„Paul Celan“ – Versionsunterschied

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* [http://www.evolve-magazin.de/radio/gottes-zerstreute-funken-juedische-mystik-bei-paul-celan/ Radiogespräch] mit Rüdiger Sünner
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== Texte zu Celan ==
== Texte zu Celan ==

Version vom 25. Februar 2017, 13:04 Uhr

Paul Celan im Alter von 18 Jahren (Passfoto, 1938)

Paul Celan [paʊl ˈtselan][1] (* 23. November 1920 in Czernowitz, damals Rumänien, heute Ukraine; † vermutlich 20. April 1970 in Paris) war ein deutschsprachiger Lyriker. Er hieß ursprünglich Paul Antschel, später rumänisiert Ancel, woraus das Anagramm Celan entstand.

Leben

Paul Celan wurde in Czernowitz, der Hauptstadt der Bukowina, damals Nordrumänien, in einer deutschsprachigen jüdischen Familie geboren. Er war der einzige Sohn von Leo Antschel-Teitler (* 1890 in Schipenitz bei Czernowitz) und dessen Ehefrau Friederike (Spitzname: „Fritzi“) geb. Schrager (* 1895 in Sadagora); erste Wohnung in der Wassilkogasse in Czernowitz.[2]

Celan besuchte zunächst die deutsche, dann die hebräische Grundschule, fünf Jahre das rumänische Staatsgymnasium (das frühere k.k. I. Staatsgymnasium Czernowitz) und bis zum Abitur am 3. Juni 1938 das ukrainische Staatsgymnasium. Er begann im selben Jahr ein Medizinstudium in Tours, kehrte aber nach einem Jahr nach Rumänien zurück, um dort Romanistik zu studieren. 1940 wurde die nördliche Bukowina und somit auch Celans Heimatstadt Czernowitz von der Sowjetunion besetzt. Celan konnte sein Studium zunächst fortsetzen. Als jedoch 1941 rumänische und deutsche Truppen Czernowitz besetzten, wurden die Juden in das örtliche Ghetto gezwungen, von wo Celans Eltern im Juni 1942 zunächst zum Steinbruch in Cariera de Piatră und dann in das Zwangsarbeiterlager Michailowka unweit von Hajssyn deportiert wurden. Dort starb sein Vater wenige Monate später an Typhus, seine Mutter wurde von einem SS-Mann erschlagen.[3][4][5] Die Deportation und der Tod seiner Eltern hinterließen tiefe Spuren in Paul Celan. Er litt für den Rest seines Lebens unter dem Gefühl, seine Eltern im Stich gelassen zu haben. In seinen Gedichten sind zahlreiche Verweise auf dieses Trauma der Überlebensschuld zu finden.

Auf Anraten seiner Freundin Ruth Lackner meldete sich Celan im Juli 1942 zum Arbeitsdienst, um der drohenden Deportation zu entgehen. Er wurde daraufhin bis zu dessen Auflösung im Februar 1944 im Arbeitslager Tăbărăști unweit von Buzău festgehalten und musste mit wenigen Unterbrechungen, in denen er ins Ghetto Czernowitz zurückkehrte, Zwangsarbeit im Straßenbau leisten.[4] Nach der Einnahme von Czernowitz durch die Rote Armee im August 1944 kehrte Celan im Dezember 1944 nach Czernowitz zurück und nahm sein Studium wieder auf. 1945 übersiedelte Celan nach Bukarest und studierte dort weiter. Später arbeitete er dort als Übersetzer und Lektor. 1947 floh er über Ungarn nach Wien und siedelte 1948 nach Paris über. Noch im selben Jahr erschien in Wien mit Der Sand aus den Urnen sein erster Gedichtband, dessen gesamte Auflage er jedoch wegen zahlreicher Satzfehler einstampfen ließ.

