LATAM Airlines Brasil

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LATAM Brasil
Logo der TAM Linhas Aéreas
Testtag in Toulouse
IATA-Code: JJ
ICAO-Code: TAM
Rufzeichen: TAM
Gründung: 1961
Sitz: São Paulo, Brasilien Brasilien
Drehkreuz: * São Paulo-Guarulhos
Heimatflughafen: São Paulo-Guarulhos
Unternehmensform: Sociedade Anônima
ISIN: US87484D1037
BRTAMMACNPR2
IATA-Prefixcode: 957
Leitung: Claudia Sender (CEO)
Mitarbeiterzahl: 24.282[1]
Fluggastaufkommen: 30,407 Millionen[1]
Allianz: Oneworld Alliance
Vielfliegerprogramm: LATAM Pass
Flottenstärke: 162 (+ 4 Bestellungen)
Ziele: national und international
Website: www.latam.com

LATAM Brasil (früher TAM Linhas Aéreas) ist eine brasilianische Fluggesellschaft mit Sitz in São Paulo und Basis auf dem Flughafen São Paulo-Guarulhos. Sie ist Mitglied der Luftfahrtallianz Oneworld Alliance und gehört zur LATAM Airlines Group. TAM wurde in einer komplexen Fusion im Juni 2012 vom chilenischen Mitbewerber LAN Airlines übernommen.[2][3]

Geschichte

Zentrale der TAM in São Paulo

Die Fluggesellschaft wurde 1961 unter dem Namen Transportes Aéreo Marília[4] gegründet. Damals transportierte sie mit ihren einmotorigen Cessnas auf regionalen Routen Personen und Waren von und nach São Paulo sowie nach Mato Grosso. Die Geschichte der Fluggesellschaft ist eng verbunden mit dem Lebensweg von Rolim Adolfo Amaro, der 1963 als Pilot bei der TAM zu arbeiten begann. Bereits früh übernahm er die Leitung der TAM, die er – mit einigen Unterbrechungen – bis zu seinem Tod 1999 innehatte. 1971 hatte die Gesellschaft lediglich 3.000 Passagiere.

1976 firmierte Transportes Aéreo Marília um zu TAM Transportes Aéreos Regionais und Rolim wurde mit 67 % der Hauptaktionär. In den 1980er-Jahren sah die Gesellschaft einen starken Passagierzuwachs, unter anderem durch die Einrichtung von Routen zu stadtnahen Flughäfen und ihr besonderes Augenmerk auf die Zufriedenheit der Passagiere. Sie erhielt mehrere Preise, darunter 1995 die Auszeichnung „World's Best Regional Airline“ von der Zeitschrift „Air Transport World“. 1996 erwarb die TAM 80 % der Aktien der LAPSA und gründete für Flüge ins benachbarte Ausland die TAM Mercosur, deren heutiger Name TAM Airlines ist. Im gleichen Jahr erhielt die Gruppe den neuen Namen Transportes Aéreos Meridionais.

Zeitweilig war eine Fusion der TAM mit dem finanziell angeschlagenen Konkurrenten Varig im Gespräch. Der Prozess gestaltete sich jedoch schwierig und das in einem ersten Schritt zwischen den beiden Fluggesellschaften vereinbarte Codesharing wurde im Juni 2005 wieder beendet.

Seit 1982 flog TAM mit Flugzeugen des Typs Fokker F-27. Das erste Flugzeug mit Strahltriebwerken, eine Fokker 100, wurde 1986 in Dienst gestellt. Dieses Modell bildete in den 1980er und 1990er Jahren das Rückgrat der Flotte. Bis zu 54 Exemplare hatte TAM im Einsatz und war damit einer der größten Betreiber dieses Modells. Nicht zuletzt aufgrund mehrerer Unfälle mit Flugzeugen dieses Typs, aber vor allem zur Erweiterung der Kapazitäten auf nationalen und internationalen Strecken, beschloss man 2002 die Umstellung auf Flugzeuge von Airbus. Mit A319, A320 und A321 bedient TAM heute nationale und regionale Routen in ganz Südamerika. Die Airbus A330 werden vorwiegend auf den Langstrecken eingesetzt. Zeitweise waren auch Airbus A340 und McDonnell Douglas MD-11 im Einsatz. Aufgrund des großen Bedarfs nach der Pleite von VARIG und im Hinblick auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 kommen auf der Langstrecke zunehmend größere Boeing 777-300ER zum Einsatz, unter anderem nach Frankfurt.

Im Jahre 1993 führte TAM sein Vielfliegerprogramm Fidelidade ein, das erste Brasiliens.[1]

Am 13. Mai 2010 wurde TAM 27. Mitglied der Star Alliance.[5] Am 13. August 2010 wurde bekannt gegeben, dass TAM mit dem Konkurrenten LAN Airlines fusionieren soll.[6] Ende Oktober 2011 hat man sich darauf verständigt, dass die Fusion unter dem gemeinsamen Dach der LATAM Airlines Group stattfinden wird und man stellte zugleich die neue Struktur der Gesellschaft vor. Aus der Fusion wird eines der größten Luftfahrtunternehmen der Welt hervorgehen mit über 280 Flugzeugen, mehr als 115 Zielen und über 50.000 Beschäftigten.[7] Mitte Dezember 2011 stimmten die brasilianischen Behörden dem Zusammenschluss zu, nachdem zuvor bereits Chile grünes Licht gab. Die Fusion wurde schließlich im Juni 2012 abgeschlossen.[8] Nach dem Zusammenschluss mit der LAN entschied sich TAM im März 2013 der Oneworld Alliance, deren Mitglied LAN Airlines seit dem Jahr 2000 ist, am 31. März 2014[9] beizutreten und die Star Alliance zu verlassen.[10]

Seit 2016 tritt die Fluggesellschaft unter dem Namen der Mutter Latam auf.[3]

Flugziele

LATAM Brasil fliegt zahlreiche inländische Ziele an, außerdem bedient sie Ziele in benachbarten Südamerikanischen Ländern sowie in Nordamerika, Asien und Europa. Im deutschsprachigen Raum wird Frankfurt angeflogen.

Flotte

Airbus A320-200 der TAM
Airbus A350-900 der TAM

Mit Stand Juli 2016 besteht die Flotte der LATAM Brasil aus 162 Flugzeugen[11]:

Flugzeugtyp aktiv bestellt[12][13] Anmerkungen Sitzplätze[14]
(First/Business/Eco+/Eco)
Airbus A319-100 26 144 (-/-/-/144)
Airbus A320-200 78 8 mit Sharklets ausgestattet; 1 inaktiv 156 (-/12/-/144)
174 (-/-/-/174)
Airbus A321-200 31 20 mit Sharklets ausgestattet 220 (-/-/-/220)
Airbus A350-900 3 4 erste Auslieferung am 17. Dezember 2015[15], Teil der Bestellung der LATAM Airlines Group[16] 348 (-/30/-/318)
Boeing 767-300ER 14 mit Winglets ausgestattet 221 (-/30/-/191)

205 (-/30/-/175)

Boeing 777-300ER 10 362 (4/56/-/302)

363 (4/45/-/314)

Gesamt 162 4

Zwischenfälle

  • Am 31. Oktober 1996 aktivierte sich bei einer Fokker 100 kurz nach dem Start in São Paulo im rechten Triebwerk selbsttätig die Schubumkehr. Die Maschine stürzte in ein Wohngebäude, alle 96 Personen an Bord und 3 Personen am Boden kamen ums Leben.[17]
  • Am 17. Juli 2007 schoss TAM-Linhas-Aéreas-Flug 3054 auf dem Flughafen São Paulo-Congonhas in São Paulo bei Regen über das Ende der Landebahn hinaus. Der Airbus A320-200 rollte über eine viel befahrene Straße in ein vierstöckiges Gebäude, in welchem sich die Büros der Gepäckabfertigung von TAM Express befinden, wo die Maschine in Flammen aufging. Bei dem Unglück kamen 199 Menschen ums Leben, davon 187 Menschen an Bord (162 Passagiere, 6 Besatzungsmitglieder, 19 Ground-Mitarbeiter der TAM) der Maschine und zwölf am Boden. In den Monaten vor dem Unfall waren bereits Flugzeuge der Gesellschaften Varig, Gol, BRA und Pantanal auf demselben Flughafen über die Landebahn hinaus geschlittert. Eine Sperrung der Landebahn, die als unsicher gilt, war aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen wieder aufgehoben worden.[18]

Trivia

  • TAM betreibt in São Carlos das größte Luftfahrtmuseum Lateinamerikas. Dieses Museum wurde im Juni 2010 nach einer umfangreichen Neugestaltung wiedereröffnet und stellt in seiner Dauerausstellung 96 verschiedene Flugzeuge zur Schau.[1]
  • Für den Jubiläumsflug 35 Jahren São Paulo – Mailand wurde das Bordmagazin mit Hilfe von Facebook Connect für jeden einzelnen Passagier individuell gedruckt.[19]

Siehe auch

Weblinks

Commons: TAM Linhas Aéreas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d staralliance.com - TAM Linhas Aéreas (englisch), abgerufen am 18. Februar 2011
  2. Südamerikas Fluglinien TAM und LAN schliessen Fusion ab. In: Tagesanzeiger. 22. Juni 2012, abgerufen am 20. Dezember 2014.
  3. a b LATAM Airlines Group Annual Report 2015
  4. pabloaerobrasil.net - T A M (Transportes Aéreos Marília) (portugiesisch), abgerufen 14. April 2014
  5. staralliance.com -
  6. flightglobal.com – LAN and TAM to merge
  7. lan.com - LAN und TAM geben die ersten Entscheidungen in der Unternehmensstruktur des LATAM-Konzerns bekannt, 28. Oktober 2011
  8. aero.de - TAM und LAN schließen Fusion zu LATAM Airlines ab, 22. Juni 2012
  9. loyaltylobby.com – TAM Joins Oneworld Alliance On March 31, 2014 (Star Alliance Exit On March 30th) (englisch), abgerufen am 1. Oktober 2013
  10. oneworld.com - LATAM Airlines Group entscheidet sich für oneworld, 7. März 2013
  11. airfleets.net – LATAM Brasil Fleet (englisch), abgerufen am 15. Juli 2016
  12. Airbus - Orders & Deliveries (englisch), abgerufen am 18. Dezember 2015
  13. Boeing - Orders and deliveries (englisch), abgerufen am 16. Dezember 2015
  14. tam.com.br – Fleet (englisch), abgerufen am 16. Dezember 2015
  15. Airbus - TAM Airlines becomes first A350 XWB operator from the Americas, 17. Dezember 2015 (englisch), abgerufen am 18. Dezember 2015
  16. Airbus - First A350 XWB for TAM Airlines makes its maiden flight, 1. Dezember 2015 (englisch), abgerufen am 16. Dezember 2015
  17. Flugunfalldaten und -bericht im Aviation Safety Network (englisch)
  18. Flugunfalldaten und -bericht im Aviation Safety Network (englisch)
  19. aerotelegraph.com - Personalisiertes Bordmagazin für Passagiere abgerufen am 14. Juli 2015