Borkwalde

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Wappen Deutschlandkarte
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Borkwalde
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Borkwalde hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 15′ N, 12° 50′ OKoordinaten: 52° 15′ N, 12° 50′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Potsdam-Mittelmark
Amt: Brück
Höhe: 62 m ü. NHN
Fläche: 4,89 km2
Einwohner: 1978 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 404 Einwohner je km2
Postleitzahl: 14822
Vorwahl: 033845
Kfz-Kennzeichen: PM
Gemeindeschlüssel: 12 0 69 056
Adresse der Amtsverwaltung: Ernst-Thälmann-Str. 59
14822 Brück
Website: www.borkwalde.de
Bürgermeister: Renate Krüger (Die Linke)
Lage der Gemeinde Borkwalde im Landkreis Potsdam-Mittelmark
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Karte
Freiwillige Feuerwehr

Borkwalde ist wie seine Nachbargemeinde Borkheide eine Waldgemeinde im Landkreis Potsdam-Mittelmark in Brandenburg. Sie wird vom Amt Brück verwaltet und ist die jüngste Ortschaft in diesem Amt.

Geografie

Der Ort liegt im Bereich der geologischen Hochfläche Zauche, südwestlich des Berliner Ringes zwischen Beelitz und Kloster Lehnin. Im Westen und Süden wird Borkwalde vom Truppenübungsplatz Lehnin und im Osten von einem 100 Hektar großen „Vorsorgestandort für großflächige gewerblich-industrielle Vorhaben“ eingeschlossen.

Gemeindegliederung

Borkwalde hat keine amtlich ausgewiesenen Ortsteile, bewohnten Gemeindeteile oder Wohnplätze.[2]

Geschichte

Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts bestand das Territorium des heutigen Borkwalde nur aus Wald. Der Ort entstand durch den Verkauf von Wäldern, die Kaniner und Busendorfer Großbauern gehörten. Es gibt dabei keinen Zusammenhang mit der Entstehung der Gemeinde Borkheide. Als erster Besitzer der Kolonie Borkwalde wird der Justizrat Bredereck aus Berlin genannt. Er erwarb im Jahr 1912 in sehr kurzer Zeit 150 Morgen Waldterrain. Immer mehr Berliner bauten in der ruhigen Waldlandschaft Häuser und Lauben, vor allem für die Nutzung am Wochenende. So entstand der heute Alt-Borkwalde genannte Siedlungsteil.

In den 1920er Jahren setzte wiederum ein großer Besiedlungsboom ein, und das Gebiet wurde um die Kolonie Saalberg erweitert. Am 19. April 1928 gründeten die Siedler den Grundbesitzerverein Siedlung Wochenende, der 1932 seinen Namen in Grundbesitzverein Borkwalde änderte. Das Jahr dieser Namensänderung betrachten die Borkwalder als ihr Gründungsjahr. Obwohl amtlich nur wenige Einwohner registriert waren, hielten sich an den Wochenenden teilweise bis zu 3000 Menschen in der Waldsiedlung auf. Die Deutsche Reichsbahn warb sogar mit einer Siedlerkarte; wer weniger als 30 m² Wohnfläche besaß, konnte am Wochenende für 60 Pfennige von Berlin nach Bork fahren.

Auch in neuerer Zeit entstanden auf einer Fläche von 35 Hektar zahlreiche Eigenheime und Mehrfamilienhäuser – fast ausschließlich als farbenfrohe Holzhäuser („Schwedensiedlung“). Es handelt sich dabei um die deutschlandweit größte zusammenhängende Holzhaussiedlung.

Verwaltungsgeschichte

Die Kolonie Borkwalde entstand auf dem Gebiet der Gemeinde Kanin im Kreis Zauch-Belzig. Am 1. Juni 1938 wurde Borkwalde aus Kanin ausgegliedert und zu einer eigenständigen Gemeinde erhoben.[3] Von 1952 bis 1993 gehörte Borkwalde zum Kreis Belzig (1952–1990 im DDR-Bezirk Potsdam, 1990–1993 in Brandenburg) und seit 1993 zum Landkreis Potsdam-Mittelmark.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
1946 763
1950 569
1964 580
1971 481
1981 394
1985 375
1989 379
1990 391
1991 392
Jahr Einwohner
1992 395
1993 432
1994 698
1995 1068
1996 1239
1997 1330
1998 1315
1999 1287
2000 1351
Jahr Einwohner
2001 1389
2002 1362
2003 1397
2004 1472
2005 1529
2006 1544
2007 1548
2008 1576
2009 1569
Jahr Einwohner
2010 1564
2011 1480
2012 1455
2013 1459
2014 1487
2015 1496

Gebietsstand des jeweiligen Jahres,[4][5] ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung besteht aus zehn Gemeindevertretern und der ehrenamtlichen Bürgermeisterin.

  • Die Linke: 3 Sitze
  • Borkwalder Notgemeinschaft: 3 Sitze
  • Wir in Borkwalde: 2 Sitze
  • SPD: 2 Sitze
(Stand: Kommunalwahl am 25. Mai 2014)[6]

Bürgermeisterin

Renate Krüger (Die Linke) wurde bei der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014 mit 62,1 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[7] gewählt.[8]

Sehenswürdigkeiten

Im Ortszentrum befindet sich ein denkmalgeschützter Gedenkstein für Ernst Thälmann sowie eine als Bodendenkmal ausgewiesene Grenzmarkierung.[9]

Verkehr

Borkwalde liegt an der Kreisstraße K 6917 zwischen Busendorf und Borkheide. Die nächstgelegenen Autobahnanschlussstellen sind Glindow an der A 10 (südlicher Berliner Ring) und Beelitz Heilstätten an der A 9 Berlin–München.

Weblinks

Commons: Borkwalde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Borkwalde
  3. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Potsdam-Mittelmark. S. 34
  4. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Potsdam-Mittelmark. S. 14–17
  5. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  6. Ergebnis der Kommunalwahl am 25. Mai 2014
  7. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  8. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014
  9. Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Potsdam-Mittelmark (PDF). Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum