Bermersheim

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Wappen Deutschlandkarte
Bermersheim
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Bermersheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 41′ N, 8° 13′ OKoordinaten: 49° 41′ N, 8° 13′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Alzey-Worms
Verbandsgemeinde: Wonnegau
Höhe: 175 m ü. NHN
Fläche: 2,32 km2
Einwohner: 350 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 151 Einwohner je km2
Postleitzahl: 67593
Vorwahl: 06244
Kfz-Kennzeichen: AZ
Gemeindeschlüssel: 07 3 31 009
Adresse der Verbandsverwaltung: Am Schneller 3
67574 Osthofen
Website: www.bermersheim.de
Ortsbürgermeister: Andreas Obenauer
Lage der Ortsgemeinde Bermersheim im Landkreis Alzey-Worms
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Karte

Bermersheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Wonnegau an. Bermersheim ist eine Weinbaugemeinde in Rheinhessen.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erreichbar ist Bermersheim durch die Autobahnanschlussstelle Gundersheim an der A 61 oder mit dem öffentlichen Personalverkehr von Worms.

Die Nachbargemeinden im Uhrzeigersinn: Westhofen, Gundheim, Flörsheim-Dalsheim und Gundersheim.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die älteste erhaltene Erwähnung von Bermersheim findet sich in einer Urkunde der Abtei Lorsch aus dem Jahr 780. Der Ort gehörte ursprünglich den Grafen von Leiningen, die Rechte im Dorf als Lehen vergaben. Auch das Kloster Otterberg war mit einer Gülte im Ort berechtigt.[2] Im 15. Jahrhundert besaß die Familie Nagel von Dirmstein die Vogtei und das Patronatsrecht. Dieter Nagel verkaufte im Jahr 1464 beides an den Kurfürsten Friedrich I., die Rechte der Leininger gingen 1468 an Kurpfalz. Bezüglich der Niedergerichtsbarkeit war der Ort der zum Oberamt Alzey gehörenden Schultheißerei Dalsheim zugeordnet. Um 1780 enthielt die Gemarkung 621 Morgen Äcker und 30 Morgen „Wingerte“, es wurden 39 Häuser gezählt.[3]

Nach der Einnahme des linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen wurde die Region 1793 von Frankreich annektiert.

Verzögert durch die Koalitionskriege wurde die Annexion erst nach 1797 konsolidiert und Bermersheim gehörte von 1798 bis 1814 zum Kanton Alzey im Departement Donnersberg. Gerichtlich war im Bereich des Kantons für die Zivilgerichtsbarkeit das Friedensgericht Alzey zuständig, für die Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit im übrigen Notariate.[4]

Aufgrund von 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen und eines 1816 zwischen dem Großherzogtum Hessen, Österreich und Preußen geschlossenen Staatsvertrags kam Rheinhessen, und damit auch die Gemeinde Bermersheim, zum Großherzogtum Hessen, das das neu erworbene Gebiet als Provinz Rheinhessen organisierte. Nach der Auflösung der Kantone in der Provinz kam der Ort 1835 zum neu errichteten Kreis Alzey, zu dem er bis 1969 gehörte.

Das Friedensgericht Alzey wurde 1879 aufgelöst und durch das Amtsgericht Alzey ersetzt.[5]

Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte die Gemeinde zur französischen Besatzungszone und wurde 1946 Teil des neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Bermersheim, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6][1]

Jahr Einwohner
1815 250
1835 329
1871 259
1905 261
1939 262
1950 336
Jahr Einwohner
1961 275
1970 272
1987 241
1997 298
2005 324
2022 350

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Bermersheim besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Bei den vorangegangenen Wahlen wurde in einer personalisierten Verhältniswahl abgestimmt, da mehrere Listen zur Auswahl standen.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[7]

Wahl SPD FDP FWG Gesamt
2019 per Mehrheitswahl 8 Sitze
2014 2 3 3 8 Sitze
2009 2 3 3 8 Sitze
2004 2 3 3 8 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe Wonnegau

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbürgermeister ist Andreas Obenauer. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 76,63 % gewählt und ist damit Nachfolger von Iris Cappel, die nach 10 Jahren im Amt nicht mehr kandidiert hatte.[8]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Bermersheim
Wappen von Bermersheim
Blasonierung: „In Silber drei grüne Ähren mit einem quer darübergelegten schwarzen Karst mit rotem Stiel.“

Naturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bermersheim ist einer der Fundorte in Rheinhessen mit etwa zehn Millionen Jahre alten Säugetierresten aus den Dinotheriensanden des Ur-Rheins. Der Begriff Dinotheriensande beruht darauf, dass diese Ablagerungen häufig Zähne und Knochenreste des Rüsseltieres Dinotherium (auch Deinotherium genannt) enthalten.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bermersheim – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (538).
  3. Johann Goswin Widder: Versuch einer vollständigen Geographisch-Historischen Beschreibung der Kurfürstl. Pfalz am Rheine, Dritter Theil, Leipzig 1787, S. 114 (Google Books)
  4. Friedrich Lehne: Historisch-statistisches Jahrbuch des Departements vom Donnersberge für das Jahr 9 der fränkischen Republik. Pfeiffer, Mainz 1801, S. 174. (Digitalisat).
  5. Verordnung zur Ausführung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14. Mai 1879. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 15 vom 30. Mai 1879, S. 197f.
  6. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  7. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 28. Oktober 2019.
  8. Der Landeswahlleiter RLP: Direktwahlen 2019. siehe Wonnegau, Verbandsgemeinde, zweite Ergebniszeile. Abgerufen am 8. September 2019.