Pinggau
Marktgemeinde Pinggau
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Hartberg-Fürstenfeld | |
Kfz-Kennzeichen: | HF (ab 1.7.2013; alt: HB) | |
Fläche: | 59,00 km² | |
Koordinaten: | 47° 27′ N, 16° 4′ O | |
Höhe: | 527 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.094 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 52 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 8243, 8240, 2872, 7423 | |
Vorwahl: | 03339 | |
Gemeindekennziffer: | 6 22 33 | |
NUTS-Region | AT224 | |
UN/LOCODE | AT PGG | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptplatz 1 8243 Pinggau | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Leopold Bartsch (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020[1]) (21 Mitglieder) |
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Lage von Pinggau im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Die Marktgemeinde Pinggau mit 3164 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2019) liegt in der nordöstlichen Steiermark (Österreich) im Gerichtsbezirk Fürstenfeld und im politischen Bezirk Hartberg-Fürstenfeld am Fuße des Wechsels.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pinggau liegt ca. 20 km nördlich der Bezirkshauptstadt Hartberg im Nordosten des Bezirks. Die Gemeinde wird von der Pinka durchflossen, einem Nebenfluss der Raab. Die Pinka entspringt im äußersten Nordwesten des Gemeindegebietes, das von zahlreichen Zuflüssen entwässert wird.
Pinggau wird im Norden durch den Wechsel begrenzt und hat dort mit dem Niederwechsel (1669 m), dem Irrbühel (1423 m), dem Windhag (1395 m) und dem Hochkogel (1314 m) seine höchsten Erhebungen. Nach Osten hin fällt das Gemeindegebiet zur Pinka hin ab. Pinggau ist mit seiner Nachbarstadt Friedberg zusammengewachsen. Die Gemeindegrenze zwischen den beiden Ortskernen verläuft demzufolge sehr unübersichtlich und ist für Außenstehende nicht klar erkennbar.
Das Gemeindegebiet grenzt im Norden an Niederösterreich (Mönichkirchen) und im Süden an das Burgenland (Pinkafeld).
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gliederung
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Legende zur Gliederungstabelle
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Pinggau setzt sich aus acht Katastralgemeinden zusammen (Stand: 15. Mai 2001):
Katastralgemeinde | Fläche (ha) | weitere Ortsteile |
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Baumgarten | 975,58 | Koglreith, Pichlhöf, Rosenbichl |
Haideggendorf | 327,70 | Schäffernsteg |
Pinggau | 221,34 | – |
Schaueregg | 1955,07 | Glashütte, Tränktörl |
Sinnersdorf | 272,61 | – |
Sparberegg | 703,78 | – |
Tanzegg | 527,53 | Lafnitzdorf, Schäffernsteg |
Wiesenhöf | 915,70 | Brandstatt, Dirnegg, Steirisch-Tauchen |
Die Gemeinde setzt sich aus folgenden Ortschaften zusammen (in Klammern Einwohner, Stand 1. Jänner 2024[2]):
- Baumgarten (119)
- Dirnegg (187)
- Haideggendorf (239)
- Koglreith (80)
- Pinggau (1338)
- Schaueregg (232)
- Sinnersdorf (257)
- Sparberegg (182)
- Steirisch-Tauchen (182)
- Tanzegg (107)
- Wiesenhöf (171)
Der Hauptort Pinggau bildet mit den Ortschaften Dirnegg, Haideggendorf und Wiesenhöf einen geschlossenen Siedlungsraum.
Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Friedberg, Dechantskirchen und Schäffern den Tourismusverband „Wechselland“. Dessen Sitz ist die Gemeinde Schäffern.[3]
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sankt Lorenzen am Wechsel | Aspangberg-Sankt Peter, Mönichkirchen | Schäffern |
Friedberg, Dechantskirchen | Schäffern | |
Friedberg | Pinkafeld | Wiesfleck |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine frühe Mautstelle beweist, dass Pinggau ein alter Straßenknotenpunkt und die angrenzende Stadt Friedberg nur zu dessen Schutz errichtet worden ist. Trotzdem wurden Pinggau und seine Kirche erst 1377 erstmals erwähnt.
