Burkhardtsdorf

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Wappen Deutschlandkarte
Burkhardtsdorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Burkhardtsdorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 44′ N, 12° 56′ OKoordinaten: 50° 44′ N, 12° 56′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Erzgebirgskreis
Verwaltungs­gemeinschaft: Burkhardtsdorf
Höhe: 400 m ü. NHN
Fläche: 21,22 km2
Einwohner: 6035 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 284 Einwohner je km2
Postleitzahl: 09235
Vorwahlen: 03721, 037209
Kfz-Kennzeichen: ERZ, ANA, ASZ, AU, MAB, MEK, STL, SZB, ZP
Gemeindeschlüssel: 14 5 21 120
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Am Markt 8
09235 Burkhardtsdorf
Website: www.burkhardtsdorf.de
Bürgermeister: Thomas Probst
Lage der Gemeinde Burkhardtsdorf im Erzgebirgskreis
KarteSachsenAmtsbergAnnaberg-BuchholzAue-Bad SchlemaAuerbach (Erzgebirge)Bärenstein (Erzgebirge)Lauter-BernsbachBockauBörnichen/Erzgeb.Breitenbrunn/Erzgeb.BurkhardtsdorfCrottendorfDeutschneudorfDrebachEhrenfriedersdorfEibenstockElterleinGelenau/Erzgeb.GeyerGornau/Erzgeb.GornsdorfGroßolbersdorfGroßrückerswaldeGrünhain-BeierfeldGrünhainichenHeidersdorfHohndorfJahnsdorf/Erzgeb.JohanngeorgenstadtJöhstadtKönigswaldeLauter-BernsbachLößnitz (Erzgebirge)LugauMarienbergMildenauNeukirchen/Erzgeb.Niederdorf (Sachsen)NiederwürschnitzOberwiesenthalOelsnitz/Erzgeb.OlbernhauPockau-LengefeldRaschau-MarkersbachScheibenbergSchlettauSchneeberg (Erzgebirge)SchönheideSchwarzenberg/Erzgeb.SehmatalSeiffen/Erzgeb.Stollberg/Erzgeb.StützengrünTannenbergThalheim/Erzgeb.Thermalbad WiesenbadThumWolkenstein (Erzgebirge)ZschopauZschorlauZwönitz
Karte

Burkhardtsdorf ist eine Gemeinde im Norden des Erzgebirgskreises in Sachsen. Sie ist erfüllende Gemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Burkhardtsdorf, deren Mitglied sie seit dem 21. März 2008 ist.

Geografie und Verkehr

Burkhardtsdorf liegt 12 km südlich von Chemnitz und 12 km östlich der Stadt Stollberg/Erzgeb. am Nordrand des Erzgebirges im Zwönitztal. Die Höhen im Gemeindegebiet erreichen knapp 600 Meter. Im Ort kreuzt die B 95 die B 180. Auch die Bahnstrecke Chemnitz–Aue führt durch die Gemeinde. Die A 4 ist über Chemnitz und die A 72 über Stollberg zu erreichen.

Panorama von Burkhardtsdorf aus südlicher Richtung

Ortsteile

Geschichte

Ruine der 1945 durch Bombenangriff zerstörten Michaelskirche
Die umgebaute Friedhofskapelle wird als Kirche genutzt

Burkhardtsdorf wurde als Burckersdorff im Jahr 1331 erstmals urkundlich erwähnt. 1381 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung von Eibenberg, und 1455 wurde Kemtau erstmals urkundlich erwähnt. Meinersdorf wird im Jahr 1206 vom Meißner Burggrafen Meinhard gegründet. Benannt wurde Burkhardtsdorf nach dem Begründer des Dorfes Abt Burchard aus dem damaligen Bergklosters St. Marien aus Chemnitz. 1346 erhielt das Dorf eine Kirche. Im Jahr 1673 erhielt der Ort das Marktrecht, von diesem Zeitpunkt an war jeweils im Mai an Nachmittagen Markt. Neben der Landwirtschaft konnte sich ab 1600 in der Gegend auch die Leinweberei entwickeln. Es entstanden auch kleinere Strumpfbetriebe. Im Jahr 1875 kam der Anschluss an das Eisenbahnnetz an der Strecke Chemnitz–Aue. Seit dem Jahr 1875 gehörte das jetzige Gemeindegebiet zur Amtshauptmannschaft Chemnitz. Die Strumpf- und Strickindustrie sowie einige von deren Zulieferern bestanden im großen Stil bis zur Wende.

Bei einem Bombenangriff am 14. Februar 1945 wurde u.a. die Kirche des Ortes zerstört. Mehrere weitere Häuser gingen in Flammen auf, 2 Menschen verloren ihr Leben. In der Kirchruine finden gelegentlich Gottesdienste statt; 2010 wurde hierzu ein Altar errichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die bisherige Friedhofshalle zu einer Notkirche ausgebaut und 1948 zu diesem Zweck geweiht. Ein hölzerner Glockenturm neben dieser kleinen Kirche für ein Eisenhartgussgeläut wurde 1956/57 errichtet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand ein Schaumchemiewerk und ein Buchungsmaschinenwerk in Burkhardtsdorf.

Im Zuge der Sächsischen Verwaltungsreform 1994 schlossen sich die Gemeinden Burkhardtsdorf, Kemtau – mit dem Ortsteil Eibenberg – und Meinersdorf zu einer Verwaltungsgemeinschaft zusammen. Am 1. Januar 1999 entstand daraus die jetzige Gemeinde Burkhardtsdorf.[2]

Der Ortsteil Burkhardtsdorf hat seit einigen Jahren einen Beinamen: „Die Perle des Zwönitztals“.

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2014[3]
Wahlbeteiligung: 52,2 % (2009: 53,2 %)
 %
40
30
20
10
0
39,9 %
26,6 %
12,7 %
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11,9 %
2,2 %
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Seiferti
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
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   8
   6
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  -2
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  -6
  -8
+1,6 %p
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+1,7 %p
−7,8 %p
+5,6 %p
−2,3 %p
−2,9 %p
−1,8 %p
+6,8 %p
ALNBb
FWMe
RBV
Seiferti
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b Allgemeine Liste „Neues Burkhardtsdorf“
e Freie Wählervereinigung Meinersdorf e. V.
i Einzelkandidat

Seit der Gemeinderatswahl am 25. Mai 2014 verteilen sich die 18 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

  • CDU: 8 Sitze
  • Allgemeine Liste „Neues Burkhardtsdorf“ (AL): 5 Sitze
  • LINKE: 2 Sitze
  • Freie Wählervereinigung Meinersdorf e. V. (FWM): 2 Sitze
  • Einzelkandidat Seifert: 1 Sitz

Gedenkstätten

  • Kriegerdenkmal am Markt für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges aus Burkhardtsdorf
  • Gedenktafel für die im Zweiten Weltkrieg, durch Luftangriff am 14. Februar, zerstörte Kirche. Diese ging auf einen mittelalterlichen Bau zurück, war dann von 1693 bis 1695 gründlich umgebaut worden und hatte eine wertvolle Innenausstattung.
  • Gedenktafel am Wohnhaus Dorfstraße 21 für den kommunistischen Jugendfunktionär Karl Uhlig, der in einem Strafbataillon ums Leben kam; ein Gedenkstein an der Lessingschule Markt 15 erinnert ebenfalls an ihn
  • Gedenksäule anlässlich des Jahrhunderthochwasser 2002 mit Wasserstandsmarkierung vor dem alten Kino gegenüber dem Rathaus
Brunnen auf dem Schillerplatz vor dem Rathaus

Sehenswürdigkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Persönlichkeiten, die in der Gemeinde gewirkt haben

  • Otto Schüngel, Schaumstoffproduzent (Schüngel-Chemie KG)

Literatur

  • Richard Steche: Burkhardsdorf. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 7. Heft: Amtshauptmannschaft Chemnitz. C. C. Meinhold, Dresden 1886, S. 7.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2023. (Hilfe dazu).
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
  3. Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2014

Weblinks

Commons: Burkhardtsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien