Bad Elster

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Wappen Deutschlandkarte
Bad Elster
Deutschlandkarte, Position der Stadt Bad Elster hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 17′ N, 12° 14′ OKoordinaten: 50° 17′ N, 12° 14′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Vogtlandkreis
Höhe: 546 m ü. NHN
Fläche: 23,42 km2
Einwohner: 3953 (31. Dez. 2007)[1]Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 169 Einwohner je km2
Postleitzahl: 08645
Vorwahl: 037437
Gemeindeschlüssel: 14 5 23 040Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Adresse der
Stadtverwaltung:
Kirchplatz 1
08645 Bad Elster
Website: www.badelster.de
Bürgermeister: Christoph Flämig
Kurhaus
König-Albert-Bad
evang.luth. Kirche
Halbmeilensäule von 1724 am Kirchberg
Briefmarke der DDR mit der Aufschrift: "Elster Bad der Werktätigen", Fünfjahrplan 1953, Werktätige vor Kurhaus Elster

Bad Elster ist ein Kurort im sächsischen Vogtlandkreis. Die Stadt ist eines der ältesten Moorheilbäder Deutschlands und liegt im Dreiländereck zwischen Tschechien, Bayern und Sachsen in der Nähe von Plauen und Hof. Sie gehört der grenzüberschreitenden Mikroregion Freunde im Herzen Europas an.

Der im oberen Tal der Weißen Elster liegende Ort ist von höheren waldreichen Bergen umgeben, die vor extremen Temperaturschwankungen schützen.


Geschichte

Elster bis zum Ende des 18. Jahrhunderts

Die Reste einer etwa zwei km nordwestlich des Ortes Elster gelegenen Ringwallanlage (das sog. Alte Schloss), die vermutlich aus der Zeit um 1100 stammt, zeigen, dass schon lange vor der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes im Jahre 1324 hier Menschen siedelten.

1412 wird ein Rittergut erwähnt, das durch Kauf an die Familie von Zedtwitz kommt und bis zum Jahr 1800 im Besitz dieses Adelsgeschlechts bleibt.

1533 wurde in Adorf und der Filialkirche Elster die Reformation eingeführt und 1540 der erste evangelische Pfarrer in Elster ordiniert.

Die heilende Wirkung der im Tal der Elster entspringenden Quelle (damals als Säuerling bezeichnet, die heutige Moritzquelle) wurde schon früh erkannt. Georg Leisner, damaliger Plauener Stadtphysikus und Leibarzt des damaligen Landesherrn Herzogs Moritz von Sachsen-Zeitz schreibt 1669, dass „seit undenklichen Zeiten“ nicht nur die Bewohner von Elster dieses Wasser benutzen, sondern dass die Leute sogar aus Adorf kommen und es nach Hause tragen. Auch sei es von ihm „bey vielen unterschiedlichen Patienten mit Nuzen ... gebrauchet worden“.

Berühmtester Gast des Ortes war Johann Wolfgang von Goethe, der im Jahr 1795 nach Elster kam und in seinem Werk Hermann und Dorothea die Elsteraner Quelle erwähnt.

(Bad) Elster im 19. und 20. Jahrhundert

Erst 1851 wird Elster eine selbstständige Pfarrei. 1892 kann die neugotische St. Trinitatiskirche eingeweiht werden. Die alte St. Peter und Paul Kirche wird abgerissen.

Elster wurde 1848 zum Königlich-Sächsischen Staatsbad erhoben, womit auch die Zahl der Badegäste schnell anstieg. 1848: 129; 1850: 378, 1860: 1.750, 1870: 2450, 1890: 5870, 1900: 8900, 1990: 15.600.

Seit 1875 trägt der Ort den Namen Bad Elster und hat seit 1935 die Stadtrechte. 1880 wurde das Bademuseum Bad Elster als erstes Museum der Stadt und des Vogtlands eröffnet.

Gedenkstätte

Ortsteile

Ortsteile von Bad Elster sind Sohl und Mühlhausen.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1964 31. Dezember):

Politik

Stadtrat

In der Legislaturperiode 2004-09 wird der Bürgermeister von den Freien Wählern gestellt. Die Sitzverteilung im Stadtrat ist folgende:

  • Freie Wähler: 6 Sitze (einschließlich Bürgermeister)
  • CDU: 3 Sitze
  • Linkspartei: 1 Sitz
  • Liste PDS: 1 Sitz
  • FDP: 2 Sitze
  • SPD: 1 Sitz

Wappen

"In Gold eine natürliche Elster auf drei grünen Hügeln; aus dem mittleren bricht eine silberne Quelle hervor, deren Wasser sich im Schildfluss sammelt."

Sehenswürdigkeiten

Die wichtigsten Gebäude Bad Elsters entstanden gegen Ende des 19. Jahrhunderts.

