Konklave März 1605

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Das Konklave März 1605 trat nach dem Tod von Papst Clemens VIII. († 3. März 1605) zusammen und tagte vom 14. März bis zum 1. April 1605 in Rom. Es dauerte 18 Tage und wählte Leo XI. zum Papst.

Kardinalskollegium

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Clemens VIII.
Leo XI.

Als Papst Clemens VIII. starb, zählte das Kardinalskollegium 69 Kardinäle.

Die 60 am Konklave teilnehmenden Kardinäle waren:

Nicht am Konklave teilnehmende Kardinäle

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Nicht am Konklave teilnehmen konnten die folgenden neun Kardinäle:

Kardinalserhebungen

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Die im Konklave anwesenden Kardinäle wurden von folgenden Päpsten zum Kardinalat erhoben:

Anmerkungen zu den Kardinälen

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  1. Wurde zum Papst gewählt und nahm den Namen Leo XI. an
  2. Wurde später zum Papst gewählt und nahm daraufhin den Namen Paul V. an

Wie das vorangegangene Konklave 13 Jahre zuvor, so war auch diese Papstwahl zutiefst politisch beeinflusst. Die französischen Kardinäle hatten Anweisungen von König Heinrich IV. empfangen, ebenso wie die spanischen Kardinäle von Philipp III. Von spanischer Seite sollten die Kardinäle Valiero, de’ Medici und Arigoni nominiert werden. Der französische König Heinrich IV. hingegen wollte entweder Kardinal Baronio, wie eine Instruktion vom 7. März 1605 an Kardinal Joyeuse zeigt, oder Pietro Aldobrandini auf dem Stuhl Petri sehen. Mit Konklavebeginn am 14. März 1605 waren in Rom 60 der 69 Kardinäle anwesend.

Die Mehrheitsverhältnisse im Kollegium waren zwar abschätzbar, jedoch verfügte keine der Parteien über die notwendige Zweidrittelmehrheit. Die stärkste Partei war die von Pietro Kardinal Aldobrandini. Von den 39 Kardinälen aus dem Pontifikat von Clemens VIII. folgten ihm 22. Die Seite Montaltos verfügte über acht Stimmen und die Spanier über 13 Anhänger. Einige Kardinäle standen außerhalb jeder Partei, zu ihnen zählten die Oratorianer Tarugi und Baronio, der Jesuit Bellarmino und Federico Kardinal Borromeo.

Im Verlauf des Konklaves wurden 21 Kandidaten als papabili gehandelt. Dies ließ ein länger dauerndes Konklave erwarten. Am 19. März verbreitete sich das Gerücht, Kardinal Baronio habe 39 Stimmen auf sich vereint, diese Nachricht erwies sich allerdings als falsch. In der Abstimmung am 24. März erhielt Baronio 23 Stimmen und am folgenden Tag 27, am 27. März erhielt er 31 und am 30. März sogar 32 Stimmen. Kardinal Baronio fehlten damit nur noch 8 Stimmen zur erforderlichen Mehrheit. In den ersten Abstimmungen war Alessandro Ottaviano de’ Medicis Stimmenanzahl hingegen unbedeutend. Am 1. April änderten sich plötzlich die Verhältnisse. Baronio erhielt nur noch 28 Stimmen, de’ Medici 13 Stimmen. Nachdem sogar Kardinal Baronio selbst für Kardinal de’ Medici eintrat, änderte sich schlagartig alles. Vor de’ Medicis Zelle hatten sich zwei Drittel der Wähler versammelt und ohne weitere formale Abstimmung wurde er zum Papst erhoben. Anschließend versammelten sich die Kardinäle in der Cappella Paolina zur Huldigung des neuen Papstes. Um der Form zu genügen, wurde anschließend noch eine offene Abstimmung vorgenommen. Im Gedenken an seinen Vorfahren Giovanni de’ Medici, der als Papst Leo X. hieß, nahm der der Neugewählte den Papstnamen Leo XI. an. Da es inzwischen spät am Abend war, wurde das Konklave erst am Morgen des 2. April 1605 beendet.

Die Inthronisation des neuen Papstes fand am 10. April 1605 statt und beendete eine Sedisvakanz von 36 Tagen.