Großer Preis von Spanien 1978

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 Großer Preis von Spanien 1978
Renndaten
7. von 16 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1978
Streckenprofil
Name: XXIV Gran Premio de España
Datum: 4. Juni 1978
Ort: San Sebastián de los Reyes
Kurs: Circuito Permanente del Jarama
Länge: 255,3 km in 75 Runden à 3,404 km

Wetter: sonnig und warm
Zuschauer: ~ 35.000
Pole-Position
Fahrer: Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus
Zeit: 1:16,39 min
Schnellste Runde
Fahrer: Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus
Zeit: 1:20,06 min
Podium
Erster: Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus
Zweiter: Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Lotus
Dritter: Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier

Der Große Preis von Spanien 1978 fand am 4. Juni auf dem Circuito Permanente del Jarama in der Nähe von Madrid statt und war das siebte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1978.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwei Wochen nach dem Premierensieg des Lotus 79 direkt beim ersten Grand-Prix-Einsatz in Belgien durch Mario Andretti konnte das Team Lotus nun beiden Werksfahrern jeweils ein Exemplar dieses Wagens zur Verfügung stellen, sodass auch Ronnie Peterson mit dem neuen Modell antreten konnte. Zudem erhielt man weitere finanzielle Unterstützung durch den Sponsor Olympus, der sein Engagement für das finanziell angeschlagene Hesketh-Team beendet hatte. Für Hesketh bedeutete dies das Aus. Das Team trat fortan nicht mehr in Erscheinung.

Nicht anwesend war außerdem das Martini-Team. Stattdessen kehrte der spanische Gaststarter Emilio de Villota am Steuer seines privaten McLaren M23 anlässlich seines Heim-Grand-Prix ins Teilnehmerfeld zurück. Patrick Tambay nahm nach einer verletzungsbedingten Pause seinen Platz im McLaren-Werksteam wieder ein.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die beiden Lotus-Werkspiloten dominierten das Training nach Belieben und qualifizierten sich überlegen für die erste Startreihe, wobei Pole-Setter Andretti eine um rund eine Sekunde schnellere Rundenzeit absolvierte als der drittplatzierte Carlos Reutemann im Ferrari 312T3. Es folgte James Hunt vor Gilles Villeneuve und Niki Lauda. John Watson, Riccardo Patrese, Jody Scheckter und Jacques Laffite komplettierten die Top Ten. Die vier weiteren teilnehmenden Franzosen folgten hinter ihrem Landsmann Laffite auf den Startplätzen 11 bis 14.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während Peterson nur ein schlechter Start gelang, der ihn bis auf den neunten Platz zurückwarf, übernahm Hunt nach einem guten Start von Startposition vier aus die Führung. Ihm folgten Andretti, Reutemann, Watson und Villeneuve.

In der sechsten Runde übernahm Andretti die Führung und verschaffte sich rasch einen Vorsprung. Unterdessen arbeitete sich Peterson bis zur 29. Runde bis auf den fünften Platz nach vorn, teilweise begünstigt durch technische Probleme der Kontrahenten Villeneuve, Patrese und Reutemann.

Laffite und Peterson zogen in der 37. Runde an Watson vorbei, der aufgrund von Überrundungsmanövern leicht behindert wurde. Eine Runde später ging Peterson an Laffite vorbei und nahm dadurch den dritten Platz ein. Er holte bis zur 53. Runde den zweitplatzierten Hunt ein und überholte ihn schließlich. Dieser fiel kurz darauf hinter Laffite und Lauda zurück, bevor der Österreicher aufgrund eines Motorschadens ausfiel. Hunt hielt sich daraufhin drei Runden lang auf dem vierten Rang, bis er von Scheckter und Watson überholt wurde. Kurz zuvor hatte Reutemann einen durch einen technischen Defekt an seinem Ferrari ausgelösten schweren Unfall, bei dem er über die Leitplanken hinweg in die Fangzäune einschlug, unverletzt überstanden.

Lotus feierte den zweiten Doppelsieg in Folge. Laffite wurde Dritter vor Scheckter, Watson und Hunt.[2]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Parmalat Racing Team 1 Osterreich Niki Lauda Brabham BT46 Alfa Romeo 115-12 3.0 F12 G
2 Vereinigtes Konigreich John Watson
Vereinigtes Konigreich Elf Team Tyrrell 3 Frankreich Didier Pironi Tyrrell 008 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
4 Frankreich Patrick Depailler
Vereinigtes Konigreich John Player Team Lotus 5 Vereinigte Staaten Mario Andretti Lotus 79 G
6 Schweden Ronnie Peterson
Vereinigtes Konigreich Marlboro Team McLaren 7 Vereinigtes Konigreich James Hunt McLaren M26 G
8 Frankreich Patrick Tambay
Deutschland ATS Racing Team 9 Deutschland Jochen Mass ATS HS1 G
10 Italien Alberto Colombo
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 11 Argentinien Carlos Reutemann Ferrari 312T3 Ferrari 015 3.0 F12 M
12 Kanada Gilles Villeneuve
Brasilien 1968 Fittipaldi Automotive 14 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Fittipaldi F5A Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
Frankreich Équipe Renault Elf 15 Frankreich Jean-Pierre Jabouille Renault RS01 Renault EF1 1.5 V6t M
Vereinigtes Konigreich Shadow Racing Team 16 Deutschland Hans-Joachim Stuck Shadow DN9 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
17 Schweiz Clay Regazzoni
Vereinigtes Konigreich Durex Team Surtees 18 Vereinigtes Konigreich Rupert Keegan Surtees TS20 G
Vereinigtes Konigreich Beta Team Surtees 19 Italien Vittorio Brambilla
Kanada Walter Wolf Racing 20 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Wolf WR5 G
Vereinigtes Konigreich Team Tissot Ensign 22 Belgien Jacky Ickx Ensign N177 G
Mexiko Team Rebaque 25 Mexiko Héctor Rebaque Lotus 78 G
Frankreich Ligier Gitanes 26 Frankreich Jacques Laffite Ligier JS9 Matra MS78 3.0 V12 G
Vereinigtes Konigreich Williams Grand Prix Engineering 27 Australien Alan Jones Williams FW06 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
Spanien 1977 Centro Asegurador F1 28 Spanien 1977 Emilio de Villota McLaren M23 G
Vereinigtes Konigreich Liggett Group/BS Fabrications 30 Vereinigte Staaten Brett Lunger McLaren M26 G
Hongkong 1959 Theodore Racing Hong Kong 32 Finnland Keke Rosberg Theodore TR1 G
Vereinigtes Konigreich Arrows Racing Team 35 Italien Riccardo Patrese Arrows FA1 G
36 Deutschland Rolf Stommelen
Italien Team Merzario 37 Italien Arturo Merzario Merzario A1 G

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:16,39 160,419 km/h 01
02 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:16,68 159,812 km/h 02
03 Argentinien Carlos Reutemann Italien Ferrari 1:17,40 158,326 km/h 03
04 Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:17,66 157,796 km/h 04
05 Kanada Gilles Villeneuve Italien Ferrari 1:17,76 157,593 km/h 05
06 Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 1:17,94 157,229 km/h 06
07 Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 1:17,98 157,148 km/h 07
08 Italien Riccardo Patrese Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 1:18,14 156,826 km/h 08
09 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Kanada Wolf-Ford 1:18,24 156,626 km/h 09
10 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Matra 1:18,42 156,266 km/h 10
11 Frankreich Jean-Pierre Jabouille Frankreich Renault 1:18,99 155,139 km/h 11
12 Frankreich Patrick Depailler Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:19,06 155,001 km/h 12
13 Frankreich Didier Pironi Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:19,11 154,903 km/h 13
14 Frankreich Patrick Tambay Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:19,28 154,571 km/h 14
15 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Fittipaldi-Ford 1:19,33 154,474 km/h 15
16 Italien Vittorio Brambilla Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:19,71 153,737 km/h 16
17 Deutschland Jochen Mass Deutschland ATS-Ford 1:19,98 153,218 km/h 17
18 Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 1:19,99 153,199 km/h 18
19 Deutschland Rolf Stommelen Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 1:20,03 153,123 km/h 19
20 Mexiko Héctor Rebaque Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:20,21 152,779 km/h 20
21 Belgien Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 1:20,36 152,494 km/h 21
22 Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:20,67 151,908 km/h 22
23 Vereinigtes Konigreich Rupert Keegan Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:20,77 151,720 km/h 23
24 Deutschland Hans-Joachim Stuck Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:20,87 151,532 km/h 24
DNQ Italien Arturo Merzario Italien Merzario-Ford 1:20,91 151,457 km/h
DNQ Vereinigte Staaten Brett Lunger Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:21,17 150,972 km/h
DNQ Spanien 1977 Emilio de Villota Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:21,55 150,269 km/h
DNQ Italien Alberto Colombo Deutschland ATS-Ford 1:21,59 150,195 km/h
DNPQ Finnland Keke Rosberg Vereinigtes Konigreich Theodore-Ford keine Zeit

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 75 0 1:41:47,06 01 1:20,06
02 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 75 0 + 19,56 02 1:20,40
03 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Matra 75 0 + 37,24 10 1:21,10
04 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Kanada Wolf-Ford 75 0 + 1:00,06 09 1:21,33
05 Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 75 0 + 1:05,93 07 1:21,27
06 Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 74 1 + 1 Runde 04 1:20,44
07 Italien Vittorio Brambilla Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 74 0 + 1 Runde 16 1:22,44
08 Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 74 0 + 1 Runde 18 1:21,87
09 Deutschland Jochen Mass Deutschland ATS-Ford 74 0 + 1 Runde 17 1:22,04
10 Kanada Gilles Villeneuve Italien Ferrari 74 2 + 1 Runde 05 1:20,94
11 Vereinigtes Konigreich Rupert Keegan Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 73 0 + 2 Runden 23 1:23,20
12 Frankreich Didier Pironi Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 71 0 + 4 Runden 13 1:21,58
13 Frankreich Jean-Pierre Jabouille Frankreich Renault 71 0 + 4 Runden 11 1:22,63
14 Deutschland Rolf Stommelen Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 71 1 + 4 Runden 19 1:23,35
15 Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 67 0 DNF 22 1:22,53 gebrochene Kraftstoffleitung
Belgien Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 64 0 DNF 21 1:22,19 Motorschaden
Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Fittipaldi-Ford 62 0 NC 15 1:22,11 nicht gewertet
Argentinien Carlos Reutemann Italien Ferrari 57 0 DNF 03 1:20,78 Unfall
Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 56 0 DNF 06 1:20,85 Motorschaden
Frankreich Patrick Depailler Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 50 0 DNF 12 1:20,84 Motorschaden
Deutschland Hans-Joachim Stuck Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 45 0 DNF 24 1:22,90 Aufgabe
Italien Riccardo Patrese Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 21 0 DNF 08 1:21,14 Motorschaden
Mexiko Héctor Rebaque Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 21 0 DNF 20 1:23,46 defekte Auspuffanlage
Frankreich Patrick Tambay Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 16 0 DNF 14 1:21,71 Dreher

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Vereinigte Staaten Mario Andretti Lotus 36
02 Schweden Ronnie Peterson Lotus 26
03 Frankreich Patrick Depailler Tyrrell 23
04 Argentinien Carlos Reutemann Ferrari 22
05 Osterreich Niki Lauda Brabham 16
06 Frankreich Jacques Laffite Ligier 10
07 Vereinigtes Konigreich John Watson Brabham 9
08 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Wolf 7
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
09 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Fittipaldi 6
10 Frankreich Didier Pironi Tyrrell 5
11 Vereinigtes Konigreich James Hunt McLaren 4
12 Australien Alan Jones Williams 3
13 Kanada Gilles Villeneuve Ferrari 3
14 Schweiz Clay Regazzoni Shadow 2
15 Italien Riccardo Patrese Arrows 2
16 Frankreich Patrick Tambay McLaren 1

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Lotus 45
02 Vereinigtes Konigreich Tyrrell 25
03 Vereinigtes Konigreich Brabham 22
04 Italien Ferrari 22
05 Frankreich Ligier 10
06 Kanada Wolf 7
Pos. Konstrukteur Punkte
07 Brasilien 1968 Fittipaldi 6
08 Vereinigtes Konigreich McLaren 4
09 Vereinigtes Konigreich Williams 3
10 Vereinigtes Konigreich Shadow 2
11 Vereinigtes Konigreich Arrows 2

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Training“@1@2Vorlage:Toter Link/www.motorsportarchiv.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 5. August 2012)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 5. August 2012)
  3. „WM-Stände“@1@2Vorlage:Toter Link/www.motorsportarchiv.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 5. August 2012)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]