Marktsteft
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 42′ N, 10° 8′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Kitzingen | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Marktbreit | |
Höhe: | 189 m ü. NHN | |
Fläche: | 10,51 km2 | |
Einwohner: | 1920 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 183 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 97342 | |
Vorwahl: | 09332 | |
Kfz-Kennzeichen: | KT | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 75 149 | |
Stadtgliederung: | 3 Gemeindeteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Hauptstr. 27 97342 Marktsteft | |
Website: | www.marktsteft.de | |
Erster Bürgermeister: | Thomas Reichert[2] (CSU) | |
Lage der Stadt Marktsteft im Landkreis Kitzingen | ||
Marktsteft ist eine Stadt im unterfränkischen Landkreis Kitzingen.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kitzingen, Mainbernheim, Willanzheim, Seinsheim, Obernbreit, Marktbreit, Segnitz und Sulzfeld am Main. Größte Stadt in der Umgebung ist Würzburg 17 km nordwestlich.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Marktsteft besteht aus drei Gemeindeteilen (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]
- Marktsteft (Hauptort)
- Michelfeld (Kirchdorf)
- Wasenmeisterei (Einöde)
Naturräumliche Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Marktsteft und seine Gemarkung liegen in zwei Naturräumen, die beide Teil der Haupteinheitengruppe Mainfränkische Platten sind. Der Ort selbst ist im niederschlagsarmen Kitzinger Maintal zu lokalisieren, die Gemarkung ragt in die höhergelegene, flachwellige Mainbernheimer Ebene. Hier ist auch der Ortsteil Michelfeld zu finden. Durch Marktsteft fließt der Traugraben in Richtung des Mains.
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Maindreieck zählt zu den wärmsten und trockensten Regionen Frankens. Dieses Klima ist besonders günstig für den Anbau von Wein, Obst und Gemüse. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei circa 8 °C.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsname
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort hieß 1216 Stephe. In den Siedlungsnamen fand der Name des Kirchenpatrons Stephanus Eingang. Spätere Namensformen waren:
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Die Ergänzung Markt bezeichnet den Rechtsstatus, Märkte abhalten zu dürfen.[5]
Ortsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste urkundliche Erwähnung einer Vogtei in Marktsteft war im Jahre 1197. Als „Stephe“ wurde der Ort im Jahre 1216 und als „Stepfe das dorff“ 1371 im Besitz der Grafen von Hohenlohe-Brauneck bezeichnet. 1399 besaßen die Grafen zu Castell das Patronatsrecht über die „pfarre zu Stefft“.[6]:70
1448 erwarb Markgraf Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach von den Vorbesitzern folgende sechs Maindörfer: Obernbreit, Gnodstadt, Marktsteft, Sickershausen, Martinsheim und Oberickelsheim. Durch diesen Besitz erhielten die Markgrafen Zugang zum Main.[7]
In der Zeit von 1448 bis 1791 blieb Marktsteft unter dieser markgräflichen Herrschaft. Schon im Jahr 1532 besaß der Ort eine Kirchenburg, die in Kriegszeiten Zuflucht bot. Die Reformation wurde im Jahr 1534 eingeführt.[6]:70
Das Hochstift Würzburg löste 1629 die Herrschaft über die Stadt Kitzingen aus dem Besitz des Markgrafen ab. Dadurch verlor der Markgraf den Brückenkopf und den Hafenplatz am Main, die er seit 1443 besaß. Das kleine Dorf Marktsteft am Main bot sich als Ersatz an.[8]:11
Zum Markt wurde Steft am 4. November 1729 durch Markgräfin Christina Charlotta erhoben. Die Markterhebungsurkunde verlieh einige Privilegien:
- Zehnjährige Steuerbefreiung für sich ansiedelnde Künstler, Kauf-, Handels- und Handwerksleute
- Fünfjährige Ermäßigung der Getränkesteuer der Gastwirte um die Hälfte
- Zehnjährige Abgabenfreiheit für Erbauer von zweistöckigen Häusern
- Fünfjährige Abgabenfreiheit für Erbauer von einstöckigen Häusern
- Vier Jahre lang 50 % Zollnachlass für den Güterumschlag in Marktsteft
- Fünf Jahre Steuer- und Zollfreiheit für dort hergestellte Waren
- Einführung eines Wochenmarktes
- Abhalten eines Jahrmarktes am Pfingstmontag und am Mattheitag
- Fünfjährige Zollfreiheit für alle zu den Märkten angefahrenen Waren
- Dreijährige Befreiung vom Leibzoll für Juden, welche die Jahrmärkte besuchen
Bereits am 30. November 1712 waren diese Marktprivilegien auf dem Rathaus eröffnet worden. Sie bildeten die Voraussetzung für zahlreiche weltweite Handelsbeziehungen.[8]:15–19 In Marktsteft entstanden mit ansbachischer Unterstützung 91 Neubauten. Durch gezielte Ansiedlung von Betrieben sowie den Ausbau des Hafens erlebte die Bevölkerung einen Wirtschaftsaufschwung. Unter preußischer Herrschaft verlor der Ort wieder zunehmend an Bedeutung.[6]:70–71
Marktsteft fiel im Vertrag von Paris (Februar 1806) mit dem 1792 preußisch gewordenen Fürstentum Ansbach durch Tausch an das Königreich Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Im Jahre 1819 wurde Marktsteft zur Stadt erhoben.
Seit dem 19. Jahrhundert leben wieder Katholiken im Ort, sie erhielten mit der 1964 fertiggestellten Auferstehungskirche ein eigenes Gotteshaus.
Hafen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Verlust Kitzingens ließ der Markgraf von Ansbach durch den Ingenieur-Leutnant und Landfeldmesser Johann Georg Vetter einen Grundriss der geplanten neuen Hafenstadt am Main erstellen.[8]
Der natürliche Anlegeplatz am Mainarm wurde 1729 als Hafenanlage ausgebaut. Der Hafen lockte Unternehmer an, wie z. B. die Strumpfwirker. Sie bauten ab 1731 dort ihre Werkstätten auf. Die Häuser standen in der Strumpfwirkergasse.[9] In den Jahren 1777 bis 1782 wurden dort über tausend Söldner des Ansbacher Markgrafen in den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg verschifft. Davon fiel beinahe ein Fünftel im Kampf, ein Drittel verblieb als Einwanderer in den USA und etwas mehr als die Hälfte kam zurück. 1788 brachen vom Stefter Hafen erneut über 1400 vermietete Soldaten auf. Diesmal standen sie im Dienst der Holländer gegen die Truppen von Napoleon Bonaparte. Eine Schuld wurde dadurch nicht getilgt; Markgraf Karl Alexander trat daraufhin seine Markgrafschaft gegen Leibrente an Preußen ab, und der Marktstefter Hafen war zum einzigen preußischen Hafen auf dem späteren bayerischen Territorium geworden. Während des Napoleonischen Kriegs kamen Waren aus England, die für den Nahen und Fernen Osten bestimmt waren, über Rhein und Main zum Marktstefter Hafen. Von dort fand der Transport auf dem Landweg mit Pferdefuhrwerken über Nürnberg zur Donau statt. Nach dem Bau der Eisenbahnlinie im Würzburger Land verlor der Stefter Hafen seine Bedeutung.
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Mai 1978 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Michelfeld in die Stadt Marktsteft eingegliedert.[10]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1834[11] | 1865[12] | 1868[13] | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1991 | 1995 | 2005 | 2010 | 2015 |
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Einwohner | 1215 | 1172 | 1215 | 1309 | 1243 | 1805 | 1561 | 1597 | 1659 | 1658 | 1764 | 1787 | 1939 |
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 1586 auf 1969 um 383 Einwohner bzw. um 24,2 %.
Quelle der Zahlen ohne Einzelnachweis: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung[14]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Thomas Reichert ist seit 1. Mai 2014 Bürgermeister; er wurde am 15. März 2020 mit 54,2 % der Stimmen für weitere sechs Jahre gewählt.
