Wikipedia:Kurier/Ausgabe 2 2020

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Technische Wünsche: Zusätzliche Oberfläche für Bearbeitungskonflikte auf Diskussionsseiten

Auf Diskussionsseiten wird oft hitzig diskutiert – entsprechend oft kommt es hier zu Bearbeitungskonflikten. Um diese effektiver lösen zu können, wurde vom Team Technische Wünsche bei Wikimedia Deutschland eine zusätzliche Oberfläche entworfen. Diese Ansicht wird mir gezeigt, wenn ich auf einer Diskussionsseite schreibe und eine andere Person einen Diskussionsbeitrag in derselben Zeile verfasst und vor mir abspeichert. Mit dieser zusätzlichen Bearbeitungskonfliktoberfläche kann ich die parallel entstandenen Kommentare logisch ordnen und aufeinander abstimmen. Auf dieser Projektseite ist die Oberfläche detaillierter beschrieben.
An der Funktion wird aktuell gearbeitet. Es ist geplant, dass sie in den nächsten Monaten bereitgestellt wird. Das Team Technische Wünsche freut sich über Feedback und Fragen dazu auf dieser Diskussionsseite, idealerweise bis zum 10. März 2020.
Diese Funktion entstand im Zuge eines Wunsches aus der Umfrage Technische Wünsche 2015, dass das Lösen von Bearbeitungskonflikten vereinfacht werden sollte. Für das Lösen allgemeiner Bearbeitungskonflikte, etwa solchen auf Artikelseiten, entstand bereits eine Oberfläche, die seit November 2018 als Betafunktion verfügbar ist. --Für das Team Technische Wünsche: MK (WMDE), 25.02.

Wikis und Oralität

Der griechische Dichter Homer, wie ihn sich ein französischer Maler vorgestellt hat. Homers Werk gilt als eine Schnittstelle zwischen einer älteren oralen Kultur und der Schriftkultur.

In der Diskussion um die Zukunft der Wikimedia-Bewegung kommen immer wieder Begriffe auf, die mit „oral“ (mündlich) beginnen. Weil sie manchmal verwechselt und uneinheitlich verwendet werden, hier ein Überblick.

Oral History

Die Oral History war in den 1960er-Jahren eine neue, ganz bestimmte Methode, um „selbst Quellen zu produzieren“. Forscher aus verschiedenen Fächern befürchteten, dass oftmals nur ein kleiner Teil der Gesellschaft in geschriebenen Quellen zu Wort kommt. Daher wollten sie Menschen zum Sprechen bringen, die normalerweise keine Memoiren schreiben: vor allem Menschen aus der Unterschicht.

Man machte von der damals neuen Möglichkeit Gebrauch, gesprochene Sprache auf praktischen Kassettenrekordern aufzunehmen. Die Forscher tippten die Aussagen danach mühsam ab. Dabei konnte es sich um viele Stunden Material handeln, da man absichtlich dem Zeitzeugen keine Fragen stellte: Dieser sollte unbeeinflusst und ungehindert sich selbst ausdrücken.

Wer heute von „Oral History“ spricht, meint damit allerdings meist ein normales Zeitzeugengespräch. Darin werden durchaus Fragen gestellt, wenn auch der Frage-Anteil eher gering ist. Ein Beispiel sind die vielen „Oral-History“-Aufzeichnungen des Computer History Museums. Eine Transkription findet nicht statt.

Herausforderungen

Der Soziologe Max Weber. Im Jahr 1940 erinnerte sich der Philosoph Karl Löwith im amerikanischen Exil daran, wie Weber den berühmten Vortrag „Wissenschaft als Beruf“ gehalten hat. Dies war im Januar oder Februar 1919 – so unterstreicht Löwith es mit plastischen Beschreibungen der Situation und der damaligen politischen Lage wie dem Mord am Ministerpräsidenten Eisner. Andere Zeitzeugen und auch Webers Witwe haben das Datum übernommen. Allein: Der Vortrag fand in Wirklichkeit am 8. November 1917 statt. „Das steht unerschütterlich fest, beweisbar durch die Münchener Tagespresse, und nur durch sie, die am 7. November 1917 Wissenschaft als Beruf ankündigte und am 9. November über den Vortrag berichtete“ (Johannes Fried: Der Schleier der Erinnerung, S. 33/34).

Bei Oral History oder allgemein bei Gesprächen mit Zeitzeugen ist zu beachten, dass das menschliche Gehirn ein Arbeitsinstrument des Menschen ist, mit dem er sein Leben bewältigt. Es ist nicht dafür gemacht, verlässlich Inhalt zu speichern. Vieles wird vergessen oder später nur bruchstückhaft erinnert, oder das wenige Erinnerte wird im Kopf zu einer neuen Geschichte zusammengesetzt.

Es war durchaus ein Fehler älterer Geschichtsschreibung, sich vor allem an angesehene Männer der Oberschicht zu halten. Allerdings gilt auch für Menschen der Unterschicht: Sie können sich über die Vergangenheit irren und haben ebenso wie die Reichen ihre eigenen Interessen und Vorurteile.

Man hört häufiger die Befürchtung oder verfestigte Meinung, dass der bloße Gebrauch schriftlicher Quellen die Geschichte in unerträglicher Weise verzerre. Gerade die Geschichtsschreibung kolonialer Zeiten leide darunter, dass nur westliche Schriftquellen vorlägen und damit die Sichtweise der Unterdrückten ausgeblendet werde. Die Historiker glaubten naiverweise nur den Schriftquellen und übernähmen daher die Darstellung der Unterdrücker.

In Wirklichkeit sind es gerade die Historiker, die schon immer die Glaubwürdigkeit von Quellen hinterfragt haben. Auch wenn nicht jeder Historiker in der Vergangenheit stets die nötige Vorsicht an den Tag gelegt hat: Es gehört zum Grundverständnis von modernen Historikern, möglichst viele und unterschiedliche Quellen zu sammeln, zu vergleichen und zu gewichten. (Historiker selbst sprechen stolz von ihrem „Handwerk“.) Mit derselben kritischen Haltung nähern sie sich aber eben auch „alternativen“ Quellen, die von manchen ihrer Befürworter als der allein selig machende Königsweg vorgestellt werden.

Oral Citations

Die Frage von „mündlichen Zitierungen“ scheint vornehmlich im Rahmen der Wikimedia-Bewegung aufgekommen zu sein. Teilweise meint man damit die oralen Traditionen (auch unter dem Stichwort „oral knowledge“), die im folgenden Abschnitt behandelt werden. Teilweise geht es um die Frage, welche Informationsquellen man wie zitieren darf. Beides vermischt sich in den Diskussionen manchmal.

Der Kern dieser Frage ist es, ob man für einen Wikipedia-Artikel nur aus geschriebenen Texten zitieren darf (als fachliche Autorität), oder ob es auch Audio-Dateien sein dürfen. Man kann ja Wörter oder Sätze aus einer Audio- oder Video-Datei transkribieren und dann die Datei für eine Zitatangabe nehmen. Dabei verweist man eben nicht auf eine Seitenzahl, sondern auf einen Zeitpunkt (etwa „4:10“ für eine Stelle, die zehn Sekunden nach der vierten Minute beginnt).

Grundsätzlich stimmt das Argument, dass es für die reine Information doch egal sei, ob sie schriftlich oder in einer Audio-Aufzeichnung vorliegt. Eine Professorin kann ihr Wissen in einem Fachbuch oder auch in einem Vortrag präsentieren.

