Alberschwende
Alberschwende
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Vorarlberg | |
Politischer Bezirk: | Bregenz | |
Kfz-Kennzeichen: | B | |
Fläche: | 21,15 km² | |
Koordinaten: | 47° 27′ N, 9° 49′ O | |
Höhe: | 721 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.223 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 152 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6861 | |
Vorwahl: | 05579 | |
Gemeindekennziffer: | 8 02 01 | |
NUTS-Region | AT342 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hof 3 6861 Alberschwende | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Angelika Schwarzmann (ÖVP) | |
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2015) (24 Mitglieder) |
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Lage von Alberschwende im Bezirk Bregenz | ||
Blick auf die Pfarrkirche Hl. Martin | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Alberschwende ist eine Gemeinde mit 3223 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Bregenz des österreichischen Bundeslands Vorarlberg.
Geografie
Alberschwende liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Bregenz südlich des Bodensees im Bregenzerwald, nordöstlich oberhalb von Dornbirn und südlich der Bregenzer Ach.
37,8 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Den höchsten Punkt im Gemeindegebiet bildet mit 1182 m ü. A. der Brüggelekopf, der Hausberg der Gemeinde, das Gegenstück dazu, der tiefste Punkt im Gemeindegebiet, findet sich mit 440 m ü. A. im Flussbett der Bregenzer Ach.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde Alberschwende grenzt mit ihrem Gemeindegebiet an neun andere Vorarlberger Gemeinden. Acht davon liegen ebenfalls im politischen Bezirk Bregenz, nämlich Bildstein, Buch, Langen bei Bregenz, Doren, Langenegg, Lingenau, Egg und Schwarzenberg. Einzig die südwestlich von Alberschwende gelegene Stadt Dornbirn befindet sich in einem anderen politischen Bezirk, dem Bezirk Dornbirn. An die Gemeinde Langen bei Bregenz grenzt Alberschwende auf einer Strecke von nur rund 450 Metern im Flussbett der Bregenzer Ach im äußersten Norden des Gemeindegebiets.
Langen bei Bregenz |
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Lingenau | ||
Dornbirn (Bez. Dornbirn) |
Schwarzenberg | Egg |
Gemeindegliederung
Es gibt nur eine Ortschaft und Katastralgemeinde Alberschwende. Die vier Gemeindeteile sind Müselbach, Fischbach, Dreßlen und Hof. Hauptort ist das Dorf Alberschwende.
Geschichte
Um 18.000 vor Christus war das Bundesland Vorarlberg fast zur Gänze von mächtigen Eismassen bedeckt. Selbst der Brüggelekopf, der mit 1.183 Metern die höchste Erhebung im Gemeindegebiet von Alberschwende ist, lag gänzlich unter Eis.
Während der Römerzeit wurde ein Großteil Vorarlbergs besiedelt und kultiviert. Vorerst war Alberschwende Jagd-, in späterer Zeit auch Alpgebiet. Nach den Wirren der Völkerwanderung wurde es noch vor dem Jahr 1000 dauerhaft besiedelt gewesen.
Der Ortsname leitet sich ab von einer Rodung (Schwende) durch einen Alberich oder Albrich, der insoferne im Rodungsnamen als erster Siedler Erwähnung fand. Alberschwende wird als Albrichsswendi in einer Schutzurkunde Papst Gregors IX. vom Dezember 1227 erstmals urkundlich erwähnt.
Die Grafen von Bregenz verwalteten in der Zeit zwischen 1000 und 1100 das Gebiet um Bregenz und errichteten in Alberschwende eine Kirche. Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus.
Ab etwa 1600 war Alberschwende eigenes Gericht. Von 1805 bis 1814 gehörte Vorarlberg zu Bayern und mit dem Untergang Napoleons dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Alberschwende seit der Gründung des Vorarlberger Landtages 1861.
Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.
Bevölkerungsentwicklung
Der Ausländeranteil lag Ende 2002 bei 6,2 Prozent.
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung besteht aus 24 Mitgliedern. Die Zusammensetzung nach der Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahl 2015 ist:
- 13 Mandate ÖVP Alberschwende (ÖVP)
- 5 Mandate Unabhängige Bürgerliste Alberschwende (UBL)
- Grünen) 3 Mandate Alberschwende Aktiv (AA, Umfeld der
- FPÖ und Parteifreie Alberschwende (FPÖ) 3 Mandate
Bürgermeisterin ist Angelika Schwarzmann von der ÖVP, die in der Gemeindevertretungssitzung am 15. März 2013 einstimmig gewählt wurde und vom Wahlvolk im Rahmen der Bürgermeister-Direktwahl 2015 mit 86,61 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt wurde.[1] Ihr Vorgänger war Reinhard Dür.
Wappen
- Schild linksgeteilt von Silber und Rot. In Silber ein grüner Lindenzweig mit drei Blättern; in Rot ein schwarzer Baumstumpf, darin steckt ein silbernes Beil mit schwarzem Stiel.
Das Wappen wurde der Gemeinde am 22. Dezember 1970 verliehen. Es entstand 1969 nach einem Entwurf des Schrunser Künstlers und Heraldikers Konrad Honold.
Gemeindepartnerschaften
- Aßmannshardt, Ortsteil der Gemeinde Schemmerhofen in Baden-Württemberg
Wirtschaft und Infrastruktur
Am Ort gab es im Jahr 2003 56 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 327 Beschäftigten und 52 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 1.220. Landwirtschaft spielt eine wichtige Rolle; der Anteil der landwirtschaftlichen Flächen an der Gesamtfläche liegt bei 54,1 Prozent.
Verkehr
Alberschwende ist das verkehrstechnische „Tor zum Bregenzerwald“. Durch das Gemeindegebiet führt die wichtigste Verkehrsachse der Region, die Bregenzerwaldstraße (L 200). Sie führt von Dornbirn bzw. Schwarzach im Rheintal kommend durch den Achraintunnel ins Alberschwender Ortszentrum, von wo aus die Straßenführung weiter vorbei an den Alberschwender Ortsteilen Lanzen, Dreßlen und Müselbach nach Egg führt. Die L 200 bindet den Bregenzerwald direkt an das höchstrangige Straßennetz an, innerhalb von 10 bis 15 Minuten kann so von Alberschwende aus die Rheintal/Walgau Autobahn (A 14) erreicht werden.
Direkt im Ortszentrum der Gemeinde treffen zudem mit der Bregenzerwaldstraße, der Achrainstraße (L 49) und der Bucher Straße (L 14) drei Vorarlberger Landesstraßen aufeinander. Alternativ zur Befahrung des seit Jänner 2009 eröffneten Achraintunnels ist auch die Fahrt durch das Schwarzachtobel über die Schwarzachtobelstraße (L 7) möglich, die kurz nach dem oberen Tunnelportal des Achraintunnels wieder auf die Bregenzerwaldstraße trifft.
Im Ortsteil Müselbach zweigt weiters die Hittisauer Straße (L 205), eine weitere Hauptverkehrsachse zur Erschließung des Vorderen Bregenzerwalds, von der Bregenzerwaldstraße ab. Diese Straße führt von Müselbach zunächst über das Tal der Bregenzer Ach nach Lingenau und überquert dabei auf der Gemeindegrenze zwischen Alberschwende und Lingenau die Lingenauer Hochbrücke, eine der größten Stahlbeton-Bogenbrücken Mitteleuropas. Die Müselbacher Straße (L 25) verbindet über die alte Landstraße Müselbach mit der auf der anderen Talseite der Bregenzer Ach gelegenen Gemeinde Langenegg.
Bildung
In Alberschwende gibt es einen Kindergarten, vier Volksschulen und eine Hauptschule mit insgesamt 407 Schülern (Stand im Januar 2003).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauten und Naturobjekte
- Pfarrkirche St. Martin: Die Kirche wurde zwischen 1854 und 1856 erbaut. Der hölzerne Hochaltar mit neuromanischem Aufbau und der Tabernakel wurden in der Zeit von 1999 bis 2003 nach alten Abbildungen rekonstruiert. Das Altarbild von 1861 stammt vom Schweizer Künstler Melchior Paul von Deschwanden, der auch die Gemälde an den Seitenaltären schuf. 1980 fertigte der Künstler Engelbert Gitterle das Bronze-Relief Fegefeuer an der Kirchentüre.
- Merbodkapelle: Die Wendelinkapelle wird im Volksmund Merbodkapelle genannt. Sie ist mit der Person eines Merbod verbunden, der als Seelsorger von Alberschwende 1120 den Märtyrertod erlitten haben soll. Es wurden an dieser Stelle Reste einer romanischen Kirche aus der Mitte des 12. Jahrhunderts nachgewiesen. Die heutige Kapelle wurde 1742 im barocken Stil errichtet.[2]
- Expositurkirche Müselbach
- Marienkapelle in Fischbach
- Kapellen in Dresslen-Vorholz
- Kriegerdenkmal Alberschwende
- Versorgungsheim
- Dorflinde (ca. 1.000 Jahre alt)
Sport
Alberschwende ist auch bekannt durch den Eishockeyverein EC Bregenzerwald. Dieser spielte bis 2016 in der Inter-National-League, der zweithöchsten österreichischen Eishockeyliga und wurde dort in der Saison 2012/13 Meister. Außerdem hat Alberschwende einen eigenen Fußballverein mit zahlreichen Mitgliedern. Seit 2013 spielt der FC Alberschwende in der Vorarlbergliga, der höchsten Spielklasse in Vorarlberg.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Käseklatsch im Sommer
- Rock-Night im Sommer
Persönlichkeiten
Töchter und Söhne der Gemeinde:
- Helmut Batlogg (* 1940), österreichischer Politiker (ÖVP)
- Hubert Berchtold (* 1950), österreichischer Skirennläufer
- Irene Bereuter (* 1950), österreichische Politikerin (ÖVP)
- Hermann Gmeiner (1919–1986), Gründer der SOS-Kinderdörfer
- Michael Gmeiner (* 1985), Doppeljuniorenweltmeister Ski alpin 2005
- Reinhard Johler (* 1960), Ethnologe und Sozialanthropologe
- Wilhelm Kohler (* 1954), Ökonom
- Christian Hutter, Skiläufer, Teilnehmer der Junioren Weltmeisterschaft in Lake Placid (Ski Alpin, 3. Rang, Slalom)
- Edith Peter (* 1958), österreichische Skirennläuferin
Siehe auch
- Raabes Bodensee-Novelle Der Marsch nach Hause handelt größtenteils in Alberschwende und Umgebung.
Weblinks
- Website der Gemeinde Alberschwende
- Eintrag zu Alberschwende im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- 80201 – Alberschwende. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ ORF Vorarlberg: Bürgermeisterwechsel in Alberschwende. vorarlberg.orf.at, Artikel vom 15. März 2013.
- ↑ Sagen-Weg auf den Spuren der drei seligen Geschwister, deus3.com