Breitbart News Network

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Breitbart News Network

Beschreibung Politik, News und Meinungen
Sprache englisch
Verlag Breitbart News Network, LLC[1]
Erstausgabe 2007 (als Breitbart.tv)
Gründer Andrew Breitbart
Chefredakteur Alexander Marlow[2]
Geschäftsführer Larry Solov
Weblink breitbart.com

Breitbart News Network (ˈbraɪtbɑːrt,[3] ˈbreɪtbɑːrt;[4] auch Breitbart News, Breitbart oder Breitbart.com) ist eine US-amerikanische Nachrichten- und Meinungswebsite, die 2007 durch den Publizisten Andrew Breitbart gegründet wurde. Politisch wird sie rechtspopulistisch bis zur extrem rechten Alt-Right-Bewegung („far-right“) verortet und hat vor allem durch Falschmeldungen und der Verbreitung von Verschwörungsideologen Aufmerksamkeit erlangt.[5][6][7][8][9][10] Das tägliche Radioprogramm der Sendung heißt Breitbart News Daily. Der Hauptsitz befindet sich in Los Angeles, weitere Niederlassungen in Texas, London und Jerusalem.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andrew Breitbart (2011)

Andrew Breitbart gründete breitbart.com 2007 als Nachrichtenportal. Die Website stellte direkte Verbindungen zu den Nachrichten der Nachrichtenagentur Reuters, des TV-Senders Fox News Channel, der Zeitung New York Post sowie zu einigen anderen Nachrichtenagenturen her, darunter auch boulevardeske wie Thirty Mile Zone (tmz.com). Das ursprüngliche Wachstum der Website wurde weitgehend durch Verlinkungen mit der politisch konservativen Drudge-Report-Nachrichtenplattform in Gang gesetzt, wo Andrew Breitbart zuvor Mitarbeiter gewesen war.

2007 startete Breitbart mit Breitbart.tv einen zusätzlichen Video-Blog.[11] Während eines Aufenthalts in Israel kam Breitbart die Idee, Breitbart News Network zu gründen mit „dem Ziel, eine un-apologetische ([un-orthodoxe]) Pro-Freiheits- und Pro-Israel-Initiative zu starten. Wir hatten die Nase voll von der antiisraelischen Voreingenommenheit der Mainstream-Medien und J Street.“[12]

Larry Solov, der Mitbegründer und Inhaber von Breitbart News schilderte:

„Eines Abends in Jerusalem, als wir gerade essen gehen wollten, wandte sich Andrew an mich und fragte, ob ich die 800-köpfige Anwaltskanzlei, in der ich arbeitete, verlassen wolle, um sein Geschäftspartner zu werden. Er sagte, er brauche meine Hilfe, um ein Medienunternehmen aufzubauen, um ‚die Welt zu verändern‘ … Vielleicht war es, weil wir uns an diesem historischen Ort befanden oder weil ich durch den Mut der jüdischen Menschen im Heiligen Land mitgerissen wurde, vielleicht war es auch die Wirkung des Alkohols, aber ich sagte ‚Ja‘. […] Andrew konnte wirklich überzeugend sein, um nicht zu sagen, inspirierend, und ich beschloss auf der Stelle, eine wirklich gute, erfolgreiche und sichere Karriere wegzuwerfen (so die Worte meiner Mutter), um zusammen mit Andrew Breitbart ein ‚New Media‘-Unternehmen zu gründen.“

Larry Solov auf Breitbart[12]

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stephen Bannon[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Tod des Gründers Andrew Breitbart im März 2012 übernahm Stephen Bannon die Firma und wurde der verantwortliche Angestellte für Veröffentlichungen, während Alexander Marlow als Chefredakteur tätig war.[5] Bannon arbeitete hier bis August 2016, anschließend wurde er in Donald Trumps Präsidentschaftswahlkampf 2015/16 einer der wichtigsten Berater des späteren US-Präsidenten[13][14][15][16] und von diesem wiederum zum Chef-Strategen und -Berater seiner Präsidentschaft gemacht, bis er im August 2017 entlassen wurde und wieder zu Breitbart zurückkehrte. Im Januar 2018 trat er von seinem Posten bei Breitbart zurück. Dies geschah nach Veröffentlichung des Enthüllungsbuches Fire and Fury, für das Stephen Bannon als einer der Hauptinformanten gilt. Im Buch wird Donald Trump in einem schlechten Licht präsentiert, weshalb sich wiederum viele Geldgeber und Unterstützer Bannons von ihm abwendeten.[17]

Breitbart London[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 2014 ging der Ableger Breitbart London in Betrieb.[18] Im November 2016 teilte der amtierende Chefredakteur Alexander Marlow mit,[19] dass Breitbart sein Angebot nach Deutschland und Frankreich ausweiten wolle,[20] um dort gezielt über die nationalen rechtskonservativen Parteien berichten zu können;[21] Anfang März 2017 sprach Breitbarts Rom-Korrespondent Thomas Williams davon, dass sie zwischen August und Oktober des Jahres eine Deutschland-Redaktion eröffnen wollten.[19] Wenige Tage danach wurde gemeldet, dass die Pläne zu einem deutschen Breitbart-Ableger zurückgestellt wurden. Als Quelle wurde wiederum Thomas Williams genannt.[22]

Donald Trump[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Donald Trumps Präsidentschaftswahlkampf 2015/16 hat die Firma ihre Mitarbeiterzahl von 40 auf 100 mehr als verdoppelt; allerdings sei der Kontakt zum früheren Chef Bannon erschwert gewesen, weil der amerikanische Secret Service aus Sicherheitsgründen auf einer geringeren Kommunikation zwischen Bannon und der Redaktion bestand.[19] Im August 2017 wechselte Bannon vom Weißen Haus zurück zu Breitbart.[23]

Milo Yiannopoulos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der offen homosexuelle Milo Yiannopoulos kündigte im Zuge einer Kontroverse am 21. Februar 2017 seine Stelle als Redakteur bei Breitbart News. Im Podcast Drunken Peasants soll er sich unter anderem dafür ausgesprochen haben, dass 13-jährige Jungen die Möglichkeit haben sollten, sexuelle Erfahrungen mit Männern sammeln zu können, da auch 13-Jährige einvernehmlichen Geschlechtsverkehr mit älteren Männern haben könnten. In einem Statement sagte er, seine schlechte Wortwahl solle nicht die wichtige Berichterstattung seiner Kollegen beeinträchtigen.[24][25]

Finanzierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptinvestor bei Breitbart ist Robert Mercer, Milliardär und Hedgefonds-Manager der US-Firma Renaissance Technologies (spezialisiert auf Hochfrequenzhandel). Mercer ist zudem Mitbesitzer der Big-Data-Agentur Cambridge Analytica.[26][27][28][29] Im November 2017 gab er bekannt, dass er seine Anteile an Breitbart seinen Töchtern verkaufen werde.[30]

Selbstverständnis und Strategie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im August 2010 teilte Breitbart, der 2005 zu den Mitbegründern der Huffington Post gehört hatte, Associated Press mit, dass er „sich verpflichtet fühle, die alte Medienlandschaft zu zerstören“. In Folge dieses Pflichtgefühls habe er breitbart.com gegründet, was zu einer Art Huffington Post für rechtsgerichtete Kreise werden sollte.[31] Laut Bannon ist Breitbart News „[…] the platform for the alt-right“ (deutsch: „[…] die Plattform für die Alt-Right-Bewegung“),[32] es handle sich dabei um „junge Menschen, die gegen die Globalisierung, sehr nationalistisch und gegen das Establishment“ seien.[33]

Die Journalistin Jane Mayer schreibt: “The Web site freely mixes right-wing political commentary with juvenile rants and racist innuendo; under Bannon’s direction, the editors introduced a rubric called Black Crime.” („Die Website mischt freiheraus rechtslastige politische Kommentare mit kindischen Pöbeleien und rassistischen Anspielungen; unter Bannon führten die Redakteure eine Rubrik namens Schwarzes Verbrechen ein.“)[34] Im Vorfeld der Präsidentschaftswahl 2016, wo der Website eine Schlüsselrolle bei der Demontage der Kandidatin Hillary Clinton zukam, wertete Breitbart News die Anzahl der Clicks und Likes aus, um zu ermitteln, welche Themen und Schlagworte den größten Erfolg versprächen.[34]

Nutzerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Breitbart News gilt mittlerweile als eines der wichtigsten Sprachrohre der Alt-Right-Bewegung (Alternative Right), die sich in den letzten Jahren rechts der Republikanischen Partei formiert hat, wobei Breitbart News auch das politische Establishment der Republikaner kritisierte.[35]

Kurzzeitig erreichte die Seite nach der Nominierung Bannons als Berater von Donald Trump im November 2016 Platz 34 eines Rankings von US-Medienseiten.[36][37] Global sprang die Seite dabei von zirka Rang 700 auf Rang 200, um danach wieder Ränge zu verlieren.[38]

Anfang März 2017 zählte Breitbart laut der Analysefirma Alexa Internet zu den weltweit 250 meistbesuchten Websites; in den USA liege die Seite auf Platz 35 und damit vor der Washington Post.[19] Im Mai 2017 zeigte sich ein kurzfristiger, rapider Absturz der Besucherzahlen im Alexa-Ranking, der auch in deutschen Medien rezipiert wurde und auf Skandale um Donald Trump zurückgeführt wurde.[39][40] Breitbart erreichte laut comScore im Januar 2017 über 45 Millionen Unique Visits und verlor demnach bis Mai 2017 53 Prozent von diesen.[41] Im März 2018 berichtete Politico, dass Breitbart innerhalb eines halben Jahres etwa die Hälfte an Unique Visitors verloren habe, von 15 Millionen im Oktober 2017 auf 7,8 Millionen im Februar 2018.[42] Im Juli 2019 war die Zahl der Leser weiter auf 4,6 Millionen gefallen.[43]

Radiokanal – Breitbart Daily News[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Breitbart Daily News sind der Radiokanal des Breitbart Netzwerks. Hier moderieren u. a. Curt Schilling und David Webb; bis zu seinem Engagement im Weißen Haus gehörte auch Steve Bannon zum Team. Breitbart-Mitarbeiter berichten aus London, Rom und Jerusalem. Neben dem 24-Stunden-Webstream ist Breitbart Daily News auch über SiriusXM zu empfangen.

Skandale, Kontroversen und Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2009: ACORN-Demontage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2009 gab Breitbart Filme heraus[44], welche den Eindruck erweckten, dass Berater der Vereinigung ACORN (Association of Community Organizations for Reform Now, dt. Vereinigung gesellschaftlicher Organisationen für Reformen Jetzt) Tipps geben würden, wie man das Prostitutionsverbot umgehen, Steuern legal hinterziehen und einen gewinnbringenden Frauenhandel betreiben könne.[45][46][47] Das Material hatten die Filmemacher James O’Keefe und die Studentin Hannah Giles mit versteckter Kamera gedreht.[48] ACORN war ein ehemaliger Dachverband einer Hilfsorganisation in den USA und weiteren Ländern; sie verwaltete ein Budget von über 100 Mio. US-Dollar, hatte über 400.000 Mitglieder in über 100 US-Städten mit Schwerpunkt bei allen Formen der Nachbarschaftshilfe, Gesundheitsfürsorge sowie der Wahlregistrierung für Familien der mittleren bis unteren Einkommensklassen. Die beiden ACORN-Berater wurden entlassen. Ähnliche Aufnahmen aus Zweigstellen in Washington, D.C., Brooklyn, San Diego, San Bernardino, Philadelphia und Los Angeles folgten daraufhin.

