Flader Feuerlöschgerätefabrik
Die Firma E. C. Flader Feuerlöschgerätefabrik (Jöhstadt in Sachsen) war ein Hersteller für Feuerlöschgeräte in den Anfangsjahren der motorisierten Nutzfahrzeuge.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1860 gründete E. C. Flader eine Landmaschinenfabrik und ab 1904 wurde daraus eine Fabrik für Feuerlöschmittel. Es wurden verschiedene Feuerwehrfahrzeuge hergestellt, die vor allem eine vielseitige Spezialausrüstung bekamen. Die Feuerwehrleiter konnte manuell oder durch einen Elektromotor ausgefahren werden. Die Wasserpumpe konnte auch noch durch eine Dampfmaschine angetrieben werden. Außerdem war eine Schlauchhaspel und noch Sitzgelegenheiten für zwölf Feuerwehrleute vorhanden.
Flader baute verschiedene Feuerwehrfahrzeuge, die ab 1904 mit langsam laufenden Radnabenmotoren hergestellt wurden. Diese konnten sowohl über die Vorder- sowie Hinterrädern angetrieben werden und nach dem Hauptstromsystem arbeiten. Außer der Höchstgeschwindigkeit von 28 km/h, wurde auch eine gute Anzugskraft und Bremse gewährleistet.
Die 176-Volt-Batterien, die für 108 km Reichweite ausgelegt waren, bezog Flader von dem Batterie- und Nutzfahrzeughersteller Hagen aus Köln-Kalk. Die Fahrgestelle wurden ab 1906 von der Norddeutschen Automobil- und Motorenfabrik (NAMAG) aus Bremen-Hastedt geliefert. Um das Jahr 1910 wurden die Feuerwehrfahrzeuge auch mit Benzinmotoren von Horch aus Zwickau in Sachsen ausgestattet. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden auch Komponenten der Nutzfahrzeugfabrik Hille-Werke in Dresden-Löbtau eingesetzt. Es entstand eine Überlandautomobilspritze mit einem Wassertank von 1.500 Liter für elf Mann Besatzung. Weitere Mannschafts- und Gerätetypen der Feuerwehrfahrzeuge folgten. Bis 1939 beschäftigte sich Flader noch mit den Ausstattungen, Neubauten und Umbauten, sowie Reparaturen der Feuerwehrfahrzeuge.
In der DDR wurde das Unternehmen als VEB Feuerlöschgerätewerk Jöhstadt weitergeführt, ab 1970 im Kombinat Pumpen und Verdichter. Neben Aufbauten für Feuerwehrfahrzeuge erfolgte in den Anfangsjahren auch eine Feuerwehranhängerproduktion, bevor diese in den 1960er Jahren im Feuerlöschgerätewerk Görlitz konzentriert wurde. Daneben war das Werk Hersteller der Tragkraftspritze 8 (TS 8).
Heute werden auf dem Gelände in Jöhstadt durch das Unternehmen PF Pumpen und Feuerlöschtechnik GmbH weiterhin Feuerlöschpumpen hergestellt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wolfgang Gebhardt: Geschichte des deutschen Lkw-Baus 1896 bis 1989, Band. 1, S. 74 und Band 2a, S. 155. Weltbild Verlag, Augsburg 1994, ISBN 978-3-893-50811-2
- Franz-Josef Sehr: Die Beschaffung der ersten Motorspritze in Obertiefenbach. In: Jahrbuch für den Kreis Limburg-Weilburg 2006. Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg-Weilburg, Limburg 2005, ISBN 3-927006-41-6, S. 287–289.
- Wolfgang Gebhardt: Enzyklopädie deutscher Traktoren seit 1900, Stuttgart 2023, ISBN 978-3-613-04552-1, S. 227–228