Gustow
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
? Hilfe zu Wappen |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 54° 18′ N, 13° 13′ O | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Vorpommern-Rügen | |
Amt: | Bergen auf Rügen | |
Höhe: | 15 m ü. NHN | |
Fläche: | 28,41 km2 | |
Einwohner: | 608 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 21 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 18574 | |
Vorwahl: | 038307 | |
Kfz-Kennzeichen: | VR, GMN, NVP, RDG, RÜG | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 73 038 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Markt 5–6 18528 Bergen auf Rügen | |
Bürgermeister: | Bernhard Kirchner | |
Lage der Gemeinde Gustow im Landkreis Vorpommern-Rügen | ||
Gustow ist eine deutsche Gemeinde im Landkreis Vorpommern-Rügen auf der Insel Rügen in Mecklenburg-Vorpommern. Die Gemeinde wird vom Amt Bergen auf Rügen mit Sitz in der gleichnamigen Stadt verwaltet.
Geografie
Das Gemeindegebiet von Gustow liegt im Südwesten Rügens am Strelasund – der Meerenge, die Rügen vom Festland trennt. Der Rügendamm ist etwa sechs Kilometer vom Ort entfernt. Zu Gustow gehört die Insel Gustower Werder und die weit in den Strelasund hineinragende Halbinsel Drigge.
Ortsteile
- Drigge
- Gustow
- Nesebanz
- Prosnitz
- Sissow
- Warksow
Geschichte
Der Ortsname kommt aus dem slawischen „Gostov“ und bedeutet „Ort des Gost“. Hof und Dorf waren bis ins 18. Jahrhundert im Besitz der von den Osten auf Plüggentin. 1324 verkaufte Wizlaw III. einer Witwe von Barnekow eine Rente, die 1330 an das Kloster Bergen auf Rügen fiel.
Mit dem Westfälischen Frieden von 1648 geriet Rügen und somit auch der Ort Gustow unter schwedische Herrschaft, nachdem der Ort vorher zum Herzogtum Pommern gehörte. Durch die für Schweden siegreiche Schlacht von Warksow fiel Rügen Anfang 1678 vorübergehend wieder an Schweden, nachdem 1677 Rügen durch eine dänischen Invasion besetzt worden war.
Im Jahr 1815 kam die Gemeinde und Vorpommern zur preußischen Provinz Pommern.
Im Jahr 1867 bestand der Ort aus 12 bewohnten Häusern mit insgesamt 152 Einwohnern.
Seit 1818 gehörte Gustow zum Kreis bzw. Landkreis Rügen. Nur in den Jahren von 1952 bis 1955 war es dem Kreis Putbus zugehörig. Die Gemeinde gehörte danach bis 1990 zum Kreis Rügen im Bezirk Rostock und wurde im selben Jahr Teil des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Der seit 1990 wieder so bezeichnete Landkreis Rügen ging 2011 im Landkreis Vorpommern-Rügen auf.
Sehenswertes
→ Siehe auch: Liste der Baudenkmale in Gustow
In der Nähe Gustows befindet sich die Prosnitzer Schanze. Diese stammt aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. 1808 erweiterten die Franzosen die Schanze zu einem Fort.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Gustower Kirche, 1677 völlig zerstört und 1708–1734 wieder rekonstruiert.
Eine Besonderheit auf Rügen sind die Mordwangen (Sühnesteine). Eine Mordwange von 1510 befindet sich nordöstlich der Kirche in Gustow. Diese Steinwange ist zum Gedenken an den damaligen Prediger Thomas Norenberg, welcher der Sage nach von betrunkenen Bauern erschlagen worden sein soll, gestiftet worden.
Auf der Vorderseite ist in Umrisslinien ein Kruzifix mit zwei Engeln, links davon ein kniender Mann mit einem Schwert auf dem Kopf, rechts ein Kelch und ein Wappen mit einer Art Hausmarke dargestellt. Der Sühnestein besteht aus Granit, ragt 2,50 Meter aus dem Boden und ist 60 cm breit.
Die Minuskelinschrift lautet:
„na · der · bort · xpi · m · ccccc · unde · x · des · doredag · in · d · quatteper · vor · sute · michaele · ys · geslage · h · thomas · norenberch · karkh · to · gustow · weset · dem · got · gnedich · sy ·“
„Nach der Geburt Christi 1510 am Narrentag in der Fastenzeit vor St. Michael ist ge(er)schlagen Herr Thomas Norenberg, Kirchherr zu Gustow gewesen, dem Gott gnädig sei“
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2023 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).