Cholet
Cholet | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Pays de la Loire | |
Département (Nr.) | Maine-et-Loire (49) | |
Arrondissement | Cholet | |
Kanton | Cholet-1, Cholet-2 | |
Gemeindeverband | Agglomération du Choletais | |
Koordinaten | 47° 4′ N, 0° 53′ W | |
Höhe | 63–184 m | |
Fläche | 87,47 km² | |
Einwohner | 54.357 (1. Januar 2020) | |
Bevölkerungsdichte | 621 Einw./km² | |
Postleitzahl | 49300 | |
INSEE-Code | 49099 | |
Website | www.cholet.fr | |
![]() Blick auf Cholet |
Cholet ist eine französische Gemeinde mit 54.357 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Maine-et-Loire in der Region Pays de la Loire. Die Stadt wird vom Fluss Moine durchflossen, der hier zum Lac de Ribou aufgestaut wird und in den der Trézon als rechter Zufluss mündet.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Aufstand der Vendée (1793–1796) war Cholet eine Hochburg der königstreuen Aufständischen; hier versammelten sich im März 1793 (Erste Schlacht bei Cholet) 15.000 Vendéer und töteten bzw. verhafteten eine republikanische Besatzung von rund 500 Nationalgardisten. Cholet war dann im Oktober 1793 in der Zweiten Schlacht bei Cholet erneut Schauplatz einer erbitterten Auseinandersetzung. Diesmal standen rund 40.000 Vendéer, angeführt u. a. von Maurice d’Elbée 26.000 republikanischen Linientruppen unter dem Oberkommando von General Kléber gegenüber. Die Schlacht endete mit einer Niederlage und Flucht der Aufständischen, in deren Tross Tausende Familien waren, die in die Kämpfe verwickelt wurden. Die zweite Schlacht bei Cholet und das Flüchtlingsdrama danach werden in Frankreich zu den tragischsten Phasen des Bürgerkrieges der Vendée gezählt.
Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2011 | 2018 |
Einwohner | 36.565 | 41.766 | 52.976 | 55.524 | 55.132 | 54.204 | 54.421 | 54.186 |
Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Choletais ist eine industriell geprägte Region. Ursprünglich eine Textilregion, haben sich inzwischen 450 klein- und mittelständische Unternehmen angesiedelt sowie einige große Unternehmen wie Michelin (Reifenherstellung), Thales (Luftfahrtelektronik), Eram (Schuhmode), Nicoll (Kunststoffindustrie), Brioche Pasquier (Hefegebäck) und andere. In der Stadt und der Region haben sich mehrere Firmen zu einem Wachstumspol Kinder zusammengeschlossen und widmen sich in Entwicklung und Forschung verstärkt Produkten wie Kindernahrung, -mode, -möbel, -pflege etc.[1]
Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Oldenburg in Niedersachsen (Deutschland), seit 1985
- Dénia (Spanien), seit 1996
- Solihull (Vereinigtes Königreich), seit 1999
- Dorohoi (Rumänien), seit 2000
Mit folgenden Städten unterhält Cholet unterschiedliche Kooperationen:
- Sao (Burkina Faso), seit 1999
- Araya (Libanon), seit 2003
- Pierre-De Saurel (Kanada), seit 2004
Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 9. Juli 2008 wurde in Cholet die 4. Etappe der Tour de France in Form eines Einzelzeitfahrens über 29,5 km ausgetragen. Der Basketballverein Cholet Basket wurde 2010 erstmals französischer Meister. Zudem gibt es eine Galopprennbahn auf der sowohl Flach- als auch Hindernisrennen ausgetragen werden. Die Fußballer von Stade Olympique Choletais haben im Amateurbereich zeitweise eine gute Rolle in Frankreich gespielt und waren Mitte der 1970er Jahre für eine Saison sogar in der zweiten Division vertreten. Am 9. Juli 2018 fand die 3. Etappe der Tour de France in Form eines Mannschaftszeitfahrens über 35,5 km statt.
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Pierre Charles Trémolières (1703–1739), Maler
- Gilbert Prouteau (1917–2012), Schriftsteller
- François Morellet (1926–2016), Maler, Bildhauer, Kupferstecher, Licht- und Kinetischer Künstler
- Dominique Blanchet (* 1966), römisch-katholischer Geistlicher und Bischof von Créteil
- Stéphane Traineau (* 1966), Judoka
- Sébastien Duret (* 1980), Radrennfahrer
- Elie Girard (* 1983), Kameramann und Filmregisseur
- Jean Jullien (* 1983), Grafiker, Illustrator, Videokünstler und Fotograf
- Simon Pouplin (* 1985), Fußballtorhüter
- Esther Baron (* 1987), Schwimmerin
- Amandine Brossier (* 1995), Sprinterin
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Le Patrimoine des Communes de Maine-et-Loire. Flohic Editions, Band 1, Paris 2001, ISBN 2-84234-117-1, S. 489–520.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Historique. Nova CHILD: Association pour la valorisation et l’innovation d’un pole enfant - CCI du Choletais (französisch, abgerufen am 9. Oktober 2017).