Haßloch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. April 2010 um 18:08 Uhr durch 82.113.121.94 (Diskussion) (→‎Wirtschaft und Infrastruktur). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Haßloch
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Haßloch hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 21′ N, 8° 15′ OKoordinaten: 49° 21′ N, 8° 15′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bad Dürkheim
Höhe: 110 m ü. NHN
Fläche: 39,95 km2
Einwohner: 20.387 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 510 Einwohner je km2
Postleitzahl: 67454
Vorwahl: 06324
Kfz-Kennzeichen: DÜW
Gemeindeschlüssel: 07 3 32 025
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausplatz 1
67454 Haßloch
Website: www.hassloch.de
Bürgermeister: Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU)
Lage der Gemeinde Haßloch im Landkreis Bad Dürkheim
KarteBad DürkheimGrünstadtGrünstadtHaßlochMeckenheim (Pfalz)Niederkirchen bei DeidesheimRuppertsbergForst an der WeinstraßeDeidesheimWattenheimHettenleidelheimTiefenthal (Pfalz)Carlsberg (Pfalz)AltleiningenEllerstadtGönnheimFriedelsheimWachenheim an der WeinstraßeElmsteinWeidenthalNeidenfelsLindenberg (Pfalz)Lambrecht (Pfalz)FrankeneckEsthalKindenheimBockenheim an der WeinstraßeQuirnheimMertesheimEbertsheimObrigheim (Pfalz)ObersülzenDirmsteinGerolsheimLaumersheimGroßkarlbachBissersheimKirchheim an der WeinstraßeKleinkarlbachNeuleiningenBattenberg (Pfalz)NeuleiningenKirchheim an der WeinstraßeWeisenheim am SandWeisenheim am SandWeisenheim am SandErpolzheimBobenheim am BergBobenheim am BergDackenheimDackenheimFreinsheimFreinsheimHerxheim am BergHerxheim am BergHerxheim am BergKallstadtKallstadtWeisenheim am BergWeisenheim am BergLandkreis Alzey-WormsWormsLudwigshafen am RheinFrankenthal (Pfalz)Rhein-Pfalz-KreisLandkreis GermersheimNeustadt an der WeinstraßeLandkreis Südliche WeinstraßeLandau in der PfalzKaiserslauternLandkreis KaiserslauternDonnersbergkreisKaiserslauternLandkreis Südwestpfalz
Karte

Haßloch ist eine verbandsfreie Gemeinde im Landkreis Bad Dürkheim nahe dem Ballungszentrum Mannheim/Ludwigshafen. Der Ort ist aus einem Kern gewachsen und wird in dieser Eigenschaft auch als das „größte Dorf“ Deutschlands bezeichnet. Im Landkreis Bad Dürkheim ist Haßloch die größte Kommune, noch vor der namengebenden Kreisstadt. Das Dorf verfügt über eine ausgeprägte Infrastruktur mit Bildungs- und Einkaufsmöglichkeiten, umliegende Orte der Region sind überwiegend innerhalb von 20 Minuten zu erreichen.

Geographie

Haßloch liegt östlich von Neustadt an der Weinstraße und ist ein Teil der Metropolregion Rhein-Neckar (Landkreis Bad Dürkheim) südwestlich von Mannheim und Ludwigshafen. Es liegt an der Bahnstrecke MannheimKaiserslautern. Die Autobahn A 65 liegt an der nördlichen Ortsgrenze von dort sind es 25 Kilometer bis nach Ludwigshafen/Mannheim. Haßloch ist im Ganzen eine zusammenhängende Siedlungsfläche, der südöstlichste Teil Haßlochs (Wehlachsiedlung) liegt etwas abseits.

Geschichte

Religionen

Haßloch ist, durch die Herrschaft der Grafen von Leiningen, eine protestantische Gemeinde, wie man auch an den alten evangelischen Kirchenbauten (Christuskirche, Lutherkirche, Pauluskirche), im Gegensatz zu den beiden eher neueren Bauten der katholischen Gemeinde (St. Gallus und St. Ulrich), erkennt. Ende 2009 waren 47,7 % der Bevölkerung evangelisch, 26,6 % katholisch und 19,8 % konfessionslos[2].

Einwohnerentwicklung

(jeweils zum 31. Dezember)

  • 1998 – 20.708
  • 1999 – 20.747
  • 2000 – 20.781
  • 2001 – 20.826
  • 2002 – 20.809
  • 2003 – 20.789
  • 2004 – 20.785
  • 2005 – 20.722

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Haßloch besteht aus 36 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem hauptamtlichen Bürgermeister als Vorsitzenden.

Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[3]

  SPD CDU GRÜNE LINKE HLL FWG DUH Gesamt
2009 11 13 3 1 4 3 1 36 Sitze
2004 13 17 2 - 4 - - 36 Sitze

Jugendgemeinderat

Der Jugendgemeinderat Haßloch (bis 1999 „Kinder- & Jugendgemeinderat Haßloch“) wurde am 17. Mai 1995 vom Gemeinderat beschlossen und eingerichtet. Die Initiative dazu ging 1993 vom Jugenddezernenten Jürgen Hurrle aus, der beklagte, dass viele Maßnahmen beschlossen wurden, die Jugendliche betrafen, ohne diese in die Entscheidungen einzubinden. Als einer der ersten rheinland-pfälzischen Jugendgemeinderäte nahm er in den Folgejahren eine Vorbildsfunktion ein.

Der Jugendgemeinderat vertritt beratend die Belange und Interessen der Haßlocher Jugendlichen gegenüber der Gemeinde, entweder eigenständig oder über die ständigen Mitglieder im Sozialausschuss und im Partnerschaftsbeirat. Er soll die Jugendlichen mit demokratischen Entscheidungsstrukturen vertraut machen und Interesse an kommunalen Aufgabenstellungen wecken. Er ist ein unparteiisches Gremium und besteht aus 15 Mitgliedern (Stand 2006).

Als weitere Aktivitäten werden wahrgenommen:

  • Aktivitäten gegen Rassismus
  • Podiumsdiskussionen vor Wahlen
  • Sportereignisse (Fußball-, und Beach-Volleyballturniere)
  • Freizeitveranstaltungen und Feste

Bürgerschaftliches Engagement

Das Lokale Bündnis für Familie läuft in Haßloch seit dem Jahr 2006. Es dient der Förderung der Familien und des bürgerschaftlichen Engagements in Zusammenarbeit mit Politik, Verwaltung, Bürgern, Bildungseinrichtungen und Vereinen.

Wappen

Das Wappen wurde 1926 vom Hauptstaatsarchiv München entworfen und 1938 offiziell verliehen. Es zeigt den goldenen Löwen der Kurpfalz und daneben die drei silbernen Adler der Leininger Grafen. Der Doppelhaken in Form eines verkehrten römischen „S“ geht zurück auf das Gerichtssiegel der Pflege Haßloch.

Städtepartnerschaften

Haßloch unterhält Städtepartnerschaften zu folgenden Gemeinden:

Kultur

Veranstaltungen

Im September findet in Haßloch das Andechser Bierfest statt. Es wird durch die Sommertagsprinzessin eröffnet und zählt einige tausend Besucher. Das erste Haßlocher Weinfest lockte am 17. Mai ebenfalls viele Besucher an und soll nächstes Jahr fortgeführt werden.

Sehenswürdigkeiten

Haßlochs älteste Häuser in der Gillergasse, rechtes Haus von 1599

Das älteste Haus in Haßloch ist ein Dreiseithof aus dem Jahre 1599, mit einer die Straße beherrschenden Fassade und einem mächtigen Tor. Es ist seit 1986 als Heimatmuseum und Kulturzentrum allgemein zugänglich. Das Innenleben des Hauses wurde wiederhergestellt und gewährt Einblick in die damaligen Lebensverhältnisse in einem solchen Haus.

Achterbahn im Holiday Park

Bei Haßloch liegt der Holiday Park, eine Freizeitparkanlage mit Fahrgeschäften wie dem Free Fall Tower (freier Fall aus 70 Metern), einer Wildwasserbahn und der Expedition GeForce.

Haßloch hat ein Hallen- und Freizeitbad mit Außenanlage, den „Badepark“, das auch über eine Sauna-Landschaft verfügt. Des Weiteren gibt es in Haßloch eine Pferderennbahn und mehrere Theaterbühnen.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Haßloch

Freizeit- und Sportanlagen

Im gesamten Ortsgebiet findet man Spielplätze und Sportflächen vor, auch der im Süden liegende Wald ist, z. B. mit dem „Trimm-Dich-Pfad“ miteinbezogen.

Wirtschaft und Infrastruktur

In Haßloch ist zum Großteil die metallverarbeitende Industrie ansässig. Dies zeigt sich auch in den drei „großen“ in Haßloch produzierenden Betrieben (Ball-Packaging, Gottlieb Duttenhöfer GmbH und der Dinex Deutschland GmbH ).

In Haßloch steht eines der größten und modernsten Getränkedosenwerke der Welt, der Ball Packaging Europe. Unter anderem wurde in Haßloch die erste 0,5-l-Dose (Bierdose) hergestellt.

Haßloch beherbergt zusammen mit der Nachbargemeinde Böhl-Iggelheim den Offenen Kanal Haßloch Böhl-Iggelheim, einen der 28 Offenen Kanäle in Rheinland-Pfalz.

Haßloch als Testmarkt

Haßloch ist Testmarkt für neue Markenartikel und Konsumprodukte: Im Haßlocher Einzelhandel sind vorab Produkte erhältlich, die erst in Zukunft in der Bundesrepublik Deutschland eingeführt werden sollen. In das örtliche Fernsehkabelnetz werden eigens gedrehte Werbefilme für diese Produkte eingeblendet, einzelne Zeitungen (wie z. B. die Hörzu, Bunte) werden speziell für Haßloch mit Anzeigen für die neuen Produkte herausgegeben. Einige Bürger besitzen zudem Karten mit Strichcodes, die beim Einkauf gescannt werden, so dass eine Zuordnung der Einkäufe zu einzelnen Haushalten oder Personen möglich wird.

Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) kann somit ermitteln, wie die getesteten Produkte von den Kunden angenommen werden – die Erfahrungen, die die GfK hier macht, stimmen zu 90 Prozent mit späteren Marktdaten überein.

Ausgewählt wurde Haßloch deshalb, weil dieser Ort eine Bevölkerungsstruktur aufweist, die nach verschiedenen Kriterien dem deutschen Durchschnitt sehr nahe kommt – etwa in der Altersstruktur und den sozialen Schichten. Auch nimmt Haßloch eine Mittelstellung zwischen städtischer und dörflicher Struktur ein. [4][5]

Verkehr

Haßloch verfügt über gute Verkehrsanbindungen in Richtung des Zentrums der Region (Mannheim/Ludwigshafen/Heidelberg), sei es durch die A 65 oder die S-Bahn RheinNeckar. Die S-Bahn Linien S1, S2, sowie am Morgen und Abend die S3 und S4, fahren in den Hauptverkehrszeiten alle 15 Minuten vom Haßlocher Bahnhof ab.

Öffentliche Einrichtungen

Für die Bürger Haßlochs steht unter der Woche das Bürgerbüro für alle Fragen und Anträge zur Verfügung. Haßloch verfügt zudem über eine Polizeistation.

Bildung

Haßloch verfügt, bedenkt man seine Größe, über zahlreiche Bildungseinrichtungen.

  • Grundschulen:
    • Ernst-Reuter-Schule
    • Schiller-Schule
  • weiterführende Schulen
    • Realschule plus Haßloch
    • Hannah-Arendt-Gymnasium
  • Förderschulen
    • Gottlieb-Wenz-Schule, Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen
  • sonstige schulische Einrichtungen
    • Volkshochschule
    • Musikschule

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Personen, die vor Ort gewirkt haben

  • Johann Michael Hartung (1708–1763), Orgelbaumeister, baute 1751 die Orgel in Haßloch
  • Werner Schröter (* 1944), pfälzischer Politiker (SPD) und ehemaliger Ringer, in Haßloch aufgewachsen
  • Ronny Weller (* 22. Juli 1969), Haßlocher Gewichtheber bei den Olympischen Spielen

Literatur

  • Joachim Kuntz: Der Gemeindewald von Hassloch. Ein Beitrag zur Geschichte des Kommunalwaldes in Rheinland-Pfalz mit wirtschaftlichem Schwerpunkt. Forstgeschichte in Rheinland-Pfalz, Nr. 2. Arbeitskreis Forstgeschichte in Rheinland-Pfalz, Haßloch 1995, 291 (26) S.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. http://www.ewois.de/Statistik/user/htmlgen.php?stichtag=31.12.2009&ags=33200025&type=VFG&linkags=0733200025
  3. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
  4. BR-Online
  5. Focus
Commons: Haßloch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Linkkatalog zum Thema Haßloch bei curlie.org (ehemals DMOZ)