Grand Slam of Darts
Grand Slam of Darts | |
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Sportart | Darts |
Organisator | PDC |
Turnierart | Ranglistenturnier |
Austragungsort | Aldersley Leisure Village, Wolverhampton |
Austragungszeitraum | November |
Rekordsieger | Phil Taylor (6×) |
amtierender Sieger | Luke Humphries |
Letzte Austragung | Grand Slam of Darts 2023 |
Nächste Austragung | Grand Slam of Darts 2024 |
Der Grand Slam of Darts ist ein seit 2007 von der Professional Darts Corporation (PDC) veranstaltetes Major-Dartsturnier. Hinsichtlich der Qualifikationsmöglichkeit über die erfolgreiche Teilnahme an anderen Turnieren unterscheidet er sich stark von allen anderen PDC-Wettbewerben. Eine weitere Besonderheit war, dass bis 2020 auch Spieler des konkurrierenden Dartverbandes BDO teilnahmen. Der verliehene Pokal trägt seit 2018 den Namen Eric Bristow Trophy.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Grand Slam of Darts wurde 2007 erstmals ausgetragen und war das einzige Major-Turnier, bei dem Spieler der beiden konkurrierenden Dartverbände PDC und BDO gemeinsam an den Start gingen. Nachdem sich Rekordweltmeister Phil Taylor in den ersten drei Jahren durchsetzen konnte, gelang es 2010 mit Scott Waites einmalig einem BDO-Spieler, den Titel zu gewinnen. Er hatte sich durch seine Finalteilnahme im World Masters 2008 für den Grand Slam 2009 qualifiziert, in dem er das Halbfinale erreichte, weshalb er 2010 erneut antreten durfte und gewann. 2020 beteiligten sich letztmals Spieler der BDO, da sie insolvent ging und liquidiert wurde. Seither nehmen nur noch Spieler der PDC teil.
Der englische Teamcaptain und dreimalige BDO-Weltmeister Martin Adams hatte seine Teilnahme am Grand Slam of Darts stets abgesagt, woraufhin sich die PDC entschied, ihn nicht mehr einzuladen. 2015 wurde er jedoch wieder eingeladen und trat erstmals an. Im Achtelfinale scheiterte er knapp mit 9:10 an Kim Huybrechts.
Im selben Jahr gewann Michael van Gerwen zum ersten Mal und wurde damit der zweite Spieler nach Phil Taylor, der alle Major-Turniere mindestens einmal gewinnen konnte.
Zu Ehren des 2018 verstorbenen Eric Bristow vergibt die PDC seit dem Grand Slam of Darts 2018 die Eric Bristow Trophy an den Sieger.[1] Einen persönlichen Bezug zwischen Bristow und dem Turnier gibt es nicht; er war bei der Erstaustragung bereits nicht mehr als Profi aktiv.
Rekordsieger ist Phil Taylor mit sechs Titeln, ihm folgen Michael van Gerwen und Gerwyn Price mit jeweils drei.
Traditioneller Austragungsort ist Wolverhampton. Zunächst fand das Turnier in der dortigen Civic Hall statt, seit 2018 wird es im Aldersley Leisure Village veranstaltet. Wegen der COVID-19-Pandemie wich man 2020 in die Ricoh Arena in Coventry aus, wo der Grand Slam erstmals ohne Publikum gespielt wurde.
Da der Grand Slam of Darts in der Zeit um dem 11. November stattfindet, der im Vereinigten Königreich als Remembrance Day dem Gedenken Kriegstoter gewidmet ist, tragen viele Spieler, Verantwortliche, Kommentatoren und Zuschauer das Symbol einer roten Mohnblume – ein Remembrance Poppy, etwa als Anstecker am Revers.[2]
Format
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Grand Slam of Darts findet gegen Ende eines Jahres statt und dauert etwa eine Woche.
Zu Beginn werden die 32 Spieler in acht Vierergruppen eingeteilt, in der jeder einmal gegen jeden spielt. Diese Gruppenphase nimmt bereits mehr als die Hälfte der Turnierzeit in Anspruch. Die jeweiligen Gruppenersten und -zweiten treten dann ab dem Achtelfinale in KO-Spielen an, um den Sieger zu ermitteln.
Die Gruppenspiele werden im Modus Best of 9 Legs ausgespielt, unentschiedene Partien sind daher nicht möglich. Im Achtelfinale müssen 10 Legs gewonnen werden, in den Viertelfinal- bis Finalpartien seit 2009 einheitlich 16.
Qualifikation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Qualifikationsmodus änderte sich über die Zeit. Von Anfang an führten unter anderem Siege und manche Finalteilnahmen bei Major-Turnieren zur Teilnahme am Grand Slam. Bis 2014 wurden bei einigen Turnieren auch die beiden vergangenen Saisonen berücksichtigt, bei der Weltmeisterschaft zeitweise sogar die vergangenen fünf. Auch konnten bereits verlorene Halbfinale in Weltmeisterschaft oder Grand Slam zur Qualifikation führen.
Aktuell qualifizieren sich 16 Spieler über Siege oder Finalteilnahmen bei Major-Turnieren. Eventuell rücken auch Spieler über die PDC Pro Tour nach. Weitere acht Spieler qualifizieren sich über andere Wettbewerbe und nochmals acht über ein eigenes Qualifikationsturnier.[3][4]
Majors und Pro-Tour
Sicher qualifiziert sind:
- Sieger der PDC World Darts Championship
- Sieger des Grand Slam of Darts (Titelverteidiger)
- Sieger der Premier League Darts
- Sieger des World Matchplay
- Sieger des World Grand Prix
- Sieger des Masters
- Sieger der UK Open
- Sieger der European Darts Championship
- Sieger des Players Championship Finals
- Sieger des World Series of Darts Finals
- Beide Sieger des World Cup of Darts
- Finalist der PDC World Darts Championship
- Finalist des Grand Slam of Darts
- Finalist der Premier League Darts
- Finalist des World Matchplay
Falls hieraus aufgrund mehrfacher Turniergewinne bzw. Finalteilnahmen weniger als 16 Spieler hervorgehen, rücken in dieser Reihenfolge nach:
- Finalist des World Grand Prix
- Finalist des Masters
- Finalist der UK Open
- Finalist der European Darts Championship
- Finalist der Players Championship Finals
- Finalist der World Series of Darts Finals
- Beide Finalisten des World Cup of Darts (sortiert nach der Position in der PDC Order of Merit)
Falls auch dadurch noch keine 16 Spieler zusammenkommen, folgen die noch nicht durch Majors qualifizierten Sieger von Turnieren der European Darts Tour, geordnet nach der Anzahl ihrer Siege und bei gleicher Anzahl nach der Position in der PDC Order of Merit. Sollten dann immer noch zu wenige Spieler qualifiziert sein, wird im gleichen Modus mit den Siegern der Players Championships verfahren.
Weitere Wettbewerbe
Weitere acht Spieler qualifizieren sich über andere Wettbewerbe der PDC. Dies ist in dieser Form erst seit 2021 der Fall, wobei sich die Wettbewerbe seitdem schon wieder verändert haben. 2023 qualifizieren sich:
- Sieger der PDC World Youth Championship
- Finalist der PDC World Youth Championship
- Erstplatzierter der PDC Challenge Tour Order of Merit
- Erstplatzierter der PDC Development Tour Order of Merit
- Siegerin des Women’s World Matchplay
- Erstplatzierte der PDC Women’s Series Order of Merit
- Sieger der PDC Asian Championship
- Sieger der PDC North American Championship
2021 rückten die Zweitplatzierten der Orders of Merit nach, falls die Erstplatzierten bereits qualifiziert waren. Tour-Card-Holder können von diesem Qualifikationsweg ausgeschlossen sein. So führte Jeff Smiths Sieg bei der North American Championship 2023 nicht zur Teilnahme.[5]
Qualifikationsturnier
Weitere acht Spieler erringen ihre Teilnahme über ein Qualifikationsturnier.
Preisgeld
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gesamtpreisgeld von 650.000 Pfund verteilt sich wie folgt auf die 32 Teilnehmer (Stand 2022):[6]
Position | Preisgeld |
---|---|
Gewinner | 150.000 £ |
Finalist | 70.000 £ |
Halbfinalisten | 50.000 £ |
Viertelfinalisten | 25.000 £ |
Achtelfinalisten | 12.250 £ |
3. Platz Gruppenphase | 8.000 £ |
4. Platz Gruppenphase | 5.000 £ |
Bonus Gruppensieg | 3.500 £ |
Gesamt | 650.000 £ |
Finalergebnisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Deutschsprachige Teilnehmer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gabriel Clemens
- 2019: Achtelfinale (Niederlage gegen Glen Durrant)
- 2020: Gruppenphase (3. Platz)
- 2021: Gruppenphase (3. Platz)
- Max Hopp
- 2016: Gruppenphase (3. Platz)
- 2018: Gruppenphase (3. Platz)
- Ricardo Pietreczko
- 2023: Gruppenphase (4. Platz)
- Rowby-John Rodriguez
- 2014: Gruppenphase (3. Platz)
- 2015: Gruppenphase (3. Platz)
- 2021: Achtelfinale (Niederlage gegen James Wade)
- Rusty-Jake Rodriguez
- 2021: Gruppenphase (4. Platz)
- Martin Schindler
- 2018: Gruppenphase (4. Platz)
- 2019: Gruppenphase (4. Platz)
- 2021: Gruppenphase (4. Platz)
- 2022: Gruppenphase (3. Platz)
- Mensur Suljović
- 2016: Gruppenphase (3. Platz)
- 2017: Viertelfinale (Niederlage gegen Gary Anderson)
- 2018: Halbfinale (Niederlage gegen Gerwyn Price)
- 2021: Achtelfinale (Niederlage gegen Fallon Sherrock)
- 2022: Gruppenphase (3. Platz)
- Michael Unterbuchner
- 2018: Viertelfinale (Niederlage gegen Gary Anderson)
Statistiken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nine dart finishes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Insgesamt wurde sechs Mal ein Neundarter beim Grand Slam of Darts gespielt. Erstmals gelang dies dem Engländer James Wade.
Spieler | Turnier, Runde | Weg | Gegner | Ergebnis |
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James Wade | 2008, Achtelfinale | 3 × T20; 3 × T20; T20, T19, D12 | Gary Anderson | Niederlage |
Kim Huybrechts | 2014, Viertelfinale | 3 × T20; 3 × T20; T20, T19, D12 | Michael van Gerwen | Sieg |
Dave Chisnall | 2015, Gruppenphase | 3 × T20; 3 × T20; T20, T19, D12 | Peter Wright | Sieg |
Dimitri Van den Bergh | 2018, Achtelfinale | 3 × T20; 3 × T20; T20, T19, D12 | Stephen Bunting | Sieg |
Josh Rock | 2022, Achtelfinale | 3 × T20; 3 × T20; T20, T19, D12 | Michael van Gerwen | Niederlage |
Ryan Searle | 2023, Gruppenphase | 3 × T20; 3 × T20; T20, T19, D12 | Nathan Rafferty | Sieg |
Übertragung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 2013 wird das Turnier in Deutschland in Teilen von Sport1 im Free-TV übertragen. Dazu gab es 2014 Übertragungen im Pay-TV bei Sport1+ sowie im Internet per Livestream auf der Homepage Sport1.de. Seit einigen Jahren zeigt der Streamingdienst DAZN den kompletten Grand Slam.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ pdc.tv
- ↑ KEEPING HIS COOL! | Day One Evening Highlights | 2022 Cazoo Grand Slam of Darts. In: youtube.com. Professional Darts Corporation, 13. November 2022, abgerufen am 16. November 2022 (das Remembrance Poppy ist bei vielen Personen zu erkennen).
- ↑ Grand Slam of Darts 2022. In: dartn.de. Abgerufen am 22. August 2022.
- ↑ PDC GIBT QUALIFIKATIONSKRITERIEN FÜR DEN GRAND SLAM OF DARTS 2021 BEKANNT. In: dartsnews.de. 18. August 2021, abgerufen am 22. August 2022.
- ↑ Josh Gorton: Super Smith celebrates second North American Championship title. 3. Juni 2023, abgerufen am 6. Juni 2023.
- ↑ PDC Order of Merit Rules. In: PDC. Abgerufen am 8. Januar 2023.