in allen Einzelheiten aus und erfindet ein gutes Ende. Durch dieses Verfahren können nicht nur die Albträume, sondern auch andere Symptome gebessert werden.

In den neunziger Jahren erfolgte die Behandlung im englischsprachigen Raum häufig im Rahmen des sogenannten Recovery-Paradigmas mittels Hypnotischer Regression; heute ist dieses Verfahren der Rückerlangung von Erinnerungen an das traumatische Ereignis umstritten.

Oft erfolgt die Behandlung in mehreren Stufen, wobei der erste Schritt die Schaffung eines als sicher wahrgenommenen Umfelds sein sollte.

Experimentell wird auch Psycholytische Psychotherapie mit psychoaktiven Substanzen wie MDMA angewandt.[104] Die Food and Drug Administration hat eine Phase 3 Studie über MDMA-assistierte Psychotherapie bei Posttraumatischen Belastungsstörungen genehmigt und den Status einer Breakthrough Therapy verliehen.[105]

Pharmakotherapie

Vom englischen National Institute for Clinical Excellence (Nice) werden unter anderem Paroxetin, Mirtazapin und Amitriptylin empfohlen.[106] In Deutschland und der Schweiz sind Sertralin und Paroxetin zur Behandlung der PTBS zugelassen. Bei schwerer Traumatisierung (Kriegsveteranen) scheint Mirtazapin besser zu wirken als die SSRI.[107][108] Trazodon kann benutzt werden, um die Schlafqualität zu verbessern.[109]

Benzodiazepine

Benzodiazepine werden zur kurzzeitigen Behandlung eingesetzt. Das „Committee on Treatment of Posttraumatic Stress Disorder“ kam zu der Einschätzung, dass die Studienlage nicht ausreichend sei, um eine Therapie mit Benzodiazepinen zu empfehlen. Eine Langzeitgabe ist zu vermeiden, da sie eine erhöhte Suchtgefahr aufweisen.[110][111] Dazu Hofmann, Lahousen und Bonelli:

„Die Erfahrung zeigt, dass es gerade bei Patienten mit posttraumatischer Belastungsstörung zu Missbrauchsverhalten kommt, d. h. nicht nur das Alkoholproblem ist ein gängiges Problem, das sich aus falschen Bewältigungsstrategien ergibt, sondern auch der Missbrauch von Tranquilizern. Des Weiteren zeigt sich hier, dass in der Langzeitbehandlung mit Benzodiazepinen, bzw. wenn sich diese Therapie im unkritischen Verhalten von Arzt und Patient verselbständigt, die positiven Effekte rasch verloren gehen, das Suchtproblem eine Eigendynamik entwickelt und sich somit zu einem eigenständigen bedeutenden Problem mausert. Darüber hinaus scheint es so zu sein, dass die Betroffenen durch die Einnahme der Benzodiazepine auf Langzeit deutlich weniger Chancen haben, einen gesundheitsfördernden Verarbeitungsprozess einzugehen.“

Die Datenlage sei kontroversiell einzuschätzen. Es existierten Studien, die zeigen, dass es bei Verabreichung von Benzodiazepinen (unter anderem Alprazolam) zu keiner signifikanten Besserung komme. Unter anderem wird die Studie von Braun u. a. aus dem Jahre 1990 erwähnt, bei der allerdings nur eine kleine Fallzahl an Patienten untersucht wurde. Aus diesem Grunde sollten langwirksame Substanzen genutzt werden. Der häufige Einsatz von Benzodiazepinen beruhe unter anderem auch auf der Tatsache, dass viele Ärzte über die Möglichkeit, eine Posttraumatische Belastungsstörung mit modernen Antidepressiva zu behandeln, unzureichend informiert seien.[112]

Die Gabe von Benzodiazepinen unmittelbar im Anschluss an das belastende Ereignis, mit dem Ziel einer günstigen Beeinflussung des Krankheitsverlaufs, erwies sich in klinischen Studien als ungeeignet[113] oder möglicherweise für die behandelten Personen sogar von Nachteil.[114] Von einem frühen Einsatz von Benzodiazepinen wird daher abgeraten.[115] Es existieren auch tierexperimentelle Ergebnisse, welche darauf hindeuten, dass der Einsatz eines Benzodiazepins die Symptomentwicklung begünstigt.[116][117]

α1-Adrenozeptor-Antagonist

Bei einigen Patienten haben starken Schlafstörungen mit Albträumen und häufigem Wachwerden (Arousal, plötzliches Aufschrecken aus dem Schlaf), teils als „Hyperarousal“, eine besondere Bedeutung. Es wurde auch beobachtet, dass andere Symptome deutlich besser toleriert werden oder gar weniger stark auftreten, wenn die Patienten nur zu einem normalen Schlafmuster zurückfinden. Da subkortikale α1-Adrenozeptoren bei der emotionalen Hyperarousal-Reaktion und bei den Noradrenalin-abhängigen Schlafstörungen eine wichtige Rolle spielen, wurde der α1-Adrenozeptor-Antagonist Prazosin hierfür in kleineren randomisierten kontrollierten Studien getestet und zeigte dort eine gute Wirkung zur Verminderung der Alptraumfrequenz, Verbesserung des Schlafes und der PTSD-Symptome insgesamt. Eine größere randomisierte kontrollierte Studie mit 304 amerikanischen Kriegsveteranen konnte dann allerdings weder nach zehn Wochen noch nach einem halben Jahr signifikante Unterschiede finden. Allerdings fanden sich bei den unerwünschten Wirkungen neue oder verstärkte Suizid-Absichten nur in 8 % in der Prazosin-Gruppe gegen 15 % in der Placebo-Gruppe.[118] Eventuell mag das neben Schwierigkeiten im Studiendesign auch daran liegen, dass von Prazosin vielleicht nur die Subgruppe der PTSD-Patienten profitiert, die besonders an der Adrenalin-gesteuerten nächtlichen Hyperarousal-Reaktion leidet.[119]

Geschichtliches

Der französische Philosoph, Psychiater und Psychotherapeut Pierre-Marie-Félix Janet (1859–1947).

Zum ersten Mal wurden die psychischen Folgen eines Traumas 1900 v. Chr. von einem ägyptischen Arzt beschrieben.[120] Pierre Briquet stellte 1859 hysterische Symptome bei vielen Patienten nach traumatischen Erlebnissen fest und Jean-Martin Charcot beschrieb 1867 als erster psychologische Konzepte für die Entstehung der „traumatischen Hysterie“.[121] Während Joseph Babinski (1886) diese hysterischen Phänomene auf Simulation und Suggestibilität reduzierte und damit Weichen für eine problematische Behandlung der späteren Kriegsneurosen stellte (s. u.) und so die spätere Entwicklung der Psychoanalyse durch S. Freud mitprägte, entwickelte Pierre Janet, der Begründer der modernen dynamischen Psychiatrie, bereits 1889 eine bis heute gültige Theorie über die Verarbeitungsprozesse traumatischer Erfahrungen. Janet betrachtete die Trauma-Antwort grundsätzlich als eine Störung des Gedächtnisses, die die Integration der traumatischen Erinnerungen in bestehende kognitive Strukturen verhindere, was zu deren Abspaltung von Bewusstsein und Willenskontrolle und zu Dissoziation und Amnesie führe und die psychischen und somatoformen Trauma-Symptome verursache.[121][122] Er entwickelte einen therapeutischen Ansatz für traumatisierte Patienten, um mit einer systematischen, phasenorientierten Behandlung die Verminderung von posttraumatischem Stress und eine kognitive Reintegration der traumatischen Erinnerungen zu erreichen.[123][124] Damit hat Janet bereits 1889 wichtige Erkenntnisse der modernen Psychotraumatologie und -therapie, sowie der Dissoziation in wesentlichen Teilen vorweggenommen, die fast 100 Jahre weitgehend in Vergessenheit gerieten.[121]

Eine andere Theorie verfolgten Josef Breuer und Sigmund Freud in ihren „Studien über Hysterie“ (1895) und beschrieben die möglichen Langzeitfolgen von Traumata als eine Unterklasse der hysterischen Erkrankung (vgl. „traumatische Hysterie“) und bestimmten damit für lange Zeit die weitere Traumaforschung und die öffentliche Wahrnehmung. Ende des 19. Jahrhunderts prägte der deutsche Psychiater Emil Kraepelin den Begriff Schreckneurose, um die Symptome zu beschreiben, die sich bei Opfern von schweren Unfällen und Verletzungen, besonders von Feuersbrünsten, Entgleisungen oder Zusammenstößen auf der Eisenbahn zeigten.[38] Auch der Freud-Schüler Abram Kardiner beschrieb die Symptome der PTBS bereits genauer.[125] Die PTBS-Symptome wurden im letzten Jahrhundert mit verschiedenen anderen Bezeichnungen belegt, zum Beispiel sprach man in Bezug auf die Kriegsgeschädigten des Ersten Weltkrieges von „Granatschock“, „Granatfieber“ oder einer (im Ersten Weltkrieg mit einer Art elektrischem Schock[126] wie der Kaufmann-Methode behandelten) „Kriegsneurose“.[127] Bekannt in diesem Zusammenhang wurden die sogenannten Kriegszitterer. Einige der „Kriegsneurosen“ müssten (laut Maja Möller, Monika Pritzel und Reinhard Steinberg: Die Diagnostik bei ‚Kriegsneurotikern‘) heute als Posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert und behandelt werden.[128]

Die britische Armee allein zählte bis Kriegsende 80.000 Soldaten, die ihren „Breaking Point“ erreicht hatten, die ausgebrannt und nicht mehr einsatzfähig waren. Doch die relativ schnell etablierte Erkenntnis der Ärzte, dass man es mit einem eigenständigen Krankheitsbild zu tun hatte, setzte sich weder in der Militärführung noch bei der Zivilbevölkerung durch. Letztere begrüßte psychisch traumatisierte Heimkehrer oft mit tiefster Verachtung. Man ließ die Soldaten spüren, dass man sie für Feiglinge hielt. Einige Hundert dieser Patienten kamen gar nicht zurück nach Großbritannien: Die Armeeführung hatte sie wegen Feigheit erschießen lassen. In Deutschland soll sich die Zahl der Hinrichtungen auf etwa zwei Dutzend belaufen haben.

Mit dem Begriff Überlebenden-Syndrom belegte der Psychiater William G. Niederland die psychischen Folgen der Verfolgung und der KZ-Inhaftierung im nationalsozialistischen Regime. In mehr als hundert Gutachterprozessen musste er sich auch mit den Gutachten der konservativen deutschen Psychiater auseinandersetzen, die in fast allen Fällen keinen Krankheitswert der KZ-Überlebenden feststellen konnten, eine Rentenneurose attestierten oder aber die Erkrankung auf die „schwache Konstitution“ der Überlebenden schoben.[129] Auch Kurt Eissler kritisierte die deutsche Nachkriegspsychiatrie. In seinem Artikel Die Ermordung von wievielen seiner Kinder muß ein Mensch symptomfrei ertragen können, um eine normale Konstitution zu haben? von 1963 setzt er sich mit der Fehde auseinander, die zwischen den US-amerikanischen und den deutschen Gutachtern bezogen auf die Anerkennung einer Posttraumatischen Belastungsstörung stattfand.[130] Milton Kestenberg untersuchte verschiedene diskriminierende Aspekte der deutschen Entschädigungspraxis und betonte, dass erst ab 1965 von deutschen Gerichten die Möglichkeit eines ursächlichen Zusammenhangs zwischen psychiatrischen Zuständen und der Verfolgung anerkannt wurde.[131]

Der Begriff PTBS wurde vor allem von der US-amerikanischen Psychologin Judith Lewis Herman eingeführt als Konsequenz aus ihrer Arbeit mit Vietnamkriegs-Veteranen wie auch mit von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen. Weitere Wegbereiter der Forschung bezüglich Kriegstrauma sind Robert Lifton und später Jonathan Shay.[132]

Der deutsche Arzt David Becker, der viele Jahre in Chile mit Extremtraumatisierten der Diktatur Pinochets arbeitete, hat seine Erfahrungen mit diesen Patienten in seinem Buch Ohne Hass keine Versöhnung vorgestellt. Dabei beschrieb auch er die Einführung der Diagnose PTBS als im Zusammenhang mit den Veteranen des Vietnamkrieges stehend, äußerte sich über die Diagnose jedoch insofern kritisch, als sie zunächst der Abwehr von Entschädigungsleistungen an die Soldaten gedient habe.[133]

Darstellung in Literatur und Medien

Die Diagnose Posttraumatische Belastungsstörung fand 1980 erstmals Eingang in das Diagnose-Manual DSM III (aktuell DSM IV), doch existieren schon in älteren literarischen Werken Hinweise auf eine PTBS. Jonathan Shay erkennt etwa bei der Darstellung des Sir Henry Percy („Hotspur“) in William Shakespeares Henry IV Symptome der PTBS. Hotspur hat Schlafstörungen und Albträume, verliert das Interesse an Beschäftigungen, die ihm früher Freude bereitet haben, und wird schreckhaft und launisch. Bei der Darstellung des Achilleus erkennt Shay deutliche Kennzeichen der PTBS.[134] Dichter haben immer wieder traumatisierende Lebensumstände beschrieben sowie die Möglichkeiten der Betroffenen, in ihnen zu überleben, ausgeleuchtet. Oft hat die Darstellung die Leser aufgerüttelt oder hatte gar sozial verändernde Auswirkungen. Ein Beispiel dafür ist der Roman Oliver Twist von Charles Dickens. In diesem wird die psychische Situation eines Jungen, der seine Eltern verloren hat, beschrieben. Dickens zeigt, wie soziale Einrichtungen, die eigentlich die Notlage des Jungen mildern sollen, stattdessen noch zur weiteren Traumatisierung beitragen.[135] Bücher, die sich explizit mit der PTBS befassen, sind das autobiographische A Rumor of War von Philip Caputo, In the Lake of the Woods von Tom O'Brian und das mit dem National Book Award ausgezeichnete Paco's Story von Larry Heinemann.

Die Posttraumatische Belastungsstörung wurde unter anderem in Filmen wie Waltz with Bashir von Ari Folman, Rambo von Ted Kotcheff, Birdy von Alan Parker, Coming Home – Sie kehren heim von Hal Ashby, Die durch die Hölle gehen von Michael Cimino und Geboren am 4. Juli und Zwischen Himmel und Hölle von Oliver Stone thematisiert.

Klaus Dörner bemängelte 2005, Posttraumatische Belastungsstörungen seien zu einer Modediagnose geworden. Menschen könnten nach existentiell einschneidenden Erlebnissen in sehr seltenen Fällen innerlich so zerbrechen, dass sie ihr ganzes Leben lang gezeichnet sind und Hilfe benötigen. Aber dieser an sich richtige Gedanke werde im Augenblick völlig überspannt.[136]

Nachdem 2008 zwei Filme erschienen, die das Syndrom im Zusammenhang mit dem Kriegseinsatz in Afghanistan thematisieren (Nacht vor Augen und Willkommen zu Hause), fordern Politiker des Deutschen Bundestages, dass die Betreuung von betroffenen Soldaten gestärkt und weiterentwickelt werden soll. Der damalige deutsche Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) bedankte sich in der Debatte bei der ARD für die Ausstrahlung des Films Willkommen zu Hause.[137] Die Dokumentation Hell and Back Again aus dem Jahr 2011 beschäftigt sich mit einem US-Soldaten, der aus dem Afghanistan-Krieg zurückkehrt und mit einer posttraumatischen Belastungsstörung zu kämpfen hat.

Seit 2017 wird das Thema auch in „Babylon Berlin“ behandelt. In der nach dem Ersten Weltkrieg spielenden Serie sind diverse Kriegsrückkehrer zu sehen, welche den sogenannten „Flattermann“ (Kriegszittern) haben. Behandelt werden sie mit diversen Beruhigungsmitteln und Barbituraten.

Chronologie der Bezeichnungen

Volksmund:

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

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  4. a b Gottfried Fischer, Peter Riedesser: Lehrbuch der Psychotraumatologie. 4. Auflage. Ernst Reinhardt-Verlag, München 2009, ISBN 978-3-8252-8165-6.
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  89. a b Anne Boos, Sabine Schönfeld: Sexuelle Traumatisierung. Konfrontationsorientierte Therapie. In: Psychotherapie im Dialog - Sexuelle Traumatisierung. Georg Thieme Verlag, 2014, ISBN 978-3-13-180251-4, S. 19 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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  91. Francine Shapiro: EMDR – Grundlagen und Praxis Handbuch zur Behandlung traumatisierter Menschen. 2., überarb. Auflage. Junfermann, Paderborn 2013, ISBN 978-3-87387-873-0.
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