Schröcken

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Schröcken
Wappen Österreichkarte
Wappen von Schröcken
Schröcken (Österreich)
Schröcken (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Vorarlberg
Politischer Bezirk: Bregenz
Kfz-Kennzeichen: B
Fläche: 23,43 km²
Koordinaten: 47° 15′ N, 10° 6′ OKoordinaten: 47° 15′ 26″ N, 10° 5′ 32″ O
Höhe: 1269 m ü. A.
Einwohner: 213 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 9,1 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6888
Vorwahl: 05519
Gemeindekennziffer: 8 02 34
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Heimboden 2
6888 Schröcken
Website: www.gemeinde-schroecken.at
Politik
Bürgermeister: Stephan Schwarzmann
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2020)
(9 Mitglieder)

Mehrheitswahl

Lage von Schröcken im Bezirk Bregenz
Lage der Gemeinde Schröcken im Bezirk Bregenz (anklickbare Karte)AlberschwendeAndelsbuchAuBezauBildsteinBizauBregenzBuchDamülsDorenEggEichenbergFußachGaißauHardHittisauHöchstHörbranzHohenweilerKennelbachKrumbachLangen bei BregenzLangeneggLauterachLingenauLochauMellauMittelbergMöggersReutheRiefensbergSchnepfauSchoppernauSchröckenSchwarzachSchwarzenbergSibratsgfällSulzbergWarthWolfurtVorarlberg
Lage der Gemeinde Schröcken im Bezirk Bregenz (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Schröcken vor Juppenspitze (2412 m) und Mohnenfluh (2542 m)
Schröcken vor Juppenspitze (2412 m) und Mohnenfluh (2542 m)
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Schröcken ist eine vom Tourismus geprägte Gemeinde im österreichischen Bundesland Vorarlberg mit 213 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023).[1] Die Gemeinde liegt im Bezirk Bregenz am Tannberg und bildet gemeinsam mit der Nachbargemeinde Warth eine bedeutende Skiregion, welche seit 2013 dem Skigebiet Arlberg angeschlossen ist.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Schröcken liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Bregenz südöstlich des Bodensees auf 1269 m Höhe. Geografisch gehört Schröcken aufgrund seiner Lage im hintersten Teil des Tals der Bregenzer Ach zum Bregenzerwald, geschichtlich zum Tannberg, touristisch wird Schröcken aber noch zum Arlberggebiet gezählt.

Ein Ortsteil der Gemeinde Schröcken ist die etwas oberhalb des Ortszentrums gelegene Parzelle Neßlegg. Diese Hochsiedlung liegt am Fuß des Hochtannbergpasses. Von Schröcken im hintersten Bregenzerwald führt die Hochtannbergstraße über Hochkrumbach, einen Ortsteil der Nachbargemeinde Warth, ins Lechtal.

12,4 % des insgesamt 23,43 Quadratkilometer großen Gemeindegebiets sind bewaldet, 39,4 % der Fläche Alpen.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schröcken grenzt an insgesamt fünf andere Vorarlberger Gemeinden. Von diesen liegen drei, nämlich die Gemeinden Schoppernau, Mittelberg und Warth ebenfalls im Bezirk Bregenz und die anderen beiden (Lech und Sonntag) im Bezirk Bludenz.

Schoppernau Mittelberg
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Warth
Sonntag (BZ) Lech (BZ)

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Schröcken
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) −2,1 −2,0 0,6 4,1 9,2 12,2 14,4 13,8 10,4 7,1 1,6 −1,1 5,7
Mittl. Tagesmax. (°C) 2,5 2,8 5,5 9,1 14,4 17,3 19,6 19,1 15,7 12,2 6,1 2,9 10,6
Mittl. Tagesmin. (°C) −5,4 −5,4 −2,7 0,7 5,2 8,0 10,4 10,1 7,1 3,9 −1,3 −4,1 2,3
Niederschlag (mm) 162 156 192 140 179 229 268 256 184 130 157 171 Σ 2224
Luftfeuchtigkeit (%) 60,4 59,1 57,2 52,6 53,2 58,2 57,6 60,2 60,6 60,4 65,5 66,2 59,3
T
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m
p
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u
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2,5
−5,4
2,8
−5,4
5,5
−2,7
9,1
0,7
14,4
5,2
17,3
8,0
19,6
10,4
19,1
10,1
15,7
7,1
12,2
3,9
6,1
−1,3
2,9
−4,1
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Schröcken mit Blick auf die Hohe und Niedere Künzelspitze (Ansichtskarte von 1910)

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet um Schröcken wurde erstmals um 1300 von Walsern besiedelt, kam 1453 an Österreich und war dem Vogteiamt Bregenz unterstellt. Der Ort war bis 1806 dem Gericht Tannberg eingegliedert.

Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Schröcken seit der Gründung 1861. Im Jahre 1863 brannten im Zuge eines großen Dorfbrands die Kirche und umliegende Gebäude zur Gänze ab.

Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Der Ausländeranteil lag Ende 2002 bei 10,5 Prozent. Die Abnahme der Einwohnerzahl von 1991 bis 2011 erfolgte trotz positiver Geburtenbilanz wegen einer stärker negativen Wanderungsbilanz.[2]

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde ursprünglich „Girsboden“ genannt. Der Name „Schröcken“ tauchte erstmals Anfang des 17. Jahrhunderts auf.

Pfarrkirche
Kapelle Mariä Verkündigung

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche Unsere Liebe Frau Mariä Himmelfahrt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1639 wurde in Schröcken die erste Kirche geweiht – Schröcken war bis 1640 Filiale von Lech. Diese Kirche wurde in den Jahren 1726 bis 1732 vergrößert, 1863 durch einen Brand zerstört, 1864 bis 1867 neu erbaut und 1867 geweiht.

Die Pfarrkirche ist von einem ummauerten Friedhof umgeben, besitzt ein neuromanisches Langhaus und im Norden einen Turm mit Spitzhelm. Der Hochaltar trägt einen neuromanischen Baldachinaufbau und Figuren von Fidelis Rudhart (1876).

Das Altarbild „Himmelfahrt Mariens“ stammt von Melchior Paul von Deschwanden (1876).

Kapelle Mariä Verkündigung (in Unterboden)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Kapelle mit ihrem neugotischen Altar wurde 1778 anstelle einer zuvor 1774 abgetragenen Kapelle errichtet und 1779 geweiht.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tourismus und Freizeitwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Ort gab es im Jahr 2003 16 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 141 Beschäftigten und 2 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 97. Im Tourismusjahr 2001/2002 gab es insgesamt 70.292 Übernachtungen.

Schröcken befindet sich am Rand des Skigebietes Ski Arlberg, jedoch ist das Dorfzentrum nur mittels einer Skibusverbindung an das Skigebiet angeschlossen. Die Errichtung einer Dorfbahn wurde 2012 bewilligt, aber aktuell fehlt es an finanziellen Mitteln und Betten in der Gemeinde.[3]

Liste der Anlagen in Schröcken

Name Baujahr System Höhe ü.A.

Talstation [Meter]

Höhe ü.A.

Bergstation [Meter]

Strecken-

länge [Meter]

Beförderungs-

kapazität [Pers./Stunde]

Betrieb

Winter

Betrieb

Sommer

Auenfeldjet

2013 10-MGD 1.719 1.786 2.072 1.490 W 0
Körbliftle

1995 1-SL 1.658 1.680 206 791 W 0
Kuchlbahn

1993 2-CLF 1.649 1.720 307 1.430 W 0
Märchenlandlift

Stricklift 100 500 W 0
Saloberjet

2003 6-CLD/B 1.659 2.044 1.192 3.005 W 0
Skischaukel Falken I

1997 2-CLF 1.678 1.811 1.310 1.435 W 0
Skischaukel Falken II

1997 2-CLF 1.696 1.811 585 1.433 W 0
Sonnencruiser-Auenfeld

2003 4-CLF 1.718 1.992 1.108 1.900 W 0
Sonnenjet-Auenfeld

2003 6-CLD/B 1.651 2.041 1.454 2.900 W 0

Die Abkürzungen in der Spalte „System“ sind unter Luftseilbahn erläutert.

Letzte 2 Spalten:

W = Winterbetrieb / S = Sommerbetrieb; jeweils grün unterlegt

0 = kein Sommerbetrieb, rot hinterlegt

Lawinenfangzäune

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verkehr wird durch den Wälderbus 40 oder 42 zwischen Schoppernau und Warth / Lech am Arlberg bedient. Die abgestufte Bregenzerwald-Bundesstraße 200 ist kurvenreich und (noch) recht eng.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Ort gibt es (Stand: 2020/21) 16 Schüler an einer Volksschule.[4] In Schröcken gibt es zudem einen Kindergarten, welchen momentan 8 Kinder besuchen.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schröcken. Links das Gemeindehaus; im Hintergrund die Höferspitze (2131 m) mit Lawinenverbauungen

Die Gemeindevertretung von Schröcken besteht aus 9 Mitgliedern; bei der Gemeindevertretungswahl 2020 wurde sie nicht über Parteilisten, sondern per Mehrheitswahl gewählt.[5] Bürgermeister der Gemeinde war bis 2023 Herbert Schwarzmann.[6] Ihm folgte Stephan Schwarzmann nach.[7]

Schröcken gehört zum politischen Bezirk Bregenz sowie zum Gerichtsbezirk Bezau.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinde wurde 1965 folgendes Wappen verliehen: In einem von Rot und Silber gespaltenen Schild auf grünem Dreiberg eine grüne Fichte, begleitet von einem silbernen und roten fünfstrahligen Stern.[8]

Die Fichte auf dem Dreiberg ist wie bei den Wappen von Warth und Lech dem Wappen der Rettenberger entnommen, die große Besitzungen im Bregenzerwald hatten.[9]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schröcken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik Austria – Bevölkerung zu Jahresbeginn nach administrativen Gebietseinheiten (Bundesländer, NUTS-Regionen, Bezirke, Gemeinden) 2002 bis 2023 (Gebietsstand 1.1.2023) (ODS)
  2. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Schröcken, Bevölkerungsentwicklung. (PDF) Abgerufen am 24. März 2019.
  3. Dorfbahn steht und fällt mit Betten. In: Vorarlberger Nachrichten | VN.AT. (vn.at [abgerufen am 25. August 2017]).
  4. Schulstatistik 2020/21. Land Vorarlberg, abgerufen am 10. Juli 2022.
  5. Gemeindevertretung 2020. Land Vorarlberg, abgerufen am 1. Januar 2022.
  6. Bürgermeister. Gemeinde Schröcken, abgerufen am 1. Januar 2022 (österreichisches Deutsch).
  7. Stephan Schwarzmann neuer Bürgermeister von Schröcken. In: vorarlberg.orf.at. 21. April 2023, abgerufen am 24. April 2023.
  8. Vorarlberger Gemeindewappenregistratur. (PDF) Vorarlberger Landesarchiv, S. 44, abgerufen am 1. Januar 2022.
  9. Gemeindewappen. Gemeinde Schröcken, abgerufen am 1. Januar 2022 (österreichisches Deutsch).