Das Gemeindegebiet umfasste schon bei der Gemeindebildung im Jahr 1849 die heutige Ausdehnung von Schaueregg im Norden bis Sinnersdorf an der ehemals ungarischen Reichsgrenze im Süden. Ausgenommen davon ist die Katastralgemeinde Sparberegg, die mit 1. Jänner 1969 von Schäffern zu Pinggau kam.[4]
Die Führung der Bezeichnung Marktgemeinde wurde am 11. Juni 1931 vom Steiermärkischen Landtag verliehen.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Marktgemeinde Pinggau gibt es mit Stand 2018 407 Nebenwohnsitze.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Pfarrkirche Pinggau Schmerzhafte Gottesmutter – Wallfahrtsort Maria Hasel: Der Kirche wurde nach einer Legende benannt: Hirten sollen in einem Haselstrauch an der Pinka ein Marienbild gefunden haben. Dieses wurde später in die benachbarte Kirche gebracht, die 1377 erstmals erwähnt wurde und mit Fresken von Johann Cyriak Hackhofer ausgestattet ist. Neben der Kirche findet sich die 1698 erbaute Brunnkapelle mit einer steinernen Pietà aus dem Jahr 1717. Mit ihrer fließenden Heilquelle ist der Ort ein geistiger Kraftplatz für viele betende Menschen.[5]
- Musik: Die Marktmusikkapelle Pinggau wurde am 28. August 1932 gegründet. Der Höhepunkt des musikalischen Jahres ist das Frühjahrskonzert, musikalische Heimat des Vereins ist das im Sommer 2009 eröffnete „Haus der Musik“. Die Musikkapelle hat mit Stand 2020 ca. 60 Mitglieder.[6]
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Naturbadesee wird jährlich im Frühjahr neu gefüllt. Zwei große Biotope reinigen das Wasser auf natürliche Weise.
- Im Jahr 1947 gründete Pinggau zusammen mit der Stadtgemeinde Friedberg den Fußballverein FC Pinggau/Friedberg.
- Durch die Gemeinde führt mit dem Ostösterreichischen Grenzlandweg ein österreichischer Weitwanderweg.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pinggau weist mit der Meisterfrost Tiefkühlkosterzeugungs-Gesellschaft m.b.H. und der BT-Watzke GmbH Kapselerzeugungsunternehmen zwei Unternehmen unter den zehn größten Produktionsbetrieben im Arbeitsmarktbezirk Hartberg auf.[7]
- Die BT-Watzke GmbH ist ein Kapselerzeugungsunternehmen und beschäftigt im Süden von Pinggau mehr als 150 Mitarbeiter.
- Die Bleyle GmbH vertrieb als Nachfolgerin der 1988 insolventen Stuttgarter Firma Bleyle bis 2009 gestrickte Damenkleidung. Sie hat den Markennamen der Muttergesellschaft übernommen.
- Das im Ortsteil Sinnersdorf ansässige Familienunternehmen Meisterfrost Tiefkühlkosterzeugungs-Gesellschaft m.b.H. beschäftigt mehr als 200 Mitarbeiter.
- Bei Haideggendorf befindet sich eine Erdöl-Pumpstation der Adria-Wien-Pipeline. Durch das Gemeindegebiet verlaufen auch Trans-Austria-Gasleitungen.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Straße: Durch das Gemeindegebiet führt die Süd Autobahn A 2 von Wien nach Graz, die über die Anschlussstelle Pinggau / Friedberg (95) erreicht wird. Zudem kreuzen sich in Pinggau die im Gemeindegebiet gut ausgebaute Wechsel Straße B 54 von Wiener Neustadt nach Gleisdorf und die Steinamangerer Straße B 63 nach Pinkafeld und Oberwart.
- Bahn: Im Gemeindegebiet befinden sich fünf Eisenbahn-Haltepunkte. Die Haltepunkte Pinggau Markt und Tauchen-Schaueregg liegen an der Wechselbahn von Friedberg nach Wiener Neustadt. Die Strecke bietet zweistündliche Regionalzug-Verbindungen Wiener Neustadt und über die anschließende Thermenbahn nach Hartberg. Die Haltepunkte Pinggau Freizeitzentrum, Schäffernsteg und Sinnersdorf liegen an der 2011 für den Personenverkehr stillgelegten Pinkatalbahn Richtung Oberwart.
- Luftfahrt: Der Flughafen Graz und der Flughafen Wien-Schwechat sind jeweils ca. 100 km entfernt.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, 5 SPÖ, und 2 FPÖ.
- Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP, 7 SPÖ, und 2 FPÖ.
- Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, 5 SPÖ, und 2 FPÖ.
- Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP, und 5 SPÖ.
- Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 ÖVP, 3 SPÖ, und 1 FPÖ.[8]
- Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP, 5 SPÖ, und 1 FPÖ.[9]
- Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP, 4 SPÖ, und 1 FPÖ.[10]
Fusion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Fusion der Gemeinden Pinggau und Friedberg, deren Ortskerne bereits seit Jahrzehnten einen geschlossenen Siedlungsraum bilden, scheiterte im Rahmen der Steiermärkischen Gemeindestrukturreform 2015.[11]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- seit 1999 Leopold Bartsch (ÖVP)[12]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen der Gemeinde Pinggau wird wie folgt beschrieben:
„Ein goldenes Schild, in dem auf einem goldenen Postamente die Szene der Beweinung des vom Kreuze abgenommenen Leichnams Christi dargestellt ist. Hinter dem Leichnam sitzend drei Heiligengestalten: in der Mitte die Mutter Gottes, zur Rechten der Apostel Johannes, zur linken Maria Magdalena. Die Mutter Gottes, bekleidet mit einem roten Gewande, einem blauen goldverbrämten Mantel, einem weißen Haupttuche und einem gleichfarbigen Halstuche, stützt mit ihrer rechten Hand den aufgerichteten Oberkörper des Leichnams Christi und hält dessen linken Arm mit ihrer linken Hand. Der heilige Johannes, angetan mit einem grünen Gewande mit goldenem Ärmelaufschlag und mit einem roten, goldverbrämten Mantel, stützt mit beiden Händen das Haupt Christi. Die heilige Maria Magdalena, bekleidet mit einem rotgrünen Gewande und den Kopf bedeckt mit einem weißen Tuche, hält in ihrer Rechten ein goldenes Salbölgefäß; ihr linker Arm ist aufgerichtet. Den Schild umgibt eine ornamentierte, bronzefarbene Randeinfassung.“[13]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alois Kremnitzer (* 1938), Bundesbeamter, Politiker und Abgeordneter zum Landtag von Niederösterreich
- Franz Riebenbauer (* 1946), Landwirt, Politiker und Abgeordneter zum Landtag
- Hans-Peter Schuh (* 1956): Trompeter der Wiener Philharmoniker und ordentlicher Universitätsprofessor an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz.[14]
- Gernot Ymsén-Kerschbaumer (* 1983): Orientierungsläufer[15]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 62233 – Pinggau. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Homepage der Bosch Super Plus Rallye in Pinggau
- Der Wallfahrtsort Maria Hasel auf pilgern.info
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gemeinderatswahl 2020 – Ergebnisse Pingau. orf.at, abgerufen am 22. August 2020.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark. 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück. Nr. 327. ZDB-ID 1291268-2 S. 632.
- ↑ Stmk. Landesgesetzblatt Nr. 164/1968, die Verordnung der betroffenen Grundstücke erfolgte mit dem Stmk. Landesgesetzblatt Nr. 163/1969
- ↑ Wallfahrtskirche Maria Hasel. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Juni 2015; abgerufen am 21. April 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ MMK Pinggau | Herzlich Willkommen auf der Website der Marktmusikkapelle Pinggau! Abgerufen am 12. April 2020 (deutsch).
- ↑ AMS | Arbeitsmarktprofile 2018 Hartberg. Abgerufen am 4. Mai 2020.
- ↑ Wahlen 2010. Land Steiermark, abgerufen am 16. September 2022.
- ↑ Wahlen. Abgerufen am 31. Mai 2020.
- ↑ Wahlen 2020. Land Steiermark, abgerufen am 16. September 2022.
- ↑ Fusion an „Hardlinern“ gescheitert. In: kleinezeitung.at. 20. Februar 2013, abgerufen am 12. April 2020.
- ↑ Marktgemeinde Pinggau. Abgerufen am 12. April 2020 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Wappen der Marktgemeinde Pinggau. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 10. Januar 2016; abgerufen am 21. April 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Wiener Philharmoniker > Homepage > Orchester > Mitglieder > Mitglieder Detailseite. Abgerufen am 12. April 2020.
- ↑ Kerschbaumer siegte beim Austria Cup. Abgerufen am 12. April 2020.