Nach Bekanntwerden des Skandals wurde ACORN von der Durchführung des United States Census 2010 ausgeschlossen[49], die Unterstützung durch Bundesmittel eingestellt.[50]

Durch Gouverneur Arnold Schwarzenegger initiierte Ermittlungen des kalifornischen Staatsanwalts Brown ergaben, dass die ACORN-Mitarbeiter sich keiner kriminellen Vergehen schuldig gemacht haben. Brown, welcher im Verlauf seiner Ermittlungen die ungeschnittenen Originale der heimlich aufgenommenen Filmaufnahmen O’Keefes auswertete, wies darauf hin, dass die Dinge nicht immer so seien, wie parteiische Fanatiker sie durch hochselektives Editieren darstellten, und dass manchmal eine „umfassendere Wahrheit“ (in den weggeworfenen Schnipseln) auf dem Boden eines Schneideraums zu finden sei (“that things are not always as partisan zealots portray them through highly selective editing of reality. Sometimes a fuller truth is found on the cutting room floor.”).[51] In der linksliberal ausgerichteten Rachel-Maddow-Show wurden die editierte Version und Originalaufnahmen verglichen[52] und als erfolgreiche Desinformations-Kampagne rechtsgerichteter Medien gewertet, mit dem Ziel, eine als ideologisch feindlich betrachtete Organisation auszuschalten, welche sich für gesellschaftlich benachteiligte Personen einsetze.

ACORN musste im November 2010 ihre Insolvenz erklären[53] und löste sich auf.

2010: Anthony-Weiner-Sex-Skandal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Breitbart postete u. a. exklusiv den Anthony-Weiner-Sex-Skandal und veröffentlichte Videos, deren Inhalte Shirley Sherrod, die Direktorin der Abteilung Rural Development (deutsch ländliche Entwicklung) im amerikanischen Landwirtschaftsministerium in Georgia 2010 zwangen, von ihrem Posten zurückzutreten.

2013: „Friends of Hamas“-Kampagne[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 7. Januar 2013 nominierte Präsident Obama den vormaligen republikanischen Senator von Nebraska, Chuck Hagel, für den Posten des Verteidigungsministers. Darauf gab es aus rechtsgerichteten Medienkreisen Berichte über Hagels angebliche Verbindungen zu anti-israelischen Interessenorganisationen.

Am 7. Februar 2013 veröffentlichte Ben Shapiro, der damalige Editor-at-Large von Breitbart News, auf Breitbart.com einen Artikel, in dem er behauptete, Chuck Hagel würde von einer Gruppe mit dem Namen „Friends of Hamas“ gesponsert.[54] Breitbart.com teilte mit, der Artikel basiere exklusiv auf Quellen des Senats.[55][56] Recherchen von Slate-(und Washington Post)-Reporter David Weigel deckten dann zwar auf, dass diese ominöse Gruppe „Friends of Hamas“ gar nicht existierte. Trotzdem wurde der Fake weiterverbreitet.[57][58][59] Der Artikel wurde in der Folge von anderen rechtsgerichteten und konservativen Medien, wie RedState, The Right Scoop,[60] National Review, Washington Times und PJ Media, sowie pro-israelischen Nachrichten, wie etwa Arutz Scheva[61] und The Algemeiner Journal, veröffentlicht.[62][63]

Am 20. Februar 2013 enthüllte der New York Daily News-Reporter Dan Friedman dann, dass die „exklusive Quelle“ der Breitbart-Story vermutlich eine scherzhafte provokative Bemerkung von ihm war, die er gegenüber einem republikanischen Kongress-Mitarbeiter (einem seiner Informanten) in einem Gespräch hatte fallen lassen.[64] Friedman hatte den Kongress-Mitarbeiter / seinen Informanten am 6. Februar 2013 angerufen, um herauszufinden, ob irgendetwas Wahres an den von Hagel-Feinden verbreiteten Gerüchten sei. „Friends of Hamas“ war einer von mehreren frei erfundenen Gruppennamen (u. a. nannte er auch „Junior League of Hezbollah“), die Friedman in seinem Gespräch mit besagtem Kongress-Mitarbeiter eingeworfen hatte, um mit solchen Provokationen herauszubekommen, ob Chuck Hagel denn nun wirklich anti-israelisch gehandelt hatte. Die von Friedman genannten Gruppennamen waren allerdings völlig fiktiv und auch so unglaubwürdig und übertrieben, dass der Kongress-Mitarbeiter eigentlich zweifelsfrei hätte erkennen können, dass sie von Friedman frei erfunden waren. Friedman schickte nachfolgend auch noch eine E-Mail an o. g. Kongress-Mitarbeiter, in der er (wieder provokativ) anfragte, ob Hagel $ 25.000 für seine Rede von „Friends of Hamas“ erhalten hätte. Er bekam keine Antwort.

Der Kongress-Mitarbeiter nahm Friedmans Provokationen aber wider Erwarten offenbar für bare Münze, sprach darüber mit einigen seiner Kollegen, wodurch es schließlich an rechtsgerichtete Medien – u. a. Breitbart.com – weitergeleitet wurde.[65] Schon einen Tag später, am 7. Februar 2013, erschien auf Breitbart.com ein Artikel mit dem Titel Secret Hagel Donor? White House Spox Ducks Question on “Friends of Hamas” („Heimlicher Geldgeber Hagel? Pressesprecher des Weißen Hauses unterdrückt Frage nach ‚Friends of Hamas‘“), in dem der offensichtliche Scherz eines Journalisten (Dan Friedman) dazu benutzt wurde, um eine smear campaign (Hetzkampagne) gegen Chuck Hagel in Gang zu setzen.

Nachdem von Slate/David Weigel dann aufgedeckt worden war, dass es sich bei „Friends of Hamas“ um ein reines Luftgebilde handelte, ruderte Breitbart.com aber nicht zurück, sondern schrieb, dass die Story der Wahrheit entspreche, und veröffentlichte weitere Artikel, mit denen die Website verteidigt und Slate/David Weigel und Dan Friedman angegriffen wurden. Journalisten der Washington Post, des New York Magazine und des The Daily Beast hingegen kritisierten Breitbart.com für die „Friends of Hamas“-Story und der Nachrichtensender MSNBC fragte: „Wie um alles auf der Welt kamen Konservative auf diese Dämlichkeit? Also, wirklich, ‚Freunde der Hamas‘? Leben wir in einem armseligen republikanischen Comic?“[66]

2016: Falsch dargestellte Klimadaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2016 nutzte Breitbart Ausschnitte des US Weather Channels, um in einem Artikel den anthropogen verursachten Klimawandel als Schwindel darzustellen. TWC dementierte umgehend diese faktisch falsche Darstellung und veröffentlichte einen „point-by-point report“ zu dem Artikel.[67] Im Breitbartartikel wurde u. a. eine Karte mit den globalen Durchschnittstemperaturen über Land angeführt. TWC stellte dar, dass es sich dabei um ein unvollständige Darstellung handelte: Der Großteil der Erdoberfläche (rund 70 Prozent) ist mit Wasser bedeckt, Landflächen erwärmen und kühlen schneller ab. Nehme man alle Datensätze zusammen, werde dargestellt, dass es in der unteren Atmosphäre einen Temperaturrekord im November 2016 gab.[68][69]

2017: Fehlerhafte Berichterstattung über angebliche Vorfälle in der Silvesternacht in Dortmund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 3. Januar 2017 schrieb Virginia Hale für Breitbart, dass an der Neujahrsfeier in Dortmund ein Mob von mehr als 1000 Männern „Allahu Akbar“ gesungen, Feuerwerk gegen die Polizei abgefeuert und eine historische Kirche in Brand gesetzt habe.[70]

Mehrere andere Medien recherchierten, dass der Bericht Faktenfehler enthielt:[71] Die Kirche stand nicht in Flammen, lediglich eine Plane an einem Baugerüst an der Kirche wurde durch eine Silvesterrakete angekokelt. Die 1000 Menschen waren zwar mehrheitlich Nordafrikaner und andere Flüchtlinge, allerdings stammten die Allahu Akbar-Rufe lediglich aus einer Gruppe von 50–70 Arabern, die angaben, damit den Waffenstillstand in Aleppo feiern zu wollen. Die Menge verhielt sich aggressiv und respektlos gegenüber der Polizei und bewarf diese unter anderem mit Böllern. Obwohl es einige verletzte Beamte gab, fanden jedoch keine gezielten Attacken gegen einzelne Polizisten statt.[72][73] Dem Bericht wurde die Intention zugeschrieben, zu suggerieren, dass in Deutschland chaotische, bürgerkriegsähnliche Zustände herrschten, die durch Islamisten verursacht worden seien.[74]

2017: Lukas Podolski als Flüchtling[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 18. August 2017 veröffentlichte Breitbart einen Bericht über das Ausheben einer Schlepperbande in Spanien. Unter der Überschrift, die „Spanish Police crack gang moving migrants on Jet-Skis“ lautete, war ein Foto von Podolski als Mitfahrer auf einem Jet-Ski zu sehen. Als der Fehler bemerkt wurde, entschuldigte sich Breitbart, wobei erneut ein Fehler unterlief, indem man ihm alles Gute für seinen kürzlich verkündeten Ruhestand wünschte. Podolski hatte jedoch nur seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft verkündet, während er noch für seinen japanischen Verein Vissel Kobe aktiv war.[75]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Breitbart News Network, LLC: Private Company Information. Bloomberg L.P., 2. Februar 2016, abgerufen am 2. Februar 2016 (englisch).
  2. Dylan Byers: Breitbart News shakes up masthead. Politico LLC, 17. Oktober 2013, abgerufen am 17. August 2015 (englisch).
  3. How to pronounce Breitbart. YouTube, abgerufen am 19. August 2017.
  4. Mispronounced words 2016. Abgerufen am 19. August 2017.
  5. a b James Rainey: Breitbart.com sets sights on ruling the conservative conversation. In: Los Angeles Times. 1. August 2012 (latimes.com [abgerufen am 8. Oktober 2015]).
  6. David Freedlander: Chuck Hagel, Friend of Hamas? How the Right-Wing Press Got It Way Wrong. In: thedailybeast.com. The Daily Beast, 20. Februar 2013, abgerufen am 1. Mai 2016 (englisch).
  7. This Man Is the Most Dangerous Political Operative in America. In: bloomberg.com. Bloomberg.com, abgerufen am 8. Oktober 2015 (englisch).
  8. Patrick Rösing: Breitbart.com: Donald Trumps wichtiger medialer Rückhalt |. In: stern.de. 11. November 2016, abgerufen am 26. November 2016.
  9. Donald Trump: „Breitbart News“ will expandieren. In: Die Zeit. Hamburg 10. November 2016 (zeit.de [abgerufen am 26. November 2016]).
  10. „Breitbart“: Rechtes Portal mit Draht zu Trump. In: derStandard.at. STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H., 14. November 2016, abgerufen am 26. November 2016.
  11. Conor Friedersdorf: Breitbart.com Struggles With the Contradictions of Its Namesake. In: theatlantic.com. 1. November 2012, abgerufen am 6. Januar 2017 (englisch).
  12. a b Breitbart News Network: Born In The USA, Conceived In Israel. In: breitbart.com. 17. November 2015, abgerufen am 6. Januar 2017 (englisch).
  13. Marc Pitzke: Strippenzieherin und Straßenkämpfer. In: Spiegel Online. 18. August 2016, abgerufen am 11. November 2016.
  14. Michael Barbaro, Michael M. Grynbaum: Stephen Bannon, a Rookie Campaign Chief Who ‘Loves the Fight’. In: The New York Times. 16. August 2016, abgerufen am 6. März 2017 (englisch).
  15. Britta Kollenbroich: Trumps Gehirn. In: Spiegel Online 11. November 2016.
  16. Joshua Green: This Man Is the Most Dangerous Political Operative in America. In: Bloomberg Businessweek. 8. Oktober 2015, abgerufen am 11. November 2016 (englisch).
  17. Bannon tritt als Breitbart-Chef zurück. In: sueddeutsche.de. 2018, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 9. Januar 2018]).
  18. Carole Cadwalladr: Robert Mercer: the big data billionaire waging war on mainstream media. The Guardian, 26. Februar 2017.
  19. a b c d zeit.de, 1. März 2017: „Breitbart“ steht vor Expansion nach Deutschland (5. März 2017)
  20. Emily Flitter: Exclusive: Riding Trump wave, Breitbart News plans U.S., European expansion. In: reuters.com. 9. November 2016, abgerufen am 6. März 2017 (englisch).
  21. Clara Ott: „Breitbart News“: Expansionspläne in Deutschland und Frankreich. In: welt.de. 10. November 2016, abgerufen am 6. Januar 2017.
  22. Breitbart stoppt Pläne für eine deutsche Ausgabe, Gründerszene, 6. März 2017
  23. Christian Palm: Trump setzt weiter auf Bannon: „Eine starke und kluge Stimme für Breitbart“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. August 2017 (englisch).
  24. Milo Yiannopoulos: Posterboy der US-Rechten kündigt bei „Breitbart“. In: derstandard.at. 21. Februar 2017, abgerufen am 7. März 2017.
  25. Milo Yiannopoulos verliert Buchvertrag wegen Pädophilie-Kommentaren. In: Spiegel Online. 21. Februar 2017, abgerufen am 7. März 2017.
  26. Der heimliche Financier der Trump-Rebellion. In: Finanz und Wirtschaft. 20. Januar 2017, abgerufen am 6. März 2017.
  27. Jon Schwarz: Donald Trump Finds an Easy Mark in Urine Mogul Robert Mercer. In: theintercept.com. 12. Oktober 2016, abgerufen am 6. März 2017 (englisch).
  28. Robert Mercer: Der mächtige Mann hinter Trump, Focus, 18. Dezember 2016
  29. Heike Buchter: Robert Mercer: Im Griff der Eule'. In: zeit.de. 4. März 2017, abgerufen am 5. März 2017.
  30. Alana Abramson, Lucinda Shen: Conservative Megadonor Robert Mercer Is Stepping Down As CEO of His Massive Hedge Fund. Read His Full Statement. Fortune, 2. November 2017.
  31. James Rainey: Breitbart.com sets sights on ruling the conservative conversation. In: latimes.com. 1. August 2012, abgerufen am 6. März 2017 (englisch).
  32. Sarah Posner: How Donald Trump’s New Campaign Chief Created an Online Haven for White Nationalists. In: Mother Jones. 22. August 2016, abgerufen am 28. November 2016.
  33. Gegenüber dem Wall Street Journal, laut zeit.de, 1. März 2017, Heike Buchter: Robert Mercer: Im Griff der Eule (5. März 2017)
  34. a b Jane Mayer: The reclusive hedge-fund tycoon behind the Trump presidency. The New Yorker, 27. März 2017.
  35. Establishment gegen Populismus. In: FAZ.net. 14. November 2016, abgerufen am 14. November 2016.
  36. Fabian Leber: „Breitbart News“ und die AfD: Trumps Haus- und Hofmedium will die AfD unterstützen. In: tagesspiegel.de. 11. November 2016, abgerufen am 27. Dezember 2016.
  37. Johannes Schmitt-Tegge: Im US-Wahlkampf geben mächtige Blogger den Ton an. In: Rheinische Post. 14. Oktober 2014, abgerufen am 2. Juni 2016.
  38. breitbart.com Traffic Statistics. Alexa.com, 27. Dezember 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Februar 2017; abgerufen am 27. Dezember 2016 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.alexa.com
  39. Donald Trump zieht „Breitbart News“ in den Abwärtsstrudel. In: stern.de. 27. Mai 2017 (stern.de [abgerufen am 4. Juni 2017]).
  40. Breitbart verliert Leser. In: sueddeutsche.de. 28. Mai 2017, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 4. Juni 2017]).
  41. Tina Nguyen: As Trump’s Problems Mount, Breitbart’s Numbers Are Cratering. In: Vanity Fair, 26. Mai 2017.
  42. Jason Schwartz: Breitbart’s readership plunges. In: Politico, 20. März 2018.
  43. Paul Farhi: Whatever happened to Breitbart? The insurgent star of the right is in a long, slow fade. In: Washington Post, 2. Juli 2019.
  44. Clark Hoyt: The Acorn Sting Revisited. In: New York Times. 20. März 2010, abgerufen am 6. März 2017 (englisch).
  45. South Florida woman is star of ACORN hidden-camera scandal videos. In: postonpolitics.com. 30. September 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Februar 2014; abgerufen am 6. März 2017 (englisch).
  46. Second Video Shows ACORN Officials Helping ‘Pimp,’ ‘Prostitute’ in Washington Office. In: Fox News. 11. September 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. September 2009; abgerufen am 11. September 2009.
  47. ACORN workers caught on tape. CNN, 11. September 2009, abgerufen am 11. September 2009.
  48. Christoph von Marschall: James O’Keffe – Der Michael Moore der Rechten. In: Der Tagesspiegel. 23. September 2009, abgerufen am 6. März 2017.
  49. Jake Sherman: Census Bureau Cuts Its Ties With Acorn. In: The Wall Street Journal. 12. September 2009, abgerufen am 6. März 2017 (englisch).
  50. Sarah Wheaton: Acorn Sues Over Video as I.R.S. Severs Ties. In: New York Times. 23. September 2009, abgerufen am 8. Februar 2014 (englisch).
  51. Office of the Attorney General: News Release April 01, 2010
  52. ACORN Sting Tape EDITED: Rachel Maddow Dissects Edit-Bay Trickery (VIDEO). In: Huffington Post. 6. Juli 2010, abgerufen am 8. Februar 2014 (englisch).
  53. Michael A. Memoli: ACORN filing for Chapter 7 bankruptcy. In: L.A. Times. 2. November 2010, abgerufen am 6. März 2017 (englisch).
  54. Breitbart.com vom 7. Februar 2013: Secret Hagel Donor? White House Spox Ducks Question on ‘Friends of Hamas’
  55. The Daily Beast 20. Februar 2013: Chuck Hagel, Friend of Hamas? How the Right-Wing Press Got It Way Wrong
  56. Rawstory 20. Februar 2016: How Breitbart.com turned ‘Friends of Hamas’ joke into a right-wing firestorm
  57. Slate 24. Januar 2013: “Friends of Hamas”: The Scary-Sounding Pro-Hagel Group That Doesn’t Actually Exist
  58. Slate 20. Februar 2013: “Friends of Hamas” Revisited
  59. The Daily Beast 20. Februar 2013: Oops! Chuck Hagel, Friend of Hamas? How the Right-Wing Press Got It Way Wrong
  60. The Right Scoop 7. Februar 2013: Hagel receive funding from group called “Friends of Hamas”?
  61. Arutz Sheva/Israel National News vom 10. Februar 2013: Report: Hagel Receiving Donations From ‘Friends of Hamas’
  62. Hugh Hewitt 8. Februar 2013: Rand Paul on Chuck Hagel & John Brennan nominations
  63. New York Magazine vom 20. Februar 2013: How the Made-up ‘Friends of Hamas’ Became a Right-Wing Boogeyman
  64. New York Daily News vom 20. Februar 2013: ‘Friends of Hamas’: My role in the birth of a rumor
  65. The Wire 20. Februar 2013: ‘Friends of Hamas’ Rumor Debunked by Reporter Who Accidentally Started It (Memento vom 13. November 2016 im Internet Archive)
  66. MSNBC 20. Februar 2013: Friends of Hamas – The Origin Story
  67. The Weather Channel: A Message to Breitbart from Weather.com. 6. Dezember 2016, abgerufen am 5. Juni 2017.
  68. Joe Concha: Weather Channel strikes back at Breitbart. In: thehill.com. 6. Dezember 2016, abgerufen am 2. Mai 2020 (englisch).
  69. Chris D’Angelo: Weather Channel Destroys Breitbart Over BS Climate Change Story. In: Huffington Post. 7. Dezember 2016 (huffingtonpost.com [abgerufen am 5. Juni 2017]).
  70. Virginia Hale: NYE in Dortmund: 1000-Man Mob Attack Police, Set Church Alight. In: Breitbart. 3. Januar 2017, abgerufen am 5. Januar 2017 (englisch).
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  72. „Ich bin gerne Journalist. Aber der Job wird anstrengender.“ In: kress. (kress.de [abgerufen am 14. März 2017]).
  73. Victoria Reith: Fake News – Wie „Breitbart“ Fakten verdreht und einen Mob marodieren. In: Deutschlandfunk. 4. Januar 2017, abgerufen am 5. Januar 2017.
  74. German police quash Breitbart story of mob setting fire to Dortmund church. In: The Guardian. 7. Januar 2017, abgerufen am 7. Januar 2017 (englisch).
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