Bundesministerium für Digitales und Verkehr
Bundesministerium für Digitales und Verkehr | |
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Staatliche Ebene | Bund |
Stellung | oberste Bundesbehörde |
Gründung | 20. September 1949 |
Hauptsitz | Berlin |
Behördenleitung | Alexander Dobrindt (CSU), Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur |
Bedienstete | ca. 1300 |
Haushaltsvolumen | 24,57 Mrd. EUR (2016)[1] |
Netzauftritt | www.bmvi.de |
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (kurz: BMVI)[2] ist eine oberste Bundesbehörde der Bundesrepublik Deutschland. Es hat seinen Hauptsitz bzw. ersten Dienstsitz in Berlin, seinen zweiten – personell stärker besetzten Dienstsitz – in der Bundesstadt Bonn.
Im Ministerium arbeiten etwa 1300 Mitarbeiter. An der Spitze steht der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur. Dieser wird von drei Parlamentarischen Staatssekretären (jeweils Mitglieder des Deutschen Bundestages) und von zwei beamteten Staatssekretären bei Leitungs- und Regierungsaufgaben unterstützt. Dem Ministerium sind 63 Behörden nachgeordnet.[3] In diesen arbeiten rund 25.000 Beschäftigte.[4]
Das BMVI entstand durch Umbenennung aus dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) kraft Organisationserlass per 17. Dezember 2013 mit der Ernennung des Kabinetts Merkel III.
Geschichte und Dienstsitz
Das Bundesministerium für Verkehr wurde 1949 errichtet. Es war zwischen 1949 und 1960 im Gebäude der Landwirtschaftskammer Rheinland, anschließend bis 1974 im Sparkassengebäude am Friedensplatz[5], ab 1951 auch auf der Bad Godesberger Viktorshöhe ansässig. Von 1979 bis 1989 war das Ministerium in der Kennedyallee 64–70 untergebracht.
Ab 1989 hatte das Bundesministerium für Verkehr seinen Sitz in einem Neubau im Bonner Ortsteil Hochkreuz. Dieses Bürogebäude wurde von 1986 bis 1989 in der Nachbarschaft des damaligen Bundesministeriums für Post und Telekommunikation errichtet.[6] Dieses Gebäude wird seit dem Regierungsumzug von Bonn nach Berlin im Jahr 1998 als 2. Dienstsitz des Ministeriums genutzt.[7]
Durch den Organisationserlass des Bundeskanzlers vom 27. Oktober 1998 wurden das Bundesministerium für Verkehr und das Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zusammengelegt und das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW) gebildet.[8] Es wurde 2005 in Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) umbenannt. Mit der Ernennung des Kabinetts Merkel III wurde das Ministerium am 17. Dezember 2013 zum Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) umbenannt. Der Bereich Bau incl. Stadtentwicklung wurde dabei dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit angegliedert.
Aufgaben
Das Ministerium nimmt mit seinen nachgeordneten Behörden die Ressortaufgaben auf den Gebieten wahr, die die Mobilität von Personen, Gütern und Daten betreffen.[9]
Die Zuständigkeit erstreckt sich auf die Verkehrsinfrastruktur des Bundes (Bundesfernstraßen, Eisenbahnnetze, Wasserstraßen und Luftverkehrswege) sowie auf die flächendeckende Verfügbarkeit moderner Breitbandnetze. Zum Aufgabenspektrum gehören die rechtliche Ordnung und die Gewährleistung der Sicherheit der jeweiligen Verkehrsträger sowie die Planung und Finanzierung von Investitionen zur Erhaltung und zum Ausbau der Infrastrukturen.
Aufgabenschwerpunkt im Bereich digitale Infrastruktur ist eine flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet (Übertragungsgeschwindigkeit von mindestens 50 Mbit/s). Eine weitere Aufgabe ist die Modernisierung der Mobilität (alternative Antriebe und Kraftstoffe, Vernetzung von Fahrzeugen und Infrastruktur, intelligente Verkehrssysteme und automatisierte Mobilität). Dazu zählt auch die Einrichtung eines Digitalen Testfelds Autobahn zur Erprobung innovativer Fahrzeugtechnologien.