Es lässt sich jedoch mindestens der Einwand anbringen, dass eine „oral citation“ unpraktischer ist als das Zitieren eines geschriebenen Textes. Letzter lässt sich leichter überblicken, außerdem muss man nichts transkribieren (und sich dabei auf das eigene Ohr verlassen). Man kann einen Text im Stillen lesen und braucht keine Kopfhörer. Man braucht kein Programm zum Abspielen einer Datei. Text benötigt weniger Bytes beim Speichern oder Abrufen.

Orale Traditionen

Eine Frau der Herero aus Namibia. Unter anderem Peter Gallert hat vorgemacht, wie auf „oralen Tradtionen“ basierende Artikel aussehen könnten. Auch wenn man genau solches für die Wikipedia eher ablehnt und lieber in einem getrennten Wiki sehen möchte – es ist ein innovativer Ansatz, der Aufmerksamkeit verdient.

Dies ist ein Sammelbegriff für allerlei Praktiken, die nicht oder nicht in erster Linie durch Schrift vermittelt (oder bewahrt) werden. Teilweise ist der Begriff deckungsgleich mit dem umfassenderen „immateriellen Kulturgut“. Jenes Kulturgut wird mündlich oder durch Gesten, Tänze usw. vermittelt. Dabei verändert es sich auch.

Sicherlich lassen sich Traditionen schriftlich beschreiben; oder man nimmt ihre Darstellung als Video auf. Das ist eine wichtige Leistung der Ethnografie. Dadurch verlieren die Traditionen aber meist ihren Kontext, ihre Bedeutung und ihren eigentlichen Sinn. Ein Volkstanz muss getanzt oder mehr oder weniger direkt erlebt werden; es ist nicht dasselbe, sich eine Videoaufzeichnung im stillen Kämmerlein anzuschauen.

Wenn im Gespräch über die Zukunft der Wikimedia-Bewegung über orale oder nichtschriftliche Traditionen gesprochen wird, dann wird die Bedeutsamkeit solcher Traditionen betont. Ohne sie werde „das Wissen der Menschheit“ nicht vollständig berücksichtigt. Das ist zweifelsfrei richtig.

Jedoch: Bereits heute kann man Audio- und Video-Dateien erschaffen und zum Beispiel bei Wikimedia Commons oder Wikitongues hochladen. Es gibt bislang nur wenig an konkreten Ansätzen, darüber hinaus etwas mit solchen Dateien zu machen – in einer Weise, wie sie an die Praktiken der Wikimedia-Bewegung anschließen. Lassen sich nichtschriftliche Traditionen irgendwie segmentieren und dann kollaborativ bearbeiten, ähnlich, wie wir Text bearbeiten?

Abweichungen von bekannten Wiki-Prinzipien

Ist Homöopathie ein „Wissenssystem“?. Wo liegen die Grenzen der Toleranz? Eine neuere Studie erforscht sogenannte „Altpedias“ (wie die rechtsradikale Metapedia). Ihre Anhänger hätten in der Wikipedia erlebt, wie ihr Wissen dort marginaliert oder abgelehnt worden sei. Das habe an der liberalen Hegemonie in der Wikipedia gelegen.

Bei einem Wikipedia-Artikel ist „die Stimme“ nicht der einzelne Autor oder die Autorenschaft des Artikels, sondern die Wikipedia. Die Wikipedia-Autoren berufen sich auf anerkannte Autoritäten außerhalb des Wikis („reputable Quellen“). Zu einem Thema soll es in der Wikipedia nur einen Artikel geben (also nicht etwa zwei oder zwanzig verschiedene Artikel mit dem Titel „Elefanten“).

Wie würden solche Prinzipien bei einem „Wiki für orale Traditionen“ aussehen? Natürlich kann man teilweise andere Prinzipien wählen. Das hat man für die anderen Wikimedia-Wikis wie Wikisource, Wikimedia Commons oder Wikidata ja auch gemacht. Doch wie würden die Prinzipien aussehen, um die gewünschten Ziele wie eine größere Vielfalt zu erreichen? Welche Auswirkungen hätte das für z.B. für die gleichberechtigte Kollaboration und den erhofften Mehrwert des Endproduktes? Oder ist da gar nicht an ein Wiki gedacht, sondern an etwas anderes?

Im Strategie-Prozess wird der Vorschlag gemacht, dass man die Prozedur, wie man ein neues Wikimedia-Wiki gründet, radikal vereinfachen soll. Das ist unbedingt zu begrüßen. Man möge in Zukunft auch einen ordentlichen Fördertopf für Orale Traditionen einrichten. Es wäre aber auch schön gewesen, wenn man in den vergangenen Jahren bereits konkretere Vorstellungen zu einem entsprechenden Wiki entwickelt hätte.

Schön wäre es auch gewesen, wenn man nicht die abenteuerliche Aufforderung formuliert hätte, dass alle „Wissenssysteme“ respektiert werden müssten. Eine Aufforderung, die allerlei Scharlatanen, Verschwörungstheoretikern und Pseudowissenschaftlern das Tor weit öffnet – und so wohl hoffentlich nicht gemeint gewesen ist. So steht es dort aber geschrieben. Z.. 12.02.20

Strategische Ratschläge von Benutzer:Gnom (die ich mit seiner freundlichen Genehmigung hierherkopieren durfte)

Die Entwürfe für die Empfehlungen zur Umsetzung der strategischen Ausrichtung stehen zur Diskussion!

Der Prozess

Ausgehend von der Ende 2017 beschlossenen strategischen Ausrichtung „Dienst und Gerechtigkeit“, nach der Wikimedia bis 2030 „das Fundament im Ökosystem des Freien Wissens“ werden soll, läuft seit Mitte 2018 ein Prozess, um zu formulieren, was das konkret bedeutet und welche strukturellen Veränderungen dafür notwendig sind.

„Meine“ Strategie-Arbeitsgruppe zum Thema Rollen und Verantwortlichkeiten auf dem Wikimedia Summit in Berlin Anfang 2019.

Dazu wurden unter der Leitung von Nicole Ebber und ihrem Team neun Arbeitsgruppen gegründet, die sich mit einzelnen Aspekten dieser Fragestellung beschäftigt haben und die aus den Communitys und den verschiedenen Wikimedia-Organisationen und -Gruppen besetzt waren. Aus der deutschsprachigen Community und von Wikimedia Deutschland beziehungsweise Österreich waren in den Arbeitsgruppen Lyzzy und Anna Mazgal (Arbeitsgruppe „Vernetzung und Lobbyarbeit“), Nicola Zeuner („Aufbau von Kapazitäten“), JEissfeldt und Braveheart („Gesundheit der Community“), Franziska Heine („Produkt und Technologie“), Christian Humborg („Ressourcenverteilung“), Claudia Garád und ich (“Rollen und Verantwortlichkeiten”) vertreten. (Abraham Taherivand und Peter Dewald (WMDE-Präsidium) hatten ihre Beteiligung aus Zeitmangel abgegeben.) Außerdem gab es die Arbeitsgruppen „Diversität“, „Partnerschaften“ und „Einnahmequellen“.

