Breitenthal (Schwaben)

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Wappen Deutschlandkarte
Breitenthal (Schwaben)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Breitenthal hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 14′ N, 10° 18′ OKoordinaten: 48° 14′ N, 10° 18′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Günzburg
Verwaltungs­gemeinschaft: Krumbach
Höhe: 528 m ü. NHN
Fläche: 13,27 km2
Einwohner: 1241 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 94 Einwohner je km2
Postleitzahl: 86488
Vorwahl: 08282
Kfz-Kennzeichen: GZ, KRU
Gemeindeschlüssel: 09 7 74 117
Gemeindegliederung: 3 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Rittlen 6
86381 Krumbach (Schwaben)
Website: www.breitenthal-schwaben.de
Erste Bürgermeisterin: Gabriele Wohlhöfler (Freie Wählergemeinschaft)
Lage der Gemeinde Breitenthal im Landkreis Günzburg
KarteBaden-WürttembergLandkreis AugsburgLandkreis Dillingen an der DonauLandkreis Neu-UlmLandkreis UnterallgäuWinzerwaldEbershauser-Nattenhauser WaldAichenAletshausenBalzhausenBibertalBreitenthal (Schwaben)BubesheimBurgauBurtenbachDeisenhausenDürrlauingenEbershausenEbershausenEllzeeGünzburgGundremmingenHaldenwang (Landkreis Günzburg)IchenhausenJettingen-ScheppachKammeltalKötzKrumbach (Schwaben)LandensbergLeipheimMünsterhausenNeuburg an der KammelOffingenRettenbach (Landkreis Günzburg)RöfingenThannhausen (Schwaben)UrsbergWaldstetten (Günz)WaltenhausenWiesenbach (Schwaben)Winterbach (Schwaben)Ziemetshausen
Karte
Breitenthal von Südosten

Breitenthal ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Günzburg und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Krumbach.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt in der Region Donau-Iller.

Es gibt drei Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt die Gemarkungen Breitenthal und Nattenhausen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Gründung der Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Breitenthal wurde im Jahr 1105 nach heutigem Sachstand erstmals als Stiftungsgut des Reichsstifts Kloster Roggenburg erwähnt. Nattenhausen gehörte bis 1492 zur Markgrafschaft Burgau und kam im 16. Jahrhundert zum Hochstift Augsburg. Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gehört der Ort zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstanden mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinden Breitenthal und Nattenhausen.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Mai 1978 die Gemeinde Nattenhausen eingegliedert.[4]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015 2019
Einwohner 945[4] 995[4] 954 1064 1156 1221 1284 1220 1220 1244

(Stand: 31. Dezember 2019)[5]

Zwischen 1988 und 2019 wuchs die Gemeinde von 1004 auf 1244 um 240 Einwohner bzw. um 23,9 %.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat und Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat hat zwölf Mitglieder. Bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 entfielen auf die Freie Wählergemeinschaft Breitenthal sieben Sitze (58,3 %); auf die Freie Wählergemeinschaft Nattenhausen entfielen fünf Sitze (41,7 %).

Erste Bürgermeisterin ist Gabriele Wohlhöfler (* 1963) (Freie Wählergemeinschaft). Diese wurde im Jahr 2002 Nachfolgerin von Urban Lecheler (Freie Wählergemeinschaft).[6] Bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 wurde sie mit 84,8 % der Stimmen für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt.

Bei der konstituierenden Sitzung am 11. Mai 2020 wurde erstmals in der Ortsgeschichte ein Dritter Bürgermeister gewählt.[7] Nach langer Amtszeit übergibt Reiner Stohr das Amt des zweiten Bürgermeisters an Günter Klughammer, welcher einstimmig gewählt wurde. Dritter Bürgermeister wird Thomas Burghard.[8]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Breitenthal (Schwaben)
Wappen von Breitenthal (Schwaben)
Blasonierung: „Über grünem Dreiberg gespalten von Rot und Silber, vorne drei goldene Roggenähren, hinten ein blauer Wellenbalken[9]
Wappenbegründung: Die Gemeinde Breitenthal besteht aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Breitenthal und Nattenhausen. Das Gemeindewappen will auf die Geschichte beider Orte eingehen. Breitenthal wird 1105 zum ersten Mal erwähnt. Der Ort gehörte zu den Stiftungsgütern von Kloster Roggenburg, das um 1130 gegründet wurde.1426 kamen das Patronat und die Vogtei über die Kirche von Nattenhausen an das Kloster. Die vordere Schildhälfte ist dem Roggenburger Kanzleisiegel entnommen. Die Roggenähren und der grüne Dreiberg versinnbildlichen außerdem die ländliche Umgebung der Gemeinde. Nattenhausen gehörte bis 1492 zur Markgrafschaft Burgau. Im 16. Jahrhundert kam der Ort an das Hochstift Augsburg. Die Farben Rot und Silber weisen darauf hin. Der Wellenbalken stellt die Günz dar, die durch das Gemeindegebiet fließt.

Dieses Wappen wird seit 1983 geführt.

Pfarrkirche Heilig Kreuz, Deckenfresko von Konrad Huber

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gab 2018 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 45 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 17 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 535. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe drei. Im Jahr 2016 bestanden zudem 26 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 780 ha, davon waren 506 ha Ackerfläche.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2020 gab es einen gemeindlichen Kindergarten mit 55 Plätzen, in dem 39 Kinder in zwei Gruppen von acht Fachkräften betreut und gefördert werden.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Ganser (1937–2022), Geograph und Stadtplaner
  • Robert Naegele (1925–2016), Schauspieler, Schriftsteller und Hörspielautor

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Breitenthal (Schwaben) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Breitenthal in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 30. August 2019.
  3. Gemeinde Breitenthal, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 11. Dezember 2021.
  4. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 775.
  5. Breitenthal kompakt in Zahlen - Verwaltungsgemeinschaft Krumbach. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 10. Juli 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/breitenthal-schwaben.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  6. https://www.wahlen.bayern.de/kommunalwahlen/
  7. Augsburger Allgemeine: Breitenthal hat erstmals Dritten Bürgermeister. Abgerufen am 18. Mai 2020.
  8. Gemeinderat Breitenthal (Breitenthal). Abgerufen am 17. Mai 2020.
  9. Eintrag zum Wappen von Breitenthal (Schwaben) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  10. Klaus Bucher: Ein Haus voll Glorie ... bald wieder in neuem Glanz - mit Ihrer Hilfe! In: kirchennews.de. Pfarramt der Pfarreiengemeinschaft Breitenthal, 11. Oktober 2018, abgerufen am 17. Juli 2021.
  11. Pfarrgemeinde Breitenthal: WIEDERERÖFFNUNG DER BREITENTHALER KIRCHE. Pfarrgemeinde Breitenthal, 9. September 2021, abgerufen am 8. April 2022.