Musikjahr 1585

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Liste der Musikjahre
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Weitere Ereignisse

Musikjahr 1585
Heinrich Schütz Am 18. Oktober 1585 wird in Köstritz der deutsche Komponist Heinrich Schütz geboren (zu sehen auf einem Porträt von Christoph Spätner, das um 1660 entstand). Er gilt als der bedeutendste deutsche Komponist des Frühbarock, der schon zu Lebzeiten als parens nostrae musicae modernae, also „Vater unserer [d. h. der deutschen] modernen Musik“ tituliert wurde.
Title from Ballet comique de la reine Am 23. November 1585 stirbt in Greenwich der englische Komponist geistlicher – vorwiegend vokaler – Musik Thomas Tallis (zu sehen auf einem fiktiven Porträt aus dem 18. Jahrhundert). Seine vierzigstimmige Motette Spem in alium gilt, gemeinsam mit Gregorio Allegris Miserere, als ein Höhepunkt der Polyphonie der Renaissancemusik in der Tradition der venezianischen Mehrchörigkeit.

Dieser Artikel behandelt das Musikjahr 1585.

Heiliges Römisches Reich

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Abbildung historischer Musikinstrumente in der Syntagma musicum von Michael Praetorius.

Hofkapelle von Rudolf II.

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  • Jacobus de Kerle, der wahrscheinlich zuvor im Fürststift Kempten tätig war und im Jahr 1582 kurzzeitig am Hof des Kölner Erzbischofs und Kurfürsten Gebhard Truchseß von Waldburg wirkte, ist seit 1. September 1582 Hofkaplan von Kaiser Rudolf II. 1585 widmet der Komponist dem neu gewählten Papst Sixtus V. sein in Prag erschienenes Buch mit Motetten Selectiorum aliquot modulorum zu vier bis acht Stimmen.
  • Carl Luython, der seit 1566 Chorknabe in der Hofkapelle von Kaiser Maximilian II. war, ist seit 1582 zweiter Hoforganist der Hofkapelle von Kaiser Rudolf II. Letzterer hat im Jahr 1583 seinen ganzen Hofstaat von Wien nach Prag verlegt. Luython ist auch im Orgelbau engagiert: Zusammen mit dem Orgelbauer Albrecht Rudner wirkt er von 1581 bis 1590 an der Erneuerung der Orgel des Doms St. Veit in Prag mit. Die betreffenden Akten enthalten zahlreiche Einwendungen Luythons zu diesem Vorhaben, womit er recht detailliert seine Vorstellungen vom Orgelbau wiedergibt.
  • Philippe de Monte ist seit 1568 als Nachfolger von Jacobus Vaet Kapellmeister der Hofkapelle Maximilians II. in Wien. Nach dem Tod von Maximilian II. am 12. Oktober 1576 ist er für dessen Nachfolger Rudolf II. in Wien und später in Prag tätig und bekommt die Position eines Kanonikus an der Kathedrale von Cambrai zuerkannt. 1585 veröffentlicht de Monte sein Sacrarum cantionum […] liber primus 6 zu zwölf Stimmen und sein Il terzo libro de madrigali zu vier Stimmen (Erstdruck verschollen).

Bayerischer Reichskreis

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Herzogtum Bayern
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  • Gregor Aichinger, der seit 1578 an der Universität Ingolstadt studiert hatte, ist seit 1584 durch seinen Mäzen Jakob III. Fugger Organist an der von Fugger vier Jahre zuvor gestifteten Orgel der Augsburger Basilika St. Ulrich und Afra. Fugger macht Aichinger auch zu seinem Hauskomponisten und Leiter seiner Kammermusik.
  • Ludovicus Episcopius, der seit 18. Oktober 1577 als Kapellmeister und Kantor an der Kollegiatkirche St. Servatius in Maastricht tätig war, wirkt seit 1. Juli 1582 als Hofkaplan und Sänger am Bayerischen Königshof in München unter Orlando di Lasso; zur gleichen Zeit ist er als Lehrer (praeceptor) für die Ausbildung der Chorknaben verantwortlich.
  • Franciscus Florius hat seit Herbst 1556 in München an der Hofkapelle von Herzog Albrecht V. eine Anstellung als Hofbassist. Neben seiner Tätigkeit als Sänger ist Florius, zusammen mit dem Hofkopisten Johannes Pollet, auch als Notenkopist eingesetzt. Nach dem Ausscheiden Pollets 1571 ist er zum Hauptkopisten aufgestiegen; diese Stellung hat er bis zu seinem Tod 1588 inne.
  • Johannes de Fossa ist seit dem letzten Vierteljahr 1559 Vizekapellmeister der Münchner Hofkapelle. In den vorhandenen Dokumenten wird Fossa allerdings weiterhin nur als Tenorist bezeichnet. Seit 1571 hat er die Aufsicht über die Chorknaben der Kapelle und hat ihnen in seinem Haus Kost und Unterkunft zu geben. 1585 reist er in die Niederlande und veröffentlicht sein Madrigal Ardo si in der Sammlung Sdegnosi amori von Giovanni Gigli da Imola.
  • Antonius Gosswin, der seit 1580 Mitglied der Kapelle von Prinz Ernst, Bischof von Freising, einem Sohn von Herzog Albrecht, ist, lebt seit Anfang 1580 mit seiner Frau in Freising. Sein Dienstherr, der gegen Jahresende 1580 zum Bischof von Lüttich ernannt wurde, trat sein Amt feierlich am 30. Januar 1581 an. Nach wenigen Jahren in Lüttich hat der Bischof seinen Wohnsitz am 29. Januar 1584 nach Bonn verlagert, nachdem er in der Diözese Köln eine Pfründe bekommen hatte. Ob Antonius Gosswin ihm nach Lüttich und nach Bonn gefolgt ist, ist nicht überliefert.
  • Orlando di Lasso ist seit 1563 Kapellmeister der Münchner Hofkapelle. Zu Orlandos Aufgaben gehören u. a. Reisen durch Europa zur Anwerbung neuer Musiker, die Unterrichtung der Chorknaben, die teilweise sogar in seiner Familie leben, Proben mit den Musikern und die Komposition zahlreicher neuer Werke. Schon lange vor dem Tod Albrechts V. 1579 hat di Lasso ein hervorragendes Verhältnis zu Albrechts Nachfolger Wilhelm V. entwickelt; dieser sorgt auch ab 1573 für die Herausgabe einer eindrucksvollen Reihe großformatiger Chorbücher mit Orlandos Messen, Offizien, Lesungen und Magnificats in den erwähnten Patrocinium musices.
Reichsstadt Regensburg
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Burgundischer Reichskreis

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Republik Antwerpen
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  • Servaes van der Meulen, der während seiner Amtszeit im Frühjahr 1581 verhindern konnte, dass die Anhänger des Calvinismus die große Orgel der Antwerpener Kathedrale abbauen, ist Organist an der St.-Gertrudskirche in Bergen-op-Zoom und an einer Kapelle der Kathedrale Notre-Dame in Antwerpen. Der calvinistische Magistrat der Stadt erlaubt ihm zunächst seinen Posten als Organist zu behalten. Als die Republik Antwerpen im Jahr 1585 gestürzt und die Stadt eingenommen wird, fordert Alexandre Farnèse, dass Servaes van der Meulen, der als Abweichler gilt, all seiner Posten enthoben wird. Der Rat der Kirchenverwaltung stimmt auf Bitten des Herzogs von Parma zu, dass Van der Meulen eine jährliche Pension erhält.
  • Hubert Waelrant wirkt in Antwerpen. Im Jahr 1585 gibt Waelrant bei den Verlegern Phalèse und Bellère die Sammlung Symphonia angelica mit 55 vier- bis sechsstimmigen Madrigalen heraus; fünf davon sind von ihm selbst.
Grafschaft Flandern
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  • Andreas Pevernage, der vom 17. Oktober 1563 bis 1577 Kapellmeister an der Kirche Notre-Dame in Courtrai war und 1564 zusätzlich eine Pfründe an Sankt Willibrordus in Hulst erhalten hatte, wechselt 1578 an die Kirche St. Jakob in Brügge, weil Courtrai kurzzeitig unter die Herrschaft der Calvinisten gerät. Zwischen 1578 und 1585 wird die Arbeit Pevernages aber auch in Brügge immer wieder durch die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Konfessionen beeinträchtigt. Als im Jahr 1585 der Singmeister der Kathedrale Notre-Dame in Antwerpen, Hendrik Munten, stirbt, wird Pevernage als Nachfolger berufen. Er kann diese Stellung aber erst antreten, als die von spanischen Truppen unter Alexander Farnese belagerte Stadt am 17. August 1585 kapituliert; am 29. Oktober legt er hier seinen Amtseid ab.
Grafschaft Holland
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  • Jan Pieterszoon Sweelinck, der älteste Sohn des Organisten Pieter Swibbertszoon und seiner Frau Elske Jansdochter Sweeling, lebt in Amsterdam und wirkt nach Aussage von Sweelincks Schüler und Freund Cornelis Plemp seit dem Jahr 1577 als Organist an der Oude Kerk. Nach Johann Mattheson ist er „schon in der Jugend, wegen seiner netten Fingerführung auf der Orgel, und überaus artigen Manier zu spielen, sonderlich berühmt“.[1] Nach dem Tod seiner Mutter im Jahr 1585 muss Sweelinck mit seinem niedrigen Gehalt seinen jüngeren Bruder und seine Schwester versorgen.

Kurrheinischer Reichskreis

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  • Mathias Gastritz, der am 22. Dezember 1561 zum Organisten der Stadt Amberg bestellt wurde, wirkt fast 30 Jahre lang in den Diensten der Stadt.

Niederrheinisch-Westfälischer Reichskreis

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Jülicher Hochzeit 1585, Darstellung des Collegium musicum
Vereinigte Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg
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Niedersächsischer Reichskreis

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Erzstift Magdeburg
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Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel
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Obersächsischer Reichskreis

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Kurfürstentum Sachsen
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Mark Brandenburg
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Österreichischer Reichskreis

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Erzherzogtum Österreich
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  • Blasius Amon, der seit ca. 1568 Sängerknabe an die Hofkapelle von Erzherzog Ferdinand II. in Innsbruck ist, erhält unter den Kapellmeistern Wilhelm Bruneau (tätig von 1564 bis 1584) und Alexander Utendal (tätig von 1564 bis 1581) eine gründliche musikalische Ausbildung.
  • Matthia Ferrabosco ist seit 1581 Altist an der Grazer Hofkapelle.
  • Simone Gatto, der seit 1568 am Hof in München als Posaunist wirkte, setzt seine berufliche Laufbahn seit 1572 in Graz fort. In der dortigen Hofmusikkapelle wirkt er zunächst als Bläser und ist seit 1581 Hofkapellmeister.
  • Jakob Regnart, der zuletzt Vize-Kapellmeister der Hofkapelle von Kaiser Rudolf II. in Prag war, wirkt seit Frühjahr 1582 in der Nachfolge von Alexander Utendal als Vizekapellmeister in Innsbruck am Hof von Erzherzog Ferdinand II., der als besonders eifriger Verfechter der Gegenreformation gilt. Regnart begann seinen Dienst am 9. April 1582 und erreicht die Position des Kapellmeisters am 1. Januar 1585. In diesem Jahr veröffentlicht er in München eines seiner Werke zu fünf Stimmen in der Sammlung Sdegnosi ardori.
  • Franz Sales, der 1580 vorübergehend eine Stelle als Tenorsänger in Hechingen angenommen hatte und noch im gleichen Jahr für kurze Zeit als Sänger an die Münchner Hofkapelle wechselte, hat seit dem 1. November 1580 eine Anstellung an der Hofkapelle in Innsbruck, wo er etwa sieben Jahre lang bleibt. 1585 veröffentlicht er in München eine Komposition zu fünf Stimmen in der Sammlung Sdegnosi ardori.
  • Lambert de Sayve, der seit 1577 in der Grazer Hofkapelle von Erzherzog Karl gewirkt hatte und dessen Entlassungsgesuch Ende Juni 1582 entsprochen wurde, ist wahrscheinlich kurz darauf als Kapellmeister in die Dienste von Erzherzog Matthias in Linz getreten; belegt ist dies erst ab August 1583.
  • Ludovico Zacconi, der seit 1577 an der Kirche des hl. Stephanus in Venedig studiert hatte und wird später ein Schüler von Andrea Gabrieli wurde, nimmt im Juli 1585 eine Stellung am Hof des Erzherzogs Karl II. an, die er bis zu Karls Tod im Jahre 1590 behält.

Schwäbischer Reichskreis

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Herzogtum Württemberg
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  • Ludwig Daser ist seit 1572 und bis zu seinem Ableben 1589 Kapellmeister der Hofkapelle Stuttgart.
  • Balduin Hoyoul, der im Jahr 1561 im Alter von etwa 13 Jahren als Diskant-Sänger in den Chor der Stuttgarter Hofkapelle unter Ludwig Dasers Leitung eingetreten war und 1564/65 für zwei Jahre als Schüler zu Orlando di Lasso nach München geschickt wurde, wirkt nach seiner Rückkehr wieder als Altist und Komponist der Stuttgarter Hofkapelle. Einige Mitglieder der Kapelle bekommen von ihm Kompositionsunterricht, so 1579/80 der spätere Hofkapellmeister Hans Konrad Raab und 1585/86 Tobias Salomo († 1621).
  • Leonhard Lechner wird am 1. August 1585 von Herzog Ludwig von Württemberg als „Musicus“ in die Stuttgarter Hofmusik aufgenommen. Dort dient er unter den Kapellmeistern Ludwig Daser und Balduin Hoyoul zunächst als Tenorsänger und liefert Kompositionen. 1585 veröffentlicht er in München Ardo sì, ma non t’amo zu fünf Stimmen in G. Giglis Sammlung Sdegni ardori und Mir ist ein feins brauns Medelein / Frölich und frey, nit frech darbey zu vier Stimmen in J. Pühlers Sammlung Schöner auserleßner Geistlicher und Weltlicher Teutscher Lieder.
  • Simon Lohet ist seit dem 14. September 1571 Organist der württembergischen Hofkapelle in Stuttgart. Es ist auch Lohets Aufgabe, die Instrumente der Hofkapelle zu verwalten. Neben seinem Amt als Hoforganist wirkt Lohet als Lehrer eines größeren Schülerkreises.
Hohenzollern-Hechingen
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  • Ferdinando di Lasso, der 1560 geborene Sohn von Orlando di Lasso und dessen Frau Regina (Wäckinger), ist von 1585 bis 1590 beim Grafen Eitel Friedrich IV. von Hohenzollern-Hechingen angestellt.
  • Leonhard Lechner ist seit Herbst 1583 in Hechingen Kapellmeister am katholischen Hof des Grafen Eitel Friedrich von Hohenzollern-Hechingen; die freie Ausübung seiner lutherischen Konfession lässt er sich schriftlich bestätigen. Seit Frühjahr 1584 hat er die Leitung der dortigen kleinen, aber leistungsstarken Schar von Musikern. Doch schon nach einem Jahr gerät er in heftige Auseinandersetzung mit seinem Dienstherrn, bestimmt den Sohn von Orlando di Lasso als seinen Nachfolger, gibt sein Amt in Hechingen auf und bewirbt sich mit Empfehlungsschreiben von Herzog Wilhelm V. und Orlando di Lasso um die seit 1584 freie Stelle des Hofkapellmeisters in Dresden. Anschließend, im Juli 1585, verlässt Lechner Hechingen eigenmächtig und vorzeitig, ohne förmliche Entlassung. Der tiefere Grund des Streits ist nicht überliefert. Nachdem er von seinem bisherigen Dienstherrn für vogelfrei erklärt worden ist, findet der Komponist kurzzeitig Zuflucht in dem Tübinger Kreis um Nicodemus Frischlin (1547–1590), danach unter dem Schutz des Württemberger Herzogs in Backnang. Der Aufforderung des Hechinger Grafen zur Rückkehr widersetzt sich Lechner in einem Schreiben in ungewöhnlich respektlosem Tonfall. Im weiteren Verlauf wendet sich Graf Eitel Friedrich an den Nürnberger Rat und an mehrere Fürsten und verhindert damit die geplante Vorstellung Lechners in Dresden. Außerdem kommt es zu einer negativen Stellungnahme des Dresdener Vizekapellmeisters Georg Forster, die letztlich zur Ablehnung von Lechners Bewerbung führt.
Hohenzollern-Sigmaringen
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Reichsstadt Augsburg
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Reichsstadt Dinkelsbühl
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Nicht eingekreiste zum Heiligen Römischen Reich zugehörige Territorien und Stände

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Alte Eidgenossenschaft
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  • Samuel Mareschall, der sich für die Jahre 1576 und 1577 an der Universität Basel zum Studium eingeschrieben hatte, ist seit 1577 als Nachfolger von Gregor Meyer Organist am Basler Münster; im gleichen Jahr wurde Mareschall an der Universität zum professor musices berufen. Zusätzlich bekommt er eine Anstellung als Musiklehrer am Gymnasium am Münsterplatz und am Collegium Alumnorum. Es gehört auch zu seinen Aufgaben, wöchentlich mit den Schülern des Gymnasiums und den Alumnen Übungsstunden („musices exercitia“) für den Kirchengesang am Münster abzuhalten.
Herzogtum Mailand
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Herzogtum Mantua
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  • Ippolito Baccusi ist ab etwa 1576 bis 1589 als Kapellmeister am Dom zu Mantua tätig.
  • Giovanni Giacomo Gastoldi, der in Mantua als Chorknabe an der Basilika Santa Barbara seine musikalische Ausbildung erhielt, Theologie studierte und seit 1572 Subdiakon war, ist seit 1574 Diakon und seit 1575 Priester. Gastoldi erhält Pfründe, damit verbunden ist die Verpflichtung, den Chorknaben Gesangsunterricht zu geben. Als Mitglied der Kapelle beteiligt er sich an der Komposition des vom Herzog Guglielmo Gonzaga (der sich auch selber als Komponist betätigt) gewünschten Repertoires. Wegen mehrfacher schwerer Erkrankungen und Abwesenheiten des Kapellmeisters Giaches de Wert muss Gastoldi diesen im Zeitraum von 1582 bis 1586 häufiger vertreten.
  • Giaches de Wert, der von 1563 bis 1565 den Dienst eines Kapellmeisters für die kaiserlichen Gouverneure in Mailand versehen hatte, wirkt spätestens seit September 1565 als Kapellmeister an der neu gebauten Basilika Santa Barbara in Mantua, der Hofkirche der Gonzaga-Herzöge. In dieser Stellung bleibt er bis zu seinem Tod im Jahr 1596. Er ist auch als prefectus musicorum für die weltliche Musik am Hof von Herzog Guglielmo Gonzaga in Mantua zuständig. Er bezieht ein außerordentlich hohes Jahresgehalt, zu welchem weitere Gratifikationen und im Jahr 1580 eine Schenkung von Ländereien hinzukommen. Seit 1582 leidet er an den Folgen einer Malaria-Erkrankung.
  • Benedetto Pallavicino, der in seiner Jugendzeit Organist an verschiedenen Kirchen der Provinz Cremona war, tritt spätestens 1581 in Sabbioneta bei Mantua in den Dienst von Vespasiano Gonzaga, wo er zusammen mit Giaches de Wert, Giovanni Giacomo Gastoldi, Salamone Rossi und Claudio Monteverdi wirkt. In dieser Stellung blieb er bis an sein Lebensende. 1585 veröffentlicht er in Venedig sein Il terzo libro de madrigali zu fünf Stimmen.
  • Francesco Soriano, der seit 1580 als Maestro di cappella in der Kirche San Luigi dei Francesi in Rom gewirkt hatte, ist 1581 nach Mantua umgezogen und hat seitdem eine Stellung am Hof der Gonzagas.
Herzogtum Modena und Reggio
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  • Bernardino Bertolotti ist Hofmusiker der Familie Este in Ferrara. Er ist „als Instrumentalist am Hof von Ferrara von Dezember 1578 bis zu dessen Auflösung Anfang 1598 angestellt.“[2]
  • Luzzasco Luzzaschi, der seit Mai 1561 Organist und seit 1564 herzoglicher Hoforganist am Hof des Herzogs Alfonso II. d’Este war, ist seit 1574 – als Nachfolger Afonso della Violas (auch dalla Viola genannt) – Leiter der Instrumentalmusik des Herzogs von Ferrara. Seit 1572 bekleidet er zusätzlich das Organistenamt am Ferrareser Dom.
  • Ercole Pasquini, der – nach dem Zeugnis des Theologen und Franziskanerpaters Agostino Superbi – bei Alessandro Milleville (1521?–1589) Musik studiert hatte, übernimmt von diesem zwischen 1583 und 1587 die musikalische Erziehung von Vittoria Aleotti, einer Tochter des Hofarchitekten von Ferrara, Giovanni Battista Aleotti.
  • Alessandro Piccinini, der in einer musikalischen Familie aufwuchs und zusammen mit seinen Brüdern Filippo und Girolamo von seinem Vater Leonardo Maria eine Ausbildung zum Lautenisten erhielt, ist von 1582 bis 1597 am Hof von Herzog Alfonso II. in Ferrara tätig.
  • Alessandro Striggio der Ältere, der zuvor in Florenz tätig war, pflegt in den 1580er-Jahren den Umgang mit der Familie Este an deren Hof in Ferrara, wo sich eines der damaligen Zentren der italienischen Musikentwicklung befindet.
Herzogtum Toskana
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Königreich Böhmen
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Markgrafschaft Mähren
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Königreich England und Irland

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Chapel Royal von Elisabeth I.

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  • John Baldwin ist Tenor an der Royal Chapel in London.
  • William Byrd ist seit 1570 „Gentleman of the Chapel Royal“. Nach dem Tod von Thomas Tallis komponiert er 1585 die fünfstimmige Elegie Ye sacred muses, die mit dem Satz endet „Tallis is dead, and Music dies“ (im Deutschen: Tallis ist tot, und die Musik stirbt).
  • William Mundy, der 1543 Mitglied im Chor von Westminster Abbey wurde und später für verschiedene Kirchengemeinden arbeitete, ist seit 1563 Mitglied der Chapel Royal, an der er bis zu seinem Tode 1591 verbleibt.
  • Thomas Tallis, der 1543 zum „Gentleman of the Chapel Royal“ in London ernannt wurde und dieses Amt in den folgenden vierzig Jahren bekleidete, stirbt am 23. November 1585.
  • John Bull, der 1573 Kapellknabe an der Hereford Cathedral war und wahrscheinlich schon seit 1574 Mitglied der Children of the Chapel Royal, hat seit 1582 seine erste Anstellung als Organist, wieder an der Kathedrale zu Hereford.

Königreich Frankreich

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Chapelle Royale von Heinrich III.

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  • Guillaume Costeley, der nach seiner Ausbildung von 1560(?) bis 1570 Hoforganist am Hof von Karl IX. war, wirkt danach bis zu seinem Ableben 1606 in Évreux als Komponist und ist dort Mitglied der Bruderschaft Sainte Cécile.
  • Pierre-Francisque Caroubel, der von italienischer Herkunft war, lebt seit 1576 in Paris und ist seit 1583 durch königlichen Brief eingebürgert. Caroubel hat eine Anstellung als Violon Ordinaire de la Chambre du Roi bei König Heinrich III. und dessen Bruder François-Hercule de Valois, duc d’Alençon.
  • Claude Le Jeune, der sich der 1570 von Jean-Antoine de Baïf und Joachim Thibault de Courville († 1581) unter der Schirmherrschaft des französischen Königshauses (Karl IX.) in Paris gegründeten Institution Académie de poésie et de musique angeschlossen hatte, ist seit 1582 als Lautenist in den Dienst von Herzog François d’Anjou, dem Bruder von König Heinrich III., getreten und wirkt bei ihm auch als Lehrer der Chorknaben (Maistre des enfants de musique). Nach dem Tod des Herzogs 1584 ist er möglicherweise in den Diensten von Herzog Heinrich von Bouillon und unterrichtet adelige Hugenotten. Widmungen seiner Werke (Livre de meslanges von 1585 und Dodecachorde von 1598) offenbaren seine Verbundenheit mit der protestantischen Prominenz seiner Zeit.
  • Adrian Le Roy lebt in Paris und ist musikalischer Leiter des von ihm mit seinem Vetter Robert Ballard 1551 gegründeten Musikverlags Le Roy & Ballard.
  • Jacques Mauduit ist Mitglied der Académie de musique et de poésie, des von Jean-Antoine de Baïf und Joachim Thibault de Courville gegründeten Zirkels zur Pflege der Musique mesurée à l’Antique, d. h. zur Wiedererweckung der Rhetorik und Ethik der Musik des antiken Griechenlands in der zeitgenössischen französischen Musik und Dichtung. Nach Courvilles Tod im Jahre 1581 führt Mauduit den musikalischen Vorsitz der Académie. 1585 komponiert er eines seiner bekannten Werke, ein fünfstimmiges Requiem für das Begräbnis des Dichters Pierre de Ronsard.

Italienische Staaten

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Herzogtum Urbino

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  • Leonard Meldert, der bis zum Tod des Herzogs Guidobaldo II. della Rovere in Urbino 1574 an dessen Hof aktiv war und anschließend mit großer Wahrscheinlichkeit in Ravenna in die privaten Dienste von Giulio Feltrio della Rovere, Kardinal von Urbino und Erzbischof von Ravenna, getreten war, ist seit 1578 – nach Aussage des Musikforschers F. Piperno – wieder in Urbino aktiv, und zwar als Kapellmeister der dortigen Kathedrale. Nach Aussage von Simone Sorini, auf Grund von Dokumenten in Archiven Urbinos, ist Meldert auf jeden Fall von September 1581 bis März 1590 Kapellmeister in Urbino. Von 1581 bis 1590 veröffentlicht er hier seine Responsori del natale.
  • Giovanni Francesco Anerio, der von 1575 bis 1579 Mitglied der Capella Giulia unter Giovanni Pierluigi da Palestrina war, ist Kleriker und hat am 12. Dezember 1583 die Tonsur erhalten. 1585 soll er von Philipp Neri wundertätig von einer schweren Krankheit geheilt worden sein.[3]
  • Ghinolfo Dattari erhält ab Februar 1555 in Bologna eine Anstellung als Sänger in der Kapelle von San Petronio, die er 62 Jahre lang, bis zu seinem Tode ausübt.
  • Luca Marenzio, der seine erste Anstellung in Rom bei Kardinal Cristoforo Madruzzo († 1578) fand, steht anschließend in Rom in den Diensten von Kardinal Luigi d’Este (Bruder des Herzogs von Ferrara, Alfonso II. d’Este), der 1586 stirbt. In dieser Zeit veröffentlicht er seine ersten Madrigalsammlungen und hat möglicherweise auch Kontakt zum Hof von Ferrara. 1585 veröffentlicht er in Rom seine Madrigale zu vier Stimmen, seine Motetten zu vier Stimmen, das vierte Buch seiner Madrigale zu fünf Stimmen, das dritte Buch seiner Madrigale zu sechs Stimmen und das zweite Buch seiner Villanellen und Canzonetten zu drei Stimmen.
  • Giovanni Maria Nanino, der im Sommer 1575 das Amt des Kapellmeisters von San Luigi dei Francesi angetreten hatte, wirkt seit dem 28. Oktober 1577 – nach bestandener Aufnahmeprüfung – als Tenor im Chor der renommierten päpstlichen Kapelle, der Cappella Pontificia. In der Kapelle, die vor allem in der Cappella Sistina auftritt, bleibt er bis zu seinem Tod 1607 tätig. Neben seinen Verpflichtungen als Sänger liefert er auch eigene Kompositionen (eine von der Kapelle erwünschte Fähigkeit) und übernimmt verschiedene administrative Ämter.
  • Giovanni Pierluigi da Palestrina, der seit 1565 musikalischer Leiter und Lehrer des Seminario Romano, einer Ausbildungsstätte des Priesternachwuchses war, übt diese Stelle – nachdem Giovanni Animuccia Ende März 1571 verstorben war – seitdem zum zweiten Mal aus. Palestrina ist auch für die Arciconfraternita della Santissima Trinità dei Pellegrini e Convalescenti aktiv, eine damalige römische Frömmigkeitsbewegung. Eine engere Beziehung unterhält Palestrina mit dem Hof der Gonzaga in Mantua.
  • Peter Philips, der England im August 1582 verlassen hat, lebt in Rom, wo er als Organist am Englischen Jesuiten-Kolleg arbeitet. Außerdem tritt er für drei Jahre in die Dienste von Alessandro Farnese. Während dieser Zeit, im Februar 1585, macht er Bekanntschaft mit einem Glaubensgenossen, der wie er im Exil lebt: Thomas, dritter Baron Paget (c. 1544–1590). Philips tritt als Musiker in Pagets Dienste und sie verlassen Rom im März 1585. In den nächsten Jahren bereisten sie halb Europa.
  • Paolo Quagliati, der nach seiner musikalischen Ausbildung 1574 nach Rom gezogen ist, wirkt hier als Organist in verschiedenen Kirchen. Seine erste Veröffentlichung datiert aus dem Jahr 1585.
  • Joannes Tollius, der 1584 für kurze Zeit als maestro di cappella an der Kathedrale von Assisi bewirkt hatte, schließt sich vor dem Jahr 1585 dem Orden der Franziskaner an, wird bald wieder entlassen und wenig später doch wieder aufgenommen.
  • Simone Verovio lebt spätestens seit 1575 in Rom.
  • Tomás Luis de Victoria, der in Rom das Collegium Germanicum – das Priesterseminar der Jesuiten – absolviert hatte, hat seit 1571 als moderator musicae die Leitung der Kapelle des Collegiums in der Nachfolge von Giovanni Pierluigi da Palestrina. Um 1585 publiziert Victoria in Rom eine Sammlung musikalischer Werke, die auch das Officium Sanctae Hebdomadae enthält, und kehrt im selben Jahr nach Spanien zurück, wo er als persönlicher Kaplan der verwitweten Kaiserin Maria gleichzeitig Leiter der Kapelle des kaiserlichen Klosters de las Descalzas Reales de Santa Clara (Kloster der barfüßigen Clarissen) wird.

Königreich Neapel

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  • Carlo Gesualdo, der Sohn von Fabrizio II., Fürst von Venosa, und Girolama Borromeo, wächst in Venosa auf. Am Hofe erhält er früh eine fundierte musikalische Ausbildung in Komposition und dem Spiel der Bass-Laute. Nach dem Tod seines älteren Bruders 1585 rückt er in der Erbfolge nach.
  • Giovanni de Macque, der zuvor in Rom gewirkt hatte, tritt im Jahr 1585 in Neapel in den Dienst des Fürsten von Venosa, Fabrizio Gesualdo, dem Vater von Don Carlo Gesualdo. Aus dieser Anstellung entwickelt sich eine anhaltende und für den Komponisten förderliche Beziehung.
  • Rinaldo del Mel, der seit 6. Juli 1584 die Stellung eines Kapellmeisters an der Kathedrale in Rieti bekleidete, verärgert seine Dienstherren durch häufige Abwesenheiten derart, dass er nach weniger als einem Jahr, am 14. Mai 1585, seines Amtes enthoben wird. In diesem Jahr hielt er sich noch in Rom und in L’Aquila auf. 1585 veröffentlicht er in Venedig sein Liber tertius motectorum zu fünf bis sechs Stimmen, sein Il primo libro de madrigali a cinque e sei voci und sein Il secondo libro delli madrigaletti a tre voci.
  • Giovanni Domenico da Nola wirkt seit Februar 1563 bis zu seinem Tod 1592 als Maestro di cappella an der Basilika Santissima Annunziata Maggiore in Neapel. In dieser Funktion lehrt er auch die Mädchen des Waisenhauses der Annunziata und die Diakone des Priesterseminars Gesang.

Republik Venedig

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Königreich Polen

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Hofkapelle von Stephan Báthory

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  • Krzysztof Klabon, der seit 1565 Lautenist der königlichen Hofkapelle in Krakau war, ist von 1576 bis 1601, mit einer kurzzeitigen Unterbrechung durch den Italiener Luca Marenzio 1596, Direktor der königlichen Kapelle.

Herzogtum Preußen

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  • Johannes Eccard, der von Jakob Fugger als Organist nach Augsburg berufen wurde, ist noch 1579 nach Königsberg in die Dienste des Markgrafen Georg Friedrich von Ansbach gewechselt, der ihn für seine Hofkapelle engagiert hatte. Hier wirkt er als Assistent von Teodoro Riccio, seit 1580 als Vizekapellmeister.
  • Teodoro Riccio, der nach seiner Ausbildung als Kirchenmusiker als Kapellmeister der Kirche Santa Nazaro in seiner Heimatstadt Brescia tätig war, ist seit 1575 Hofkapellmeister in Ansbach und folgt seinem Dienstherren nach Königsberg, da dieser vom polnischen König Stephan Báthory, dem damaligen Lehnsherrn Preußens, mit dem Herzogtum belehnt wurde. In seiner Position als Hofkapellmeister erhält Riccio ab 1581 Unterstützung durch die Beiordnung des später berühmten Musikers Johannes Eccard (1553–1611) als Unterkapellmeister. Dieser übernimmt die Arbeit mit dem Knabenchor und einzelne Verwaltungsaufgaben. Am 30. Juli 1585 gewährt ihm der Herzog eine Bestellung auf Lebenszeit mit einem jährlichen Gehalt von 360 Gulden, freier Wohnung und zwei Kleidern. Als Teodoro Riccius in dieser Zeit zum protestantischen Glauben wechselt, findet das bei seinem Dienstherren ein großes Wohlwollen. Die Motivation dazu könnte aber vor allem aus seiner zweiten Eheschließung in Königsberg herrühren. Am 11. November 1585 heiratet Teodoro Riccius in zweiter Ehe Barbara, die Witwe von Bartholomeus Schultz, die ebenfalls in Königsberg wohnhaft ist.

Königlich Preußen

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Königreich Portugal

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Hofkapelle von Philipp I.

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Königreich Spanien

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Hofkapelle von Philipp II.

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  • George de La Hèle, der am 15. September 1580 von Philipp II. von Spanien zum Kapellmeister der Capilla real als Nachfolger des 1580 verstorbenen Gérard de Turnhout ernannt wurde, übt dieses Amt seit 1582 aus. Er hat in Madrid eine erfolgreiche Laufbahn mit viel Beifall zu seinen Aufführungen. La Hèle reist zur Hochzeit von König Philipps Tochter Katharina mit Karl Emmanuel, Herzog von Savoyen, im Jahr 1585 nach Saragossa und bringt eine sehr erfolgreiche Motette für diesen Anlass zur Aufführung; dieses Werk ist aber nicht näher bekannt. Auf der gleichen Reise leitet er eine festliche Aufführung in Monzón mit dem Chor der eigenen Kapelle und den Chören von Kastilien, Aragon und Portugal. Im Inventarverzeichnis der Capilla real von 1585 sind folgende Kompositionen von ihm verzeichnet, die alle verloren gegangen sind: ein Credo zu acht Stimmen, zwei Kyrie „de tempore paschali“ zu fünf bzw. sechs Stimmen, zwei Passionsvertonungen zu vier Stimmen, ein Lamentatio Jeremiae zu fünf Stimmen, ein Lamentatio Jeremiae zu acht Stimmen und die Motetten In illo tempore zu acht Stimmen, Domine tu mihi lavas pedes zu acht Stimmen sowie Egredientum zu vier Stimmen.
  • Philippe Rogier, der seine erste musikalische Ausbildung an der Kathedrale seiner Geburtsstadt Arras erhalten hatte, ist 1572 mit Gérard de Turnhout – von 1571 bis zu seinem Tod 1580 Kapellmeister der capilla flamenca des spanischen Königs Philipp II. – und anderen jugendlichen Sopranisten nach Madrid gereist und wurde am dortigen Königshof eingeführt. In Madrid kann er in den folgenden Jahren als jugendlicher Sänger seine musikalische Ausbildung vervollständigen. Anlässlich der Hochzeit von Charles Emanuel I. von Savoyen mit Katharina, der Tochter von König Philipp II., im Jahr 1585 in Saragossa komponiert Philippe Rogier die sechsstimmige Messe Ave martyr gloriosa auf die gleichnamige Motette von Jacobus Clemens non Papa und die achtstimmige Motette In illo tempore accesserunt ad Jesum; sie wird bei der Hochzeitsfeier aufgeführt. Beide Kompositionen sind nicht erhalten.
  • Cornelis Verdonck, der zuvor an der Universität Douai studiert hatte und in dieser Zeit Schüler von Séverin Cornet war, wirkt ab 1584 wieder für eine Reihe von Jahren als Sänger am spanischen Hof in Madrid, und zwar bis zum Tod von König Philipp II. im Jahr 1598. 1585 veröffentlicht er ein Magnificat zu fünf Stimmen und in Antwerpen zwei Madrigale in der Sammlung Symphonia angelica zu vier bis sechs Stimmen.

La Seu d’Urgell

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  • Joan Brudieu, der 1578 die Stelle des Kapellmeisters in Santa Maria del Mar in Barcelona angetreten hatte, ist im Jahr 1579 nach La Seu d’Urgell zurückgekehrt, wo er seitdem wieder als Musiker an der Kathedrale eingesetzt wird. Er komponiert zahlreiche Madrigale, meist auf Texte von Ausiàs March. 1585 gibt er diese im Band Los Madrigales del muy Reverendo Joan Brudieu bei Hubert Gotard in Barcelona heraus.
  • Juan Ginés Pérez, der seine Ausbildung an der Kathedrale seiner Heimatstadt in Orihuela hatte und danach dort als Kapellmeister wirkte, hat diese Stelle von 1581 bis 1595 an der Kathedrale von Valencia inne.
  • Esteban Daza, der 1576 sein Hauptwerk Libro de música herausgegeben hatte, lebt in Valladolid. 1585 stirbt seine Mutter Juana Daza.

Königreich Ungarn

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Vizekönigreich Peru

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Das Teatro Olimpico
  • 1585 wird mit dem Theaterstück Edippo Tiranno (im Deutschen: König Ödipus) die erste griechische Tragödie in einer neuzeitlichen Übersetzung in Vicenza aufgeführt. Die Übersetzung ins Italienische stammt von Orsatto Giustiniani und die Chormusik wird von Andrea Gabrielli komponiert. Die Musik ist das erste erhaltene Beispiel einer Schauspielmusik zum antiken Drama und bleibt einzigartig, da in der folgenden Zeit die Themen der griechischen Tragödien von der Oper aufgesogen werden. Die Chöre sind a cappella mit den Stimmenbezeichnungen Canto, Alto, Tenoro, Basso, Quinto und Sesto.[4]

Instrumentalmusik

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Für drei Instrumente

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Geistlich und Weltlich

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Musiktheoretische Schriften

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Orgel in St. Pankratius, Burgdorf, Region Hannover, Niedersachsen

Instrumentenbau

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  • Alessandro Bortolotti, Gottlob W. S. Gut und Francesco Bonafinis ein Claviorganum fertig, das auf 1585 datiert ist. Es befindet sich in Brüssel im Musée des Instruments de Musique.
  • Die Orgel in der Kirche St. Pankratius in Burgdorf wird fertig gestellt.

Geburtsdatum gesichert

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  • 00. Mai: Johannes Daniel Mylius, deutscher Theologe, Musiker und Alchemist († nach 1631)
  • 20. Juni (getauft): Lazaro Valvasensi, italienischer Komponist und Organist († 1661)
  • 24. Juni: Johannes Lippius, deutscher evangelischer Theologe, Philosoph und Musiktheoretiker († 1612)
  • 11. Oktober: Johann Heermann, deutscher Kirchenlieddichter († 1647)
  • 18. Oktober: Heinrich Schütz, deutscher Musiker, Komponist und Organist des Barock († 1672)

Geboren um 1585

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Genaues Geburtsdatum unbekannt

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  • David Gregor Corner, deutscher Abt, Kirchenlieddichter und Theologe († 1648)
  • Johann Grabbe, deutscher Komponist und Organist († 1655)[6]

Todesdatum gesichert

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  • 30. August: Andrea Gabrieli, italienischer Organist und Komponist (* 1532/1533)
  • 23. November: Thomas Tallis, englischer Komponist geistlicher, vorwiegend vokaler Musik zur Zeit der englischen Reformation (* um 1505)
  • 28. November: Hernando Franco, mexikanischer Komponist spanischer Herkunft (* 1532)

Gestorben nach 1585

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Genaues Todesdatum unbekannt

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Portal: Musik – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Musik
Commons: Musik 1585 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Johann Mattheson: Grundlage einer Ehren-Pforte. Hamburg 1740, S. 331 (online, abgerufen am 15. September 2019).
  2. Anthony Newcomb: Bertolotti, Bernardino. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).
  3. Liliana Pannella: ANERIO, Giovanni Francesco. In: Alberto M. Ghisalberti (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 3: Ammirato–Arcoleo. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1961.
  4. Hellmut Flashar: Inszenierung der Antike. Das griechische Drama auf der Bühne der Neuzeit 1585–1990. München 1991. S. 27–30.
  5. Colin Timms: Allegri, Domenico. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).
  6. Martin Ruhnke: Grabbe, Johann. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).