Gedern

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Wappen Deutschlandkarte
Gedern
Deutschlandkarte, Position der Stadt Gedern hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 25′ N, 9° 12′ OKoordinaten: 50° 25′ N, 9° 12′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Wetteraukreis
Höhe: 357 m ü. NHN
Fläche: 75,24 km2
Einwohner: 7271 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 97 Einwohner je km2
Postleitzahl: 63688
Vorwahl: 06045
Kfz-Kennzeichen: FB, BÜD
Gemeindeschlüssel: 06 4 40 009
Stadtgliederung: 6 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Schlossberg 7
63688 Gedern
Website: www.gedern.de
Bürgermeister: Stefan Betz (parteilos)
Lage der Stadt Gedern im Wetteraukreis
KarteButzbachMünzenbergRockenbergOber-MörlenBad NauheimFriedberg (Hessen)Rosbach vor der HöheWöllstadtKarbenBad VilbelWölfersheimReichelsheim (Wetterau)NiddatalFlorstadtEchzellReichelsheim (Wetterau)NiddaHirzenhainGedernRanstadtGlauburgAltenstadt (Hessen)LimeshainOrtenberg (Hessen)KefenrodBüdingenLahn-Dill-KreisLandkreis GießenVogelsbergkreisHochtaunuskreisFrankfurt am MainMain-Kinzig-Kreis
Karte

Gedern ist eine deutsche Kleinstadt in der Wetterau und zählt historisch zu Oberhessen. Geografisch liegt Gedern am Rande des Vogelsbergs, des einst größten Vulkans Europas.

Geografie

Nachbargemeinden

Im Norden grenzt Gedern an die Stadt Schotten (Vogelsbergkreis), im Nordosten an die Gemeinde Grebenhain (Vogelsbergkreis), im Osten an die Gemeinde Birstein (Main-Kinzig-Kreis), im Süden an die Gemeinde Kefenrod, in Südwesten an die Stadt Ortenberg sowie im Westen an die Gemeinde Hirzenhain.

Stadtgliederung

Gedern besteht aus den Stadtteilen Gedern, Mittel-Seemen, Nieder-Seemen, Ober-Seemen, Steinberg und Wenings.

Geschichte

Das Gederner Schloss

Gedern wurde im Jahr 780 erstmals urkundlich erwähnt. Die Verleihung der Stadtrechte durch Kaiser Karl IV. erfolgte am 10. Januar 1356, also erst 20 Jahre nachdem das kleine Dorf Wenings – heute Stadtteil von Gedern – seine Stadtprivilegien von Kaiser Kaiser Ludwig dem Bayern empfing. Nach dem Wiener Kongress fiel die Herrschaft Gedern an Hessen-Darmstadt.

Seitdem sah sich Gedern mehreren Gebietsreformen ausgesetzt. Zunächst zählte man ab 1852 zum Kreis Nidda. Da dieser bereits 1874 wieder aufgelöst wurde, ging Gedern an den Kreis Schotten. Dieser fiel 1936 der nächsten Reform zum Opfer und Gedern wurde in den Landkreis Büdingen eingegliedert.

Gederns Geschichte während des Nationalsozialismus ist noch nicht aufgearbeitet.

Nach der letzten Restrukturierung von 1972 wurde die Stadt zusammen mit fünf zeitgleich eingemeindeten Ortsteilen in den Wetteraukreis aufgenommen.

Politik

Stadtvertretung

Die Kommunalwahl 2006 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 35,9 11 35,6 11
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 24,0 7 30,1 9
FWG Freie Wählergemeinschaft Gedern 25,7 8 20,9 7
UBG Unabhängige Bürger Gedern 6,2 2 7,3 2
NPD Nationaldemokratische Partei Deutschlands 1,5 1
BLG Bürgerliste Gedern 6,8 2
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 6,1 2
Gesamt 100,0 31 100,0 31
Wahlbeteiligung in % 45,0 50,1

Bürgermeister

Die vergangenen Bürgermeisterwahlen lieferten folgende Ergebnisse:

Jahr Kandidaten Partei %
Ergebnis
2005(1) Regina Hofmann 49,7
Stefan Betz 50,3
Wahlbeteiligung in % 58,1
2005 Regina Hofmann 28,4
Carsten von Waffenstein NPD 4,4
Günter Thösen 25,4
Stefan Betz 41,8
Wahlbeteiligung in % 63,3
Jahr Kandidaten Partei %
Ergebnis
1999 Karlheinz Grun SPD 46,9
Wolfgang Zenkert CDU 53,1
Wahlbeteiligung in % 62,7
1993 Karlheinz Grun SPD 49,2
Wolfgang Zenkert CDU 50,8
Wahlbeteiligung in % 73,7

(1)Stichwahl

Die letzte Bürgermeisterwahl fand im Jahr 2005 statt. Zum Nachfolger des aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr angetretenen Wolfgang Zenkert (CDU) wurde der parteilose Diplom- Verwaltungswirt Stefan Betz gewählt.

