Sunexpress Deutschland

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Sunexpress Deutschland GmbH
Logo der Sunexpress
SunExpress Deutschland, D-ASXD, Boeing 737-800
IATA-Code: XG
ICAO-Code: SXD
Rufzeichen: SUNRISE
Gründung: 2011
Betrieb eingestellt: 2020
Sitz: Frankfurt am Main, Deutschland Deutschland
Heimatflughafen: Flughafen Frankfurt Main
Unternehmensform: GmbH
Leitung: [1]
Vielfliegerprogramm: SunExpress Bonus
Flottenstärke: 20 (+ 13 Bestellungen)
Ziele: international
Sunexpress Deutschland GmbH hat den Betrieb 2020 eingestellt. Die kursiv gesetzten Angaben beziehen sich auf den letzten Stand vor Einstellung des Betriebes.
Boeing 737-800

Die Sunexpress Deutschland GmbH (Eigenschreibweise SunExpress) war eine deutsche Ferienfluggesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main und Basis Flughafen Frankfurt Main.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gründung und erste Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sunexpress Deutschland wurde als Gesellschaft mit beschränkter Haftung am 8. Juni 2011 als Tochtergesellschaft von Sunexpress gegründet und nahm den Flugbetrieb mit drei Boeing 737-800 auf. Sie wurde gegründet, um mit Hilfe des deutschen AOC von dort aus auch zum Roten Meer fliegen zu können.[3] Diese Strecken wurden am 2. November 2011 erstmals bedient.[4] Im Juli 2013 wurden der Flotte zwei weitere 737-800 hinzugefügt, welche auf dem Flughafen Köln/Bonn stationiert wurden.[5] Im Frühjahr 2012 wurde der Sitz von Kelsterbach in die Gateway Gardens verlegt.[6]

Wings-Konzept[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für das Langstreckenangebot von Eurowings im Wings-Konzept betrieb Sunexpress Deutschland bis zu sieben Airbus A330-200.[7]

Konflikt um Mitbestimmung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim deutschen Ableger von SunExpress gab es lange Zeit keinen Betriebsrat. Die Fluggesellschaft hatte beim Arbeitsgericht Frankfurt am Main im März 2018 eine einstweilige Verfügung beantragt, um zu verhindern, dass ihre Piloten und Flugbegleiter einen eigenen Betriebsrat gründen. Das Frankfurter Arbeitsgericht schloss sich der Sicht von SunExpress an, es fehle eine gesetzliche Grundlage für eine Betriebsratswahl, da der Flugbetrieb nicht dem Betriebsverfassungsgesetz unterliege. Die Wahl eines Betriebsrats sei dort ohne Tarifvertrag nichtig. Auch eine EU-Richtlinie zu Personalvertretungen widerspreche dem nicht.[8]

Für den Flugbetrieb enthält das Betriebsverfassungsgesetz einen Paragrafen 117: „Für im Flugbetrieb beschäftigte Arbeitnehmer von Luftfahrtunternehmen kann durch Tarifvertrag eine Vertretung errichtet werden.“ Einen solchen Tarifvertrag gab es bei Sunexpress Deutschland bis 07.2019 nicht, obwohl die Pilotengewerkschaft Cockpit sowie die Unabhängige Flugbegleiter-Organisation dies lange Zeit forderten.[9]

Abwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 23. Juni 2020 teilte Sunexpress mit, dass der deutsche Betrieb geordnet liquidiert werden soll.[10] Ch-aviation meldet Sunexpress Deutschland seit Juni 2020 als Out-of-Business.[2]

Flugziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sunexpress Deutschland flog von mehreren deutschen Flughäfen überwiegend im Charterverkehr vorrangig in die Urlaubsregionen Türkei, Kanarische Inseln und Rotes Meer.[11]

Flotte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Juni 2020 bestand die Flotte der Sunexpress Deutschland zuletzt aus 13 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 14 Jahren:[12]

Flugzeugtyp Anzahl bestellt Anmerkungen Sitzplätze[13]
(Business/Eco+/Eco)
Airbus A330-200 7 betrieben für Eurowings, alle inaktiv
Boeing 737-800 13 mit Winglets ausgestattet, sechs inaktiv 189 (-/-/189)
Boeing 737 MAX 9 13 Auslieferung seinerzeit unklar wegen des weltweiten Groundings der 737 MAX 189 (-/-/189)
Gesamt 20 13

Sonderbemalungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flugzeugtyp Luftfahrzeugkennzeichen Bemalung Zeitraum Bild
Boeing 737-800 D-ASXO „Impressions of Istanbul April 2014 bis Juni 2020
D-ASXX Eintracht Frankfurt März bis Juni 2020
D-ASXA Der Grinch November 2018 bis April 2019
D-ASXB Die Schlümpfe – Das verlorene Dorf Februar 2017 bis Mai 2018
Eintracht Frankfurt Mai 2018 bis November 2019
D-ASXJ X-Men: Dark Phoenix Mai 2019 bis Februar 2020
D-ASXP el-Guna-Shuttle“ September 2015 bis Januar 2020

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: SunExpress Deutschland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://www.online-handelsregister.de/handelsregisterauszug/he/Frankfurt-am-Main/HRB/90075/SunExpress-Deutschland-GmbH
  2. a b SunExpress Deutschland Airline Name Out of Business. In: ch-aviation.com. Abgerufen am 20. Juli 2020 (englisch).
  3. Sunexpress Deutschland hebt ab. airliners.de, abgerufen am 21. Februar 2012
  4. Sunexpress beginnt mit den Flügen zum Roten Meer und zum Nil. sunexpress.com, abgerufen am 21. Februar 2012
  5. Sun Express stationiert mehr Flugzeuge in Köln/Bonn. airliners.de, abgerufen am 8. Juli 2013
  6. SunExpress zieht in Frankfurt um. claasen.de, abgerufen am 6. April 2015.
  7. „Eurowings“: Neue Konzepte für Wachstum. lufthansagroup.com, 3. Dezember 2014, archiviert vom Original am 16. März 2015; abgerufen am 3. Dezember 2014.
  8. Süddeutsche Zeitung: SunExpress Deutschland verhindert Betriebsratswahl. Abgerufen am 16. Oktober 2022.
  9. Detlef Esslinger: Ungeliebt und teuer. In: Süddeutsche Zeitung, Ressort Politik. Dienstag, 17. April 2018
  10. Neue strategische Ausrichtung der SunExpress: Klarer Fokus auf Türkei-Tourismus. 23. Juni 2020, abgerufen am 24. Juni 2020.
  11. sunexpress.com – Destinationen, abgerufen am 11. April 2017.
  12. SunExpress Germany Fleet Details and History. 20. Juni 2020, abgerufen am 20. Juni 2020 (englisch).
  13. sunexpress.com – Flugzeugflotte, abgerufen am 11. April 2017.