Narsdorf

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Narsdorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Narsdorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 1′ N, 12° 43′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 14729290Koordinaten: 51° 1′ N, 12° 43′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Leipzig
Verwaltungs­gemeinschaft: Geithain
Höhe: 252 m ü. NHN
Einwohner: Ungültiger Metadaten−Schlüssel 14729290 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl: 04657
Vorwahlen: 034346 u. 034341Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: L, BNA, GHA, GRM, MTL, WUR
Gemeindeschlüssel: 14 7 29 290
Gemeindegliederung: 9 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Siedlung 13
04657 Narsdorf
Bürgermeister: Andreas Große[2]
Lage der Gemeinde Narsdorf im Landkreis Leipzig
KarteSachsen-AnhaltThüringenLandkreis MittelsachsenLandkreis NordsachsenLeipzigBennewitzBöhlen (Sachsen)BornaBorsdorfBrandisColditzFrohburgGrimmaGroitzschGroßpösnaKitzscherLossatalMachernMarkkleebergMarkranstädtNeukieritzschNeukieritzschThallwitzTrebsen/MuldeBad LausickOtterwischGeithainBelgershainNaunhofParthensteinElstertrebnitzPegauPegauRegis-BreitingenWurzenZwenkauRötha
Karte

Narsdorf ist eine Gemeinde in der Verwaltungsgemeinschaft Geithain im Landkreis Leipzig, Sachsen, Deutschland.

Ortsgliederung

Zur Gemeinde Narsdorf gehören die Ortsteile:

Geschichte

Der Ortsteil Seifersdorf wurde erstmals im Jahr 1208 als „Sifridesdorp“ in der Geschichte erwähnt. Er stand um 1548 anteilig unter der Gerichtsbarkeit des Rats zu Geithain und der Rittergüter Ossa und Gnandstein. Um 1696 stand der zum Amt Borna gehörige Teil unter der Gerichtsbarkeit des Ritterguts Syhra, der zum Amt Rochlitz gehörige Teil von Seifersdorf zum Rittergut Ossa.[3]

Narsdorf wurde im Jahr 1350 erstmals als „Nordinsdorff“ urkundlich erwähnt. Im 13. Jahrhundert, in der Zeit der Ostkolonisation war es eine Rodungssiedlung. Vermutlich fiel der Ort um 1424 durch die Pest wüst. Im Jahr 1552 wurde Narsdorf als „Nartzdorf“ und im Jahr 1590 als „Narssdorff“ erwähnt. Um 1764 war Narsdorf ein Amtsdorf im Amt Rochlitz.[4]

Dölitzsch wurde im Jahr 1350 als "Delcz" erwähnt. Der Ort gehörte bis 1856 unter die Gerichtsbarkeit des Ritterguts Königsfeld im kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Rochlitz.[5]

Ab 1856 gehörten Narsdorf und Seifersdorf zum Gerichtsamt Geithain und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Borna.[6] Dölitzsch kam 1856 zum Gerichtsamt Rochlitz und 1875 zur Amtshauptmannschaft Rochlitz.[7] Am 1. April 1934 wurde Seifersdorf nach Narsdorf eingemeindet.[8] Bei der zweiten Kreisreform der DDR im Jahr 1952 wurde Narsdorf mit seinem Ortsteil Seifersdorf und Dölitzsch dem Kreis Geithain im Bezirk Leipzig zugeordnet, der 1994 im Landkreis Leipziger Land aufging. Am 1. Juli 1973 wurde Dölitzsch ein Ortsteil von Narsdorf.[9]

Am 1. Oktober 1996 fand die Gemeindegebietsreform statt, nach der sich Narsdorf, Ossa und Rathendorf zu einer Gemeinde zusammenschlossen. Am 1. Januar 2002 schloss sich Narsdorf mit Geithain zu einer Verwaltungsgemeinschaft zusammen.

Eingemeindungen

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Bruchheim[10] 1. Oktober 1948 Eingemeindung nach Ossa
Dölitzsch[10] 1973
Kolka[10] 1. Oktober 1948 Eingemeindung nach Ossa
Niederpickenhain[11] 1. April 1935 Eingemeindung nach Wenigossa
Oberpickenhain[10] 1956 Eingemeindung nach Rathendorf
Ossa[12] 1. Oktober 1996
Rathendorf[12] 1. Oktober 1996
Seifersdorf[11] 1. April 1934
Wenigossa[10] 1. Oktober 1948 Eingemeindung nach Ossa

Politik

Gemeinderatswahl 2014[13]
Wahlbeteiligung: 46,7 %
 %
30
20
10
0
26,2 %
22,0 %
21,5 %
23,3 %
7,0 %
UL
WVR
WVO

Seit der Gemeinderatswahl am 25. Mai 2014 verteilen sich die 12 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

  • Freie Wähler Narsdorf/Dölitzsch (FW): 3 Sitze
  • Nicht mitgliedschaftlich organisierte Wählervereinigung Ossa (WVO): 3 Sitze
  • Unabhängige Liste (UL): 3 Sitze
  • Nicht mitgliedschaftlich organisierte Wählervereinigung Rathendorf (WVR): 3 Sitze

Geographie

Narsdorf liegt in der Landschaft „Kohrener Land“ im Sächsischen Hügelland etwa vier Kilometer südlich von Geithain (Landkreis Leipzig) und etwa sieben Kilometer südwestlich von der großen Kreisstadt Rochlitz (Landkreis Mittelsachsen). Die Gemeinde ist reich an Lehm, dem dominierenden Bodenschatz in der Region, der im Narsdorfer Raum abgebaut und im naheliegenden Dachziegelwerk Braas Obergräfenhain, mit einem zweiten Werk in Narsdorf, zu Dachziegeln der verschiedensten Art verarbeitet wird. Weiterhin gibt es in Narsdorf sowie deren Umgebung zahlreiche Gewässer wie z.B. die Vollhardtsteiche, die Lehmgrube sowie Bäche wie die Katze oder Ratte. Weitere Landschaften sind das Eulaholz, Dölitzschtal, der Dölitzscher Wald, der Eichelteich und das Naturschutzgebiet Hegeteiche, durch welche verschiedene Wander- und Radwege hindurchführen.

Verkehr

Seit 1872 besitzt die Gemeinde eine Bahnstation an der Bahnstrecke Leipzig–Chemnitz (erst Bahnhof, seit 2006 nur noch Haltepunkt), wodurch die Großstädte Leipzig in 30 Minuten und Chemnitz in 20 Minuten jeweils im Stundentakt schnell zu erreichen sind. Weiterhin können in der Stadt Geithain Züge der S-Bahn-Linie 4 der S-Bahn Mitteldeutschland erreicht werden, die direkt in das Leipziger Zentrum führt. Von 1872 bis 1991 bestand zudem Eisenbahnverbindung nach Penig sowie von 1872 bis 1957 und von 1965 bis 2000 auch nach Rochlitz. Ferner wird Narsdorf im ÖPNV durch Buslinien des VMS nach Rochlitz, Lunzenau und Burgstädt und des MDV nach Geithain und Meusdorf (Kohren-Sahlis) bedient.

Durch den Ortsteil Dölitzsch führt die B 175, durch welche man über die Anschlussstelle Rochlitz die 2013 bis Borna fertiggestellte Bundesautobahn A 72 erreicht, die das Gemeindegebiet von Süden nach Norden durchquert. Diese schafft nicht nur eine schnellere Verbindung in die Großstädte Chemnitz und Leipzig, sondern ebenfalls eine bessere Verbindung nach Ostsachsen, in Richtung der sächsischen Landeshauptstadt Dresden und in den Norden und Süden Deutschlands.

Die Ortsteile Narsdorfs sind durch Kreisstraßen und untergeordnete Straßen verbunden. Die B 175 wird am Ostrand des Gemeindegebiets von der Staatsstraße S242 gekreuzt, die die Bundesstraße 173 mit der Bundesstraße 176 verbindet.

Kulturelles

  • Eisfest in Seifersdorf
  • Reiterhoffeste in Seifersdorf
  • Weihnachtsmarkt in Seifersdorf
  • Maibaumsetzen am Feuerwehrhaus (Freiwillige Feuerwehr Narsdorf)
  • Faschingsveranstaltungen in der Mehrzweckhalle (Feuerwehr-Karneval-Klub Narsdorf)
  • Osterfeuer auf dem Sportplatz (Sportverein Narsdorf)
  • Herbsttanz in der Mehrzweckhalle (Sportverein Narsdorf)

Vereinsleben

  • Feuerwehr-Karneval-Klub Narsdorf (FKK)
  • Sportverein Narsdorf (SV)
  • Freiwillige Feuerwehr Narsdorf
  • Freiwillige Feuerwehr Rathendorf
  • Freiwillige Feuerwehr Ossa

Soziale Einrichtungen

Es gibt in Narsdorf eine Grundschule und drei Kindertagesstätten.

Sehenswürdigkeiten

  • Dölitzschtal
  • Wassermühle und Schausägewerk im Ortsteil Ossa
  • Landschaft "Kohrener Land"
  • Lutherkirche im Ortsteil Ossa
  • Kirche im Ortsteil Rathendorf

Töchter und Söhne des Ortes

Weblinks

Commons: Narsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Narsdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2023. (Hilfe dazu).
  2. Informationen über Narsdorf beim Landkreis Leipzig, abgerufen am 3. Dezember 2015
  3. Seifersdorf im Historischen Ortsverzeichnis Sachsen
  4. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 58 f.
  5. Dölitzsch im Historischen Ortsverzeichnis Sachsen
  6. Die Amtshauptmannschaft Borna im Gemeindeverzeichnis 1900
  7. Die Amtshauptmannschaft Rochlitz im Gemeindeverzeichnis 1900
  8. Seifersdorf auf gov.genealogy.net
  9. Dölitzsch auf gov.genealogy.net
  10. a b c d e Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 1. Januar 1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  11. a b Das Sachsenbuch, Kommunal-Verlag Sachsen KG, Dresden, 1943
  12. a b Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Gebietsänderungen
  13. Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2014