Dodge Viper

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Dodge/Chrysler/SRT Viper
Produktionszeitraum: seit 1992
Klasse: Sportwagen
Karosserieversionen: Coupé, Cabriolet

Die Dodge Viper (auch als Chrysler Viper und SRT Viper) ist ein Sportwagen des amerikanischen Herstellers FCA US LLC, der seit 1992 hergestellt wird (keine Produktion von Anfang 2011 bis Ende 2012). Die Viper war lange Dodges leistungsstärkstes Modell, jedoch werden mittlerweile stärkere Versionen von Charger und Challenger unter der Bezeichnung "Hellcat" angeboten [1]. Es gab die Viper lange als Roadster und als Coupé, mittlerweile nur noch als Coupé.

Ursprünglich als „Dodge Viper“ verkauft, wurde sie zeitweise (vor allem in Europa) auch unter dem Namen „Chrysler Viper“ angeboten.

Die Ende 2012 eingeführte dritte Generation wurde zeitweise als „SRT Viper“ der Marke Street and Racing Technology verkauft, bis SRT wieder eine reine Modellbezeichnung wurde.

2017 soll nach einem Produktionszeitraum von 25 Jahren die Herstellung der mittlerweile als „Klassiker“ angesehenen Dodge Viper eingestellt werden.

Viper RT/10/Viper GTS (1992–2002)

Erste Generation
Dodge Viper GTS Coupé
Dodge Viper GTS Coupé

Dodge Viper GTS Coupé

Produktionszeitraum: 1992–2002
Karosserieversionen: Coupé, Cabriolet
Motoren: Ottomotoren:
8,0 Liter
(290–335 kW)
Länge: 4488 mm
Breite: 1935 mm
Höhe: 1228 mm
Radstand: 2445 mm
Leergewicht: 1575 kg
Datei:Dodge Viper-Automarken-Logo.jpg
Das eigenständige Logo der Viper-Modelle

Die Dodge Viper (in Europa als Chrysler Viper vermarktet) ist eine Neuinterpretation klassischer US-amerikanischer Musclecars.

Der erste Prototyp wurde im Dezember 1989 getestet. Das Debüt war 1991 der Einsatz als Pace-Car beim Rennen von Indianapolis.

Im Frühjahr 1992 schließlich kam die Viper RT/10 als offener Roadster in die Verkaufsräume. Das geschlossene Coupé, Viper GTS genannt, folgte 1993 als Concept Car. Ein besonderes Designmerkmal war die Double Bubble-Dachkontur mit zwei Auswölbungen, die das Fahren mit Helm erleichterten. Die Fahrleistungen machten das Auto interessant für Amateure und Profi-Rennfahrer. In den USA werden Viper gerne für Drag Races und Drift-Wettbewerbe verwendet.

Motor

Der Motor wurde von Chrysler mit Hilfe der damaligen Tochterfirma Lamborghini überarbeitet, der Motorblock und die Zylinderköpfe aus Aluminium gefertigt und die Leistung gesteigert. Der Motor verteilt seinen vergleichsweise großen Hubraum von acht Litern auf zehn Zylinder, was 1992 für Pkw eine Besonderheit war. Heute gibt es z. B. von Audi und Lamborghini ebenfalls Fahrzeuge mit Zehn-Zylinder-Motoren.

Der fertige Motor leistete 300 kW (408 PS), erreichte ein maximales Drehmoment von 664 Nm und war, dank der langen Getriebeübersetzung, vergleichsweise sparsam: etwa 11,2 l/100 km nach US-Verbrauchsrichtlinie; der tatsächliche Verbrauch kann jedoch je nach Fahrweise zwischen 15 und 47 Litern betragen.

Überarbeitete Versionen des Viper-Motors wurden in dem britischen Hochleistungssportwagen Bristol Fighter verwendet, der von 2004 bis 2009 in 14 Exemplaren entstand. Die Leistungsspanne im Fighter reichte von 385 bis 755 KW (525 bis 1027 PS).

Sonstiges

Die Viper erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 264 km/h, geübte Fahrer können die klassische Viertelmeile in 12,9 Sekunden absolvieren.

Die Karosserie wurde hauptsächlich aus GFK-Teilen und Aluminium gefertigt. Typisch für US-amerikanische Sportwagen ist die Bauweise der Viper: Motor vorne, Antrieb hinten. Dodge verzichtete bewusst auf klassenübliche elektronische Fahrassistenzsysteme wie ABS, ESP und Traktionskontrolle. Diese waren auch nicht gegen Aufpreis lieferbar. Lediglich ABS wurde ab 2001 serienmäßig angeboten.

Unter anderem wegen des Fehlens der Traktionskontrolle und des ESP ist die Viper vor allem bei Nässe schwer zu beherrschen, da infolge der hohen Leistung und insbesondere des hohen Drehmoments das Auto sehr zum Übersteuern neigt.

1995 erschien die Rennversion Viper GTS-R, die sich in den folgenden Jahren zu einem der erfolgreichsten Rennwagen aller Zeiten entwickelte.

Zum Modelljahr 1996 wurde die Leistung des Acht-Liter-Motors auf 421 PS erhöht; ab Mitte 1996 kam zusätzlich zum Roadster RT/10 das Coupé Viper GTS ins Programm, es war anfangs nur in Dunkelblau-metallic mit weißen Zierstreifen lieferbar.

Ab Modelljahr 1998 leistete der Zehn-Zylinder-Motor 335 kW (456 PS), damit war das aerodynamisch günstigere GTS-Coupé bis zu 295 km/h schnell. Ebenfalls ab 1998 entfielen die "Sidepipes", bis auf das Rennmodell hatten alle Varianten eine am Heck mittig sitzende zweiflutige Abgasanlage.

1999 erschien als Basismodell für den Clubrennsport die Viper ACR ("American Club Racing") mit serienmäßigem Überrollbügel und auf 467 PS gebrachtem Motor.

Ab 2001 war ABS in allen zivilen Viper-Versionen Teil der Serienausstattung.

Bis einschließlich 1998 wurden weltweit 8468 Viper verkauft, davon 1802 GTS. In Europa wurden sie unter dem Markennamen Chrysler angeboten.

Modelle in Europa

  • Chrysler Viper RT/10, 290 kW (394 PS)
  • Chrysler Viper GTS, 282 kW (384 PS)
  • Chrysler Viper GTS, 335 kW (456 PS)

Technische Daten

  • Motor: flüssigkeitsgekühlter V10-Viertakt-Ottomotor
  • Bohrung × Hub: 101,6 x 98,6 mm
  • Hubraum: 7990 cm³
  • Leistung: 335 kW (456 PS)
  • Kraftübertragung: Sechs-Gang-Schaltgetriebe, Hinterradantrieb
  • Chassis: Stahlrahmen mit Rohrhaupt- und Seitenträgern
  • Aufhängung: Einzelradaufhängung vorne, mit Schraubenfedern; Hinterradaufhängung Einzelradaufhängung
  • Bremsen: Scheibenbremsen
  • Karosserie: Glasfaserverstärkter Kunststoff

Viper SRT10 (2003–2010)

Zweite Generation
Dodge Viper SRT-10 Roadster
Dodge Viper SRT-10 Roadster

Dodge Viper SRT-10 Roadster

Produktionszeitraum: 2003–2010[2]
Karosserieversionen: Coupé, Cabriolet
Motoren: Ottomotoren:
8,3–8,4 Liter
(372–447 kW)
Länge: 4458 mm
Breite: 1911 mm
Höhe: 1209 mm
Radstand: 2510 mm
Leergewicht: 1533 kg

2003 stellte DaimlerChrysler unter dem Label Street and Racing Technology (SRT) eine neu gestaltete Version vor, die Viper SRT10. Der Motor wurde auf 8,3 l Hubraum vergrößert, die Nennleistung auf 372 kW (506 PS) und das maximale Drehmoment auf 711 Nm erhöht. Damit erreicht sie eine Höchstgeschwindigkeit von 306 km/h[3]. Von dieser Version wurden von Chrysler Deutschland nur 188 Exemplare verkauft (2002–2010), diese verfügten über keine Sidepipes (Auspuffendrohre stattdessen am Heck), geänderte Scheinwerferausleuchtung, Scheinwerferwaschanlage und einen km/h-Tacho, um die deutsche Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung zu erfüllen.[3] Der Grundpreis betrug 115.000 Euro.[4]

Wieder wurde zunächst nur der Roadster angeboten, die geschlossene Variante wurde 2005 auf der Detroit Auto Show vorgestellt. Der Verkauf erfolgte ab 2006 als Viper SRT-10 Coupe. Das Coupé trug wieder die prägnanten „Viper-Streifen“ und erinnerte daher – und durch seine Proportionen – stark an den Vorgänger GTS. Auf europäischen Märkten wurde das Coupé offiziell nicht angeboten. Bemerkenswert ist, dass das Coupé auf dem vorhandenen Roadster-Chassis aufgebaut wurde. Mit der neuen Dachstruktur war das Coupé damit deutlich torsionssteifer als der Roadster.

Modell 8.3 V10 8.4 V10
Zylinderzahl 10 10
Hubraum (cm³) 8285 8383
Max. Leistung (kW/PS) 372 (506) bei 5600 min−1 447 (612) bei 6100 min−1
Max. Drehmoment (Nm) 711 bei 4200 min−1 760 bei 5000 min−1
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 306-314 325
Beschleunigung (0–100 km/h) 4,2 s 3,6 s
Getriebe (Serienmäßig) 6-Gang-Schaltgetriebe 6-Gang-Schaltgetriebe
Preis 115.000 €

Auch der Aerodynamik wurde im Rahmen des Entwicklungsprozesses verstärkt Rechnung getragen. So vereint das Viper SRT-10 Coupé aufgrund seiner abfallenden Dachlinie und seines Heckklappen-Spoilers hohe Anpresskraft mit Hochgeschwindigkeitsstabilität. Die Karosserie des Dodge Viper SRT 10 Coupés hat mit dem Cabriolet gemein: Frontspoiler, Kotflügel, Motorhaube und Türen. Neben dem festen Dach und der Heckklappe hat das Dodge Viper SRT 10 Coupé noch spezielle Frontscheiben-Umrandungen, Seitenscheiben, Heckspoiler, Zierleisten und Rücklichter zu bieten.

Für uns war es wichtig, beim Design auf Emotion zu setzen. Das Design des Dodge Viper SRT-10 Coupé sollte als Anlehnung an das ursprüngliche Viper GTS Coupé dennoch zeitgemäß sein. Der Besitzer eines Dodge Viper SRT 10 Coupés ist oft ein Rennfahrer, und das muss sein Fahrzeug bereits unmissverständlich zum Ausdruck bringen, wenn er im Leerlauf an einer roten Ampel steht. Man kann also sagen, dass das neue Design des Dodge Viper SRT 10 Coupé sehr viel über seinen einzigartigen Charakter aussagt, wobei die Leistung des Wagens so etwas wie das I-Tüpfelchen darstellt.

Trevor Creed, Senior Vice President, Design

Seit 2008 hatte die Viper in Nordamerika einen 8,4-Liter-Motor mit 447 kW (612 PS), variabler Ventilsteuerung und 760 Nm Drehmoment, sie beschleunigte in 3,7 s auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 326 km/h.

Bis Ende 2010 blieb auch der 8,3-Liter-Motor mit 372 kW (506 PS) im Programm, danach wurde die Produktion der Viper eingestellt. Der Nachfolger wurde auf der Detroit Motor Show im Januar 2012 vorgestellt.

Dodge Viper Competition Coupé in der FIA-GT3-Meisterschaft 2006

Rennsportmodell

Das Viper SRT-10 Competition Coupé ist nicht für den Straßenverkehr zugelassen. Entgegen seinem Vorgänger aus der GT2 Klasse wurde das Fahrzeug nach Richtlinien der Gruppe GT3 entwickelt, daher ist die Motorleistung nur wenig höher als beim Serienmodell. Das Gewicht hingegen wurde durch Weglassen aller für Rennen unwichtigen Komfortausstattung auf 1315 kg verringert. Es ist ausgestattet mit Überrollkäfig, Spezial-Tank und Leichtbau-Schalensitzen. Das Competition Coupé wird von verschiedenen Rennteams unter anderem in der FIA GT3-Europameisterschaft eingesetzt.

Viper SRT (seit 2012)

Heckansicht
Dritte Generation
Produktionszeitraum: seit 2012
Karosserieversionen: Coupé
Motoren: Ottomotor:
8,4 Liter (477 kW)
Länge: 4463 mm
Breite: 1941 mm
Höhe: 1246 mm
Radstand: 2510 mm
Leergewicht: 1495–1556 kg

Im April 2012 feierte die neue Viper auf der New York International Auto Show Weltpremiere. Allerdings wurde die dritte Generation weder als Dodge noch als Chrysler, sondern zunächst unter dem Sportlabel SRT vermarktet. Seit 2014 wird das Modell in den USA wieder als Dodge angeboten („2015 Dodge Viper SRT“[5]).

Ende 2012 gelangte die neue Viper zu den US-amerikanischen Händlern.[6] Das Fahrzeug wurde in Auburn Hills entwickelt, allerdings waren auch Ferrari und Maserati an der Entwicklung beteiligt [7].