Stadtrat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Stadtrat hat zwölf Mitglieder. Die Zusammensetzung in den Amtszeiten 2014 bis 2020 beziehungsweise 2020 bis 2026 ist wie folgt:[15]
Partei / Liste | Sitze ab 2014 | Anteil 2014 |
Sitze ab 2020 | Anteil 2020 |
CSU | 3 | 22,0 % | 3 | 27,8 % |
Freie Wählergemeinschaft | 4 | 36,9 % | 4 | 29,7 % |
Freie Wählergruppe Michelfeld | 2 | 18,6 % | 2 | 19,9 % |
Sozialer Bürgerblock | 3 | 22,5 % | 3 | 22,6 % |
Verwaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Marktbreit.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Gold der silbern nimbierte heilige Stephan wachsend in blauem Gewand, die grüne Märtyrerpalme in der rechten Hand, im mit der linken Hand gerafften Überwurf drei goldene Steine.“[16] | |
Wappenbegründung: Der heilige Stephan wurde erstmals auf einem Siegel des Jahres 1578 abgebildet. Zum Wappen stieg die Figur mit der Stadterhebung des Jahres 1819 auf. Der Heilige ist der Ortspatron von Marktsteft. |
Neben dem Wappen des Hauptortes, das heute auch zugleich das Gemeindewappen ist, existiert noch das Wappen des Ortsteils Michelfeld, das bis zu dessen Eingemeindung im Jahr 1978 offiziell benutzt wurde. → siehe auch: Wappen von Michelfeld
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Museen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Museum für Stadt- und Familiengeschichte
Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Historische Hafenanlage
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Keerlhaus mit Risalit und Balkon
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Rotes Keerlhaus
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Arkadengang mit freistehender Friedhofs-Kanzel
Historische Hafenanlage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die historische Hafenanlage ist die älteste in ihrer ursprünglichen Form erhaltene in Bayern und wird heute vom Hafen- und Kulturverein gepflegt. Spuren des 1764 errichteten Krans sind noch zu erkennen.[9]
Schranne
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Keerlhäuser
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1688 wurde die ursprünglich einzige Gastwirtschaft Zu den drei goldenen Kronen im Maindorf Steft durch Sebastian Keerl neu gebaut. Der Markgraf fand dort mit Gefolge Quartier.[8]:63 Der Reichtum der Kaufmannsfamilie Keerl ist bis heute sichtbar: Er zeigt sich im Keerlhaus von 1774, einem zweigeschossigen Wohnhausbau mit Mansarddach. Die Rokokofassade ist in der Mitte unterbrochen durch einen Risalit mit schmiedeeisernem Balkon und Volutengiebel. Gegenüber liegt das Rote Keerlhaus mit einem Rokokopavillon im Garten.
Kirchenburg mit St. Stephan
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Zeit der Christianisierung schuf der Grundherr Siedlungen und gründete Kirchen wie St. Stephan in Marktsteft. Sie gehörte zu den Eigenkirchen der Casteller Grafen. Als Lehensherren statteten sie ihre Eigenkirchen aus, sorgten für deren Erhalt und bestimmten die Geistlichen. Sie schützten, überwachten und ordneten den Dienst der eingesetzten Pfarrer.[17]:7 Den Mittelpunkt der Eigenkirche bildete der im Boden verankerte Steinaltar mit den Reliquien. Das Kirchengrundstück umgab der Kirchhof mit den Grabstätten. Weiterhin gehörten dazu der „Pfarrhof mit Wirtschaftsgebäuden und Grundstücken, Gemeinde- und Hutrecht, Pfarr- und Gotteshauseinkommen, Zehnten und Stolgebühren“.[17]:7 Den heutigen Kirchenbau umgeben noch Reste der ehemaligen Kirchenburg. Im Torturm und im angrenzenden Gebäude befindet sich das Rathaus.[17]:15 Der älteste Teil von St. Stephan ist der viergeschossige Turm. Er wurde 1608 fertiggestellt. Von einem Vorgängerbau berichten die Quellen von 1565 im Zusammenhang mit dem Wetterläuten und einer Hosianna-Glocke.[17]:15 Das Kirchenschiff wurde in den Jahren 1623–1624 errichtet. Am Chorbogen ist die erste Jahreszahl festgehalten und am nördlichen Eingang die zweite. Der Bau wurde durch zahlreiche Instandsetzungs- und Renovierungsarbeiten in den Jahren 1737, 1797 und 1868 mehrmals stark verändert.[17]:16, 17 Kaufmann Johann Dietrich und Büttnermeister Johann Matthäus Full stifteten 1737 einen neuen Altar und eine neue Kanzel. Das Altarbild mit der Kreuzigungsgruppe von Christoph Pitsch aus dieser Zeit befindet sich wieder im Altarblatt. Man hatte es 1868 herausgenommen und durch ein Christusbild von Kunstmaler Weigand aus Nürnberg ersetzt.[17]:18 Pfarrer Merk bemühte sich darum, dass am 22. März 1626 ein neuer Taufstein in der Kirche aufgestellt wurde. Kantor Christoph Scherzer kam 1738 für die Kosten einer Zinnüberlegung durch Nikolaus Lender aus Marktbreit auf. Bis 1868 stand er vor dem Altar. Danach wurde er seitlich platziert.[17]:19
Die Sitzplätze im Gotteshaus von Marktsteft waren sehr begehrt. Um Streitigkeiten vorzubeugen, wurden sie durch eine Kirchenstuhlordnung vom 8. September 1625 festgelegt. Für das Kirchengestühl mussten jeweils am 11. Februar und 28. Juli Kirchenstandsgebühren bezahlt werden. Die Höhe richtete sich nach der Art und Lage des Platzes. Im Kirchenschiff standen anfangs auf der Kanzelseite zwölf und auf der Gegenseite sieben Bänke. 1678 gab es 107 Frauenplätze im Kirchenschiff und 44 Männerplätze auf der Empore. Im Jahre 1708 wuchs die Bevölkerung Marktstefts so an, dass eine neue Empore eingebaut wurde. Dies wiederholte sich 1737. Bevorzugte Plätze mit Gittern gab es bis 1868. Unter Pfarrer Michahelles wurden die abgebaut.[17]:19, 20 Pfarrer Berger begann 1934 die Brüstung der Empore mit Bildern aus dem Leben Jesu auszugestalten.[17]:19
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Torturm der ehemaligen Kirchenburg
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Blick zum Torturm in der Kirchenburg
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Innenanlage der Kirchenburg
Friedhof
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der denkmalgeschützte Friedhof wurde 1584 angelegt und erhielt 1603 eine freistehende Kanzel. Unter den Arkaden befinden sich zahlreiche gut erhaltene Grabsteine aus den vergangenen Jahrhunderten. Besonders die Handels- und Schifferfamilien des 18. Jahrhunderts wurden in den Epitaphien verewigt.[18]:95
St. Michael
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die evangelische Pfarrkirche St. Michael befindet sich im Stadtteil Michelfeld.
Mainfähre
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis ins Jahr 1955 existierte in Marktsteft eine Fährverbindung über den Main. Bereits im Frühmittelalter bestand nahe dem Ort eine Überfahrtsmöglichkeit, die von den Dorfherren an verschiedene Beständer verpachtet wurde. Die Mainfähre hatte einen großen Einzugsbereich und machte der nahen Fähre in Sulzfeld am Main Konkurrenz. Nachdem die Fähre im 20. Jahrhundert immer mehr zum Zuschussbetrieb geworden war, veräußerte man das Fährrecht 1955 an Sulzfeld am Main.
Musik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Marktsteft hat einen evangelischen Posaunenchor und einen Männergesangverein. Leiter ist Walter Dienesch. Seit 2003 gibt es die Kesselring-Musikanten unter Leitung von Jochen Münz.
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jedes Jahr finden in Marktsteft das Hafenfest, die Kirchweih, das Sonnwendfeuer und der Bürgerball statt.
Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Marktsteft hat eine Bibliothek und ein Museum.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weinbau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Marktsteft ist im Landkreis Kitzingen für seine Heckenwirtschaften mit regionalen Spezialitäten (z. B. Blaue Zipfel) bekannt.
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Süden liegt ein Gewerbegebiet an der Ortsumgehung in Richtung Marktbreit. Mit der Brauerei Kesselring besteht ein Unternehmen im Ort, das seit dem Jahr 1688 kontinuierlich betrieben wird.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Marktsteft liegt nahe der Autobahn A 7 (Anschlussstelle 104, Marktbreit). Der Ort hat eine Umgehung durch die Staatsstraße 2271.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Marktsteft besitzt eine Grundschule und einen evangelischen Kindergarten.
Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert war Marktsteft Sitz der Keerl-Familie, die in der Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach und darüber hinaus zu einigem Einfluss kam. Mit dem Kronenwirt Sebastian Keerl begann der Aufstieg der Familie. Konrad Keerl wurde erster Handlungsvorstand des Handelsplatzes „Stefft“. Sein Sohn Jakob Keerl wurde Hofkammerrat in Ansbach und hinterließ seiner Heimatstadt mehrere Stiftungen, unter anderem geht die Rektoratsschule auf seine Bemühungen zurück. Seine Tochter Amalia (1805–1830) war die Mutter des Malers Anselm Feuerbach.[19]
- Balthasar Böhm († 1530), Kanonikus, Theologe, Schriftsteller
- Johann Georg Ulmer († um 1670), Geschichtsschreiber, Schriftsteller
- Samuel Ernst Manger (1757–1822), Hofschiffmann
- Johann Ernst Günther (1787–1852), Bürgermeister von Marktsteft und Landtagsabgeordneter
- Friedrich Wilhelm von Rücker (1803–1870), Professor in Erlangen, Historiker
- Heinrich Höhn (1816–1900), Unternehmer, Höhn war Inhaber eines Delikatessengeschäfts in Berlin und trat in Marktsteft als Stifter in Erscheinung, er erhielt das Ehrenbürgerrecht[20]
- Julius Schunck (1822–1857), Vikar, Stifter und Herausgeber, Schunk war Geistlicher in Marktsteft und starb in der Stadt[21]
- Ludwig von Reizenstein (1826–1885), Architekt und Schriftsteller[22]
- Theodor Schöntag (1840–1908), Geschichtsschreiber[23]
- Andreas Gerhard Wilhelm Töpfer (* in Lichtenstein; † 1916 in Marktsteft), Präparandenhauptlehrer, Leiter der Präparandenschule Marktsteft von 1866–1903[24]
- Jörg Geuder (1861–1935), Gartenschriftsteller, Dichter und Sprachpfleger, besuchte zur Ausbildung als Lehrer ab 1874 die Präparandenschule Marktsteft
- Karl Freytag (1866–1945), Lehrer, Schulleiter, Künstler
- Albert Kesselring (1885–1960), deutscher Generalfeldmarschall und Luftwaffenoffizier
- Michael Kesselring (1889–1963), deutscher Pädagoge und Hochschullehrer
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Steft. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 415–417 (Digitalisat).
- Landkreis Kitzingen (Hrsg.): Kunst- und Kulturführer durch den Landkreis Kitzingen. 2. Auflage. Farbendruck Brühl, Marktbreit 1993.
- Georg Lill, Friedrich Karl Weysser: Die Kunstdenkmäler von Unterfranken & Aschaffenburg. II Stadt und Bezirksamt Kitzingen. Hrsg.: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (= Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern. Band 3). R. Oldenbourg Verlag, München 1983.
- Wolf–Armin Frhr. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0.
- Gottfried Stieber: Stefft. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC 231049377, S. 777–783 (Digitalisat).
- Hans Bauer: Alte und neue Wappen im Landkreis Kitzingen. In: Jahrbuch des Landkreises Kitzingen 1980. Im Bannkreis des Schwanbergs. Kitzingen 1980. S. 53–70
- Johann Ludwig Klarmann: Der Steigerwald in der Vergangenheit. Ein Beitrag zur fränkischen Landeskunde. Gerolzhofen2 1909
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Internetseite der Stadt Marktsteft
- Marktsteft: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
- Marktsteft: Blick auf Kirchenburg und Torturm – Interaktives Panorama
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Impressum. Gemeinde Marktsteft, abgerufen am 22. September 2020.