Aufbau
Das Ministerium ist in neun Abteilungen mit jeweils einer bis drei Unterabteilungen gegliedert:
- Abteilung Leitung, Politische Planung, Koordinierung
- Zentralabteilung
- Abteilung Luftfahrt
- Abteilung Wasserstraßen, Schifffahrt
- Abteilung Landverkehr
- Abteilung Grundsatzangelegenheiten
- Abteilung Digitale Gesellschaft
- Abteilung Straßenbau
- Abteilung Kommunikation
Die Abteilung Leitung, Politische Planung, Koordinierung sowie die Abteilung Kommunikation sind dem Minister direkt unterstellt. Die übrigen Abteilungen sind den beiden beamteten Staatssekretären zugeordnet: Die Zentralabteilung, die Abteilungen Luftfahrt sowie Wasserstraßen und Schifffahrt und die Abteilung Landverkehr sind Staatssekretär Odenwald unterstellt; die die Abteilungen Grundsatzangelegenheiten, Digitale Gesellschaft sowie Straßenbau sind Staatssekretär Bomba unterstellt.[10]
Haushaltsmittel
Das Ministerium verwaltet einen Haushalt in Höhe von 24,572 Milliarden Euro (Soll für das Jahr 2016).[1] Nach dem Regierungsentwurf des Bundeshaushalts 2017 und Finanzplan 2016 bis 2020 soll sich diese Summe wie folgt entwickeln:[11]
Jahr | Summe (in Mio. Euro) |
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2015 (Ist) | 23.193 |
2016 (Soll) | 24.572 |
2017 (Regierungsentwurf) | 26.821 |
2018 (Finanzplan) | 27.395 |
2019 (Finanzplan) | 27.417 |
2020 (Finanzplan) | 25.255 |
Bundesminister seit 1949
Nr. | Name | Lebensdaten | Partei | Beginn der Amtszeit | Ende der Amtszeit |
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Bundesminister für Verkehr | |||||
1 | Hans-Christoph Seebohm | 1903–1967 | DP (bis 1960) CDU (ab 1960) |
20. September 1949 | 30. November 1966 |
2 | Georg Leber | 1920–2012 | SPD | 1. Dezember 1966 | 7. Juli 1972 |
3 | Lauritz Lauritzen | 1910–1980 | SPD | 7. Juli 1972 | 16. Mai 1974 |
4 | Kurt Gscheidle | 1924–2003 | SPD | 16. Mai 1974 | 4. November 1980 |
5 | Volker Hauff | * 1940 | SPD | 6. November 1980 | 1. Oktober 1982 |
6 | Werner Dollinger | 1918–2008 | CSU | 4. Oktober 1982 | 12. März 1987 |
7 | Jürgen Warnke | 1932–2013 | CSU | 12. März 1987 | 21. April 1989 |
8 | Friedrich Zimmermann | 1925–2012 | CSU | 21. April 1989 | 18. Januar 1991 |
9 | Günther Krause | * 1953 | CDU | 18. Januar 1991 | 13. Mai 1993 |
10 | Matthias Wissmann | * 1949 | CDU | 13. Mai 1993 | 26. Oktober 1998 |
Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen | |||||
11 | Franz Müntefering | * 1940 | SPD | 27. Oktober 1998 | 29. September 1999 |
12 | Reinhard Klimmt | * 1942 | SPD | 29. September 1999 | 16. November 2000 |
13 | Kurt Bodewig | * 1955 | SPD | 20. November 2000 | 22. Oktober 2002 |
14 | Manfred Stolpe | * 1936 | SPD | 22. Oktober 2002 | 22. November 2005 |
Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung | |||||
15 | Wolfgang Tiefensee | * 1955 | SPD | 22. November 2005 | 28. Oktober 2009 |
16 | Peter Ramsauer | * 1954 | CSU | 28. Oktober 2009 | 17. Dezember 2013 |
Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur | |||||
17 | Alexander Dobrindt | * 1970 | CSU | 17. Dezember 2013 | im Amt |
Parlamentarische Staatssekretäre
Bundesministerium für Verkehr
- 1967–1972: Holger Börner (SPD)
- 1972–1979: Ernst Haar (SPD)
- 1974–1976: Kurt Jung (FDP)
- 1976–1980: Lothar Wrede (SPD)
- 1979–1982: Erhard Mahne (SPD)
- 1982–1993: Dieter Schulte (CDU)
- 1991–1993: Wolfgang Gröbl (CSU)
- 1993–1997: Manfred Carstens (CDU)
- 1994–1998: Johannes Nitsch (CDU)
- 1997–1998: Norbert Lammert (CDU)
Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
- 1998–2009: Achim Großmann (SPD)
- 1998–2000: Lothar Ibrügger (SPD)
- 1998–2000: Siegfried Scheffler (SPD)
- 2000–2005: Angelika Mertens (SPD)
- 2000–2002: Stephan Hilsberg (SPD)
- 2000: Kurt Bodewig (SPD)
- 2002–2005: Iris Gleicke (SPD)
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
- 2005–2009: Ulrich Kasparick (SPD)
- 2005–2009: Karin Roth (SPD)
- 2009–2013: Jan Mücke (FDP)
- 2009–2013: Andreas Scheuer (CSU)
- 2009–2013: Enak Ferlemann (CDU)
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
- seit 2013: Enak Ferlemann (CDU)
- seit 2013: Dorothee Bär (CSU)
- 2013–2015: Katherina Reiche (CDU)
- seit 2015: Norbert Barthle (CDU)[12]
Beamtete Staatssekretäre
Bundesministerium für Verkehr
- 1950–1952: Edmund Frohne
- 1952–1957: Günther Bergemann
- 1957–1967: Ludwig Seiermann
- 1967–1974: Karl Wittrock (SPD)
- 1974–1982: Heinz Ruhnau (SPD)
- 1982: Gerhard Konow (parteilos)
- 1982: Georg-Wilhelm Rehm
- 1982–1987: Alfred Bayer (CSU)
- 1987–1995: Wilhelm Knittel (CSU)
- 1995–1998: Hans Jochen Henke (CDU)
Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
- 1998–2000: Elke Ferner (SPD)
- 1998–1999: Matthias Machnig (SPD)
- 1999–2002: Henner Wittling (SPD)
- 2000–2005: Ralf Nagel (SPD)
- 2002–2005: Tilo Braune (SPD)
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
- 2005–2008: Jörg Hennerkes (SPD)
- 2006–2009: Engelbert Lütke Daldrup (SPD)
- 2008: Matthias von Randow (SPD)
- 2009–2012: Klaus-Dieter Scheurle (CSU)
- 2009–2013: Rainer Bomba (CDU)
- 2012–2013: Michael Odenwald (CDU)[13]
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
- seit 2013: Rainer Bomba (CDU)
- seit 2013: Michael Odenwald (CDU)
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Gesetz über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016). (PDF; 36,1 MB) In: bundeshaushalt-info.de. Bundesministerium der Finanzen (BMF), 21. Dezember 2015, S. 16, abgerufen am 14. August 2016.
- ↑ Abkürzungsverzeichnis. (PDF; 49 kB) Abkürzungen für die Verfassungsorgane, die obersten Bundesbehörden und die obersten Gerichtshöfe des Bundes. In: bund.de. Bundesverwaltungsamt (BVA), abgerufen am 14. August 2016.
- ↑ www.bmvi.de Das Ministerium stellt sich vor. Aufgerufen am 21. Januar 2014.
- ↑ www.bmvi.de Geschäftsbereiche. Aufgerufen am 21. Januar 2014.
- ↑ Eintrag beim Weg der Demokratie
- ↑ Der Bundesminister für Verkehr gemeinsam mit dem Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau (Hrsg.): Bundesministerium für Verkehr Bonn. Neubau am Robert-Schuman-Platz (= Bilddokumentationen des Bundesministeriums für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau). Bonn September 1989 (36 Seiten).
- ↑ Adressen und Anfahrtswege in Berlin und Bonn. In: Internetauftritt. Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, abgerufen am 13. Juli 2016.
- ↑ Heinz Hoffmann (Bearbeiter): Die Bundesministerien 1949–1999. Bezeichnungen, amtliche Abkürzungen, Zuständigkeiten, Aufbauorganisation, Leitungspersonen (= Materialien aus dem Bundesarchiv. Heft 8). Wirtschaftsverlag NW GmbH, Bremerhaven 2003, ISBN 3-86509-075-3, S. 370.
- ↑ Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016). In: Drucksache 18/5500. Deutscher Bundestag, 14. August 2015, abgerufen am 6. Juli 2016.
- ↑ Organigramm. In: Internetauftritt des BMVI. Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, 1. Juli 2016, abgerufen am 5. Juli 2016.
- ↑ Regierungsentwurf des Bundeshaushalts 2017 und Finanzplan 2016 bis 2020. (PDF; 103 kB) In: bundesfinanzministerium.de. Bundesministzerium der Finanzen (BMF), 6. Juli 2016, abgerufen am 7. Juli 2016.
- ↑ BMVI: BMVI - Pressemitteilungen-Norbert Barthle neuer Parlamentarischer Staatssekretär. In: bmvi.de. Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, 11. Februar 2015, archiviert vom am 12. Februar 2015; abgerufen am 26. März 2015.
- ↑ jok: Michael Odenwald ist Nachfolger von Staatssekretär Klaus-Dieter Scheurle. In: Verkehrsrundschau. 23. Oktober 2012.
- Verkehrspolitik (Deutschland)
- Bundesministerium (Deutschland)
- Verkehrsbehörde (Deutschland)
- Verkehrsministerium
- Informationsministerium
- Bundesbehörde in Bonn
- Telekommunikation (Deutschland)
- Organisation (Telekommunikation)
- Hochkreuz (Bonn)
- Gegründet 1949
- Bundesbehörde in Berlin
- Berlin-Mitte
- Invalidenstraße (Berlin)