Portal:Niederösterreich/Kurzportraits

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Vom 1. Jahrhundert bis etwa 450 n. Chr. befand sich hier die römische Stadt Aelium Cetium, deren Reste im Stadtmuseum bewahrt werden. Über die Zeit danach ist wenig bekannt. Im 8. Jahrhundert wurde die Stadt neu gegründet, blühte in der Barockzeit mit Architekten wie Jakob Prandtauer und Joseph Munggenast auf und nach einer Phase der Industrialisierung ist St. Pölten (57.639 Einwohner, Stand: 1. Jänner 2023) nun Hauptstadt und Sitz der Landesregierung.


Ferrum chalybsque urbis nutrimenta, „Eisen und Stahl ernähren die Stadt“ ist der Wahlspruch der Stadt und zugleich Zeichen für den Wohlstand. Das Bild zeigt das Rothschildschloss am Zusammenfluss von Ybbs und Schwarzbach und dahinter die Stadtpfarrkirche. Auch wenn die eisen- und stahlverarbeitende Industrie für die 11.126 Bewohner (Stand 1. Jänner 2023) an Bedeutung verloren hat, ist Waidhofen an der Ybbs ein wichtiger Industriestandort geblieben.


Die warmen Quellen waren schon zur Römerzeit bekannt. Die älteste befindet sich in einem Stollen unter dem Casino der 26.017 Einwohner zählenden Stadt Baden (Stand 1. Jänner 2023). Heute kommt das Wasser aus vierzehn Quellen, die zu den schwefelhaltigsten Österreichs zählen und im Strandbad und in der Römertherme ihre Wirkung entfalten. Das Bild zeigt den Kurpark Baden mit dem Lanner und Strauß-Denkmal.


Die Kuenringerstadt war bekannt für ihre Bierbrauereien. Einmal gab es 22, heute sind es nur noch zwei. Später sorgte die Textilindustrie für Wohlstand. Das Bild zeit den Rathausplatz von Weitra und die alten Bürgerhäuser. Heute sorgen das Theater-Festival auf Schloss Weitra und die im Museumsbetrieb geführte Schmalspurbahn für Zustrom. Und das Gabrielental längs der Lainsitz lädt die 2601 Einwohner (Stand 1. Jänner 2023) zur Erholung ein.


Mit der Errichtung des Hammerwerks Theresienhütte im Jahr 1846 erlebte die Stadt ihren Aufschwung. 1862 kaufte Alexander von Schoeller dieses Hammerwerk und gründete damit die Schoeller Stahlwerke. Die daraus entstandenen Unternehmen sind heute führend im Bereich der Stahlrohr- und Richtbohrtechnik. Das historische Erbe wird auch im Stahlstadtmuseum bewahrt. Ruhe und Erholung finden die 14.693 Ternitzer (Stand 1. Jänner 2023) im Naturpark Sierningtal-Flatzer Wand.


Die aus dem Lösegeld für Richard Löwenherz gegründete Stadt lag strategisch gegen Ungarn und wurde vom Ungarnkönig Matthias Corvinus 1487 erobert. Er schenkte der Stadt daraufhin den Corvinusbecher. Mit der Militärakademie wurde Wiener Neustadt Garnisonsstadt und später Industrie- und Rüstungsstandort. Das Bild zeigt den historischen Hauptplatz der heute 47.878 Einwohner (Stand 1. Jänner 2023) zählenden Stadt, Sportlern ist die Neustadt auch durch die Arena Nova bekannt.


Auf den Ruinen eines römischen Kastells schuf sich Markgraf Leopold III mit Klosterneuburg eine neue Residenz, die Kaiser Karl VI. im 18. Jahrhundert prunkvoll erweiterte. Die mit 28.107 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) drittgrößte Stadt Niederösterreichs setzt heute auf Handel, Gewerbe, Weinbau und unter anderem mit der Sammlung Essl auf Kultur.


Die Lage am Ausgang der Wachau bewog schon die Rugier, sich hier niederzulassen. Nach dem Aufstieg zum Handelszentrum und der darauffolgenden Industrialisierung ist Krems heute auch Hafenstadt und Standort zahlreicher Schulen und Universitäten. Größte Betriebe der 25.271 Einwohner (Stand 1. Jänner 2023) zählenden Stadt sind die VOEST Alpine Krems Finaltechnik, die Eybl International AG, die Eybl Austria GmbH und die Dynea Austria.


Schalungen, Ladenbau und Papier, darin ist Amstetten führend. Der Ort entwickelte sich relativ spät und wurde erst 1897 zur Stadt erhoben. Durch die günstige Verkehrslage und durch anhaltende Baumaßnahmen verfügt Amstetten heute über eine sehr moderne Infrastruktur. Das Stadtzentrum ist in den letzten Jahrzehnten mehrmals umgestaltet worden, womit die 23.902 Einwohner (Stand 1. Jänner 2023) vom Transitort zum Industrie- und Dientleistungszentrum der Region aufstiegen.


Bei der ersten Wiener Türkenbelagerung 1529 wurden weite Teile der Stadt zerstört und auch bei der zweiten Türkenbelagerung wurde ein Großteil der Bewohner niedergemetzelt. Eine Wiederbelebung erfolgte durch Siedler aus der Steiermark. Die wenigen größeren Betriebe, die sich vor allem wegen der Bahnverbindung im heute 20.630 Einwohner zählenden Mödling (Stand 1. Jänner 2023) angesiedelt hatten, sind nach Wiener Neudorf in das Industriezentrum Niederösterreich Süd abgewandert.


1903 wurde eine k.u.k. Artilleriekadettenschule errichtet, die die heute 19.150 Einwohner zählende Stadt (Stand 1. Jänner 2023) prägen sollte. Denn das nach der Besatzungszeit nutzlose Gebäude wurde zunächst fallweise und dann immer öfter als Flüchtlingslager verwendet. Die Stadt Traiskirchen verlor das Semperit-Reifenwerk, verfügt aber aufgrund der Nähe zu Wien über einen großen Bevölkerungszuwachs.


Bekannt ist die Stadt durch den Flughafen Wien, die größte Erdölraffinerie Österreichs der OMV sowie das Schwechater Bier der Brauerei Schwechat. Schwechat stieg zur Industriestadt auf und hat heute mit 21.166 Einwohner (Stand 1. Jänner 2023) über 18.000 Arbeitsplätze. Andere wichtige Betriebe sind die Vonwiller Mühle, Borealis, Air Liquide, Austrian Airlines, Austro Control und der Sportartikelhersteller Head Tyrolia Mares.


Die größte Stadt des Weinviertels wurde 1012 erstmals urkundlich erwähnt, als der Heilige Koloman, ein nach Jerusalem pilgernder Mönch aus Irland, hier irrtümlich erhängt wurde. Die barocke Stadtpfarrkirche hat den höchsten Kirchturm Niederösterreichs. Mit der Eröffnung der Bahnlinie nach Wien im Jahr 1841 enwickelte sich das 16.974 Einwohner zählende Stockerau (Stand 1. Jänner 2023) zum Gewerbe- und Industrieort und wurde letztlich zur Stadt erhoben. Bekannt sind auch die Stockerauer Festspiele und das Lenautheater (Bild).


Hier empfing der Hunnenkönig Etzel die Witwe Siegfrieds, Kriemhild. Diesem Ereignis wurde auch der Nibelungenbrunnen (Bild links) gewidmet. Die als Blumenstadt oder Rosenstadt bekannte und 16.932 Einwohner (Stand 1. Jänner 2023) zählende Stadt Tulln verdankt ihren Aufstieg der Zuckerfabrik Tulln und anderen Betrieben bzw. Forschungseinrichtungen im Agrarbereich, konnte sich aber auch auf dem Gebiet des Gartenbaus und als Messestadt etablieren.


Der Ort war zugeich eine Furt durch die Donau und erst das Stadtrecht im Jahr 1298 bewirkte formell die Unabhängigkeit vom gegenüberliegenden Klosterneuburg. Der großzügig angelegte Stadtplatz von Korneuburg umschließt in der Mitte eine kleine Häuserinsel. Industrialisierung und Militarisierung prägen die Stadt mit 13.697 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023), auch wenn Kasernen und Leitbetriebe wie die Schiffswerft Korneuburg längst stillgelegt sind.


Nach dem Niedergang der Industrie in den letzten Jahrzehnten und der Neugestaltung des Hauptplatzes hat sich die Stadt von der Industrie- zur Einkaufsstadt gewandelt. Selbst am Areal der ehemaligen Schraubenfabrik Brevillier & Urban entstand zuletzt ein Einkaufszentrum. Die 12.814 Neunkirchner (Stand 1. Jänner 2023) werden von der 1. Wiener Hochquellenwasserleitung mitversorgt.


Die Stadt verfügte nie über nenneswerte Industriezweige, entwickelte sich aber dennoch stetig. Die Erhebung zur Stadt erfolgte 1908. Das Zentrum der Erdäpfelverarbeitung (Chips und Pommes Frittes) behauptet sich heute als Schulstadt, das Gymnasium wurde 1865 und das Erzbischöfliches Seminar 1881 geründet und es gibt auch mehrere Universitätslehrgänge und Fachhochschul-Studiengänge. Hollabrunn verfügt über 12.262 Einwohner (Stand 1. Jänner 2023).


Die Stadt an der Thermenlinie lebte bis ins 19. Jahrhundert im Wesentlichen von der Textilindustrie, wie die Kammgarnspinnerei belegt, und etablierte sich erst langsam als Kurort. 1822 gab es in Vöslau eine erste Badeanlage, seit 1924 nennt man sich Bad Vöslau und 1926 wurde das heute noch bestehende Thermalbad Vöslau eröffnet. Die Erhebung zur Stadt erfolgte 1954. Das aus der Thermalquelle stammende Wasser wird auch als Vöslauer-Mineralwasser in Flaschen abgefüllt, nur die 12.396 Bewohner (Stand 1. Jänner 2023) bekommen das Mineralwasser über die Wasserleitung frei Haus.


An der Mündung des Mistelbaches in die Zaya entwickelte sich die einstige Agrar- und Handelssiedlung zur Stadt. Mit 12.025 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) lebt Mistelbach heute weiterhin von Handel und profitiert durch die Nähe zu Wien. Etabliert hat sich die Stadt auch als Zentrum für Gesundheits- und Medizinberufe mit einer HTL für Gesundheitstechnik und diversen Fach- und Pflegeschulen. Und das Museumszentrum Mistelbach ist ebenso einen Besuch wert.


Die flächenmäßig größte Gemeinde Niederösterreichs ist die von den Kuenringern gegründete Stadt Zwettl. Die Stadt mit 10.702 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) kann auf eine jahrhundertelange Brautradition verweisen, heute gibt es aber nur noch Privatbrauerei Zwettl. Die Firmengruppe AVIA Eigl betreibt in Niederösterreich ein ausgedehntes Tankstellennetz. Etwas abseits liegt das Stift Zwettl der Zisterzienser.


Die an der Westbahn gelegene Stadt mit 9374 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) verbindet die ins Ennstal führende Rudolfsbahn mit der Donauuferbahn. 1903 wurde hier die erste Molkerei Niederösterreichs gegründet und 1906 der niederösterreichische Bauernbund. Ab 1939 stand in St. Valentin das Nibelungenwerk, in dem heute die Steyr-Traktoren hergestellt werden. 1983 erhielt St. Valentin das Stadtrecht.


Im 18. Jahrhundert siedelten sich hier erste metallverarbeitende Betriebe an, am Höhepunkt um 1900 beschäftigte alleine die Berndorfer Metallwarenfabrik ca. 3.500 Mitarbeiter und Berndorf wurde zur Stadt erhoben, weiß das Krupp Stadt Museum zu erzählen. Ein Nachfolgebetrieb ist die heutige Berndorf AG. Die Stadt mit 8956 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) ist auch Ort des Berndorfer Theatersommers.


Markgraf Leopold I. machte die Burg zu seiner Residenz. Später übernahmen Benediktiner die Burg zu Melk und richteten hier eine Schule und eine Bibliothek ein. Sein heutiges Aussehen erhielt das Stift Melk durch Jakob Prandtauer. Mit 5594 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) ist Melk eine kleine, aber voll ausgestattete Bezirksstadt. Unweit von Melk liegt der Wachauring.


Die Stadt zählte zu den bedeutenden und wohlhabenden Städten der Eisenindustrie nördlich der Alpen. 1820 wurde von Andreas Töpper die „erste k.k. privileg. Eisen-, Stahl- und Walzblechfabrik“ errichtet, in der Nachbarschaft waren Fabriken von Franz Wertheim sowie der Fabrik Gaißmayer & Schürhagel. Scheibbs, eine Stadt mit 4237 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) setzt heute aber auch auf Tourismus. Vom Hausberg, dem Blassenstein, hat man eine gute Rundumsicht.


Die ausgedehnten und mehrstöckigen Kelleranlagen unter der Stadt waren Lager für den Wein, den man handelte, womit sich Retz als Wein- und Handelsstadt etablierte. Die Retzer Weintage, ein 10-tägiges Weinfest, und das Retzer Weinlesefest unterstreichen diese Tradition der 4279 Bewohner (Stand 1. Jänner 2023) und auch der Reblaus-Express schließt hier an. Sehenswert sind der alte Stadtkern und die Retzer Windmühle, die einzige vollständig und original erhaltene Windmühle Österreichs.


Ab 1863 wurden dort Soldaten in einem Zeltlager einquartiert, die alsbald die Stadt belebten. Als wenig später in der Region ein Truppenübungsplatz errichtet werden sollte, bewarb sich die heute 8395 Einwohner zählende Stadt Bruck an der Leitha, trat sogleich in Vorverhandlungen mit den Grundeigentümern und im Jahr 1866 wurde das Lager Bruck errichtet. In einem weiteren Schritt wurden auch die dem Stift Heiligenkreuz gehörenden Besitzungen südlich von Kaisersteinbruch erworben.