- ↑ Gemeinde Marktsteft in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 29. März 2021.
- ↑ Gemeinde Marktsteft, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. Dezember 2021.
- ↑ Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 143 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b c Rudolf Etzelmüller: Marktsteft. In: Jesko Graf zu Dohna (Hrsg.): Auf den Spuren der Grafen zu Castell. Vier Türme GmbH, Benedict Press, Münsterschwarzach 2004.
- ↑ Markt Obernbreit. Ortsgeschichte. Abgerufen am 3. April 2013.
- ↑ a b c d Fritz Mägerlein: Marktsteft und die sechs ansbachischen „Maindörfer“. Siegfried Greß, Marktbreit 1983, ISBN 3-920094-38-7.
- ↑ a b Spaziergang 3. Das Hafenviertel. Abgerufen am 23. Mai 2013.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 748.
- ↑ W. Haberstumpf: Die neuen Kirchen-Verwaltungen nach dem Gesetze vom 1. July 1834 oder Anleitung für die Wahl, Vermögens-Einweisung, den Wirkungskreis und Geschäftsgang der Kirchen-Verwaltungen auf den Grund der bestehenden Gesetze, Verordnungen und Instruktionen : nach amtl. Quellen bearb. Hrsg.: W. Haberstumpf. Pössenbacher, München 1834, S. 24, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10373994-0.
- ↑ Valentin Grübel: Amts- und Adreß-Handbuch für den k. bayer. Regierungsbezirk Unterfranken und Aschaffenburg : nach amtlichen Quellen bearbeitet. Hrsg.: Valentin Grübel. Selbstverlag, Würzburg 1865, S. 36, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10373995-6.
- ↑ Joseph Heyberger, Arthur von Ramberg, Michael Friedrich Heil (Hrsg.): Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern. Cotta, München 1868, S. 1175–1176, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10385642-0.
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Statistik kommunal 2012. Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten für die Stadt Marktsteft. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, München 2013 (bayern.de [PDF; abgerufen am 15. Oktober 2013]). Statistik kommunal 2012 ( des vom 30. November 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Stadtratswahl 2020, abgerufen am 27. Juni 2020
- ↑ Bauer, Hans: Alte und neue Wappen im Landkreis Kitzingen. S. 62.
- ↑ a b c d e f g h i Fritz Mägerlein: St. Stephan Marktsteft. Hrsg.: Evang. Luth. Pfarramt Marktsteft. Vier–Türme–Verlag, Münsterschwarzach 1973.
- ↑ Susanna Berger: Stadt Marktsteft. In: Landkreis Kitzingen (Hrsg.): Kunst- und Kulturführer durch den Landkreis Kitzingen. 2. Auflage. Farbendruck Brühl, Marktbreit 1993.
- ↑ O. A.: Kalendarium. In: Im Bannkreis des Schwanbergs 1962. Heimat-Jahrbuch für den Landkreis Kitzingen. Würzburg 1962. S. 7.
- ↑ o. A.: Kalendarium. In: Im Bannkreis des Schwanbergs 1971. Heimat-Jahrbuch für den Landkreis Kitzingen. Würzburg 1971. S. 27.
- ↑ O. A.: Kalendarium. In: Im Bannkreis des Schwanbergs 1970. Heimat-Jahrbuch für den Landkreis Kitzingen. Würzburg 1970. S. 15.
- ↑ Deutsche Biographie: Ludwig von Reizenstein, abgerufen am 13. Juni 2019.
- ↑ Klarmann, Johann Ludwig: Der Steigerwald in der Vergangenheit. S. 203.
- ↑ o. A.: Kalendarium. In: Im Bannkreis des Schwanbergs 1971. Heimat-Jahrbuch für den Landkreis Kitzingen. Würzburg 1971. S. 11.