Im Mai 1948 begegnete Celan in Wien Ingeborg Bachmann, mit der ihn Ende der vierziger und Anfang der fünfziger Jahre ein Liebesverhältnis verband, das im Oktober 1957 bis Mai 1958 in Paris wieder aufgenommen wurde. Diese Beziehung wird durch Celans Tagebücher und den postum veröffentlichten Briefwechsel zwischen Bachmann und Celan bestätigt. Ihre Korrespondenz ist im Deutschen Literaturarchiv (Celan) und in der Österreichischen Nationalbibliothek (Bachmann) archiviert. Der Briefwechsel erschien im August 2008 unter dem Titel Herzzeit im Suhrkamp Verlag. Paul Celans Gedicht Corona und viele weitere aus dem Gedichtband Mohn und Gedächtnis waren an Ingeborg Bachmann gerichtet.[6] In Paris lernte Celan im November 1951 die Künstlerin Gisèle Lestrange kennen, die er ein Jahr später heiratete und die zeitweise künstlerisch mit ihm zusammenarbeitete (z. B. 1965 Radierungen zum Gedichtzyklus Atemkristall). 1952 erschien bei der Deutschen Verlags-Anstalt in Stuttgart sein Gedichtband Mohn und Gedächtnis mit dem vielbeachteten Gedicht Todesfuge, das den Mord an den europäischen Juden durch die Nationalsozialisten thematisiert. 1955 erhielt Celan die Staatsbürgerschaft der Republik Frankreich. 1955 wurde sein Sohn Eric (Anagramm zu „écris!“, frz. für „schreib!“) geboren, nachdem seine Frau Gisèle zwei Jahre zuvor ein Kind verloren hatte.

1960 verstärkten sich die schweren, unbegründeten Plagiatsvorwürfe von Claire Goll, der Witwe des jüdischen Dichters Yvan Goll, dem Celan freundschaftlich verbunden gewesen war und für den er Gedichte übersetzt hatte. Diese Plagiatsanschuldigungen (auch bekannt als „Goll-Affäre“) verfolgten Celan bis an sein Lebensende.

Celan wurde mehrmals in psychiatrische Kliniken eingewiesen, einmal – vom 28. November 1965 bis 11. Juni 1966 – weil er in einem Wahnzustand seine Ehefrau mit einem Messer töten wollte. Im November 1967 entschieden er und seine Frau, getrennt voneinander zu wohnen. Sie blieben aber in Verbindung.

Im Oktober 1969, wenige Monate vor seinem Tod, unternahm Celan seine erste und einzige Reise nach Jerusalem. Er traf unter anderem Gershom Scholem und begegnete im Rahmen von Lesungen alten Freunden aus der Bukowina und israelischen Dichtern wie Jehuda Amichai und David Rokeah. Im Zentrum stand das Wiedersehen mit seiner aus Czernowitz stammenden Jugendfreundin Ilana Shmueli. Getragen von zahlreichen biblischen Anspielungen, verbindet sich in den dabei in der Tradition jüdischer Jerusalemdichtungen entstandenen Gedichten das Werben um Jerusalem mit erotischen Elogen auf seine Geliebte. Zeugnisse dieser Begegnungen sind ihr Briefwechsel, die Erinnerungen Ilana Shmuelis unter dem Titel Sag, dass Jerusalem ist[7] und die Gedichte Celans, die nach seinem Tod in dem Nachlassband Zeitgehöft Aufnahme fanden. Sie gelten als Zeugnisse von „Celans schwieriger Auseinandersetzung mit seinem Judentum“.[8]

Die Umstände und das Datum von Celans Tod sind nicht geklärt. Vermutlich beging er am 20. April 1970 Suizid, indem er sich am Pont Mirabeau in die Seine stürzte. Celans Leichnam wurde am 1. Mai 1970 bei Courbevoie, zehn Kilometer flussabwärts von Paris, aus der Seine geborgen. Er wurde am 12. Mai 1970 auf dem Cimetière parisien de Thiais im Département Val-de-Marne beigesetzt. An diesem Tag starb Nelly Sachs, mit der er freundschaftlich verbunden war.

Zu Ehren des nachdichtenden Übersetzers stiftete der Deutsche Literaturfonds 1988 den Paul-Celan-Preis für ebenfalls herausragende Übersetzerleistungen.

Celan und die Gruppe 47

Einer der ersten öffentlichen Auftritte des damals noch weitgehend unbekannten Paul Celan fand im Mai 1952 auf der Tagung der Gruppe 47 in Niendorf statt. Die Lesung kam auf Vermittlung der Wiener Freunde Ingeborg Bachmann, Milo Dor und Reinhard Federmann zustande, wurde allerdings zu einem Misserfolg. Bereits die briefliche Bitte Milo Dors an Hans Werner Richter, Celan „unbedingt“ einzuladen – „Ich weiss, was Du von seinen Gedichten hältst, aber ich glaube, dass es nur wenige Lyriker gibt, die seine Musikalität und seine Formkraft besitzen“[9] –, ließ im Vorfeld (1951) die ablehnende Haltung des Gründers der Gruppe und überzeugten Realisten Richter erkennen.

Walter Jens erinnerte sich 1976 im Gespräch mit Heinz Ludwig Arnold an Celans Lesung: „Als Celan zum ersten Mal auftrat, da sagte man: ‚Das kann doch kaum jemand hören!‘, er las sehr pathetisch. Wir haben darüber gelacht, ‚Der liest ja wie Goebbels!‘, sagte einer. […] Die Todesfuge war ja ein Reinfall in der Gruppe! Das war eine völlig andere Welt, da kamen die Neorealisten nicht mit.“[10] Hans Weigel fügte hinzu, „daß nachher einige Kollegen höhnisch vor sich her skandierten: ‚Schwarze Milch der Frühe …‘“ und dass Hans Werner Richter der Ansicht gewesen sei, Celan habe „in einem Singsang vorgelesen wie in einer Synagoge“.[11] Celan selbst kommentierte in einem Brief an seine Frau Gisèle: „Jene also, die die Poesie nicht mögen – sie waren in der Mehrzahl – lehnten sich auf.“[12]

Rückblickend gab Toni Richter in ihrer Dokumentation eine Einschätzung der Vorgänge: „Das traurigste Ereignis war die Lesung von Paul Celan, ein Mißverständnis, das an der Art seines Vortrages lag. Ich denke, keiner der Heimkehrer aus dem Kriege in der Gruppe kannte den Namen und das Schicksal von Paul Celan, noch hatten sie von der Tradition der jüdisch-rumänischen Gedicht-Rezitation im rhythmisch hohen Ton gehört. Da war auch die Stilfrage ‚Littérature pure‘ oder ‚engagée‘ müßig. Celan fragte in den Raum, ob denn Rimbaud hier unbekannt sei, auch dieser löste Verse in musikalische Schwingungen auf.“[13] Immerhin wurde bei der Lesung der Cheflektor der Deutschen Verlags-Anstalt auf Celan aufmerksam, die im Dezember Mohn und Gedächtnis publizierte.[14] Ernst Schnabel veranstaltete nach der Tagung eine Lesung im NWDR. Trotz späterer Einladungen nahm Celan an keinem Treffen der Gruppe 47 mehr teil.

Aussprache des Namens

Gegenüber Ernst Schnabel (NDR) gab Celan die Ausspracheanweisung, „daß ich meinen Namen nicht französisch ausspreche, sondern t s e l a n, also ohne Nasallaut am Ende und mit Betonung auf der ersten Silbe.“[15] Laut Brigitta Eisenreich, die Celan 1952 in Paris kennenlernte, sei die Betonung „irgendwann auf die zweite Silbe verrutscht“. Sie empfehle, die von Celan selbst verwendete Betonung auf der ersten Silbe „wieder heimisch zu machen“.[16]

Auf Rumänisch wird der Name wie Tschelan (analog zu Antschel) ausgesprochen.

Nachlass

Celans Nachlass liegt im Deutschen Literaturarchiv Marbach. Teile davon sind im Literaturmuseum der Moderne in Marbach in der Dauerausstellung zu sehen, insbesondere das Typoskript der Todesfuge.