Nach viel Lektüre, Besprechungen, Konsultationen und Schreibwerkstätten stellten die Arbeitsgruppen die Entwürfe ihrer Empfehlungen schließlich auf der Wikimania 2019 und online vor. Anschließend wurde ein Schreib-Team beauftragt, aus den einzelnen Dokumenten eine einheitliche Fassung zu erstellen. Dieser Entwurf mit insgesamt 13 Empfehlungs-Bündeln ist jetzt seit einigen Tagen online. Wenn man das Dokument liest, merkt man, welche Mühe dahinter steckt, möglichst viele Ideen aufzunehmen und zu konsolidieren. Gekürzt wurde dabei noch nicht – aus meiner Sicht ist das aber nötig, denn dem Entwurf fehlt noch sprachliche Klarheit und inhaltliche Präzision.

Der Entwurf

Wie muss Wikimedia aussehen, um das „Fundament im Ökosystem des Freien Wissens“ zu sein?

Ziko hatte die Diskussion innerhalb der deutschsprachigen Community mit seinem Blick auf den Entwurf eröffnet. Beim Lesen seines Beitrags fiel mir alte Regel „der Text ist klüger als sein Autor“ ein: Zum Beispiel hatte Ziko ein deutliches Bekenntnis zu mehr Zentralisierung wahrgenommen. Dabei hatte sich insbesondere meine Arbeitsgruppe genau das Gegenteil auf die Fahnen geschrieben, weshalb der (übrigens von mir in den Prozess eingebrachte) Begriff der Subsidiarität einer der Werte ist, die den einzelnen Empfehlungen vorangestellt sind. Danach sollen Entscheidungen „wann immer möglich, auf der direktesten oder lokalsten Ebene getroffen werden, um einen Kontext für die Entscheidungsfindung zu bieten“. Zikos Rückmeldung sollte daher wohl ein Anlass sein, diesen Punkt im finalen Dokument noch einmal zu verdeutlichen.

An dieser Stelle möchte ich noch auf ein paar weitere Punkte hinweisen, die aus meiner eigenen Perspektive wichtig sind. Neben den Werten sei an dieser Stelle auch noch die Lektüre der Einleitung empfohlen, die den Rahmen für die einzelnen Empfehlungen gibt.

  1. Förderung von Nachhaltigkeit und Belastbarkeit („Promote Sustainability and Resilience“) – Der Entwurf schlägt vor, mehr und bessere Strukturen für die Unterstützung von Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen zu schaffen. Dazu soll auch die Finanzierung auf eine breitere Grundlage gestellt werden. Insbesondere diese Empfehlung ist aus meiner Sicht momentan noch ein Potpourri unterschiedlicher (und durchaus guter) Ideen, denen eine Heckenschere einerseits und eine bessere Herleitung andererseits gut täte.
  2. Kulturelle Veränderung für integrative Gemeinschaften schaffen („Create Cultural Change for Inclusive Communities“) – Hier wird vorgeschlagen, dass wir unsere sozialen Prozesse mit dem Ziel ändern, dass unsere Communitys inklusive, Neue willkommen heißende, sichere, freundliche, konstruktiv arbeitende Gemeinschaften sind. Den Rahmen soll ein allgemeiner Verhaltenskodex („Code of Conduct“) bilden. Diese Empfehlung ist wohl diejenige, die sich am meisten mit den Abläufen in den Communitys befasst. Auch wenn ich mir vorstellen kann, dass Manche einem solchen Vorschlag mit Argwohn begegnen, ist das genannte Ziel aus meiner Sicht klar richtig. (Ich habe dazu hier auch schon vor Jahren einmal im Kurier geschrieben.)
  3. Verbesserung der Benutzungserfahrung (“Improve User Experience”) – Wikipedia ist nach wie vor sowohl für Lesende als auch für Schreibende nicht gerade einfach zu bedienen. An diesem Problem müssen wir mit Nachdruck arbeiten. Warum, bleibt in der Empfehlung etwas zu kurz, nämlich um Wikipedia nachhaltig als lebensfähige Plattform zu erhalten.
  4. Sicherheit bereitstellen („Provide for Safety and Security“) – Die Communitys sind nach wie vor ein Ort, an dem Aktive ausgegrenzt werden. Wir brauchen Strukturen und Regeln, die es mehr Menschen ermöglichen, sich einzubringen – und (wie ich es ausdrücke) nicht nur denjenigen, die ein „dickes Fell“ mitbringen. Darüber hinaus sehen sich Wikipedia-Aktive in vielen Teilen der Welt politischer Unterdrückung ausgesetzt und wir müssen uns besser für diese Communitys einsetzen.
  5. Sicherstellung der Gerechtigkeit bei der Entscheidungsfindung („Ensure Equity in Decision-Making“) – In dieser Empfehlung finden sich die meisten Gedanken aus meiner Arbeitsgruppe „Rollen und Verantwortlichkeiten“ wieder. Wir schlagen vor, eine globale Struktur für die Wikimedia-Bewegung auf der Grundlage einer „Charta“ zu schaffen, die unter anderem sicherstellt, dass Entscheidungen von repräsentativen und diversen Gremien getroffen werden, die den Communitys gegenüber verantwortlich sind. Lokale Communitys sollen dabei unterstützt werden, Strukturen aufzubauen und sich regional zu vernetzen. Ebenso müssen Ressourcen partizipativ und nach dem Grundsatz der Nachhaltigkeit verteilt werden. Unsere Entscheidungsprozesse müssen schließlich auch Menschen offen stehen, „die durch Machtstrukturen und Privilegien bisher ausgeschlossen wurden“, wie es in unserer strategischen Ausrichtung heißt. An der Spitze soll ein globales Entscheidungsgremium stehen, dessen Rolle gegenüber der Wikimedia Foundation ursprünglich stärker vorgesehen war, als es jetzt in den Empfehlungen steht.
  6. Förderung und Entwicklung verteilter Führung („Foster and Develop Distributed Leadership“) und
  7. Investition in die Kompetenzentwicklung („Invest in Skills Development“) – Der Begriff „Führung“ ist in der deutschen Sprache nicht besonders positiv besetzt, anders sieht es beim englischen leadership aus, den ich auch gern mit „Verantwortung übernehmen“ übersetze. Aus meiner eigenen Arbeitsgruppe kommt wie erwähnt der Gedanke, die Entscheidungsfindung innerhalb von Wikimedia auf eine breitere Grundlage zu stellen und die Arbeitsgruppe „Aufbau von Kapazitäten“ hat dazu passend den Vorschlag gemacht, dass wir die Beteiligten dazu auch in die Lage versetzen müssen, diese Aufgabe kompetent wahrzunehmen. Parallel profitieren auch die Communitys davon, wenn wir mehr Fortbildungsangebote für alle Arten von benötigten „Fähigkeiten“ schaffen – Wikimedia Deutschland verfolgt diesen Ansatz bereits.
  8. Verwaltung von internem Wissen („Manage Internal Knowledge“) – Der Wissensaustausch unter Wikimedia-Aktiven soll professionalisiert werden. Da ich selbst Autor einiger Dokumentationsseiten bin und ein großer Freund von Transparenz bin, findet dieser Punkt bei mir große Zustimmung.
  9. Koordination aller Interessengruppen („Coordinate Across Stakeholders“) – Wikimedia arbeitet mit anderen Nichtregierungsorganisationen, mit anderen Communitys aus den Bereichen Technik, Wissen und gesellschaftliche Entwicklung, mit Bildungs- und Kultureinrichtungen und sogar mit Unternehmen zusammen. Hier lautet der Vorschlag, bessere organisatorische Schnittstellen zu schaffen, um diese Partnerschaften auszubauen und sie zum Teil unserer Bewegung zu machen.
  10. Priorisierung von Themen nach Wirkung („Prioritize Topics for Impact“) – Unsere Situation, dass die deutschsprachige Wikipedia schon sehr viele Themen halbwegs adäquat abdeckt und Wikimedia Deutschland Förderanträge nach dem Gießkannenprinzip bewilligt, ist ein Luxus, den nicht alle Communitys haben. Außerdem gilt: There is a deadline. Deswegen kann ich den Vorschlag dieser Empfehlung nachvollziehen, inhaltliche Schwerpunkte für Partnerschaften und Community-Projekte transparent und fundiert zu bestimmen. Ich würde mir aber wünschen, dass die finale Fassung dieser Empfehlung genauer beschreibt, was genau hier „priorisiert“ werden soll.
  11. Innovationen für Freies Wissen („Innovate in Free Knowledge“) – Hier geht es darum, Möglichkeiten zu schaffen, andere Formen von Wissen (auch nicht enzyklopädisches) zu sammeln und darzustellen. Dies bezieht sich nicht nur darauf, die technischen Möglichkeiten dafür zu schaffen, sondern auch gemeinsam mit den Communities Regeln dafür zu erarbeiten. Auch wenn ich gegenüber so manchem Schwesterprojekt kritisch eingestellt bin – und auch mit dem Begriff “andere Formen des Wissens” so meine Schwierigkeiten habe, bin ich der Meinung, dass wir uns der Frage widmen müssen, wie wir unserer Vision jenseits der Enzyklopädie näher kommen. In meinem Kopf läuft diese Empfehlung daher unter dem Titel „Das nächste Wikidata“.
  12. Auswertung, Wiederholung und Anpassung („Evaluate, Iterate, and Adapt“) – Bei Wikimedia Deutschland gibt es die Maxime, dass der Verein eine „lernende Organisation“ sein möchte, die sich stets verbessern möchte. Und so sehr man manchmal den Eindruck hat, dass die Communitys jeder Veränderung erst einmal mit Skepsis begegnen, sollte das auch für Wikimedia insgesamt gelten.
  13. Skalierbarkeit der Infrastruktur („Plan Infrastructure Scalability“) – Dieser Punkt entstammt dem Gedanken der „Plattform, die über Schnittstellen und Communitys der ganzen Welt Freies Wissen anbietet“ aus der Strategischen Ausrichtung. Vorgeschlagen wird, unsere technische Infrastruktur dahin auszubauen, solche Schnittstellen anbieten zu können und für weiteres Wachstum fit zu machen.

