Automobil-Weltmeisterschaft 1968

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Automobil-Weltmeisterschaft 1968

Weltmeister
Fahrer: Vereinigtes Konigreich Graham Hill
Konstrukteur: Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford-Cosworth
Saisondaten
Anzahl Rennen: 12
< Saison 1967

Saison 1969 >

Die Automobil-Weltmeisterschaft 1968 war die 19. Saison der Automobil-Weltmeisterschaft, die heutzutage als Formel-1-Weltmeisterschaft bezeichnet wird. In zwölf Rennen vom 1. Januar 1968 bis zum 3. November 1968 wurden die Fahrerweltmeisterschaft und der Internationale Pokal der Formel-1-Konstrukteure ausgetragen.

Den FIA-Ehrentitel Großer Preis von Europa trug 1968 der Große Preis von Deutschland.

Die Punkte wurden wie bisher im Modus 9-6-4-3-2-1 vergeben. Es galt ein Hubraumlimit von 3 Liter (mit Kompressor 1,5 l, aber alle Teilnehmer fuhren Saugmotoren), das Mindestgewicht betrug 500 kg. Die Reifen lieferten Firestone, Goodyear und Dunlop, alle Fabrikate sowohl im Trockenen als auch bei Nässe mit Mäanderprofil. Im Chassisbau waren durchweg Leichtmetall-Monocoques im Einsatz, lediglich die Autos des Brabham-Rennstalls hatten noch Gitterrohrrahmen. Auffälligste Änderung im Erscheinungsbild der Wagen waren Flügel, die zunächst an der Hinterachse montiert wurden, um den Anpressdruck zu erhöhen. Die weitere Entwicklung der Aerodynamik prägte das Aussehen der Monopostos über den ganzen weiteren Verlauf der Rennserie.

Mit Jim Clark, Mike Spence, Ludovico Scarfiotti und Jo Schlesser verloren vier bekannte Piloten in diesem Jahr ihr Leben auf der Rennstrecke.

Graham Hill gewann zum zweiten Mal die Fahrerweltmeisterschaft. Lotus wurde zum dritten Mal Konstrukteursweltmeister.

Rennberichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Großer Preis von Südafrika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Fahrer Team Zeit
1 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jim Clark Lotus-Ford-Cosworth 1:53:56,6
2 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Graham Hill Lotus-Ford-Cosworth + 25,3 Sek.
3 OsterreichÖsterreich Jochen Rindt Brabham-Repco + 30,4 Sek.
4 Neuseeland Chris Amon Ferrari + 2 Runden
5 Neuseeland Denis Hulme Brabham-B.R.M. + 2 Runden
6 FrankreichFrankreich Jean-Pierre Beltoise Matra-Ford-Cosworth + 3 Runden
PP Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jim Clark Lotus-Ford-Cosworth 1:21,6 Min.
SR Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jim Clark Lotus-Ford-Cosworth 1:23,7 Min.

Der Große Preis von Südafrika auf dem Kyalami Grand Prix Circuit fand am 1. Januar 1968 statt und ging über eine Distanz von 80 Runden à 4,094 km, was einer Gesamtdistanz von 327,520 km entspricht.

Nach Pole-Position gewann Jim Clark in Kyalami mit einem Start-Ziel-Sieg und schnellster Runde. Mit jetzt 25 Siegen war er zu diesem Zeitpunkt der erfolgreichste Fahrer in der Formel 1 vor Juan Manuel Fangio mit 24 Siegen. Dieser Sieg war allerdings auch sein letzter. Am 7. April verunglückte Clark bei einem Formel-2-Rennen auf dem Hockenheimring tödlich. Graham Hill, der den Start verpatzt hatte, konnte sich noch auf den zweiten Rang vorkämpfen. Die Lotus-Wagen traten bei diesem Start letztmals im gewohnten Grün-Gelb an. Ab dem nächsten Rennen waren sie in den Farben des neuen Sponsors Gold-Leaf lackiert.

Jackie Stewart, der als einziger mit Clark mithalten konnte, fiel in der 44. Runde aus.