Celans weltliterarische Bedeutung

Gedenktafel in Czernowitz (2011)

Im Überblick des Celan-Handbuches zur internationalen Celan-Rezeption[17] wird Celan ähnlich wie Goethe, Hölderlin oder Kafka als einer der „wohl am intensivsten wahrgenommenen Dichter deutschsprachiger Weltliteratur“ bezeichnet. Nach Wolfgang Emmerich[18] steht er zusammen mit wenigen Autoren wie Primo Levi, Nelly Sachs oder Imre Kertész „seit nunmehr 50 Jahren international herausragend für die Möglichkeit von Dichtung im »Angesicht der Shoah«“.[19] Das gelte sowohl für seine Lyrik als auch für seine Poetik. Seine „weltliterarisch fast einzigartige Wirkung“ bestehe darin, dass er in einer „durch die Greuel des Massenmordes ,hindurchgegangenen‘ Sprache schreibe“, ohne „je der Illusion anzuhängen, »über« Auschwitz und die Millionen von Opfern mit den Mitteln des Abbildrealismus schreiben zu können“.

Auszeichnungen

Werke

  • Der Sand aus den Urnen, Wien 1948 (enthält den deutschsprachigen Erstdruck der Todesfuge), im Herbst 1948 auf Celans Wunsch wegen zahlreicher Druckfehler und der unpassenden Illustrationen von Edgar Jené makuliert
  • Mohn und Gedächtnis, Stuttgart 1952; 2000 mit einem Nachwort von Joachim Seng, ISBN 3-421-05223-9
  • Von Schwelle zu Schwelle, 1955
  • Sprachgitter, 1959
  • Der Meridian, 1961 (Rede anlässlich der Verleihung des Georg-Büchner-Preises 1960)
  • Die Niemandsrose, 1963
  • Atemwende, 1967
  • Fadensonnen, 1968
  • Lichtzwang, 1970
  • Schneepart (Nachlass), 1971
  • Zeitgehöft (Nachlass), 1976
  • Gesammelte Werke in fünf Bänden, hg. von Beda Allemann, Frankfurt a. M. (Suhrkamp) 1983
  • Das Frühwerk, hg. von Barbara Wiedemann, Supplementband 1 zu den Gesammelten Werken, Frankfurt a. M. 1989
  • Eingedunkelt und Gedichte aus dem Umkreis von Eingedunkelt. Hrsg. von Bertrand Badiou und Jean-Claude Rambach (Nachlass), Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-518-40374-5
  • Die Gedichte aus dem Nachlass, hg. von Bertrand Badiou, Supplementband 2 zu den Gesammelten Werken, Frankfurt a.M. 1997
  • Werke in sieben Bänden, (Taschenbuchnachdruck der Gesammelten Werke mit Supplementbänden), Frankfurt am Main (Suhrkamp) 2000
  • Die Gedichte – Kommentierte Gesamtausgabe in einem Band, hrsg. und kommentiert von Barbara Wiedemann, Frankfurt am Main (Suhrkamp) 2003, ISBN 3-518-41390-2; TB-Ausg.: 2005, ISBN 3-518-45665-2
  • Paul Celan: „Mikrolithen sinds, Steinchen“. Die Prosa aus dem Nachlaß. Kritische Ausgabe, hrsg. und kommentiert von Barbara Wiedemann und Bertrand Badiou, Frankfurt/ Main 2005. ISBN 3-518-41706-1

Aribert Reimann vertonte viele von Celans Gedichten.

Übersetzungen

Celans Geburtshaus in Czernowitz. Mit seiner Familie lebte er hier 13 Jahre auf engstem Raum im Untergeschoss am rückwärtigen Garten (heute ein asphaltierter Hof) (2011)
Celans Grab in Thiais (2008)
Deutschsprachiges Celan-Gedicht in Leiden (2008)

Alphabetische Liste der von Celan übertragenen Autoren

Briefe und Briefwechsel

  • Paul Celan – Nelly Sachs. Briefwechsel. Hg. Barbara Wiedemann, Frankfurt 1993
  • Paul Celan – Franz Wurm. Briefwechsel. Hg. Barbara Wiedemann in Verbindung mit Franz Wurm, Frankfurt 1995
  • Paul Celan an Gisela Dischner. Briefe aus den Jahren 1965 bis 1970. Hg. Jens Runkehl und Torsten Siever, Privatverlag, Hannover 1996
  • Paul Celan – Erich Einhorn: „Einhorn: du weißt um die Steine ...“ Briefwechsel, Berlin 1999
  • Paul Celan – Gisèle Celan-Lestrange. Briefwechsel. Mit einer Auswahl von Briefen Paul Celans an seinen Sohn Eric. Aus dem Französischen von Eugen Helmlé, hrsg. und kommentiert von Bertrand Badiou in Verbindung mit Eric Celan, Anmerkungen übersetzt und für die deutsche Ausgabe eingerichtet von Barbara Wiedemann. Erster Band: Die Briefe. Zweiter Band: Kommentar, Frankfurt/Main 2001
  • Paul Celan – Hanne und Hermann Lenz. Briefwechsel. Hrsg. von Barbara Wiedemann in Verbindung mit Hanne Lenz, Frankfurt/Main 2001
  • Paul Celan: „Du mußt versuchen, auch den Schweigenden zu hören.“ Briefe an Diet Kloos-Barendregt. Handschrift – Edition – Kommentar, Hg. Paul Sars unter Mitwirkung von Laurent Sprooten, Frankfurt 2002
  • Paul Celan – Rudolf Hirsch. Briefwechsel. Hg. Joachim Seng, Frankfurt 2004. ISBN 3-518-41644-8.
  • Paul Celan – Ilana Shmueli. Briefwechsel. Hg. Ilana Shmueli und Thomas Sparr, Frankfurt 2004. ISBN 3-518-41596-4.
  • Paul Celan – Peter Szondi. Briefwechsel. Mit Briefen von Gisèle Celan-Lestrange an Peter Szondi und Auszügen aus dem Briefwechsel zwischen Peter Szondi und Jean und Mayotte Bollack, hrsg. von Christoph König. Frankfurt/Main 2005, ISBN 3-518-41714-2.
  • Ingeborg Bachmann – Paul Celan: Herzzeit. Briefwechsel. Hg. Bertrand Badiou, Hans Höller, Andrea Stoll, Barbara Wiedemann. Suhrkamp, Frankfurt 2008, ISBN 978-3-518-42033-1.
  • Paul Celan, Klaus Demus, Nani Demus: Briefwechsel. Zusätzlich: Auswahl aus dem Briefwechsel zwischen Gisèle Celan-Lestrange und Klaus & Nani Demus. Hg. Joachim Seng. Mit Bildteil. Frankfurt, Suhrkamp 2009. ISBN 978-3-518-42122-2.[22]
  • Paul Celan – Gustav Chomed: „Ich brauche Deine Briefe.“ Der Briefwechsel. Hg. Barbara Wiedemann und Jürgen Köchel. Suhrkamp, Berlin 2010, ISBN 978-3-518-42086-7
  • Amy-Diana Colin, Edith Silbermann (Hg.): Paul Celan – Edith Silbermann. Zeugnisse einer Freundschaft. Gedichte, Briefwechsel, Erinnerungen. Mit CD-ROM. Wilhelm Fink, München 2010. ISBN 978-3-7705-4842-2.[23]
  • Paul Celan. Briefwechsel mit den rheinischen Freunden: Heinrich Böll, Paul Schallück, Rolf Schroers. Hrsg. von Barbara Wiedemann. Suhrkamp, Berlin 2011. ISBN 978-3-518-42257-1.
  • Paul Celan – Gisela Dischner: Wie aus weiter Ferne zu Dir. Briefwechsel. In Verbindung mit Gisela Dischner herausgegeben und kommentiert von Barbara Wiedemann. Suhrkamp, Berlin 2012, ISBN 978-3-518-42338-7.
  • Paul Celan – René Char: Correspondance (1954–1968); Correspondance René Char - Gisèle Celan-Lestrange (1969–1977). Edition établie, présentée et annotée par Bertrand Badiou. Gallimard, Paris 2015.

Literatur

Filme

  • Gegenlichter. Suche nach Paul Celan. Dokumentarfilm, Österreich, 70 Min., 2011, Buch und Regie: Katarina Mihm, Produktion: e&a Film, Inhaltsangabe von e&a Film.
  • Im Süden meiner Seele. Spielfilm, BR Deutschland, Rumänien, 1988/89, 88 Min., Buch und Regie: Frieder Schuller, Produktion: Transsilvania Film GmbH (München), Romania Film, Inhaltsangabe von Filmdienst, u.a. mit Gudrun Landgrebe, Michael Goldberg, über Paul Celans Flucht aus Rumänien.
  • Celan übersetzte den Hintergrundkommentar des Dokumentarfilms Nacht und Nebel, (OT: Nuit et Brouillard), Frankreich, 1955, Regie: Alain Resnais. Diese Dokumentation deutscher Vernichtungslager zählt zu einer der frühsten und wichtigsten ihres Genres.
  • Paul Celan - Gottes zerstreute Funken - Jüdische Mystik, 2017, Dokumentarfilm, Buch, Kamera, Regie, Schnitt: Rüdiger Sünner, DVD

Siehe auch

Commons: Paul Celan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Texte zu Celan

Einzelnachweise

  1. Siehe Kommentar 22 in: Paul Celan, Bertrand Badiou: Briefwechsel. Zweiter Band: Kommentar, Frankfurt 2001, S. 71
  2. Quelle: Israel Chalfen: Paul Celan. Eine Biographie seiner Jugend. Frankfurt a. M. 1979, Insel-Verlag
  3. Marion Tauschwitz: Selma Merbaum – Ich habe keine Zeit gehabt zuende zu schreiben: Biografie und Gedichte. zu Klampen Verlag, Springe 2014, ISBN 978-3-86674-404-2.
  4. a b Heinrich Stiehler: Schwarze Flocken. In: Die Zeit. 27. Oktober 1995, abgerufen am 23. Mai 2016.
  5. John Felstiner: Paul Celan. Eine Biographie. C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-61131-5, S. 165.
  6. Quelle: Christine Koschel in Ingeborg Bachmann – Paul Celan. Poetische Korrespondenzen, Suhrkamp, Frankfurt 1997
  7. Ilana Shmueli: Sag, dass Jerusalem ist. Über Paul Celan, Oktober 1969 – April 1970. Edition Isele, Eggingen 2000
  8. Shmueli, nach: Celan-Handbuch, a.a.O., S. 243
  9. Zitiert nach Celan-Handbuch, S. 19
  10. Heinz Ludwig Arnold: Die Gruppe 47. Rowohlt, Reinbek 2004, ISBN 3-499-50667-X, S. 76
  11. Felstiner: Paul Celan. Eine Biographie, S. 98.
  12. Arnold: Die Gruppe 47, S. 77
  13. Toni Richter: Die Gruppe 47 in Bildern und Texten, Kiepenheuer &Witsch, Köln 1997, ISBN 3-462-02630-5, S. 49.
  14. Paul Celan: Todesfuge. Mit einem Kommentar von Theo Buck. 2. Auflage. Rimbaud, Aachen 2002. ISBN 3-89086-795-2, S. 85.
  15. An Ernst Schnabel, 23. Februar 1964, zitiert nach dem Katalog Axel Gellhaus (Hrsg.): „Fremde Nähe“. Celan als Übersetzer. Deutsche Schillergesellschaft, Marbach am Neckar 1997, S. 431.
  16. Clementine Skorpil: Widerspruch zu Adorno. Nach langem Schweigen erzählt die einstige Freundin Paul Celans, Brigitte Eisenreich, über ihre Zeit mit dem Schriftsteller. In: Der Standard vom 24. Dezember 2010, Beilage Album, S. A 11
  17. Markus May, Peter Goßens und Jürgen Lehmann (Hg.): Celan-Handbuch. Leben, Werk, Wirkung. Zweite, aktualisierte und erweiterte Auflage, J. B. Metzler, Stuttgart 2012, Kapitel VII, 1.1–1.7, S. 374–396.
  18. Wolfgang Emmerich: Lyrik im Angesicht der Shoah. In: Celan-Handbuch. Leben, Werk, Wirkung. Zweite, aktualisierte und erweiterte Auflage, S. 399.
  19. Das Zitat greift den Titel einer Veröffentlichung von Amir Eshel auf: Zeit der Zäsur. Jüdische Dichter im Angesicht der Shoah. Winter, Heidelberg 1999.
  20. kulturkreis.eu: 1953-1989 Förderpreise, Ehrengaben (abgerufen am 1. April 2015)
  21. Vgl. Jean-Marie Winkler: Le dialogue des poétiques. Paul Celan, enseignant et traducteur. In: Études Germaniques 55:3 (2000)
  22. In Zwischenwelt. Literatur, Widerstand, Exil, Zeitschrift der Theodor Kramer Gesellschaft, Graz, 26. Jg., H. 3/4 (Dez. 2009), ISSN 1606-4321 gibt es zwei recht unterschiedliche Rezensionen dieser Edition. Der Kulturhistoriker Hermann Schreiber meint in „Ungleiche Freunde“, S. 75 f., dass Celan seit den Claire Gollschen Manipulationen (die sogenannte Goll-Affäre) den Wert jeder Beziehung zu ihm nur noch an der Einstellung zu dieser Polemik gemessen habe. „In dem Augenblick, da er nur noch Feinde um sich sah, brachen schwere psychische Störungen bei ihm aus.“ Claire Goll habe sogar den Tod seiner beiden Eltern zum Anlass einer Aggression gegen Celan genommen. „Beide, Paul wie Klaus, wußten nicht, welch unheilbare Wunde im Herzen der Claire Goll die Ursache für ihren abgrundtiefen Hass war [...]: Goll hatte ihren Yvan, als er 1950 in Paris starb, längst verloren! Die Jahre 1931–1940 in seinem Leben hatten einer anderen Frau gehört und ebenso seine herrlichsten Dichtungen, Les Chansons Malaises.“ Als Claire Goll die Liebe ihres Mannes zu dieser Paula Ludwig entdeckte, beschloss sie, den Nachlass ihres Mannes gründlich zu verfälschen, da sie nicht wagte, ihn zu vernichten. Der Weg dazu war der Auftrag an Celan zur Übersetzung der Lieder. Schreiber führt die Einzelheiten um diese Übersetzung an, aus der Goll, die allein das Insiderwissen um die Lieder hatte, dann die Plagiatsvorwürfe ableitete. In der Folge wurden viele männliche Freunde Celans verunsichert, auch K. Demus; nur Ingeborg Bachmann agierte resolut gegen Goll. Im Übrigen meint Schreiber, dass ein Großteil der Briefe hätte gekürzt oder zusammengefasst werden sollen. In der zweiten Rezension (S. 76 f.) mit dem Titel „Atemlos“ beurteilt Richard Wall die Rolle von K. Demus deutlich gnädiger. Wall betont die enge Verbindung zwischen den beiden Männern und sieht die Ursache für die mehrjährige Pause bei Celans Briefen an Demus sowie ihre ganze Entfremdung eher bei Celan: „das Mißtrauen ist [...] übermächtig geworden und vergiftet auch die(se) Beziehung“. Demus' Rat an Celan, sich psychiatrisch behandeln zu lassen, findet er im Gegensatz zu Schreiber richtig.
  23. Mit Erkennungspfiff, in: FAZ vom 25. Mai 2011, Seite 28
  24. Über Celan, Lichtzwang, in Auswahl
  25. Kurzer Auszug und didaktische Fragestellung zu Jean Firges' „Vom Osten gestreut, einzubringen im Westen“, siehe Weblinks
  26. Siehe dsb. 1999, 2001, 2010, 2011 sowie seinen Namensartikel mit dem Forschungsschwerpunkt Celan
  27. Erinnerungen mit Briefen und Dokumenten einer langjährigen Geliebten Celans