Ischgl
Ischgl
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Landeck | |
Kfz-Kennzeichen: | LA | |
Fläche: | 103,34 km² | |
Koordinaten: | 47° 1′ N, 10° 17′ O | |
Höhe: | 1377 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.619 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 16 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6561 | |
Vorwahl: | 05444 | |
Gemeindekennziffer: | 7 06 08 | |
NUTS-Region | AT334 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Ischgl 66 6561 Ischgl | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Werner Kurz | |
Lage von Ischgl im Bezirk Landeck | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Ischgl, nicht zu verwechseln mit dem Kurort Bad Ischl, ist eine Gemeinde in Tirol (Österreich) mit etwa 1.500 Einwohnern und 10.600 Gästebetten.
Geographie
Ischgl liegt auf 1.377 m Seehöhe im Paznaun zwischen der Silvretta und der Verwallgruppe.
Zu Ischgl gehört der kleine Ort Mathon mit ca. 400 Einwohner. Mathon wird, obwohl es keine eigene Gemeinde ist, in vielen Verzeichnissen (Telefonbuch usw.) gesondert geführt. Haupteinnahmequelle von Mathon und Ischgl ist der Tourismus.
Nachbargemeinden:
Geschichte
Das einstige Bergbauerndorf (Yscla – rätoromanisch für Insel) wurde vor rund 1000 Jahren von Rätoromanen aus dem Engadin und im 13. Jahrhundert von den Walsern besiedelt. Eine befahrbare Verbindung ins Tiroler Oberinntal existierte nicht, so dass Ischgl wirtschaftlich eher mit dem Engadin und Vorarlberg verbunden war und auch Handel mit dem Vinschgau, Schwaben und Bayern trieb. Dazu kam ein Privileg des Erzherzog Siegmund aus dem Jahre 1460, das es Ischgl erlaubte, zollfrei Vieh in bestimmte Gegenden zu exportieren und dafür zollfrei Getreide einzuführen. Ab 1505 kam das Recht auf Einzug eines Wegegeldes hinzu, mit der Auflage, die Wege vom Engadin weiter über das Zeinisjoch ins Montafon in Stand zu halten.
Bereits im 17. Jahrhundert wurde der Handel weniger, weil sich das Engadin von Tirol löste und damit die Beziehungen lockerer wurden. Nachdem sich Mitte des 18. Jahrhunderts der Jamtaler Ferner soweit vergrößert hatte, dass der Weg nicht einmal mehr mit Saumpferden passierbar war, kam der Handel zum Erliegen.[1]
Im 19. Jahrhundert begann eine starke Abwanderung. Durch Rückgang des Handels konnte die Bevölkerung im kargen Tal nicht mehr ernährt werden. Viele Bewohner verließen die Region und Kinder wurden als Arbeitskräfte in die Fremde geschickt (siehe Schwabenkinder)[2].
Am Ende des 19. Jahrhunderts tat sich jedoch mit dem Tourismus eine neue Einnahmequelle auf. Zwischen den Jahren 1882 und 1889 wurden von österreichischen und deutschen Alpenvereinen diverse Schutzhütten errichtet. Im Jahre 1964 wurde die Silvrettaseilbahn, die damals längste Seilbahn Österreichs, eröffnet.
Das einstige Bild eines Bergbauerndorfes ging in den letzten Jahrzehnten zugunsten einer Hotelsiedlung völlig verloren. Ischgl gilt heute als Beispiel für Massentourismus und Eventtourismus im Après-Ski.
Tourismus
Bekannt wurde Ischgl durch sein Skigebiet - die Silvretta Arena - das den Ort mit dem schweizerischen Samnaun verbindet. Es ist mit über 200 km Piste und 40 Liftanlagen eines der größten und gilt gleichzeitig als eines der schneesichersten Skigebiete der Alpen. Die Wintersaison beginnt jährlich Ende November und dauert bis Anfang Mai. Die Saisoneröffnung und Saisonausklang werden regelmäßig mit großen Popkonzerten gefeiert. Ischgls Charakter wird einerseits durch die höchste Dichte an Viersterne-Hotels österreichweit geprägt. Darüber hinaus weist Ischgl ein vielfältiges Angebot an Restaurants, Bars, Shops, Events und Nightlife auf. Allerdings wehrt sich der Ort gegen die Typisierung als Alpen-Ballermann, wie dies z. B. im Film Feuer, Eis und Dosenbier vermittelt wird, der gar nicht in Ischgl gedreht wurde.
Drei große Popkonzerte bilden neben weiteren Events Fixpunkte jeder Wintersaison. So stehen sowohl zum Opening als auch zu Ostern und dem Saison-Finale internationale Stars der Musikbranche in Ischgl im Rahmen der Top of the Mountain Concerts auf der Bühne. (siehe Regelmäßige Veranstaltungen)
Im Sommer ist die Region besonders für Mountainbiker interessant, die sich mit den Bergbahnen auf bis zu knapp 2.800 Meter Seehöhe transportieren lassen können. Mit einem Tourennetz von mehr als 1.200 km gehört die Region zu einer der größten der Alpen. Jeden August wird das höchst dotierte Mountainbike-Marathon-Rennen Europas veranstaltet: der Ischgler Ironbike. (siehe Regelmäßige Veranstaltungen)
Regelmäßige Veranstaltungen
- Top of the Mountain Concert: Drei große Popkonzerte bilden neben weiteren Events Fixpunkte jeder Wintersaison: So stehen sowohl zum Opening als auch zu Ostern und dem Saison-Finale internationale Stars der Musikbranche in Ischgl im Rahmen der Top of the Mountain Concerts auf der Bühne (zu Top of the Mountain Concert Saison-Opening, dem Top of the Mountain Easter Concert (zu Ostern) und dem Top of the Mountain Concert Saison-Finale). Es traten bereits Elton John, Tina Turner, Diana Ross, Sting, Rod Stewart, Bon Jovi, Status Quo, Pink, Alanis Morissette, The Corrs, Peter Gabriel, Anastacia, Pussycat Dolls, Melanie C, die Scissor Sisters, Rihanna, Leona Lewis, Gabriella Cilmi und Kylie Minogue auf.
- Ironbike Ischgl: der Ischgler Ironbike ist das höchst dotierte Mountainbike-Marathon-Rennen Europas. Es wird jährlich im August veranstaltet. Der Ironbike wird auf 3 unterschiedlich langen Strecken ausgetragen, wobei die längste Strecke (79km / 3820hm) als eines der anspruchsvollsten Marathon-Rennen gilt.
Städtepartnerschaften
- Schengen (vormals Remerschen, eine Moselgemeinde in Luxemburg), seit Juni 2006
Referenzen
- ↑ Offizielle Website der Gemeinde Ischgl, Bereich Ortsinformationen, Geschichte.
- ↑ Geschichtliches zu Ischgl auf geschichte-tirol.com