Ich hoffe, dass ich dem umfangreichen Dokument damit ein wenig Kontext geben konnte. An vielen Stellen bleibt der Text noch vage, was die Lektüre erschwert. Insgesamt bin ich jedoch mit dem Entwurf sehr zufrieden und freue mich, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen. Um Details und insbesondere ganz konkrete Veränderungen geht es erst in der so genannten Umsetzungsphase. Aber zunächst...Gnom in kooperation mit pou, 10.02.

Extrablatt zur Berlinale

Logo Berlinale

So, das wäre erledigt für ein weiteres Jahr: die ehemals wichtigste und aufregendste Nacht für Filmfans wäre dann auch mal wieder abgehakt. Und täglich grüßt das Murmeltier, soll heißen: mit wenig überraschenden Ergebnissen, wie seit Jahren. Dann können wir uns ja endlich den wirklich wichtigen Dingen im Leben zuwenden. Mit „wir“ sind überwiegend die Berlinerinnen und Berliner gemeint. Und, naja, Filmleute aus aller Welt. Denn, aufgemerkt, in zwei Wochen ist wieder Berlinale, tadaaa! Zwei Wochen lang Ausnahmezustand Nonstop. Für einige. Für andere: Business as usual.

Weibliche Perspektiven

Aus diesem Grund, aber nicht nur aus diesem, sondern auch als Begleitmedium zum Berlinale-Art+Feminism-Edit-a-thon vom 21.–23. Februar 2020 haben wir ein Extrablatt geschaffen. Weiterer Grund: weibliche Perspektiven. Ganz unterschiedliche, so facettenreich wie möglich, so viele wie möglich. Im Dezember 2019 hatten wir zwei Bloggerinnenpositionen ausgeschrieben – und fantastische Bewerbungen erhalten. Ausgewählt haben wir zwei Bloggerinnen, die aus ganz unterschiedlichen Welten kommen: eine „alte Filmhäsin“ und eine junge Hüpferin, die gelegentlich kopfschüttelnd im Kino sitzt. Die eine als Drehbuchautorin seit Jahren in der Branche unterwegs, mit Insider*innenwissen, das am klassischen Kinopublikum in der Form meist vorbeigeht (Charlie des Alpes) und die andere mit ersten journalistischen Meriten, aber noch im Studium, ganz am Anfang ihrer Karriere, Teil einer nachwachsenden Generation, für die viele Dinge sehr selbstverständlich sind, z. B. geschlechtergerechte Sprache (Bao-My Nguyen).

Ab heute bloggen sie im Extrablatt, über die Berlinale, Filme, die Filmwelt, Frauen in Wikipedia, den Edit-a-thon usw. Wenn ihr dort auf den Beobachten-Button klickt, könnt ihr das Extrablatt abonnieren und bleibt täglich auf dem Laufenden: über ihre Erlebnisse, aber auch über die Filme, die sich ihrer Meinung nach besonders lohnen. Aus feministischer Perspektive, klar. Deswegen machen wir das hier. Und weil's geht. Das ist nämlich das Schöne an Wikipedia und dem Prinzip des Freien Wissens. Es soll allen Menschen aus allen Bevölkerungsgruppen möglichst barrierefrei den Zugang zu Wissen ermöglichen. Und das ganz umsonst (aber hoffentlich nicht vergeblich, haha). Schaut mal rein und teilt den Link gerne in anderen sozialen Medien, wir freuen uns drüber!
Grz, 10.02.2020 →zum Extrablatt

Der Brexit ist kein Ende

Draußen und drinnen…

Auch wenn das Vereinigte Königreich nun nicht mehr Mitglied der Europäischen Union ist, wird uns Wikipedianer der Brexit noch einige Jahre beschäftigen. Da wird ausführlich diskutiert werden, warum und weshalb für das Vereinigte Königreich die Minikategorie Kategorie:Ehemaliger Mitgliedstaat der Europäischen Union anzulegen ist und warum diese eine Unterkategorie der Kategorie:Mitgliedstaat der Europäischen Union ist, was nämlich viel mit dem Grundsatz Relevanz verjährt nicht zu tun hat und noch mehr mit Logik. Kategorietheoretisch werden sich in den kommenden Monaten jedenfalls noch eine Reihe von Fragen ergeben.

Die meisten Details des Brexit werden bekanntlich erst im Lauf der elfmonatigen Übergangsfrist geregelt werden, so sie denn geregelt werden. Ob dies Zug um Zug erfolgen wird oder nach dem bei der Europäischen Union beliebten Grundsatz Nichts ist vereinbart, bevor nicht alles vereinbart ist, wird sich zeigen. Man weiß es noch nicht. Wir werden im Laufe des Jahres jedenfalls viele Artikel umzuschreiben haben und wissen immer noch nicht wie. Die Glaskugeln sind nachwievor ratlos.

Und die Angelegenheit wird komplex bleiben. Nehmen wir als Beispiel die Europäischen Vogelschutzgebiete oder Special Protection Areas, wie sie auf Englisch heißen. Tatsächlich handelt es sich bei der Vogelschutzrichtlinie nicht etwa um eine originäre Erfindung der Europäischen Gemeinschaft, sondern um eine Errungenschaft des Europarates, nämlich der auch vom Vereinigen Königreich unterzeichneten Berner Konvention, die mit Vogelschutzrichtlinie und Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie umgesetzt wurden. Es gibt jedenfalls kein Anzeichen dafür, daß die britischen (sic!) und nordirischen (sic!) Special Protection Areas (SPA) durch den Brexit oder auf absehbare Zeit danach keine solchen mehr sein sollten.

Der entsprechende englische Artikel gibt die Zahl der britischen und nordirischen SPAs (Stand 2006) mit 252 bestehenden und zwölf vorgeschlagenen Europäischen Vogelschutzgebieten an. Ein Blick in unsere Kategorie hierzu zeigt, daß wir augenscheinlich nur zwei SPA-Artikel haben. Die englische List of Special Protection Areas in the United Kingdom übrigens gibt an, auf dem Stand von 2004 zu sein. Soviel zum Thema sechs Millionen Artikel in der englischsprachigen Wikipedia.

Bei solchen Listen (und auch bei der Kategorisierung) besteht natürlich das im Umwelt- und Naturschutzbereich grundsätzliche Problem: Inwieweit ist es sinnvoll, auf bestehende Artikel zu Landschaften oder geographischen Gebieten zu verlinken bzw. sie zu kategorisieren oder sind eigenständige Artikel für die jeweiligen Schutzgebiete sinnvoller? In den letzten Jahren zeichnet sich der Trend ab, das nach einem geographischen Gebiet benannte Schutzgebiet in einem getrennten Artikel zu behandeln. Das heißt, daß es möglicherweise weitere Artikel gibt, die man interimsweise u verlinken geneigt ist, es aber nicht ohne Prüfung tun sollte.

Bei den Natura-2000-Richtlinien hat die Europäische Gemeinschaft den Mitgliedsstaaten relativ viele Freiheiten bei der Umsetzung gelassen, weswegen in Deutschland beispielsweise die Länder für die Ausweisung Europäischer Vogelschutzgebiete zuständig sind, während im Vereinigten Königreich das regierungsunabhängige Joint Nature Conservation Committee mit dieser Aufgabe betraut ist. Ein SPA ist üblicherweise in Großbritannien als Site of Special Scientific Interest und in Nordirland als Area of Special Scientific Interest geschützt, häufig setzt es sich aus mehreren dieser Gebiete zusammen. Die Gesamtzahl der SSSI/ASSI dürfte insgesamt in die Tausende gehen; in der DE-Wikipedia arbeiten einige Benutzer weitgehend unkoordiniert an der Erstellung der entsprechenden Listen, der Identifizierung bereits bestehender Artikel als SSSI/ASSI und der Abfassung fehlender Artikel.

Wir haben jedenfalls noch genug Anlässe, auch in anderen Themengebieten, wo wir die Briten erst noch in die EU hineinschreiben müssen. Hochgerechnet, anhand der Beitragszahlen bereits darin involvierter Benutzer, dürfte das noch zwanzig Jahre dauern. Oder länger. Brexit – who cares? Uns Wikipedianer nicht, und dann aber auch wieder doch. MaB 03.02

GLAM im WikiMUC

Museen-Workshop im WikiMUC
Gemeinsames Editieren

„Ein guter Museumsartikel beschreibt in erster Linie die Sammlung. Dann die Geschichte des Hauses und eventuelle Besonderheiten der Präsentation oder des kuratorischen Konzepts.“ Was wird dort gezeigt? Warum wird es dort gezeigt? Und: Wie wird es gezeigt?

Zehn Vertreter bayerischer Museen versammelten sich am 22. Januar im WikiMUC, den Projekträumen der Münchner Wikipedia-Community, zu einem GLAM-Workshop. Auf Einladung der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern vermittelten drei Wikipedianerinnen und Wikipedianer ganztägig Grundlagen der Mitarbeit in unserer Lieblingsenzyklopädie. Für die Teilnehmer wurde die übliche Einführungsveranstaltung speziell angepasst und erweitert. „Was macht einen guten Museumsartikel aus?“, Anforderungen an Belege und ein Kurzreferat zu Bildrechten in Bezug auf Kulturgüter gingen auf die Bedürfnisse der vertretenen Museen ein. Im praktischen Teil editierten die Beteiligten ihre Benutzerseite. Anschließend fügten sie einen Beleg zum Artikel ihrer Einrichtung ein oder bearbeiteten einen Beitrag aus der Expertise ihres Museums.

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gehören einem der Themennetzwerke der bayerischen Museen an und vermitteln ihrerseits als Multiplikatoren das Gelernte an die beteiligten Einrichtungen weiter. Auf Wikipedia:WikiProjekt Museen in Bayern können sich die Museumsmenschen mit Wikipedianern austauschen, Nachfragen stellen und Tipps einholen. Wikipedianer, die selbst ähnliche GLAM-Veranstaltungen organisieren wollen, können sich bei uns Material und Tipps holen.Bjs, h-stt, K17, 01.02.

Schreibwettbewerb-Update 28.02.2020 – Hurra, wir haben eine Jury!

Ich habe mir vorgenommen, diesen Schreibwettbewerb hier laufend zu kommentieren. Wie die Überschrift schon besagt, hat diese Ausgabe des SWs eine Jury. Gut, es standen nur acht Kandidaten zur Wahl, so dass die Wahl kein überraschendes Ergebnis hatte, und als gewählter Juror (immerhin zum dritten Mal, wenn ich mich nicht irre) freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit den anderen sieben Gewählten, denen ich zum größten Teil noch nie persönlich begegnet bin, und auf die Artikel, die da kommen werden – hoffentlich zahlreich und in hoher Qualität. Dass Artikel kommen werden, bin ich zuversichtlich. Was fehlt dem SW noch zum Gelingen? Preise sind noch keine ausgelobt. Ich hoffe, dass die Wikimedia-Vereine wie in den letzten SWs auch ein paar Preise spenden… Ich werde in der nächsten Zeit ein paar Institutionen anschreiben und betteln, aber die interessantesten und lustigsten Preise kamen immer von Wikipedianern! Ich appelliere daher an die Community: Seid kreativ und lobt Preise aus! Was fehlt noch für einen gelungenen SW? Jemand, der den Publikumspreis organisiert, und den Reviewpreis. Also Freiwillige vor! Benutzer:Tobias Nüssel (28.02.)

Visual Editor kann gut mit Einzelnachweisen

Dem Visual Editor (VE) ist ein Lob auszusprechen. Die Arbeit mit Einzelnachweisen ist um Längen übersichtlicher als im Quelltextmodus. Zudem lädt er auch längere Seiten schnell und es fühlt sich gut an. Ein besonderes Merkmal – wer das noch nicht kennt: Beim Klick auf Belegen (mit dem Symbol für Anführungsstriche in der Menüleiste), formt der Editor, wenn möglich, aus einer angegebenen URL und Ähnlichem eines Werkes (praktisch gerade bei Links auf Inhalte im WorldCat) einen ansehnlichen Einzelnachweis. Wenn die entsprechende Seite es bereitstellt, werden sogar in der Wikipedia die entsprechenden Vorlagen dafür im Hintergrund ausgefüllt. Diese lassen sich später über Eingabemasken ändern. Davon merkt man im VE nichts, man kann nur genießen... Danke VE-Team! con 26.2.

Wikipedia abschaffen?

Die fraktionslose Abgeordnete Sarah Sauermann stellte im Landtag von Sachsen-Anhalt eine Kleine Anfrage, „KA 7/3361“, unter der Überschrift „Wikipedia in Sachsen-Anhalt abschaffen“ (kein Karnevalsscherz). Begründung: Die Wikipedia sei „eine Plattform in Deutschland und in Sachsen-Anhalt, in denen unbekannte Personen Eingaben machen. Dabei sind die Eintragungen in vielen Fällen nicht richtig oder aktuell. Wer dahinter steckt, sieht niemand. ID wird hier gekonnt verwischt. Selbst Schulen nutzen diese unsichere Plattform als Unterrichtsgegenstand“. Ni. (24.2.)
Bemerkung: Sarah Sauermann gelangte 2016 mit einem Direktmandat für die AfD in den sachsen-anhaltischen Landtag und trat 2017 aus der AfD-Fraktion aus.

W wie …

… Wikipedia? Genau darum geht es. … Winter? Nun ja, wie sagt man so schön: „Der ist auch nicht mehr das, was er mal war.“ … Wartungsbausteinwettbewerb? Ha! Gibt es auch viermal im Jahr neu, aber da ist nichts von einem Nachlassen zu spüren. Jetzt wieder verfügbar! Drei Dinge in einem: WWW, der Wikipedia-Winter-Wartungsbausteinwettbewerb! Mach mit! Greif zu! Ab Sonntag und nur 2 Wochen lang.

Worum geht es? Engagierte Wikipedianer nehmen sich Artikel vor, die beanstandet und mit Bausteinen versehen worden sind. Und, jetzt kommt es, sie verbessern die Artikel und beseitigen die Bausteine! Hunderte von lästigen, ungestalten Warnmarkierungen, die die Artikel verunzieren, lösen sich jedes Mal bei der Aufräumaktion in Nichts auf. Und damit es noch mehr Spaß macht, kannst du dich beim WBW eintragen und dir dafür Punkte geben lassen. Als Einzelkämpfer oder im 2er- oder 3er-Team. Dann kannst du dich mit anderen messen und um Pokale und Medaillen kämpfen.

Wer sich für Australien interessiert oder zu wichtigen Themen wie Verkehr, Nahost oder Rassismus beiträgt, kann diesmal Zusatzpunkte einheimsen. Mach mit, für die Wikipedia: Seit mehr als 10 Jahren tragen wir im WBW einen großen Teil zur Verbesserung der Enzyklopädie bei. Zur Anmeldung geht es hier lang. Weitere Infos und die Regeln gibt es hier. HvW 19.02.

HGM und Wikipedia

Vier Untersuchungskommissionen und der Rechnungshof beschäftigen sich derzeit mit dem Heeresgeschichtliches Museum (HGM); Teil der Museums-PR war (oder ist?) auch Wikipedia. Gestern Abend gab es im ORF in der Sendung kulturMontag dazu einen Bericht. Erstmalig äußerte sich auch der HGM-Nochdirektor Christian Ortner. Es kommen eine Reihe Experten zu Wort: Wolfgang Maderthaner, Heidemarie Uhl, Sebastian Reinfeldt, der zum Problem HGM in Wikipedia arbeitet und Elena Messner. Vielleicht mag das ja wer ansehen? [1] Zur auch aktuellen Zahlenmogelei des HGM in Wikipedia gibt es einen Bericht auf semiosis.at von Sebastian Reinfeldt und mir. [2] EF 18.2.2020

Zukunftswerkstatt – Online Kommunikationskultur

Am 1. Februar fand im Wikipedia Hannover mit der „Zukunftswerkstatt“ die erste Veranstaltung im Rahmen des Projektes Online Kommunikationskultur statt. Ziel war es, die Kommunikationskultur in der deutschsprachigen Wikipedia auf struktureller Ebene zu betrachten. Im Fokus stand die Frage, welche Faktoren die Kommunikationskultur beeinträchtigen und was relevant sein könnte, um einen wertschätzenden Umgang zu begünstigen.

Der Wunsch, Konflikte auf den Wikipedia-Diskussionsseiten zu reduzieren, war allgegenwärtig an diesem Tag. Die Workshopleitenden Nils Jonas und Nina Schröter führten anhand verschiedener Arbeitsphasen durch den Tag voller Kritik und Utopien, dabei entstanden viele konkrete Handlungsoptionen. Du willst bei der nächsten Zukunftswerkstatt dabei sein oder hast Fragen und Anregungen? Mehr dazu unter WP:WMDE/KOM oder auf der AdminCon! Lea Volz (WMDE) 18. Feb.

Von Nerds für Nerds

Wikipedia kann heute sicherlich als die gelungenste allgemeine Enzyklopädie gelten – es gibt heute keine Quelle, die in vergleichbarer Form einen guten ersten Überblick zu eigentlich jedem Thema gibt. Manchmal jedoch gehen den Autoren die Pferde durch, und es entsteht der Eindruck, dass Fachnerds für Nerds schreiben: Statt einen übersichtlichen, klaren enzyklopädischen Artikel zu schreiben, wird versucht, eine ellenlange, erschöpfende Monographie zu erstellen. Jede denkbare Verästelung des Themas wird ausgeleuchtet und der Einblick suchende Leser muss sich durch Dutzende von Bildschirmseiten wälzen, bis er vielleicht Erleuchtung findet. Ist es nötig, bei S-Bahn Berlin jede Zugvariante durchzudeklinieren (oder könnte man dieses nicht in einen anderen Artikel auslagern)? Muss man bei Siedler von Catan wirklich alles Spielmaterial jeder Spielvariante auflisten (was zu einem Artikel führt, der länger ist, als jede Spielanleitung)? Braucht man bei Intercity-Express gleich vier Deutschlandkarten, in denen die nach Städten benannten Zugnamen aller vier ICE-Varianten aufgezeigt werden? Beim Erneuerbare-Energien-Gesetz ist der Artikel mit so vielen Statistiken zugepflastert, dass kaum eine davon nach 2014 aktualisiert wurde …

Wikipedia sollte sich immer an der allgemeinen Leserschaft ausrichten und nicht das Fachlexikon für Experten und Fanboys sein. Vielleicht wäre es sinnvoll, darüber nachzudenken, die Länge eines Artikels zu begrenzen – dies würde dazu führen, dass zweitrangige Punkte zusammengefasst werden (und ggf. in eigene Artikel verschoben werden) und ein Thema auf das enzyklopädisch Wesentliche beschränkt bleibt. Stauffen (17.02.)

Sichte doch mal wieder!

Es ist wieder einmal ein ziemlicher und wachsender Stau bei den Sichtungen vorhanden, aktuell 13'267 mit einer Zunahme von 91 pro Tag im 14-Tage-Trend. Die maximale Wartezeit auf Sichtung beträgt momentan 40 Tage – klickt man sich durch die Warteliste, gibt es eine grosse Zahl von lange auf Sichtung wartenden Artikeln. Hier wurde schon viel über Autorenschwund geschrieben. Es ist für Autoren ohne Sichterrecht oder IP weder motivierend noch zumutbar, mehr als einen Monat darauf zu warten, bis eine Änderung erscheint oder – verständlich begründet – zurückgesetzt wurde. Manche Sichtungsanforderungen werden durch den Stau selber schwer bearbeitbar, beim Artikel Geschwister-Scholl-Institut warteten 87 Änderungen auf Sichtung, bevor sich jemand erkühnte.

Woran kann das liegen?

Es kann einfach aus dem Fokus der Aufmerksamkeit geraten sein, und ein «sanfter Stubs» wird das wieder abbauen wie schon früher. Um das nachhaltiger zu verbessern, sollte man trotzdem unaufgeregt über das Konzept der Sichtungen weiter nachdenken. (1) Die automatische Vergabe von Sichterrechten hat offenbar ein Problem – es ist unklar, ob man "händisch" mit der Vergabe nachkommt und aktiveren Autoren das passive Sichterrecht einräumt. (2) Auch scheint es so, dass lange auf Sichtung wartende Artikel auf der eigenen Beobachtungsliste dann nicht mehr deutlich genug angezeigt werden und so in Vergessenheit geraten (7 Tage ist der Anzeigestandard). (3) Sichten soll kein «Durchwinken» sein (wie man den Ausschluss von offensichtlichem Vandalismus verstehen kann). Kleine unbequellte Änderungen an Text und Zahlen können aber der «gefährlichere» Vandalismus sein (um uns auszutesten) und deshalb prüfen viele trotzdem die Quellen. Sichten alleine reicht dann nicht, sondern man muss die Quelle selber eintragen und so wird der Aufwand höher. (4) Schliesslich muss man fragen, ob man ausreichend über Sichtung informiert wird (es ist für Beginner vom ersten Edit an relevant und auch die Sichter sollten den Status und z.B. einen Stau schneller sehen).

Was sollte man tun?

  • Kurzfristig sollte einmal wieder eine Initiative zum Abbau des Staus starten. 200 Leute á 10 Sichtungen pro Tag hätten den Stau in einer Woche abgearbeitet.
  • Auf mittlere und lange Sicht sollte man die Tätigkeit des Sichtens besser hervorheben, damit wir auch nachhaltig und transparent bleiben:
    • Denkbar wäre es, links im Menü unter "Mitmachen" einen Punkt "Sichten" aufzunehmen und auf die Seite Wikipedia:Gesichtete Versionen bzw. eine einfachere Einstiegsseite zu verlinken. Dann bleibt das auch orientiert am Prozess des Mitmachens als wichtige dritte Tätigkeit neben Verbessern und Neuanlegen hervorgehoben. Denn was nutzen Edits, die nicht angezeigt werden!
    • Im Autorenportal findet man viel, aber nur den Link auf «Sichteranfragen». Da das nicht nur Neulinge nutzen, sollte man das dort – mit der Tabelle des Standes im hier rechten Menue aufnehmen und hervorheben.
  • Man sollte prüfen, ob man die Vergabe der Sichterrechte automatisch oder notfalls händisch intensivieren kann.
  • Ungesichtete Beiträge auf der eigenen BEO sollten deutlicher und permanent angezeigt werden, auch wenn sie länger warten.

Ich bin sicher, dass es auch Grundatzdiskussion über den Sinn des Sichtens oder die automatische Sichtung nach einer Zeit (ausgerechnet für die problematischeren Sichtungsfälle?) geben wird. Sichten wurde nicht ohne Grund eingeführt, an die Gründe sollte man sich erinnern und den Prozess optimieren. Und alle, die das lesen, sollten hier mal ausprobieren, ob sie das Sichten noch können :-) --BS mit Dank an Barnos und SDI 08:27, 15. Feb. 2020 (CET)[Beantworten]

Automatische Überarbeitung

Wie t3n aktuell vermeldet, gibt es Bemühungen KIs zu programmieren die Artikel aktualisieren können. Kommt vermutlich zuerst wenn überhaupt für die englische Wikipedia, zumal die hiesige Community sowas vermutlich nicht akzeptieren würde, unabhängig davon ob es positive Effekte haben könnte. Hier geht es zum Presseartikel. Luke, 13.02. – Und hier kann man den Preprint lesen, der in den letzten Tagen bei der AAAI-20 in New York präsentiert worden war. A

Oscarmarathon beendet

Mit der gestrigen Oscarnacht ging der 10. OscArtikelMarathon zu Ende. Dieses Jahr gab es 279 neue Artikel; dabei wurde die Liste der komplettierten Jahrgänge um 1941, 1946, 1947, 2006 und 2011 erweitert. Zudem wurden noch ausstehende Artikel für den Jahrgang 1942 gefunden und abgearbeitet. Gewinner wurde Nehhccosnuläammnniileurruinp mit 80 Artikeln, gefolgt von Josy24, Gripweed und Kriddl mit 56, 53 und 49 Artikeln. Vielen Dank an alle Teilnehmenden! Senechthon, 10.02.

Appell für regelmäßige Admin-Wiederwahlen

Vor vier Jahren habe ich mich als Benutzer angemeldet; nun schreibe ich das erste Mal einen Beitrag im Kurier. Noch etwas habe ich zum ersten Mal gemacht: Admin-Wiederwahl-Stimmen verteilt. Nicht eine, nicht zwei, sondern 105. Kein aktuelles Ärgernis hat mich dazu bewogen; ich möchte niemanden anprangern – schon gar nicht das Gesamt-Team der Admins, deren Arbeit ich überaus schätze, und denen ich ein großes Lob für ihr ehrenamtliches Engagement aussprechen möchte. Sondern es geht um einen Appell im Willy Brandtschen Sinne: „Mehr Demokratie wagen“.

Stand 9. Februar 2020 gibt es 181 Administratoren in der deutschen Wikipedia; neun weitere haben Admin-Rechte, die sie nur in ihrer Funktion als Schiedsrichter einsetzen können. Hier findet sich eine Übersicht, wann wer gewählt wurde – manche zusätzlich in höherer Servicefunktion wie Bürokrat, Oversighter, usw., in der sie sich turnusgemäß alle zwei Jahre einer Wiederwahl stellen müssen. Doch eine turnusmäßige Wiederwahl für alle anderen Admins ist bisher nicht vorgesehen; ein Meinungsbild 2016 dazu scheiterte. Bereits davor hatte ein MB 2008 zwar eine Mehrheit, aber nicht die erforderliche 2/3 Mehrheit.

Und somit zähle ich aktuell 105 Admins, deren letzte, oft einzige Wahl mehr als fünf Jahre zurückliegt. Bei 59 von ihnen liegt sie mehr als 10 Jahre zurück. Es gibt sogar ein paar wo sie 14–15 Jahre zurückliegt; ein Zeitpunkt wo man noch nicht einmal 50 Ja-Stimmen brauchte, um als Admin gewählt zu werden. Das finde ich bedauerlich: Admins haben zur Durchführung ihrer Aufgaben mehr Rechte und mehr Verantwortung als einfache WP-Benutzer = mehr Macht. Und Macht sollte sich immer in regelmäßigen Abschnitten ein neues Mandat einholen; das ist ein demokratisches Grundprinzip. Fünf Jahre (eine halbe Wiki-Ewigkeit!) erscheinen nicht nur mir, sondern vielen anderen ein guter Kompromiss zwischen dem Grundsatz der Legitimation einerseits, und der praktischen Häufigkeit von anfallenden Wahlen andererseits.

Doch da dies bisher nicht etabliert ist, bleibt nur der Appel zur freiwilligen Wiederwahl-Kandidatur (das tun bereits etliche Admins von sich aus) – oder der Weg über die individuellen Admin-Wiederwahl-Seiten, wo innerhalb eines Monats 25 Wiederwahlstimmen zusammenkommen müssen, bzw. 50 innerhalb von 6 Monaten, damit die Wiederwahl-Kandidatur (oder Rückgabe der Admin-Rechte) zur Pflicht wird. Ein Blick auf die Versionsgeschichten dieser Wiederwahl-Seiten zeigt aber: Sie werden leider häufig genutzt, um Ärger über einzelne Admin-Aktionen via einer Wiederwahlstimme kund zu tun, also um Dampf abzulassen. Das finde ich missbräuchlich; dazu sind (wenn überhaupt) Diskussionsseiten da. Noch etwas fällt auf: Viele Wiederwahlstimmen finden sich eher bei aktiven Admins, die naturgemäß auch häufiger anecken, als bei inaktiven Admins (von denen manche sogar keine Stimmberechtigung mehr haben). Auch das finde ich bedauerlich; der raue Tonfall gegenüber Admins macht diese ohnehin nicht leichte Aufgabe noch weniger vergnügungssteuerpflichtig.

Mein Appell stattdessen: Nutzen wir diese Wiederwahl-Seiten lieber bei denen, deren Wahl länger als fünf Jahre zurück liegt, für freundliche, wertschätzende Aufforderungen zur freiwilligen Wiederwahl-Kandidatur. Das habe ich nun 105 mal getan. Vielleicht finden sich ja ein paar weitere Wikipedianer, die dies insbesondere bei den 10 bis 15-jährigen Admins tun mögen? Solange wir kein besseres System der regelmäßigen demokratischen Mandats-Erneuerung haben... Und man möge doch bitte alle Admins vor giftigen Kommentaren auf ihrer Wiederwahl-Seite verschonen, und in den ersten fünf Jahren nach ihrer Wahl die Wiederwahl-Stimmen nur bei wirklich gravierenden Anlässen einsetzen. Zum Mütchen kühlen sind sie nicht da. Sprachraum (9.2.)

Wer hat das geschrieben?

Wenn man schnell wissen will, welcher Mitmacher welche Passage in einem Artikel geschrieben hat? Ein neues Tool dafür, eine Erweiterung für die Webbrowser Google Chrome und Mozilla Firefox, lässt sich auch in der deutschsprachigen Wikipedia einschalten. Mehr dazu auf Meta Wiki. Z., 04.02. Daneben gibt es natürlich weiterhin die Artikel-Statistik von Benutzer:Schnark. A.

Kommende GLAM-Veranstaltungen

In Kooperation mit dem Politischen Archiv des Auswärtigen Amts wird es im Rahmen einer Wikipedianischen KulTour am 19.03.2020 einen gemeinsamen Austausch geben. Auf Einladung der Universitätsbibliothek Marburg findet vom 24.-26.04.2020 ein GLAM-on-Tour-Wochenende zum Thema Handschriften statt. Bringt euch gerne ein und meldet euch an. holger (wmde), 04.02.

Leerlauf bei den Artikel-Kandidaturen

Als ich soeben zwei Artikel, die für die Auszeichnung Lesenswert kandierten, mit keine Auszeichnung auswerten musste, ist mir aufgefallen, dass aktuell auf WP:KLA und WP:KALP lediglich 3 Artikel kandidieren. Mit Hinblick darauf, dass wir für unsere Vorzeige-Rubrik Artikel des Tages eigentlich im Schnitt eine erfolgreiche Exzellenz- bzw. Lesenswert-Kandidatur pro Tag benötigen, um Wiederholungen zu vermeiden, sollten sich die Wikipedianer langsam darüber Gedanken machen wie man entweder künftig wieder mehr Artikel prämieren kann oder ob die Kriterien für die Rubrik Artikel des Tages geändert werden. Wi, 03.02.

32. Schreibwettbewerb

Es ist Februar, und ganz nach der Tradition naht der Schreibwettbewerb. Seit heute läuft die Suche nach Juror*innen. H., 3.2.

Video-Diskussion zu Strategie-Empfehlungen

Die Empfehlungen zur Strategie Wikimedia 2030 haben eine kontroverse Diskussion ausgelöst. Einige Rückmeldungen zeigen Unterstützung, andere zeigen eine große Unsicherheit zu einzelnen Formulierungen und Teilen der Empfehlungen. Um diesen Unsicherheiten zu begegnen, werden in teilweise freiwilliger Tätigkeit weitere Seiten des Strategie-Dokuments übersetzt. Zudem haben sich Beteiligte des Prozesses, der bereits über zwei Jahre geht, bereit erklärt, allfällige Verständnisfragen zu beantworten und mit euch über den Inhalt der Empfehlungen sprechen. Alice und Claudia laden euch am Donnerstag, 6. Februar 17-18 Uhr und Claudia, Alice, Lukas, Nicole und ich am Mittwoch, 12. Februar 17-18 Uhr sehr herzlich dazu ein, Fragen zum Inhalt der Empfehlungen und zur Vision Wikimedia 2030 zu stellen. Für Interessierte, die sich per Telefon zuschalten möchten, sind die Nummern auf WP:2030 zu finden.cj (wmf), 03.02.

Wikimedia-Ideenportal wird abgeschaltet

Im September 2016 war mit dem Ideenportal von Wikimedia Deutschland eine Plattform online gegangen, die es leichter möglich machen sollte, Projektideen und konkrete Vorhaben zu veröffentlichen, diskutieren und weiterzuentwickeln. Leider hat dieser Ansatz in den vergangenen drei Jahren nicht in der Form, wie beim Start des Portals von allen Seiten gewünscht, funktioniert. Nur wenige neue Projektideen wurden über das Portal eingereicht, eine Diskussion oder deren Weiterentwicklung fand auf der Plattform leider nicht statt. Aus diesen Gründen wird das Portal nicht über Ende März 2020 hinaus weiterbetrieben.

Um herauszufinden, welche Bedarfe es seitens der Wikimedia-Community gibt, wird das Team Ideenförderung von Wikimedia Deutschland im Rahmen der Weiterentwicklung der Freiwilligenförderung über verschiedene Wege gemeinsam mit den Interessierten darüber sprechen, wie eine Verbesserung der Unterstützung von Projekten und Projektideen möglich wird. Wir freuen uns auf einen produktiven Austausch dazu und werden hier im Kurier weiter darüber berichten. sandro (wmde), 03.02.

Traditionelle Kultur?

Da kann man viel drunter verstehen. Bei uns im Norden ist es zum Beispiel ein Grünkohlessen. Was ist das überhaupt? => In Süddeutschland, Österreich und der Schweiz ist Grünkohl eher unbekannt. In Baden-Württemberg galt er lange Zeit als Hasenfutter … Dafür kennen wir Norddeutschen kaum Karneval, die Enklave Marne ausgenommen. Mit Sicherheit gibt es südlich von Flensburg noch viele lokale Bräuche, die man als traditionelle Kultur auffassen kann … Beispiel: Itzehoe in Schleswig-Holstein ist bestimmt kein Weintrinkerland, trotzdem wird seit 1971 das jährliche Weinfest gefeiert.

Jetzt gibt es die Möglichkeit, auch die lokale, traditionelle Kultur mit Fotos in einem Fotowettbewerb auf commons der ganzen Welt zu zeigen. Also die Knipse aus dem Winterschlaf erwecken und loslegen.

Was alles unter „Folklore“ auf commons gelistet wird, sieht man in dieser Category. Nf, 1.2.