Heringen (Werra)

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Wappen Deutschlandkarte
Heringen (Werra)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Heringen (Werra) hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 53′ N, 10° 0′ OKoordinaten: 50° 53′ N, 10° 0′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Hersfeld-Rotenburg
Höhe: 221 m ü. NHN
Fläche: 61,18 km2
Einwohner: 7745 (31. Dez. 2007)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 127 Einwohner je km2
Postleitzahl: 36266
Vorwahl: 06624
Gemeindeschlüssel: 06 6 32 009Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Stadtgliederung: 8 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Obere Goethestraße 17
36266 Heringen (Werra)
Website: www.heringen.de
Bürgermeister: Hans Ries (WGH)
Lage von Heringen (Werra) im Landkreis Hersfeld-Rotenburg
KarteThüringenVogelsbergkreisLandkreis FuldaSchwalm-Eder-KreisWerra-Meißner-KreisAlheimRotenburg an der FuldaCornbergNentershausen (Hessen)BebraBebraWildeckHeringen (Werra)Philippsthal (Werra)Friedewald (Hessen)LudwigsauNeuenstein (Hessen)HohenrodaSchenklengsfeldSchenklengsfeldHauneckHaunetalNiederaulaKirchheim (Hessen)Breitenbach am HerzbergRonshausenBad Hersfeld
Karte

Heringen (Werra) ist eine Kleinstadt im Landkreis Hersfeld-Rotenburg in Osthessen, Deutschland, direkt an der Landesgrenze zu Thüringen gelegen. Die nächst größeren Städte sind im Westen Bad Hersfeld (28 km), im Nordosten Eisenach (30 km) und im Norden Kassel (80 km).

Geographie

Heringen mit dem Werk Wintershall der K+S Kali GmbH in der Bildmitte. Aufgenommen vom Monte Kali

Geographische Lage

Die Stadt liegt an dem Fluss Werra, umgeben von den Ausläufern des Thüringer Waldes, des Seulingswaldes und der Vorderrhön.

Der tiefste Punkt liegt mit 210 m ü. NN in der Werraaue. Der höchste Punkt in der Stadtgemarkung ist der 471 m ü. NN Lehnberg.

Nachbargemeinden

Im Uhrzeigersinn beginnend im Norden sind das die Gemeinden Wildeck, Verwaltungsgemeinschaft Berka/Werra, Philippsthal (Werra) und Friedewald (Hessen).

Stadtgliederung

Die Stadtteile sind neben dem Kernort Heringen die Orte Bengendorf, Herfa, Kleinensee, Leimbach, Lengers, Widdershausen und Wölfershausen.


Geschichte

Der Salzberg („Monte Kali“) des Kaliwerks Wintershall in Heringen
Der Stadtteil Kleinensee mit dem „Monte Kali“ im Hintergrund
Grenzpfahl der ehemaligen DDR, an der hessisch-thüringischen Grenze zwischen Kleinensee und Großensee

Das erste Mal wird der Ort Heringen im Jahre 1153 erwähnt. Das Kloster Fulda belehnt um das Jahr 1170 den adligen Heinrich von Heringen mit dem Ort. Das Gericht Heringen umfasste im frühen 15. Jahrhundert das heutige Stadtgebiet und die thüringischen Orte Vitzeroda, Gasteroda und Abteroda. Diese drei Orte gehören heute zur Verwaltungsgemeinschaft Berka/Werra. Im Jahre 1432 verkaufte Margarethe von Heringen das Gericht an die Landgrafen von Hessen. Damit gehörte Heringen zu Hessen.

Mit dem Bau des Kaliwerks Wintershall, das mit der Förderung im Jahre 1903 begann, bekam der Ort die ersten industriellen Arbeitsplätze. Später wurden noch die Kalibergwerke Neu-Heringen und Herfa-Neurode gebaut. Das Bergwerk ist heute das größte Kaliabbaugebiet der Welt und hat etwa die Abbaufläche des Großraumes Münchens.

Das Marktrecht wurde dem Ort 1526 verliehen und 1977 erhielt die damalige Großgemeinde die Stadtrechte. Es bestehen Nachfolgebauten des Ritterguts der Vultejus

Eingemeindungen

Zwischen 1968 und 1972 wurden oben genannte Orte mit Heringen zu einer Großgemeinde zusammengeschlossen. Sie bekam 1977 von der Hessischen Landesregierung die Stadtrechte verliehen.

Einwohnerentwicklung

Stadtteile Einwohnerzahl
  1998 1999 2000 2001 2002 2003
Heringen 3.402 3.558 3.637 3.631 3.603 3.623
Bengendorf 69 68 68 68 70 72
Herfa 836 880 869 867 853 838
Leimbach 471 488 511 512 522 504
Lengers 1.019 1.092 1.072 1.072 1.071 1061
Kleinensee 655 726 722 722 726 724
Widdershausen 1.140 1.204 1.190 1.190 1.203 1.193
Wölfershausen 1.091 1.150 1.139 1.137 1.117 1.101
Summe 8.683 9.166 9.208 9.199 9.165 9.116

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 24,8 8 26,5 8
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 40,0 12 50,1 16
WGH Wählergruppe Gemeinschaftsliste Heringen 35,2 11 22,3 7
FDP Freie Demokratische Partei 1,0 0
gesamt 100,0 31 100,0 31
Wahlbeteiligung in % 59,3 64,5

Der Magistrat besteht aus 6 Stadträten. Davon entfallen 2 Sitze auf die SPD, 2 Sitze auf die CDU und 2 Sitze auf die WGH. Den 1. Stadtrat stellt die WGH mit Manfred Wenk.

Bürgermeister

Der Bürgermeister Hans Ries (WGH) wurde am 28. März 2004 mit einem Stimmenanteil von 52,5 % gewählt.

Wappen

Blasonierung: Das Wappen zeigt in blau eine silberne Schräglinkswellenlinie. Vorne silberne gekreuzte Schlägel und Eisen, hinten drei silberne Fische.

Bedeutung: Die Wellenlinie steht für die Werra, die drei Fische entstammen aus dem Wappen der Herren von Heringen. Schlägel und Eisen ist das traditionelle Bergmannssymbol. Es wurde im Jahre 2003 in das Wappen aufgenommen[1], da seit über einhundert Jahren Kalisalze abgebaut werden.

Städtepartnerschaften

Im Jahr 2007 wurden die Partnerschaftsurkunden mit folgenden Städten unterzeichnet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Grenzmahnmal Bodelsruh

Museen

  • Werra-Kalibergbaumuseum

Bauwerke

  • Steinsalz-Abraumhalde „Monte Kali“ (Heringer „Wahrzeichen“)
  • Kirchenruine Walterskirche (des vermutlich im 15. Jahrhundert verlassenen Dorfes Waldradeberg)
  • Mahnmal Bodesruh (ursprünglich als Mahnmal zur deutschen Teilung errichtete Turmanlage)
  • Nachfolgebauten des Ritterguts der Vultejus

Parks

  • Rohrlache und Säulingssee (Feuchtbiotope in der Werraaue)
  • Forstbotanischer Garten Herfa

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Wochenmarkt (jeden Donnerstag, vormittags)

Wirtschaft und Infrastruktur

Forschung/Entwicklung

In Heringen wurde die bahnbrechende Erfindung der elektrostatischen Salz-Trennungsanlage (ESTA) erstmals verwirklicht und weiterentwickelt. Im deutschen Kalibergbau konnte nach Untersuchungen und Erfindungen des früheren Bergwerksdirektors Prof. Dr.-Ing. Arno Singewald eine völlig neuartige, umweltschonende Aufbereitung der geförderten Salze eingeführt werden: Die Trennung der verschiedenen Salzbestandteile im geförderten Rohsalz erfolgt nicht mehr durch das Ausnutzen unterschiedlicher spezifischer Schwere in einer Flüssigkeit (Flotation), sondern durch Aufspaltung und Sortierung im elektrischen Feld aufgrund unterschiedlicher elektrostatischer Eigenschaften der verschiedenen Salzfraktionen. Durch die ESTA werden salzbelastete Abwässer vermieden. Diese Anlagen, die in den Kaliwerken an der Werra errichtet wurden, sorgten auch dafür, dass in den ehemals (durch DDR-Kaliwerke) völlig versalzenen Fluss wieder Leben einzog.

Ansässige Unternehmen

  • K+S Kali GmbH - Kalibergbau (größter Arbeitgeber im Landkreis)
  • Schwabenhaus GmbH + Co. KG - Fertighauswerk
  • Messer Industriemontagen & Apparatebau GmbH - Rohrleitungs- und Sonderstahlbau

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Anmerkungen

  1. altes Wappen von Heringen altes Wappen der Stadt, vor 2003

Weblinks

Commons: Heringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien