Obersülzen

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Wappen Deutschlandkarte
Datei:Wappen von Obersülzen.png
Obersülzen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Obersülzen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 34′ N, 8° 13′ OKoordinaten: 49° 34′ N, 8° 13′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bad Dürkheim
Verbandsgemeinde: Grünstadt-Land
Höhe: 158 m ü. NHN
Fläche: 3,52 km2
Einwohner: 719 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 204 Einwohner je km2
Postleitzahl: 67271
Vorwahl: 06359
Kfz-Kennzeichen: DÜW
Gemeindeschlüssel: 07 3 32 040
Adresse der Verbandsverwaltung: Industriestraße 11
67269 Grünstadt
Website: www.obersuelzen.de
Ortsbürgermeister: Kurt Mauntz (CDU)
Lage der Gemeinde Obersülzen im Landkreis Bad Dürkheim
KarteBad DürkheimGrünstadtGrünstadtHaßlochMeckenheim (Pfalz)Niederkirchen bei DeidesheimRuppertsbergForst an der WeinstraßeDeidesheimWattenheimHettenleidelheimTiefenthal (Pfalz)Carlsberg (Pfalz)AltleiningenEllerstadtGönnheimFriedelsheimWachenheim an der WeinstraßeElmsteinWeidenthalNeidenfelsLindenberg (Pfalz)Lambrecht (Pfalz)FrankeneckEsthalKindenheimBockenheim an der WeinstraßeQuirnheimMertesheimEbertsheimObrigheim (Pfalz)ObersülzenDirmsteinGerolsheimLaumersheimGroßkarlbachBissersheimKirchheim an der WeinstraßeKleinkarlbachNeuleiningenBattenberg (Pfalz)NeuleiningenKirchheim an der WeinstraßeWeisenheim am SandWeisenheim am SandWeisenheim am SandErpolzheimBobenheim am BergBobenheim am BergDackenheimDackenheimFreinsheimFreinsheimHerxheim am BergHerxheim am BergHerxheim am BergKallstadtKallstadtWeisenheim am BergWeisenheim am BergLandkreis Alzey-WormsWormsLudwigshafen am RheinFrankenthal (Pfalz)Rhein-Pfalz-KreisLandkreis GermersheimNeustadt an der WeinstraßeLandkreis Südliche WeinstraßeLandau in der PfalzKaiserslauternLandkreis KaiserslauternDonnersbergkreisKaiserslauternLandkreis Südwestpfalz
Karte

Obersülzen ist eine Ortsgemeinde der Verbandsgemeinde Grünstadt-Land im rheinland-pfälzischen Landkreis Bad Dürkheim. Sie liegt im Nordwesten der europäischen Metropolregion Rhein-Neckar.

Geographie

Geographische Lage

Obersülzen liegt auf gut 150 m Höhe im Nordosten der Pfalz, knapp südlich der Grenze zu Rheinhessen. Nach Westen zur Haardt, dem Ostrand des Pfälzerwaldes, sind es 5 km Luftlinie, nach Osten durch die Oberrheinische Tiefebene zum Rhein etwa 15 km. Das Hügelland, in das die Gemeinde eingebettet ist, gehört zu den nordöstlichen Ausläufern des Weinbaugebietes Pfalz.

Nachbargemeinden

Westlich von Obersülzen liegt die Kleinstadt Grünstadt, im Uhrzeigersinn folgen die Ortsgemeinden Obrigheim im Norden, Dirmstein im Osten, Laumersheim im Südosten, Großkarlbach und Bissersheim im Süden und Kirchheim im Südwesten.

Geologie

Am Nordrand der Wohnbebauung fließt von West nach Ost der 2008 renaturierte Landgraben, der im weiteren Verlauf auch Floßbach genannt wird und im Nachbarort Dirmstein in den Eckbach mündet. Die Böden sind mittelschwer und sehr fruchtbar. Vor allem im Osten des Gemeindebereiches sind sie von Lössablagerungen durchsetzt.

Geschichte

Chronik

Obersülzen wurde als Sulzheim bereits 767 im Lorscher Codex erwähnt. Bis 1477 war es im Besitz der Leininger Grafen. Danach wurde es vier Jahre lang vom Haus Leiningen-Westerburg und der Kurpfalz gemeinsam verwaltet. 1481 gelangte es unter die alleinige Herrschaft des Kurfürsten und wurde dem Oberamt Alzey unterstellt, zuständiges Unteramt war Freinsheim.

Das weitere Schicksal des Dorfes deckt sich mit dem der übrigen linksrheinischen Kurpfalz: Sie wurde nach der Französischen Revolution von Frankreich annektiert und kam 1816, nach Napoleons endgültiger Entmachtung, an Bayern, wo sie bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges verblieb.

Anschließend gehörte das Dorf zum Landkreis Frankenthal, bis dieser 1969 aufgelöst wurde und der Wechsel in den neugeschaffenen Landkreis Bad Dürkheim erfolgte. 1972 wurde der Ort der neugebildeten Verbandsgemeinde Grünstadt-Land zugeordnet.

Religionen

2007 waren 41,7 Prozent der Einwohner evangelisch und 25 Prozent katholisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos[2].

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Obersülzen besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.

Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[3]

SPD CDU GRÜNE Gesamt
2009 5 7 - 12 Sitze
2004 3 7 2 12 Sitze

Wappen

Die Blasonierung des Wappens lautet: In Blau die ganzfigurige Gestalt eines Mitraträgers – Bischofs oder Abtes – mit goldbordierter silberner Mitra, silberner Albe und schwarzer Cappa, in der Rechten ein goldenes Buch mit silbernen Schließen, in der Linken einen goldenen Krummstab haltend.

Es wurde 1983 von der Bezirksregierung Neustadt genehmigt und geht zurück auf ein Siegel von 1602[4].

Sehenswürdigkeiten und Kultur

Bauwerke und Brauchtum

Protestantische Kirche
Protestantische Kirche
Mennonitische Kirche
Zunftbaum

Die heutige protestantische Kirche St. Johannes der Täufer am Ostrand des Dorfes wurde als romanische Wehrkirche St. Mauritius erstmals im Jahre 1141 erwähnt. Von dieser steht noch der gedrungene Turm, der drei Geschosse hat und von einem Satteldach zwischen Schildgiebeln gedeckt ist. 1760 erhielt die Kirche ihr jetziges Schiff samt Inneneinrichtung. An der Westwand finden sich gotische Spolien von der Vorgängerkirche, so ein Gewölbeschlussstein, eine Kopfkonsole und der obere Abschluss einer Sakramentnische, außerdem ein barocker Grabstein. Die Orgel wurde 1896 von Wilhelm Sauer gebaut, 1984 wurde sie restauriert.

Mennonitische Kirche

Im 16. Jahrhundert fanden Schweizer Mennoniten als Glaubensflüchtlinge Zuflucht in Obersülzen, wo sie seither eine Gemeinde bilden. 1866 errichteten sie in der Dorfmitte eine kleine klassizistische Kirche ohne Turm, die Anfang des 21. Jahrhunderts restauriert wurde.

Weitere Sehenswürdigkeiten

Der Mehrgenerationenhof und das zum Dorfgemeinschaftshaus umgestaltete ehemalige Schulhaus stammen aus der Zeit des Klassizismus. Ein Zunftbaum, dessen Figuren der örtliche Künstler Udo Marker geschaffen hat, steht zwischen der Wehrkirche und dem Dorfgemeinschaftshaus.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Obersülzen

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Spargelfest (an Fronleichnam)
  • Blaschderstroßefeschd (Pflasterstraßenfest, am letzten Wochenende im Juni)
  • Kerwe (am ersten Wochenende im September)
  • Weiß-Blaues Oktoberfest (am ersten Wochenende im Oktober)

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Obersülzen ist traditionell landwirtschaftlich geprägt. Fast die gesamte Agrarfläche kann für Weinbau genutzt werden. Im Ort gibt es die größte Rebschule Deutschlands; sie befasst sich mit der Vermehrung bestehender Rebsorten und der Entwicklung von Neuzüchtungen. Neben dem Weinbau sind noch Obst- sowie Spargelanbau nennenswert.

Verkehr

Die Gemeinde ist über die Landesstraße 453 (Grünstadt–Frankenthal) an die 1 km entfernte Bundesstraße 271 (Bad DürkheimMonsheim) angebunden, die ihrerseits bei Grünstadt (3 km) über einen Anschluss an die Autobahn 6 (MannheimSaarbrücken) verfügt.

Soziales Leben

Der Fußballplatz des SV Obersülzen, vor dem westlichen Ortseingang der Gemeinde zwischen L 453 und dem Floßbach gelegen, verfügt über den ersten von der FIFA lizenzierten Kunstrasen in Rheinland-Pfalz.

Neben dem Sportgelände wird alljährlich ein Maislabyrinth angelegt, in dem Besucher ihren Orientierungssinn testen können.

Ein großes, früher Saatgut erzeugendes Hofgut dient heute, in seiner Substanz erhalten, renoviert und zum „Mehrgenerationenhof“ umgebaut, als Wohnheim und Werkstatt für psychisch behinderte Menschen. Die Trägerschaft besitzt der Förderverein für die Nachsorge und Rehabilitation psychisch Kranker in Frankenthal.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. KommWis, Stand: 31. Dezember 2007
  3. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
  4. Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3

Weblinks

Commons: Obersülzen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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