Jean-Pierre Beltoise erreichte mit einem Formel-2-Matra noch die Punkteränge.

Großer Preis von Spanien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Fahrer Team Zeit
1 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Graham Hill Lotus-Ford-Cosworth 2:15:20,1
2 Neuseeland Denis Hulme McLaren-Ford-Cosworth + 15,9 Sek.
3 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brian Redman Cooper-B.R.M. + 1 Runde
4 ItalienItalien Ludovico Scarfiotti Cooper-B.R.M. + 1 Runde
5 FrankreichFrankreich Jean-Pierre Beltoise Matra-Ford-Cosworth + 9 Runden
nc Neuseeland Bruce McLaren McLaren-Ford-Cosworth DNF
PP Neuseeland Chris Amon Ferrari 1:27,9 Min.
SR FrankreichFrankreich Jean-Pierre Beltoise Matra-Ford-Cosworth 1:28,3 Min.

Der Große Preis von Spanien auf dem Circuito Permanente del Jarama fand am 12. Mai 1968 statt und ging über eine Distanz von 90 Runden à 3,404 km, was einer Gesamtdistanz von 306,360 km entspricht.

Mike Spence sollte den tödlich verunglückten Jim Clark in Spanien ersetzen, doch Spence verunglückte am 7. Mai in Indianapolis ebenfalls tödlich. So trat Lotus nur mit einem Fahrzeug für Graham Hill an, der im Training nicht überzeugen konnte. Die Pole holte Chris Amon. Am Start ging zunächst Rodriguez in Führung, wurde in der 12. Runde aber von Beltoise abgelöst, bis dieser einen Boxenstopp einlegen musste. Dann lag Chris Amon in Führung und sah schon wie der sichere Sieger aus, als in der 57. Runde seine Benzinpumpe ausfiel. So gelangte Hill in Führung, der vorher schon McLaren, Surtees und Hulme überholt hatte, und erzielte nach den insbesondere für Lotus tragischen Geschehnissen einen Sieg, der die Überlegenheit des Teams für die kommende Saison unterstreichen sollte.

Großer Preis von Monaco[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Fahrer Team Zeit
1 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Graham Hill Lotus-Ford-Cosworth 2:00:32,3
2 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard Attwood B.R.M. + 2,2 Sek.
3 Belgien Lucien Bianchi Cooper-B.R.M. + 4 Runden
4 ItalienItalien Ludovico Scarfiotti Cooper-B.R.M. + 4 Runden
5 Neuseeland Denis Hulme McLaren-Ford-Cosworth + 4 Runden
nc Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Surtees Honda DNF
PP Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Graham Hill Lotus-Ford-Cosworth 1:28,2 Min.
SR Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard Attwood B.R.M. 1:28,1 Min.

Der Große Preis von Monaco auf dem Circuit de Monaco fand am 26. Mai 1968 statt und ging über eine Distanz von 90 Runden à 3,145 km, was einer Gesamtdistanz von 251,600 km entspricht.

Johnny Servoz-Gavin hatte sich für die erste Startreihe qualifiziert und übernahm nach dem Start die Führung. Er touchierte aber mit dem Hinterrad eine Leitplanke und verlor kurz darauf die Halbachse, sodass er schon in der dritten Runde aufgeben musste. So kam Graham Hill zu seinem ungefährdeten vierten Sieg in Monaco vor Richard Attwood im B.R.M. und Lucien Bianchi im Cooper, die beide von den zahlreichen Ausfällen profitierten. Insgesamt erreichten nur 5 von 16 Startern das Ziel.

Großer Preis von Belgien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Fahrer Team Zeit
1 Neuseeland Bruce McLaren McLaren-Ford-Cosworth 1:40:02,1
2 Mexiko 1934 Pedro Rodríguez B.R.M. + 12,1 Sek.
3 Belgien Jacky Ickx Ferrari + 39,96 Sek.
4 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie Stewart Matra-Ford-Cosworth + 1 Runde
5 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie Oliver Lotus-Ford-Cosworth + 2 Runden
6 Belgien Lucien Bianchi Cooper-B.R.M. + 2 Runden
PP Neuseeland Chris Amon Ferrari 3:28,6 Min.
SR Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Surtees Honda 3:30,5 Min.

Der Große Preis von Belgien auf dem Circuit de Spa-Francorchamps fand am 9. Juni 1968 statt und ging über eine Distanz von 28 Runden à 14,100 km, was einer Gesamtdistanz von 394,800 km entspricht.

Im Vorfeld des Rennens war der Cooper-Fahrer Scarfiotti bei einem Bergrennen am Rossfeld nahe Berchtesgaden tödlich verunglückt. Der andere Cooper-Pilot, Brian Redman, verunglückte im Rennen schwer und musste für mehr als ein Jahr pausieren.

Es war das erste Rennen in der Geschichte der Formel 1, in dem einzelne Wagen mit freistehenden Heckflügeln probiert wurden.

Der von der Pole-Position gestartete Chris Amon führte nach der ersten Runde, wurde aber dann von John Surtees überholt. Surtees führte bis zur 10. Runde, als seine Radaufhängung brach, wodurch der schlecht gestartete Stewart die Führung übernahm. Ihm ging jedoch in der letzten Runde der Treibstoff aus. So kam Bruce McLaren zu seinem ersten Sieg im eigenen Wagen. Im Ziel wusste er gar nicht, dass er gewonnen hatte.

Großer Preis der Niederlande[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Fahrer Team Zeit
1 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie Stewart Matra-Ford-Cosworth 2:46:11,260
2 FrankreichFrankreich Jean-Pierre Beltoise Matra + 1:33,930 Min.
3 Mexiko 1934 Pedro Rodríguez B.R.M. + 1 Runde
4 Belgien Jacky Ickx Ferrari + 2 Runden
5 Schweiz Silvio Moser Brabham-Repco + 3 Runden
6 Neuseeland Chris Amon Ferrari + 5 Runden
PP Neuseeland Chris Amon Ferrari 1:23,54 Min.
SR FrankreichFrankreich Jean-Pierre Beltoise Matra 1:45,91 Min.

Der Große Preis der Niederlande auf dem Circuit Park Zandvoort fand am 23. Juni 1968 statt und ging über eine Distanz von 90 Runden à 4,193 km, was einer Gesamtdistanz von 377,370 km entspricht.

Das Rennen wurde bei Regen gefahren. Zu dieser Zeit boten Goodyear, Firestone und Dunlop Reifen für die Formel 1 an. Die Regenreifen von Dunlop erwiesen sich als überlegen, wurden allerdings nur von den französischen Matras gefahren. Das Rennen entwickelte sich daher zu einer einseitigen Angelegenheit. Jackie Stewart, obwohl von einem Unfall mit Handverletzung noch nicht vollständig genesen, fuhr einen nie gefährdeten Sieg heraus. Sein Markengefährte Jean-Pierre Beltoise wurde Zweiter, obwohl er sich einmal drehte und einen Boxenstopp wegen eines klemmenden Gasschiebers einlegen musste. Diese beiden überrundeten das ganze Feld. Respekt verdienten auch die Punkte von Silvio Moser auf einem privaten Charles-Vögele-Brabham.

Großer Preis von Frankreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Fahrer Team Zeit
1 Belgien Jacky Ickx Ferrari 2:25:40,9
2 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Surtees Honda + 1:58,6 Min.
3 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie Stewart Matra-Ford-Cosworth + 1 Runde
4 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vic Elford Cooper-B.R.M. + 2 Runden
5 Neuseeland Denis Hulme McLaren-Ford-Cosworth + 2 Runden
6 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Piers Courage B.R.M. + 3 Runden
PP OsterreichÖsterreich Jochen Rindt Brabham-Repco 1:56,1 Min.
SR Mexiko Pedro Rodríguez B.R.M. 2:11,5 Min.

Der Große Preis von Frankreich auf der Rennstrecke Rouen-les-Essarts fand am 7. Juli 1968 statt und ging über eine Distanz von 60 Runden à 6,542 km, was einer Gesamtdistanz von 392,520 km entspricht.

Das Rennen wurde von einem tödlichen Unfall überschattet. In der zweiten Runde kam Jo Schlesser bei einem Feuerunfall ums Leben. Auf regennasser Bahn rutschte sein neuer und unerprobter Honda RA302 in einer schnellen Bergabkurve von der Strecke, prallte gegen eine Böschung und überschlug sich. Das auslaufende Benzin entzündete sich sofort, das aus einer Magnesiumlegierung bestehende Chassis gab dem Feuer zusätzliche Nahrung und Schlesser erlitt im Cockpit tödliche Brandverletzungen.

Jacky Ickx gewann auf Ferrari sein erstes Formel-1-Rennen.

Großer Preis von Großbritannien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Fahrer Team Zeit
1 Schweiz Joseph Siffert Lotus-Ford-Cosworth 2:01:20,3
2 Neuseeland Chris Amon Ferrari + 4,4 Sek.
3 Belgien Jacky Ickx Ferrari + 1 Runde
4 Neuseeland Denis Hulme McLaren-Ford-Cosworth + 1 Runde
5 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Surtees Honda + 2 Runden
6 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie Stewart Matra-Ford-Cosworth + 2 Runden
PP Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Graham Hill Lotus-Ford-Cosworth 1:28,9 Min.
SR Schweiz Joseph Siffert Lotus-Ford-Cosworth 1:28,9 Min.

Der Große Preis von Großbritannien auf dem Brands Hatch Circuit fand am 20. Juli 1968 statt und ging über eine Distanz von 80 Runden à 4,265 km, was einer Gesamtdistanz von 341,200 km entspricht.

Das Rennen stand von Beginn an unter der Dominanz der Lotus-Rennwagen. Zunächst führte Jackie Oliver das Feld an, dann Graham Hill. Hill schied jedoch nach 27 Runden mit Aufhängungsschaden aus. Danach führte wieder Oliver. Doch sollte ihm ein Grand-Prix-Sieg nicht gelingen, denn in der 44. Runde streikte sein Getriebe. So gelangte Joseph Siffert im Rob-Walker-Lotus in Führung, die er bis zum Schluss gegen einen hart kämpfenden Chris Amon verteidigen konnte. Damit gewann er sein erstes von insgesamt zwei Formel-1-Rennen.

Großer Preis von Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Fahrer Team Zeit
1 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie Stewart Matra-Ford-Cosworth 2:19:03,2
2 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Graham Hill Lotus-Ford-Cosworth + 4:03,2 Min.
3 OsterreichÖsterreich Jochen Rindt Brabham-Repco + 4:09,4 Min.
4 Belgien Jacky Ickx Ferrari + 5:55,2 Min.
5 AustralienAustralien Jack Brabham Brabham-Repco + 6:21,1 Min.
6 Mexiko 1934 Pedro Rodríguez B.R.M. + 6:25,0 Min.
PP Belgien Jacky Ickx Ferrari 9:04,0 Min.
SR Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie Stewart Matra-Ford-Cosworth 9:36,0 Min.

Der Große Preis von Deutschland auf dem Nürburgring fand am 4. August 1968 statt und ging über eine Distanz von 14 Runden à 22,835 km, was einer Gesamtdistanz von 319,690 km entspricht. Das Rennen trug auch den FIA-Ehrentitel Großer Preis von Europa.

Starker Regen und Nebel mit Sichtweiten zeitweise unter 50 Metern behinderten die Teilnehmer auf dem Nürburgring so erheblich, dass die Durchführung des Rennens ernsthaft gefährdet war. Rahmenrennen wurden abgesagt. Unter diesen Bedingungen fuhr Jackie Stewart eines seiner größten Rennen und gewann mit über 4 Minuten Vorsprung vor Graham Hill. Bemerkenswert ist, dass trotz der widrigen äußeren Umstände 14 von 21 Fahrzeugen das Ziel erreichten, so viele wie nie in diesem Jahr. Technisch war die Einführung eines während der Fahrt verstellbaren Heckflügels an Beltoises Matra bemerkenswert.

Großer Preis von Italien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Fahrer Team Zeit
1 Neuseeland Denis Hulme McLaren-Ford-Cosworth 1:40:14,8
2 FrankreichFrankreich Johnny Servoz-Gavin Matra-Ford-Cosworth + 1:28,4 Min.
3 Belgien Jacky Ickx Ferrari + 1:28,6 Min.
4 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Piers Courage B.R.M. + 1 Runde
5 FrankreichFrankreich Jean-Pierre Beltoise Matra + 2 Runden
6 SchwedenSchweden Joakim Bonnier McLaren-B.R.M. + 4 Runden
PP Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Surtees Honda 1:26,07 Min.
SR Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie Oliver Lotus-Ford-Cosworth 1:26,50 Min.

Der Große Preis von Italien auf dem Autodromo Nazionale di Monza fand am 8. September 1968 statt und ging über eine Distanz von 68 Runden à 5,750 km, was einer Gesamtdistanz von 391,000 km entspricht.

Wie fast immer in Monza zu jener Zeit ergab sich auch 1968 ein äußerst spannendes Rennen, in dem McLaren, Surtees, Stewart, Siffert und schließlich Hulme die Führung innehatten. Amon und Surtees wurden in der 9. Runde in einen gefährlichen Unfall verwickelt, den beide unverletzt überstanden. Nachdem in der Spitzengruppe alle bis auf Hulme mit technischen Problemen aus- oder zurückgefallen waren, siegte er mit fast einer ganzen Runde Vorsprung. Den Kampf um den zweiten Platz entschied Johnny Servoz-Gavin auf den letzten Metern gegen Jacky Ickx für sich. Es war seine beste Platzierung in einem Grand Prix.

Großer Preis von Kanada[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Fahrer Team Zeit
1 Neuseeland Denis Hulme McLaren-Ford-Cosworth 2:27:11,2
2 Neuseeland Bruce McLaren McLaren-Ford-Cosworth + 1 Runde
3 Mexiko Pedro Rodríguez B.R.M. + 2 Runden
4 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Graham Hill Lotus-Ford-Cosworth + 4 Runden
5 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vic Elford Cooper-B.R.M. + 4 Runden
6 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie Stewart Matra-Ford-Cosworth + 7 Runden
PP OsterreichÖsterreich Jochen Rindt Brabham-Repco 1:33,8 Min.
SR Schweiz Joseph Siffert Lotus-Ford-Cosworth 1:35,1 Min.

Der Große Preis von Kanada auf dem Circuit Mont-Tremblant fand am 22. September 1968 statt und ging über eine Distanz von 90 Runden à 4,265 km, was einer Gesamtdistanz von 383,850 km entspricht.

Im Training verunglückte Jacky Ickx, brach sich ein Bein und schied im Kampf um die Weltmeisterschaft aus. Das Rennen dominierte zunächst sein Markenkollege Chris Amon im Ferrari, der aber in der 72. von 90 Runden mit Getriebeschaden ausschied. Damit verlor er zum zweiten Mal in dieser Saison einen fast sicher geglaubten Sieg. Durch seinen Ausfall kam Denis Hulme in Führung und gewann seinen zweiten Grand Prix in Folge. Damit zog er in der Fahrerwertung mit dem bis dahin führenden Graham Hill gleich, der im Rennen den vierten Platz belegte.

Großer Preis der USA[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Fahrer Team Zeit
1 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie Stewart Matra-Ford-Cosworth 1:59:20,290
2 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Graham Hill Lotus-Ford-Cosworth + 24,680 Sek.
3 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Surtees Honda + 1 Runde
4 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dan Gurney McLaren-Ford-Cosworth + 1 Runde
5 Schweiz Joseph Siffert Lotus-Ford-Cosworth + 3 Runden
6 Neuseeland Bruce McLaren McLaren-Ford-Cosworth + 5 Runden
PP Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mario Andretti Lotus-Ford-Cosworth 1:04,20 Min.
SR Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie Stewart Matra-Ford-Cosworth 1:05,22 Min.

Der Große Preis der USA auf der Rennstrecke Watkins Glen International fand am 6. Oktober 1968 statt und ging über eine Distanz von 108 Runden à 3,701 km, was einer Gesamtdistanz von 399,708 km entspricht.

Die Pole-Position sicherte sich der Amerikaner Mario Andretti, der im Lotus seinen ersten Grand Prix bestritt. Auf den Ausgang des Rennens hatte er aber keinen Einfluss. Jackie Stewart fuhr seinen Matra sicher zum Sieg vor Graham Hill und John Surtees. Damit hatten vor dem letzten Lauf noch drei Fahrer die Chance Weltmeister zu werden: Hill, Stewart und Hulme.

Großer Preis von Mexiko[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Fahrer Team Zeit
1 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Graham Hill Lotus-Ford-Cosworth 1:56:43,950
2 Neuseeland Bruce McLaren McLaren-Ford-Cosworth + 1:19,320 Min.
3 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie Oliver Lotus-Ford-Cosworth + 1:40,650 Min.
4 Mexiko Pedro Rodríguez B.R.M. + 1:41,090 Min.
5 SchwedenSchweden Joakim Bonnier Honda + 1 Runde
6 Schweiz Joseph Siffert Lotus-Ford-Cosworth + 1 Runde
PP Schweiz Joseph Siffert Lotus-Ford-Cosworth 1:45,22 Min.
SR Schweiz Joseph Siffert Lotus-Ford-Cosworth 1:44,23 Min.

Der Große Preis von Mexiko auf der Rennstrecke Magdalena Mixhuca fand am 3. November 1968 statt und ging über eine Distanz von 65 Runden à 5,000 km, was einer Gesamtdistanz von 325,000 km entspricht.

Von den drei Titelanwärtern schied Hulme in der 10. Runde durch einen Unfall aus, Stewart brachte seinen Matra wegen Motorproblemen nur als Siebter ins Ziel. So gewann Graham Hill durch einen Sieg seine zweite Fahrer- und Lotus die dritte Konstrukteursmeisterschaft. Hill übernahm zunächst die Führung, bis er in der 22. Runde von Joseph Siffert verdrängt wurde, der die Position jedoch durch einen Boxenstopp wieder verlor; Siffert wurde Sechster.

Weltmeisterschaftswertungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Fahrerweltmeisterschaft 1968 galten folgende Regeln der Punkteverteilung:

Platz 1 9 Punkte
Platz 2 6 Punkte
Platz 3 4 Punkte
Platz 4 3 Punkte
Platz 5 2 Punkte
Platz 6 1 Punkt
  • Die jeweils besten fünf Ergebnisse der ersten sechs und der zweiten sechs Rennen zählten zur Meisterschaft.
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Lotus 2 0001000 0001000 DNF 9 DNF DNF 2 DNF 4 2 0001000 48
02 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Frankreich Matra DNF 4 0001000 3 6 0001000 DNF 6 0001000 7 36
03 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren 5 2 5 DNF DNF 5 4 7 0001000 0001000 DNF DNF 33
04 Belgien Jacky Ickx Italien Ferrari DNF DNF 3 4 0001000 3 4 3 DNS DNF 27
05 Neuseeland Bruce McLaren Vereinigtes Konigreich McLaren DNF DNF 0001000 DNF 8 7 13 DNF 2 6 2 22
06 Mexiko Pedro Rodriguez Vereinigtes Konigreich B.R.M. DNF DNF DNF 2 3 DNC DNF 6 DNF 3 DNF 4 18
07 Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich Cooper 7 12
Vereinigtes Konigreich Lotus DNF DNF DNF DNF 11 0001000 DNF DNF DNF 5 6
08 Vereinigtes Konigreich John Surtees Japan Honda 8 DNF DNF DNF DNF 2 5 DNF DNF DNF 3 DNF 12
09 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Frankreich Matra 6 5 DNF 7 2 9 DNF DNF 5 DNF DNF DNF 11
10 Neuseeland Chris Amon Italien Ferrari 4 DNF DNF 6 10 2 DNF DNF DNF DNF DNF 10
11 Vereinigtes Konigreich Jim Clark Vereinigtes Konigreich Lotus 0001000 9
12 Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Brabham 3 DNF DNF DNF DNF DNF DNF 3 DNF DNF DNF DNF 8
13 Vereinigtes Konigreich Richard Attwood Vereinigtes Konigreich B.R.M. 2 DNF 7 7 DNF 14 6
14 Frankreich Johnny Servoz-Gavin Frankreich Matra DNF 2 DNF DNF 6
Vereinigtes Konigreich Cooper DNF
15 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver Vereinigtes Konigreich Lotus DNF 5 DNC DNS DNF 11 DNF DNF DNS 3 6
16 Italien Ludovico Scarfiotti Vereinigtes Konigreich Cooper DNF 4 4 6
17 Belgien Lucien Bianchi Vereinigtes Konigreich Cooper 3 6 DNF DNF DNC DNF DNF 5
18 Vereinigtes Konigreich Vic Elford Vereinigtes Konigreich Cooper 4 DNF DNF DNF 5 DNF 8 5
19 Vereinigtes Konigreich Brian Redman Vereinigtes Konigreich Cooper DNF 3 DNF 4
20 Vereinigtes Konigreich Piers Courage Vereinigtes Konigreich B.R.M. DNF DNF DNF DNF 6 8 8 4 DNF DNF DNF 4
21 Vereinigte Staaten Dan Gurney Vereinigte Staaten Eagle DNF DNF DNF 9 DNF 3
Vereinigtes Konigreich Brabham DNF
Vereinigtes Konigreich McLaren DNF 4 DNF
22 Schweden Joakim Bonnier Vereinigtes Konigreich Cooper DNF 3
Vereinigtes Konigreich McLaren DNQ DNF 8 DNF 6 DNS DNF
Japan Honda 5
23 Schweiz Silvio Moser Vereinigtes Konigreich Brabham DNQ 5 DNC DNQ 2
24 Australien Jack Brabham Vereinigtes Konigreich Brabham DNF DNS DNF DNF DNF DNF DNF 5 DNF DNF DNF DNF 2
25 Rhodesien 1965 John Love Vereinigtes Konigreich Brabham 9 0
26 Frankreich Henri Pescarolo Frankreich Matra DNF DNS 9 0
27 Deutschland Hubert Hahne Vereinigtes Konigreich Lola 10 0
28 Deutschland Kurt Ahrens Vereinigtes Konigreich Brabham 12 0
Sudafrika 1961 Jackie Pretorius Vereinigtes Konigreich Brabham DNC 0
Vereinigtes Konigreich David Hobbs Japan Honda DNF 0
Vereinigtes Konigreich Derek Bell Italien Ferrari DNF DNF 0
Rhodesien 1965 Sam Tingle Sudafrika 1961 LDS DNF 0
Sudafrika 1961 Basil van Rooyen Vereinigtes Konigreich Cooper DNF 0
Italien Andrea de Adamich Italien Ferrari DNF 0
Vereinigtes Konigreich Mike Spence Vereinigtes Konigreich B.R.M. DNF 0
Sudafrika 1961 Dave Charlton Vereinigtes Konigreich Brabham DNF 0
Frankreich Jo Schlesser Japan Honda DNF 0
Vereinigtes Konigreich Robin Widdows Vereinigtes Konigreich Cooper DNF 0
Kanada Bill Brack Vereinigtes Konigreich Lotus DNF 0
Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus DNS DNF 0
Vereinigte Staaten Bobby Unser Vereinigtes Konigreich B.R.M. DNS DNF 0
Mexiko Moises Solana Vereinigtes Konigreich Lotus DNF 0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die jeweils besten fünf Ergebnisse der ersten sechs und der zweiten sechs Rennen zählten zur Meisterschaft.
  • Es zählte nur das jeweils beste Ergebnis eines Konstrukteurs
Pos. Konstrukteur Fahrer Punkte
01. Vereinigtes Konigreich Lotus-Cosworth DFV Vereinigtes Konigreich Graham Hill 0009000 0009000 6 3 6 0009000 62
Vereinigtes Konigreich Jim Clark 0009000
Schweiz Joseph Siffert 0009000
Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver 2
02. Vereinigtes Konigreich McLaren-Cosworth DFV Neuseeland Denis Hulme 6 2 2 3 0009000 0009000 49
Neuseeland Bruce McLaren 0009000 6
Vereinigte Staaten Dan Gurney 3
03. Frankreich Matra-Cosworth DFV Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart 3 0009000 4 1 0009000 1 0009000 45
Frankreich Johnny Servoz-Gavin 6
Frankreich Jean-Pierre Beltoise 1 2
04. Italien Ferrari Belgien Jacky Ickx 4 3 0009000 3 4 32
Neuseeland Chris Amon 3 6
05. Vereinigtes Konigreich B.R.M. Mexiko Pedro Rodriguez 6 4 1 4 3 28
Vereinigtes Konigreich Richard Attwood 6
Vereinigtes Konigreich Piers Courage 1 3
06. Japan Honda Vereinigtes Konigreich John Surtees 6 2 4 14
Schweden Joakim Bonnier 2
07. Vereinigtes Konigreich Cooper-B.R.M. Belgien Lucien Bianchi 4 1 14
Vereinigtes Konigreich Vic Elford 3 2
Vereinigtes Konigreich Brian Redman 4
08. Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco Osterreich Jochen Rindt 4 4 10
Schweiz Silvio Moser 2
09. Frankreich Matra Frankreich Jean-Pierre Beltoise 6 2 8
10. Vereinigtes Konigreich McLaren-B.R.M. Neuseeland Denis Hulme 2 3
Schweden Joakim Bonnier 1

Änderungen im Lauf der Saison[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zu Beginn der Saison überwiegend in Länderfarben (Italien=rot, Frankreich=blau usw.) gestalteten Verkleidungen wurden zunehmend durch Sponsorenfarben ersetzt. Eine Vorreiterrolle nahm Lotus ein, deren Typ 49 rot lackiert wurde (statt british racing green) und für die Zigarettenmarke John Player Gold Leaf warb. Dieser Wagen war auch der erste, der mit einem spoilerförmigen Heckflügel in Monaco antrat.[1]

Bei der Weiterentwicklung der Flügel gab es viele Zwischenformen: kleine, fast wirkungslose Blechteile an Front und Heck,[2] und auch heute befremdlich hoch und filigran wirkende Bauteile, deren Druck direkt auf die Radaufhängung geleitet wurde.[3] Die spätere Entwicklung verbot diese Bauweise und begrenzte die Abmessungen der aerodynamischen Hilfsmittel.

Kurzmeldungen Formel 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jim Clark feierte beim Großen Preis von Südafrika seinen 25. und letzten GP-Sieg. Am 7. April 1968 verunglückte Jim Clark beim ersten EM-Lauf der Europa-Trophäe für Formel-2-Wagen in Hockenheim tödlich.
  • Am 7. Mai kam Mike Spence beim Training zum 500-Meilen-Rennen von Indianapolis ums Leben.
  • Ludovico Scarfiotti starb beim Alpenbergpreis Rossfeld.
  • Am 7. Juli beim Großen Preis von Frankreich kam Jo Schlesser mit einem Honda ums Leben.
  • Auf dem Nürburgring gewann Jackie Stewart beim Grand Prix von Deutschland ein denkwürdiges Rennen bei Nebel und Sichtweiten unter 50 Metern.
  • Ab dem Großen Preis von Monaco wurden die ersten Formel-1-Boliden mit Flügeln ausgestattet.
  • Die Startaufstellung wurde im Laufe der Saison geändert: im Großen Preis von Kanada im System 3-2-3, ab dem Großen Preis der USA wie heute in Zweierreihen.
  • Vereinzelt wurde das Feld mit Formel-2-Autos aufgefüllt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Automobil-Weltmeisterschaft 1968 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. motorsport-magazin.com
  2. motorsport-magazin.com
  3. motorsport-magazin.com