Wappen

Wappen
Wappen

Das Stadtwappen zeigt auf rotem Feld mit zwei silbernen Pfählen zwei einander zugekehrte, pfahlweise gestellte Forellen in verwechselten Farben. Diese sollen den früheren Fischreichtum Gederns symbolisieren. Der silberne Grund steht für die Gedern durchfließenden Bäche Mühl- und Gänsbach. Zugleich sind die beiden Forellen eine Anspielung auf das Wappen Stolberg-Gedern, wo die Forellen für die Grafschaft Wernigerode stehen.

Städtepartnerschaften

Gedern ist mit der amerikanischen Stadt Columbia (engl.) in Illinois, sowie der polnischen Stadt Polanow verschwistert. Der Stadtteil Wenings ist mit Nucourt in Frankreich verschwistert.

Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

Gemessen an ihrer Größe war die Stadt Gedern bis Mitte der 80er Jahre ein wichtiger Industriestandort für die strukturschwache Region des vorderen Vogelsbergs. Es waren mehrere Unternehmen der textil-, holz-, gummi- und metallverarbeitenden Industrie angesiedelt. Derzeit ist aus diesem Bereich nur noch ein größeres metallverarbeitendes Unternehmen tätig.

Heute ist Gedern aus wirtschaftlicher Sicht eher unbedeutend. Die vielfältigen Kleinbetriebe des Handels, Handwerks und Gewerbes bilden den Kern der wirtschaftlichen Aktivität. Der größte Bevölkerungsteil geht seiner Erwerbstätigkeit als Pendler in den Ballungsgebieten Rhein/ Main und der Region Gießen nach.

Bildungseinrichtungen

  • Gedern besitzt eine Gesamtschule mit den Schulformen Hauptschul-, Realschul- und Gymnasialzweig (bis Klasse 10)
  • Mehrere Grundschulen befinden sich im Stadtgebiet.

Freizeit- und Sportanlagen

Der Gederner See in einer Panoramafotografie
  • Der Gederner See zieht im Sommer viele Camper und Badegäste an. Für das Jahr 2008 wurde für den Gederner See ein Badeverbot ausgesprochen. Zwischenzeitlich wurde der „Allgemein Gebrauch“ des Gederner Sees festgestellt, so dass auch weiterhin das Baden im Gederner See auf eigene Gefahr möglich ist.
  • Gedern verfügt über ein beheiztes Hallenbad im Sportzentrum am Schmitterberg. Dieser bildet den westlichen Höhenzug, der die Stadt vom Seegelände trennt.
  • Oberhalb des Gederner Sees liegt der Segelflugplatz Gedern an dem an schönen Wochenenden reger Flugbetrieb herrscht. Rundflüge sind grundsätzlich jederzeit möglich.
  • Der Vulkanradweg befindet sich auf der ehemaligen Bahnstrecke Stockheim - Lauterbach (Hessen). Der ehemalige Bahnhof wird heute als Gaststätte genutzt.
  • Im Ortsteil Ober-Seemen befindet sich das Kinder- und Jugendferiendorf des Kreises Groß-Gerau

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Das Gederner Schloss entstand aus einer Befestigungsanlage des 14. Jahrhunderts. Es gibt ein Kulturhistorisches Museum im Torbogenhaus des Schlosses (ehemals Gärtnerei des Schlosses).

Die Weidenkirche im Stadtteil Steinberg wurde von den Bürgern errichtet, um den Gottesdienst auch in der freien Natur feiern zu können.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • MSC-Gedern Kartrennen „Großer Preis von Gedern“ 10. Mai 2009
  • Internationales Teleskoptreffen Vogelsberg (um Christi Himmelfahrt)
  • Open Air-Konzert im Schlosspark (Anfang Juli)
  • Seefest am Gederner See (Letzter Samstag im Juli)
  • Gederner Stadtlauf (zweites Augustwochenende (Määrt Samstag))
  • Gassemäärt (zweites Augustwochenende)
  • Elvis-Festival am Gederner See (Anfang September)
  • Nickelches-Määrt (1. Adventswochenende)

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Regionale Spezialitäten

In Gedern werden die sogenannten Spitzbuben und Beulches gekocht. Beulches sind wurstförmige Kartoffelrollen, die aus roh geriebenen Kartoffeln, gekocht geriebenen Kartoffeln und allerlei, was sich kochen lässt, bestehen. Meistens wird Dörrfleisch in diese Kartoffelmasse gegeben, es kann aber ebenso gut auch Blutwurst sein oder Speck. Man serviert die Beulches, nachdem man sie in Leinensäckchen (Beutelches) gekocht hat, zusammen mit Zwiebelsoße. Spitzbuben werden ähnlich hergestellt.

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).

Weblinks

Commons: Gedern (Hessen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Linkkatalog zum Thema Gedern bei curlie.org (ehemals DMOZ)