  • Das Königliche Kurhaus Bad Elster ist ein wichtiges architektonisches Beispiel der Neo-Renaissance vor der Jahrhundertwende und bis heute ein eindrucksvolles Zeugnis für die Wertigkeit des Staatsbades, seine internationale Bedeutung und seine Akzeptanz unter den Badegästen Ende des 19. Jahrhunderts.
  • Albert Bad
  • Das König Albert Theater, früher als Kurtheater bezeichnet, wurde 1914 in Betrieb genommen und in den vergangenen Jahren umfassend renoviert. Das Theater steht unter der Schirmherrschaft von Alexander Prinz von Sachsen. Aufgrund des herausragenden, ganzjährigen Spielplanes ist das König Albert Theater Bad Elster heute zur bedeutendsten Veranstaltungsstätte der Region avanciert, welche dem Kulturleben des Vogtlandes sowie der Euregio Egrensis entscheidende Impulse verleiht.
  • Das NaturTheater in Bad Elster ist in einem Waldstück gelegen und gilt als das älteste Naturtheater Sachsens. Im Jahr 2007 wurde es an heutige Open-Air Erfordernisse angepasst und festlich wiedereröffnet. Seitdem gibt es jährlich von Mai bis September ein hochwertiges Programm aus Oper, Operette, Schauspiel, Konzerten, Kino und Folklore.
  • Die 1892 geweihte evangelisch-lutherische St.-Trinitatis-Kirche in neugotischem Stil besitzt im Innern noch einige Kunstgegenstände aus der Vorgängerkirche, so z.B. zwei gotische Figuren der Apostel Petrus und Paulus (ca. 1490).
  • Das ehemalige Luxushotel Wettiner Hof ist heute denkmalsgeschützt und wartet immer noch auf eine Renovation.
  • Außerdem gibt es noch eine Reihe von Kleindenkmälern, wie z.B. die Postmeilensäule von 1724 und das Schillerdenkmal.

Wirtschaft und Verkehr

Haupterwerbszweig für Bad Elster ist der Tourismus, vor allem für Rehabilitationskuren in insgesamt sieben Kliniken. Im Jahr 2005 gab es im Ort 35 Beherbergungsstätten, die insgesamt 2400 Betten anboten. Bei knapp 40 000 Übernachtungsgästen wurden im Lauf dieses Jahres rund 540 000 Übernachtungen gezählt.

Der Ort liegt nahe der Bundesstraße B 92, allerdings ohne dem Durchgangsverkehr ausgesetzt zu sein.

Zwei Grenzübergänge nach Tschechien stehen zur Verfügung. Am 30. Juni 2008 wurde der neu ausgebaute Straßenübergang nach Rossbach-Pfannenstiel (Hranice-Krásnany) von Fussgänger auf Fahrzeuge bis 3,5 t aufgestuft. Am 1. September 2008 wird nach Sanierung der Fahrbahn der Übergang nach -Doubrava (Asch-Grün) für Pkw freigegeben [2].

Der Bahnhof von Bad Elster an der Bahnstrecke Plauen–Eger liegt etwa 2,5 km vom Hauptort entfernt am Rande des Ortsteils Mühlhausen und wird im 2-Stunden-Takt von Zügen der Vogtlandbahn angefahren.

Bildung und Forschung

Bad Elster besitzt eine Grund- und eine Mittelschule. Die private medizinische Berufsfachschule Bad Elster, die zu den größten Deutschlands gehört, bildet z.B. zum Masseur und medizinischen Bademeister, Ergotherapeuten, Medizinischen Dokumentationsassistenten oder Physiotherapeuten aus.

Eine in Bad Elster beheimatete Abteilung des Umweltbundesamts befasst sich mit den Fachgebieten Trink- und Badebeckenwasserhygiene, Wasseraufbereitung sowie der Toxikologie des Trink- und Badebeckenwassers. Das Institut ging aus dem Forschungsbereich „Trinkwasser“ des ehemaligen Forschungsinstitutes für Hygiene und Mikrobiologie der DDR hervor. Von der Weltgesundheitsorganisation wird es als WHO Collaboration Centre for Research on Drinking Water Hygiene geführt.

Das vom Freistaat Sachsen betriebene Institut für Balneologie und Kurortkunde wurde mit Ende des Jahres 2006 geschlossen. Es war die einzige staatliche Forschungseinrichtung dieser Art in Deutschland.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Paul Köhler (1854–1940), Mediziner, Gründer einer Kurklinik im Ort
  • 1991 Herbert Jordan (1919–1991), von 1960 bis 1985 Leiter des Instituts für Balneologie im Ort

Söhne und Töchter der Stadt

Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen

Städtepartnerschaft

Weblinks

Commons: Bad Elster – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung
  2. http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/REGIONALES/VOGTLAND/OBERES_VOGTLAND/1345320.html