Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt

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Film
Titel Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt
Originaltitel Alien
Produktionsland Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1979
Länge Kinofassung: 117 Minuten
Director’s Cut: 116 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Ridley Scott
Drehbuch Dan O’Bannon,
Ronald Shusett
Produktion Gordon Carroll,
David Giler,
Walter Hill
Musik Jerry Goldsmith
Kamera Derek Vanlint
Schnitt Terry Rawlings,
Peter Weatherley,
Dir.’s Cut: David Crowther
Besetzung

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Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (Originaltitel Alien) ist ein amerikanisch-britischer Science-Fiction-Horrorfilm aus dem Jahr 1979 und der Beginn der gleichnamigen Filmreihe. Er gilt mit seinen von HR Giger geschaffenen Wesen und Umgebungen als einer der visuell beeindruckendsten Filme des modernen Kinos und leitete eine ganze Reihe von Alien-Filmen ein. Außerdem verhalf er mit Sigourney Weaver erstmals einer Frau zum Durchbruch im Actiongenre. Der Film startete am 25. Mai 1979 in den Vereinigten Staaten, am 25. Oktober 1979 in den deutschen Kinos.

Handlung

Im Jahr 2122 ist das Raumschiff Nostromo, ein Erzfrachter der Firma Weyland-Yutani, nach einer langen Reise durch den Weltraum auf dem Rückweg zur Erde, als es ein Funksignal von einem weitab vom Heimatkurs liegenden, scheinbar unbewohnten Himmelskörper bei Zeta2 Reticuli auffängt.

MU/TH/UR (gesprochen wie das englische „mother“, übersetzt: „Mutter“) 182, der Zentralcomputer des Raumschiffs, ändert selbsttätig den Kurs und weckt die Besatzung, die sich bis dahin im Kälteschlaf befunden hat. Das Signal wird zunächst als Notsignal interpretiert. Aufgrund eines allgemeinen Protokolls ist man dazu verpflichtet, dem Sender Hilfe zu leisten.

Die Crew landet auf dem unwirtlichen Planetoiden (Acheron) LV-426, um der Ursache des Funksignals auf den Grund zu gehen. Zunächst entdeckt sie das Wrack eines außerirdischen Raumschiffs und in dessen Innerem das versteinerte Skelett des anscheinend einzigen Besatzungsmitgliedes. In einem weiteren Gewölbe findet Kane, ein Besatzungsmitglied, eine Ansammlung großer, eiförmiger Gebilde.

Zwischenzeitlich kommt beim dritten Offizier Ellen Ripley, die an Bord des Landefahrzeugs das aufgefangene Signal analysiert, der Verdacht auf, es handle sich bei dem Signal eher um ein Warn- als um ein Notsignal. Doch der Wissenschaftsoffizier Ash geht nicht auf ihre Bedenken ein.

Neugierig nähert sich Kane einem der Gebilde, in dessen Innerem sich etwas bewegt. Das Ei öffnet sich, etwas schießt heraus, durchbricht Kanes Helmvisier und umklammert seinen Kopf. Dallas und Lambert bringen Kane zum Landefahrzeug zurück. Ripley verweigert unter Berufung auf die Quarantänevorschriften den Dreien den Zugang, doch Ash widersetzt sich ihrem Befehl, öffnet die Zugangsschleuse und lässt sie herein. Auf der Krankenstation gelingt es nicht, den Fremdorganismus zu entfernen, da dieser seinen Schwanz um Kanes Hals gewickelt hat und bei einem Entfernungsversuch das Opfer zu erwürgen droht. Zudem scheint das Blut des Organismus aus einer unbekannten, hochkonzentrierten Säure zu bestehen, die vom Operationstisch tropft, sich durch den Boden mehrerer Etagen des Raumschiffs frisst und droht, die Außenhülle des Raumschiffs zu durchdringen. Die Crew macht sich auf den Rückweg zur Erde. Nach einer gewissen Zeit bemerken Dallas, Ash und Ripley, dass der Fremdorganismus tot von seinem Opfer abgefallen ist. Kane erwacht und scheint sich erholt zu haben.

Einige Zeit später bricht unerwartet und gewaltsam ein kleines Wesen aus dem Brustkorb von Kane, der ihm als Wirt diente, und verschwindet in den düsteren, labyrinthartigen Gängen des Schiffes. Kane wird dabei getötet.

Die Crew ist schockiert, entschließt sich aber schließlich, das Wesen zu jagen. Es stellt sich heraus, dass das Wesen sich häutet und enorm schnell wächst. Es tötet ein Mitglied nach dem anderen, wobei es in den dunklen Gängen und Ventilationsschächten wie aus dem Nichts zu kommen scheint.

Nachdem auch Dallas dem Alien zum Opfer gefallen ist, zeigt sich, dass Ash ein Android ist und im Auftrag von Weyland-Yutani das extraterrestrische Wesen („Alien“), von dessen Existenz die Gesellschaft offensichtlich wusste, zur Erde bringen sollte. Wie Ripley vom Hauptcomputer „Mutter“ erfährt, war der Abstecher zu dem Planeten beabsichtigt. Laut Ash und den verschlüsselten Daten des Hauptcomputers sei die Crew ersetzbar. Ripley, Parker und Lambert beschließen, das Schiff aufzugeben und mit dem Rettungsfahrzeug zu fliehen. Bei der Vorbereitung der Flucht werden Parker und Lambert jedoch vom Alien getötet.

Die einzige Überlebende ist Ripley. In einem letzten verzweifelten Versuch, die scheinbar unbesiegbare Bestie zu töten, aktiviert sie den Selbstzerstörungsmechanismus der Nostromo und entkommt mit dem Bordkater Jones in das Rettungsfahrzeug Narcissus. Aus der Ferne sieht Ripley mit an, wie die Nostromo durch eine gigantische Explosion zerstört wird. Doch die Erleichterung ist nur von kurzer Dauer – das Alien ist nicht etwa vernichtet, sondern kauert in einer Nische des Rettungsfahrzeugs. Am Ende gelingt es Ripley, das Alien durch Öffnen der Ausstiegsluke und die dadurch entstehende explosive Dekompression aus dem Rettungsfahrzeug zu schleudern. In der Hoffnung auf eine ferne Rettung begibt sich Ripley in die Kälteschlafkapsel.

Hintergrund

  • Als wesentliches Verdienst dieses Films wird Scotts gelungener Versuch angesehen, eine starke Frauenfigur im zuvor von Männern dominierten Action-Genre zu etablieren. Gegen alle Widerstände der Produzenten setzte er durch, dass die ursprünglich männliche Figur Ripley in eine Frau umgeschrieben wurde.
  • Die Konflikte innerhalb der Besatzung kamen in der ursprünglichen Drehbuchfassung deutlicher zum Ausdruck, da sie dort auf eigene Rechnung unterwegs waren und es mehr um den Profit aus der eventuellen Bergungsaktion ging.
  • Entworfen wurde das Alien vom neo-surrealistischen Schweizer Künstler HR Giger, dem diese Arbeit einen Oscar einbrachte.
  • Der Vorspann des Films wurde von Richard Greenberg und Stephen Frankfurt gestaltet.
  • Für die Konstruktion des Alien-Kopfes mit seinem komplexen Kiefermechanismus wurde der italienische Modellbauer Carlo Rambaldi engagiert, der auch die aufwendigen Puppenbauten von E.T. – Der Außerirdische, den Gildennavigator aus David Lynchs 1984 gedrehtem Der Wüstenplanet und den King Kong im ersten Remake von 1976 baute.
  • Die Facehugger (spinnenartige Wesen, die sich parasitär über das Gesicht des Wirts ernähren) wurden von menschlichen Händen animiert. Für die bei der Obduktion sichtbaren inneren Organe wurden Muscheln, darunter Austern, und eine Schafsleber verwendet.
  • Um einige Szenen realistischer wirken zu lassen, wurden sie zwar den Darstellern grob erklärt, aber Details offengelassen. So wurden sie zum Beispiel völlig unerwartet mit Blut bespritzt.
  • Als alternatives Ende des Films wurde auch erwogen, dass Ripley im Rettungsshuttle-Duell mit dem Alien getötet würde und das Alien anschließend mit der Stimme von Captain Dallas einen Funkspruch an die Erde schickt; die Idee wurde aber schließlich verworfen.
  • Die Namen „Nostromo“ und „Narcissus“ sind Anspielungen auf die gleichnamigen Romane von Joseph Conrad.
  • Im ersten Drehbuchentwurf hießen das Alien wie auch der Film noch Starbeast (zu deutsch etwa „Sternenbestie“).
  • Viele Szenen mit dem kostümierten Schauspieler als Alien wurden (laut Audiokommentar von Ridley Scott auf der DVD) im fertigen Film nicht verwendet, weil es „lächerlich aussah“.
  • Die Episode Ungeheuer an Bord (Discord in Scarlet) aus dem Buch Die Expedition der Space Beagle von A. E. van Vogt lieferte 1979 offensichtlich die Vorlage für den Film. Nach einem Rechtsstreit wurden Vogt 50.000 US-Dollar zugesprochen.
  • Das Alien wurde von dem 2,08 Meter großen Studenten Bolaji Badejo gespielt.
  • Das Musikstück, welches Captain Dallas im Raumgleiter hört, ist Eine kleine Nachtmusik von Mozart. Für den Abspann wurde ein Stück aus der Symphony No. 2 (‚Romantic‘) des Komponisten Howard Hanson verwendet.
  • Dan O’Bannon lernte Moebius, HR Giger und Chris Foss bei Alejandro Jodorowskys nicht fertiggestellter Verfilmung von Dune kennen und engagierte sie dann für Alien. Moebius erstellte das Design der Raumanzüge, wohingegen Foss’ Designs für Raumschiffe und Architekturen bei Alien nicht verwendet wurden.
  • In den Crossover-Filmen werden die Konzerne Weyland (Alien vs. Predator) und Yutani (Aliens vs. Predator 2) eingeführt, die bis zur Handlung von Alien zum Konzern Weyland-Yutani fusioniert haben. In Alien vs. Predator wurde der Firmengründer Charles Bishop Weyland von Lance Henriksen gespielt, der in Aliens – Die Rückkehr und in Alien 3 bereits die Rolle des gleichnamigen und -aussehenden Androiden Bishop übernommen hatte.
  • Die Rohfassung des Films ist 192 Minuten lang, sie wurde jedoch nie veröffentlicht.
  • Tom Skerritt wurde in der deutschen Fassung von dem Schauspieler Sigmar Solbach synchronisiert.

Rezensionen

„… der erste erwachsene Film in einem eher infantilen filmischen Genre.“

Michael Gruteser[2]

„Eine stilistisch brillante Variation des Science-Fiction-Motivs der Bedrohung durch ein außerirdisches Lebewesen, die vor allem durch ihre perfekte Spannungsdramaturgie und durch die außerirdischen Alptraumwelten nach Entwürfen des Malers HR Giger überzeugt.“

Alien zählt zu den Höhepunkten des Science-fiction-Kinos. […] Ridley Scott eröffnete mit Alien dem Science-fiction-Film eine neue Dimension. In seinem Werk ist vieles anders als in den früheren Weltraumabenteuern. Das Raumschiff ist das Gegenteil der sauberen Enterprise und gleicht mehr einer Müllkippe als einem Fahrzeug. Die Mannschaft besteht nicht aus Weltraumhelden wie in Krieg der Sterne, sondern aus einer Gruppe frustrierter Techniker, die dem Monster hilflos ausgeliefert ist.“

Das große Film-Lexikon[3]

„Eine der heftigsten affektiven Erfahrungen in meinem gesamten Kinoleben konnte ich während einer ausverkauften Vorführung des Horrorfilms Alien […] machen. Das Publikum ging äußerst lebhaft mit; Angst und Spannung im Kino waren mit Händen zu greifen und steckten an, weil so viel geflüstert und geseufzt wurde. Rufe und Schreie im Auditorium verstärkten die Schocks und Überraschungen, die der Film bot.“

Carl Plantinga[4]

„Auch wer sich nur ansatzweise mit Science-fiction beschäftigt, wird wissen, daß der Plot dieses Films einen Bart hat, der bis in die Urzeit der utopischen Literatur zurückgeht[5] […] Aber Alien war der erste Streifen dieser Art, der den Horror einer solchen ‚Invasion‘ wirklich fühlbar machte. Der Aufbau der Geschichte ist größtenteils logisch, und die Akteure sind echte Menschen […] Der Dreh- und Angelpunkt und das imponierendste Element soll der Alien selber sein, und der Zuschauer wird buchstäblich gezwungen, sich auf ihn zu konzentrieren. Fast wie ein hypnotisches Mittel werden hierzu […] auch Herzschläge[6] benutzt, die über weite Strecken […] im Hintergrund dröhnen und nach einiger Zeit nur noch vom Unterbewußtsein aufgenommen werden, ihre Wirkung aber nicht verfehlen. Optische und akustische Reize verschmelzen hier und rufen eine tiefe, kreatürliche, sich steigernde Unruhe hervor.‘ (SCIENCE FICTION TIMES) – ‚Das alles ist filmisch intelligent gemacht und ergibt einen perfekten Science-fiction-Film.‘ (UNSERE ZEIT)“

Ronald M. Hahn, Volker Jansen[7]

Auszeichnungen (Auswahl)

Oscar

  • ausgezeichnet in der Kategorie „Beste visuelle Effekte“
  • nominiert in der Kategorie „Bestes Szenenbild“

BAFTA Awards

  • ausgezeichnet in den Kategorien „Bestes Szenenbild“ sowie „Bester Sound Track“

Hugo Awards

  • ausgezeichnet in der Kategorie „Best Dramatic Presentation“ (1980)

Saturn Awards

  • ausgezeichnet in den Kategorien „Bester Regisseur“ (Ridley Scott), „Bester Science-Fiction-Film“ und „Beste Nebendarstellerin“ (Veronica Cartwright)
  • vier Nominierungen, u. a. in der Kategorie „Beste Darstellerin“ (Sigourney Weaver)

Library of Congress

Director’s Cut

Zum 25-jährigen Jubiläum kam Alien – Director’s Cut (DC) mit einigen zuvor entfallenen Szenen und digital überarbeitetem Bild und Ton in die Kinos. Zugleich wurden bekannte Szenen gekürzt oder herausgeschnitten, so dass der DC eine kürzere Laufzeit als die Originalversion aufweist. Die Bezeichnung „Director’s Cut(Wunschversion des Regisseurs) ist in diesem Fall jedoch nicht korrekt, sie wurde nur zu Marketing-Zwecken verwendet. Ridley Scott sagte ausdrücklich, dass die Originalversion absolut seinen Vorstellungen entsprach und somit der eigentliche „Director’s Cut“ sei. Die jetzt als DC vermarktete Version sieht Scott eher als Alternativversion, die ein wenig an moderne Sehgewohnheiten angepasst sei. Eine zuvor entfallene Szene, die in der Director’s-Cut-Version eingebaut wurde, zeigt Captain Dallas, der nicht tot ist, sondern vom Alien eingesponnen wurde und Ripley darum bittet, ihn mit dem Flammenwerfer zu töten.

Fortsetzungen

Wegen des Erfolges dieses Films wurden mehrere Fortsetzungen gedreht, die die Titel Aliens – Die Rückkehr, Alien 3 und Alien – Die Wiedergeburt tragen und in denen jeweils Sigourney Weaver die Hauptrolle spielt. Der Film Alien, die Saat des Grauens kehrt zurück von Ciro Ippolito wurde als Fortsetzung vermarktet, ist aber keine offizielle Fortsetzung, sondern der Versuch auf der Erfolgswelle des Originals mitzuschwimmen. Außerhalb der eigentlichen Reihe erschien 2004 mit dem Film Alien vs. Predator ein Ableger, der, analog der Computerspielreihe „Aliens versus Predator“, Elemente der Alien- und Predator-Reihe vermischt und ohne Weavers Beteiligung auskommt. Die Fortsetzung von Alien vs. Predator trägt den Titel Aliens vs. Predator 2 (OT: Aliens vs. Predator – Requiem), sie lief ab Dezember 2007 in den deutschen Kinos.

Im Gegensatz zu vielen anderen bekannten Filmreihen wie Star Wars oder Indiana Jones lassen sich die Alien-Filme keinem einheitlichen Genre zuordnen. Zwar lassen sich alle Filme unter dem Oberbegriff Science-Fiction zusammenfassen, jedoch setzen die einzelnen Filme unterschiedliche atmosphärische Schwerpunkte. Während der erste Teil dem Aufbau klassischer Horrorfilme folgt, ist der zweite Teil dem Wesen nach eher ein Actionfilm, und der dritte Teil entspricht am ehesten den Gesetzmäßigkeiten eines Thrillers. Der vierte Teil weist typische Charakteristika einer Dystopie sowie einer Groteske auf.

Die Unterschiede der Alien-Filme sind unter anderem darauf zurückzuführen, dass sie von verschiedenen Regisseuren stammen. Obwohl der Regisseur des ersten Teils, Ridley Scott, ursprünglich auch den zweiten Teil drehen wollte, wurde für Aliens der Terminator- und spätere Titanic-Regisseur James Cameron engagiert. Der dritte Teil wurde von Musikvideo-Regisseur David Fincher inszeniert, der später mit den Thrillern Sieben und Fight Club bekannt wurde. Den vierten Teil schließlich übernahm der französische Regisseur Jean-Pierre Jeunet, der kurz zuvor mit der Groteske Delicatessen ein preisgekröntes Debüt abgeliefert hatte und später Die fabelhafte Welt der Amélie drehte. Die ersten vier Teile der Filmreihe stammen somit allesamt von Regisseuren, die aus ihren Stammgenres ein gewisses Ansehen mitbrachten.

Prequels

Laut Ridley Scott soll es zwei Prequels zu Alien geben,[8][9] für die unter anderem eine neue Heldin eingeführt sowie das Erscheinungsbild der Aliens neu entworfen und eventuell durch neue Giger-Designs ersetzt werden soll.[10]

Der weltweite Kinostart für den fünften Teil mit dem Titel Prometheus – Dunkle Zeichen erfolgte am 8. Juni 2012.[11] Ridley Scott führte wieder Regie. Das Drehbuch zu Prometheus stammt unter anderem aus der Feder von Damon Lindelof, dem Drehbuchautor der erfolgreichen Fernsehserie Lost.[11] Es finden sich in Prometheus zahlreiche Anspielungen auf Alien, und am Ende des Films erscheint ein Monster, das jenem aus Alien zumindest sehr ähnlich ist.

Ripley als erste Actionheldin der Kinogeschichte

Die Figur der Ripley gilt heute als erste Actionheldin der Kinogeschichte; mit Sigourney Weaver gelang 1979 erstmals einer Frau der Durchbruch im Actiongenre.[12]

Zunächst war für die Hauptrolle des (noch männlichen) Officer Ripley Superstar Paul Newman vorgesehen. Die Hauptfigur sollte ein eher durchschnittlicher Charakter sein, der aber im Verlauf der Handlung über sich hinauswächst. Newman lehnte jedoch ab. Die Produzenten und Drehbuchautoren kamen nach diesem Rückschlag auf den Gedanken, die gesellschaftliche Gleichstellung der Geschlechter könne – verglichen mit der Gegenwart Ende der 1970er Jahre – in einer fernen Zukunft so weit fortgeschritten sein, dass Frauen als gleichwertige Crew-Mitglieder eines Raumfrachters ganz selbstverständlich seien. Zwei Rollen wurden dafür umgeschrieben.

Die talentierte New Yorker Theaterschauspielerin Sigourney Weaver, die aufgrund ihrer überdurchschnittlichen Körpergröße als Frau kaum Angebote für Filmrollen bekam, sprach beim Casting vor und begeisterte die Produzenten. Weaver wirkte stark, und genau das suchten die Produzenten: Eine Frau, die keinen zaghaften Eindruck machte, sondern Durchhaltevermögen bewies.[13]

Ihre Rolle der Ripley schätzte Weaver selbst 2004 so ein:

„Sie hat die Monster dank ihrer Intelligenz besiegt, das ist für eine Frau im Filmgeschäft eine sehr dankbare und äußerst seltene Rolle.“[14]

Doris Kuhn hebt in ihrer Rezension von 2006 neben der – traditionell den (überlegenen) Männlichkeiten zugeordneten[15]Vernunft auch die besonderen emotionalen Stärken der Figur „Ripley“ heraus, die sich in ihrer Glaubwürdigkeit, Zeitlosigkeit und Intensität durch Sigourney Weavers Darstellung entfalten:

„Was Alien jedoch heraushebt aus der Masse des SF-Kinos der Seventies, ist nicht der Arbeitskampf oder der entspannte Umgang mit unbekannten Organismen. Es ist Ripley. Ripley ohne Vornamen, Stimme der Vernunft, die allein kurz zur Quarantäne aufruft, als ihre Kollegen unbeschwert das Alien ins Raumschiff holen. Gespielt von Sigourney Weaver trägt Ripley den Film mit sich davon, ein wenig ironisch, voll Misstrauen, entscheidungsfähig unter Druck. Dabei ist sie noch längst nicht die harte Anführerin der kommenden Fortsetzungen. Tatsächlich weint sie und rennt weg; aber sie denkt beim Weinen nach – so hat sie überlebt, bis heute, als einzig ernst zu nehmende Frau im All.“[16]

Literatur

  • Lutz Döring: Erweckung zum Tod – Eine kritische Untersuchung zu Funktionsweise, Ideologie und Metaphysik der Horror- und Science-Fiction-Filme Alien 1–4. 424 Seiten, Königshausen & Neumann, Würzburg 2006, ISBN 3-8260-3302-7.
  • Alan D. Foster: Alien. Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt / Die Rückkehr / Alien III. – Offizielle Romane zum Film, Heyne Verlag, ISBN 978-3-4530-6401-0
  • Ludwig Gangkofer, Mona Mahmoud, Kathrin Zauner: Alien – Eine Kultfilmreihe. Fachverlag für Filmliteratur, Landshut 2007, ISBN 978-3-9809390-4-1.
  • Ronald M. Hahn, Volker Jansen: Lexikon des Science-fiction-Films: 2000 Filme von 1902 bis heute. Heyne Filmbibliothek, 7. Auflage, Wilhelm Heyne Verlag, München 1997, ISBN 3-453-11860-X.
  • Mikel Koven: Alien. In: Steven Jay Schneider (Hrsg.): 101 Science-Fiction Filme, die Sie sehen sollten, bevor das Leben vorbei ist. Edition Olms, Zürich 2012, ISBN 978-3-283-01169-7, S. 204–207.
  • Dirk Manthey u. a. (Hrsg.): Das große Film-Lexikon: Alle Top-Filme von A–Z. Band 1, Zweite Auflage. Verlag Milchstraße, Hamburg 1995, ISBN 3-89324-126-4.
  • Paul Scanlon, Michael Gross: The Book of Alien. Titan Books, London 1993, ISBN 1-85286-483-4.

Weblinks

Commons: Alien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Alien – Zitate

Einzelnachweise

  1. Das Bonusmaterial der Alien Anthology (Blu-ray) enthält die Nostromo-Akten mit den vollständigen Namen der Besatzungsmitglieder. Im Film werden nur die Nachnamen verwendet.
  2. Thomas Koebner (Hrsg.): Filmgenres: Science Fiction. Universal-Bibliothek 18401. Reclam-Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-15-018401-0, S. 331 (Gruteser sieht 2001: Odyssee im Weltraum als „außerhalb des eigentlichen Science-Fiction Genres angesiedelt“)
  3. Das große Film-Lexikon: alle Top-Filme von A–Z, Band I, S. 70 (nn)
  4. Carl Plantinga: Die Szene der Empathie und das menschliche Gesicht im Film. (PDF; 852 kB) In: montage/av 13/2/2004. 2004, S. 17 f., abgerufen am 19. Februar 2009.
  5. Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek: „die ‚Alien‘-Filme gehorchen ja dem uralten Schema Mensch gegen Ungeheuer […]“.Elfriede Jelinek: Ritterin des gefährlichen Platzes. 1997, abgerufen am 18. Mai 2008 (Der Aufsatz erschien in METEOR, 11, 1997).
  6. Anmerkung: und ein Stroboskop (Lichtblitzgerät).
  7. Ronald M. Hahn, Volker Jansen: Lexikon des Science-Fiction-Films. S. 40
  8. Ridley Scott: ‘Two Alien prequels on the way’. NME
  9. Ridley Scott Plans Not Just One, But Two Alien Prequels. io9.com
  10. Ridley Scott Says Alien Prequel Will Have A New Female Hero — And Maybe New Giger Designs! io9.com
  11. a b Prometheus – Dunkle Zeichen (I) (2012) bei IMDb
  12. Heldin ohne Verfallsdatum. Vanity Fair.de
  13. Die erste Actionheldin. In: Berliner Zeitung, 29. November 1997.
  14. Ich finde diesen Schönheitswahn grausam. Spiegel Online, 16. September 2004; Interview mit Sigourney Weaver.
  15. Michael Meuser: Männerkörper. Diskursive Aneignungen und habitualisierte Praxis. In: Mechthild Bereswill, Michael Meuser, Sylka Scholz (Hrsg.): Dimensionen der Kategorie Geschlecht: der Fall Männlichkeit. Westfälisches Dampfboot, Münster 2007, ISBN 978-3-89691-222-0, S. 155 f.
  16. Doris Kuhn im Klappentext der DVD Ridley Scott Alien, Süddeutsche Zeitung-Cinematek, München 2006.
    bzw. Doris Kuhn: Ridley Scotts Raumfahrerelegie „Alien“. In: Der Standard, 7. Dezember 2006
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