Bünz

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Renaturierter Abschnitt der Bünz in der Nähe von Dottikon

Die Bünz ist ein 30 Kilometer langer Fluss im Schweizer Kanton Aargau. Sie fliesst durch das Freiamt und mündet im Aareknie bei Möriken-Wildegg in die Aare.

Die Quelle befindet sich oberhalb von Beinwil (Freiamt) am Lindenberg, auf einer Höhe von ca. 800 Metern. Der Bach fällt bis Muri sehr rasch auf etwa 460 Meter hinab. Von hier an ist das Gefälle äusserst gering.

Durch das schwache Gefälle mäandrierte der Bach früher sehr stark und das Gebiet nördlich von Wohlen war ein grosser Sumpf. In den 1920er Jahren wurde die Bünz zwischen Muri und Othmarsingen begradigt und kanalisiert. Dadurch wurden die früher häufig vorkommenden Überschwemmungen unterbunden. Der Sumpf wurde trocken gelegt und für die Landwirtschaft nutzbar gemacht.

Die Begradigung und das Fehlen von Abwasseraufbereitungsanlagen in den zunehmend industrialisierten Gemeinden führten zu einem Absterben von vielen Tierarten. Dies trug auch dazu bei, dass die Bünz als der schmutzigste Bach des Kantons Aargau galt.

Auf dem Gemeindegebiet von Möriken-Wildegg, kurz vor der Mündung in die Aare, wurde die Bünz bei den Korrektionen zwar nicht begradigt, jedoch wurde auch hier der Bachlauf mit Verbauungen an Ort und Stelle befestigt, so dass keine Dynamik mehr stattfinden konnte. Dies änderte sich aber schlagartig mit dem Jahrhunderthochwasser vom Mai 1999: Innerhalb von Stunden erodierte der Bach sämtliche Ufer und schuf sich ein komplett neues Bett. Aus dem ehemaligen Landwirtschaftsgebiet entstand eine dynamische Auenlandschaft mit grossen, frisch geschaffenen Kiesflächen, welche von Pioniervegetation besiedelt wurde. Die entstandene Bünzaue Möriken wurde im Jahr 2000 vom Bundesamt für Umwelt als Auengebiet von nationaler Bedeutung anerkannt.

Seit 2001 sind an verschiedenen Stellen Massnahmen zur Renaturierung getroffen worden. Der Wasserlauf wurde nicht verändert, allerdings entfernte man Verbauungen und fügte Hindernisse wie Steinbarrieren, Baumstrünke oder Kies hinzu. Auch wurde die Breite des Bachbetts bei Hochwasserstand erhöht. Diese Massnahmen sollen die Fliessgeschwindigkeit vermindern, den Hochwasserschutz verbessern und die Wiederansiedelung der vertriebenen Wasserlebewesen ermöglichen. Durch die Sanierung der Kläranlagen der Region hat sich die Wasserqualität in den vergangenen Jahren verbessert und die Population von Fischen und Kleinlebewesen stieg an. So sind zahlreiche Bachforellen in früher stark belasteten Gebieten zu beobachten.

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