Ende November 2015 gab FiatChrysler bekannt, die Produktion der Dodge Viper 2017 einzustellen. Grund dafür sei die mangelnde Nachfrage. Im Jahr 2014 wurden 760 Exemplare des Kleinserienmodells verkauft. Das letzte Modell ist die Dodge Viper SRT ACR, welche 2016 erscheinen soll.[8]

Modell 8.4 V10
Hubraum (cm³) 8382
Max. Leistung (kW/PS) 477 (649) bei 5600 min−1
Max. Drehmoment (Nm) 814 bei 5000 min−1
Höchstgeschwindigkeit 330 km/h
Beschleunigung (0–100 km/h) 3,9 s
Antrieb, serienmäßig Hinterradantrieb
Getriebe (Serienmäßig) 6-Gang Schaltgetriebe
Kraftstoffverbrauch
auf 100 km (kombiniert)
15,4 l Super
CO2-Emissionen
(kombiniert)
359 g/km
Tankinhalt 60 L

(Quelle: [9])

Trivia

  • Die Fahrzeuge der ersten Generation wurden bis zum Jahr 1995 mit seitlich angebrachten Abgasendrohren ausgeliefert. Die letzten 300 Exemplare wurden 1995 im Beifahrerfußraum und der Motorhaube als Last Side Exhaust markiert.
  • In der US-Version hat die Viper SRT-10 ebenfalls Sidepipes. Da Sidepipes in Europa teilweise nicht zugelassen waren, wurden alle Exemplare für den europäischen Markt einzeln in Bottrop bei Startech umgerüstet. Die Modelle ab 2006 wurden wiederum mit Sidepipes ausgeliefert, da Chrysler eine Sondergenehmigung erhielt.
  • Auf dem Chassis der Viper basierten auch einige andere Sportwagen von Chrysler, jedoch blieben sie bisher alle im Prototypen-Stadium. Dazu gehören der Chrysler Firepower und der Dodge Copperhead. Ersterer hatte neben einem komplett geänderten Design statt des V10-Motors den bekannten 6,1-Liter-Hemi-V8 unter der Haube. Der Copperhead (auch bekannt als Dodge Concept Car) wurde mit einem Sechszylinder ausgerüstet und war im Gegensatz zum Firepower als Cabrio vorgesehen. Eine Serienproduktion folgte jedoch nicht, beide blieben reine Showcars.
  • Die Viper wird auch in Videospielen dargestellt. U. a. taucht sie in der Need-for-Speed-Serie auf. Ebenso ist auf der Verpackung des Rennspiels N.I.C.E. 2 eine Viper im klassischen blau/weißen Design abgebildet.
  • In der Fernsehserie Viper steht eine Dodge Viper RT/10 im Mittelpunkt. In späteren Staffeln wurde aus der RT/10 eine Viper GTS, nachdem die RT/10 zerstört wurde.
  • Das Team Mintgen-Motorsport aus Mayen setzt 2011 in der Rennserie ADAC GT Masters ein Dodge Viper GT3 Competition Coupe ein. Die Rennversion wurde durch ein selbst entwickeltes Upgrade-Kit ergänzt.

Quellen

  • Flammang, James M./Kowalke, Ron: Standard Catalog of American Cars 1976–1999, Krause Publications, Iola, 1999, ISBN 0-87341-755-0
  • Robert Genat: 50 Jahre Muscle Cars. Chrysler Dodge Plymouth, Heel Verlag, Königswinter, 2005, ISBN 3-89880-490-9

Einzelnachweise

  1. SRT: 2015 Charger Hellcat, 2015 Challenger Hellcat, abgerufen am 25. August 2014
  2. t-online: Für die Autos war 2010 Schluss, aufgerufen 9. Juli 2012
  3. a b http://www.motorvision.de/dodge/viper/dodge-viper-srt-10-biss-fest-wertungsprufung-42831.html
  4. http://www.autoplenum.de/Auto/DODGE/Viper/Test-DODGE-Viper-SRT-10-2003-2009-id2790.html
  5. SRT Homepage, abgerufen am 7. Januar 2015
  6. Motorvision.de, Stefan Wagner, 1. Februar 2012: Neue Viper noch 2012!, aufgerufen 9. Juli 2012
  7. allpar.com, 4. April 2012: Viper: 640 hp and much more, aufgerufen 9. Juli 2012
  8. Tod mit 25. Dodge Viper. In: handelsblatt.com. Abgerufen am 16. Dezember 2015.
  9. Broschüre über Viper SRT 2013 (PDF; 6,9 MB) von http://www.drivesrt.com , der offiziellen Viper-Website. Abgerufen 14.Nov.2012

Weblinks

Commons: Dodge Viper – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien