Großer Preis von Spanien 2002

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 Großer Preis von Spanien 2002
Renndaten
5. von 17 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2002
Streckenprofil
Name: XLIV Gran Premio Marlboro de España
Datum: 28. April 2002
Ort: Montmeló
Kurs: Circuit de Catalunya
Länge: 307,45 km in 65 Runden à 4,73 km

Pole-Position
Fahrer: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari
Zeit: 1:16,364 min
Schnellste Runde
Fahrer: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari
Zeit: 1:20,355 min (Runde 49)
Podium
Erster: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari
Zweiter: Kolumbien Juan Pablo Montoya Vereinigtes Konigreich Williams-BMW
Dritter: Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes

Der Große Preis von Spanien 2002 (offiziell XLIV Gran Premio Marlboro de España) fand am 28. April auf dem Circuit de Catalunya in Montmeló statt und war das fünfte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2002.

Bericht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Großen Preis von San Marino führte Michael Schumacher in der Fahrerwertung mit 14 Punkten vor Ralf Schumacher und mit 17 Punkten vor Juan Pablo Montoya an. In der Konstrukteurswertung führte Ferrari mit zehn Punkten vor Williams-BMW und mit 31 Punkten vor McLaren-Mercedes.

Mit Michael Schumacher (dreimal) und Jacques Villeneuve (einmal) traten zwei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor dem Rennen am Sonntag fanden vier Trainingssitzungen statt, jeweils zwei am Freitag und Samstag. Die Sitzungen am Freitagmorgen und -nachmittag dauerten jeweils eine Stunde; die dritte und vierte Sitzung am Samstagmorgen dauerte jeweils 45 Minuten.

Am Freitag entschied mit einer Zeit von 1:20,380 Minuten Michael Schumacher die Trainingseinheiten für sich. Heinz-Harald Frentzen war Zweitschnellster, auf Platz drei folgte Jenson Button.[1]

Am Samstag war dann Rubens Barrichello Schnellster mit einer Zeit von 1:18,048 Minuten, gefolgt von Nick Heidfeld und Michael Schumacher.[2]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Qualifying am Samstagnachmittag dauerte eine Stunde. Jeder Fahrer war auf zwölf Runden begrenzt, wobei die Startreihenfolge durch die schnellsten Runden der Fahrer bestimmt wurde. Während dieser Sitzung war die 107-Prozent-Regel in Kraft, die erforderte, dass jeder Fahrer eine Zeit innerhalb von 107 % der schnellsten Runde aufstellte, um sich für das Rennen zu qualifizieren.

Michael Schumacher sicherte sich im Qualifying die Pole-Position vor Barrichello und Ralf Schumacher.[3] Eddie Irvine wurde aufgrund einer Kraftstoffanalyse, die ergab, dass der Kraftstoff nicht mit dem von Jaguar vor der Veranstaltung zugelassenen Kraftstoff übereinstimmte, auf den letzten Platz zurückgestuft.

Warm Up[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Warm Up war Barrichello der Schnellste. Er platzierte sich vor Heidfeld und Michael Schumacher.[4]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die beiden Minardi-Fahrer Mark Webber und Alex Yoong wurden wegen gebrochener Heckflügel beim Warm Up vor dem Rennstart zurückgezogen.

Zu Beginn der Erkundungsrunde ging bei Barrichellos Ferrari das Getriebe kaputt, sodass er bereits vor Rennbeginn aufgeben musste.

Der Start verlief reibungslos, Michael Schumacher behauptete den ersten Platz vor Ralf Schumacher, Montoya, Kimi Räikkönen, Button, David Coulthard, Jarno Trulli und Nick Heidfeld. Der Ferrari-Fahrer begann sich sofort einen deutlichen Vorsprung gegenüber seinen Konkurrenten zu verschaffen, die nicht in der Lage waren, mit seinem Tempo mitzuhalten. Während der vierten Runde gab bei Räikkönens McLaren der Heckflügel nach: Dem finnischen Fahrer gelang es, das Auto zu kontrollieren und es zurück an die Box zu bringen, wo er ausfiel. Mit Ausnahme dieser Episode und dem Ausscheiden von Giancarlo Fisichella und Takuma Satō aufgrund von Getriebeproblemen bzw. einem Ausflug außerhalb der Strecke gab es bis zur ersten Serie von Boxenstopps keine nennenswerten Vorfälle. Michael Schumacher blieb mit großem Vorsprung vor seinem Bruder an der Spitze des Rennens, gefolgt von Montoya, Button und Coulthard. In Runde 29 verlor Ralf Schumacher jedoch die Kontrolle über seinen Williams, kam von der Strecke ab und beschädigte ihn. Als er zur Reparatur an die Box zurückkehrte, verlor er weitere dreißig Sekunden, weil die Mechaniker das linke Vorderrad nicht mehr finden konnten, was sein Rennen endgültig ruinierte

In Runde 34 setzte sich Coulthard gegen Button durch, der Getriebeprobleme bekam. Zwei Runden später musste auch der Engländer seinem Teamkollegen den Vortritt lassen. Die zweite Serie von Boxenstopps änderte nichts an der Situation, mit Ausnahme von Heidfelds Überholmanöver gegen Button, der zunehmend in Schwierigkeiten geriet und in der 56. Runde auch von Felipe Massa und Heinz-Harald Frentzen überholt wurde. Eine Runde später begann auch Trulli aufgrund eines Problems mit dem Gaspedal langsamer zu werden. Der Italiener wurde von Heidfeld, Massa, Frentzen und Jacques Villeneuve überholt. In den letzten Runden stoppten beide Renaults endgültig, ebenso Ralf Schumacher, der den Motor seines Williams kaputt machte.

Das Rennen gewann schlussendlich Michael Schumacher vor Montoya und David Coulthard.[5] Michael Schumacher erreichte bei diesem Rennen seinen dritten Grand Slam und seinen ersten seit 1994 (Pole-Position, jede Runde geführt und schnellste Rennrunde). Die restlichen Punkteplatzierungen belegten Heidfeld, Massa und Frentzen, der Arrows den ersten Punkt der Saison bescherte.

Michael Schumacher konnte in der Fahrerwertung seinen Vorsprung ausbauen. Montoya zog an Ralf Schumacher vorbei und war nun Zweiter. In der Konstrukteurswertung blieben die ersten drei Positionen unverändert.

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Italien Scuderia Ferrari Marlboro 01 Deutschland Michael Schumacher Ferrari F2002 Ferrari 3.0 V10 B
02 Brasilien Rubens Barrichello
Vereinigtes Konigreich West McLaren Mercedes 03 Vereinigtes Konigreich David Coulthard McLaren MP4-17 Mercedes-Benz 3.0 V10 M
04 Finnland Kimi Räikkönen
Vereinigtes Konigreich BMW.WilliamsF1 Team 05 Deutschland Ralf Schumacher Williams FW24 BMW 3.0 V10 M
06 Kolumbien Juan Pablo Montoya
Schweiz Sauber Petronas 07 Deutschland Nick Heidfeld Sauber C21 Petronas 3.0 V10 B
08 Brasilien Felipe Massa
Vereinigtes Konigreich DHL Jordan Honda 09 Italien Giancarlo Fisichella Jordan EJ12 Honda 3.0 V10 B
10 Japan Takuma Satō
Vereinigtes Konigreich Lucky Strike BAR Honda 11 Kanada Jacques Villeneuve BAR 004 Honda 3.0 V10 B
12 Frankreich Olivier Panis
Frankreich Mild Seven Renault F1 Team 14 Italien Jarno Trulli Renault R202 Renault 3.0 V10 M
15 Vereinigtes Konigreich Jenson Button
Vereinigtes Konigreich Jaguar Racing 16 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Jaguar R3 Ford Cosworth 3.0 V10 M
17 Spanien Pedro de la Rosa
Vereinigtes Konigreich Orange Arrows Cosworth 20 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Arrows A23 Ford Cosworth 3.0 V10 B
21 Brasilien Enrique Bernoldi
Italien KL Minardi Asiatech 22 Malaysia Alex Yoong Minardi PS02 Asiatech 3.0 V10 M
23 Australien Mark Webber
Japan Panasonic Toyota Racing 24 Finnland Mika Salo Toyota TF102 Toyota 3.0 V10 M
25 Vereinigtes Konigreich Allan McNish

Klassifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Start
01 Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari 1:16,364 01
02 Brasilien Rubens Barrichello Italien Ferrari 1:16,690 02
03 Deutschland Ralf Schumacher Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 1:17,277 03
04 Kolumbien Juan Pablo Montoya Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 1:17,425 04
05 Finnland Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:17,519 05
06 Vereinigtes Konigreich Jenson Button Frankreich Renault 1:17,638 06
07 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:17,662 07
08 Deutschland Nick Heidfeld Schweiz Sauber-Petronas 1:17,851 08
09 Italien Jarno Trulli Frankreich Renault 1:17,929 09
10 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Vereinigtes Konigreich Arrows-Cosworth 1:18,121 10
11 Brasilien Felipe Massa Schweiz Sauber-Petronas 1:18,139 11
12 Italien Giancarlo Fisichella Vereinigtes Konigreich Jordan-Honda 1:18,291 12
13 Frankreich Olivier Panis Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 1:18,472 13
14 Brasilien Enrique Bernoldi Vereinigtes Konigreich Arrows-Cosworth 1:18,515 14
15 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine[# 1] Vereinigtes Konigreich Jaguar-Cosworth 1:18,779 22
16 Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 1:18,847 15
17 Spanien Pedro de la Rosa Vereinigtes Konigreich Jaguar-Cosworth 1:18,885 16
18 Finnland Mika Salo Japan Toyota 1:18,897 17
19 Japan Takuma Satō Vereinigtes Konigreich Jordan-Honda 1:19,002 18
20 Vereinigtes Konigreich Allan McNish Japan Toyota 1:19,025 19
21 Australien Mark Webber Italien Minardi-Asiatech 1:19,802 20
22 Malaysia Alex Yoong Italien Minardi-Asiatech 1:21,415 21
107-Prozent-Zeit: 1:21,709 min (bezogen auf die Bestzeit von 1:16,364 min)

Anmerkungen

  1. Irvine wurde aufgrund von der Verwendung von illegalem Treibstoff ans Ende des Feldes versetzt.

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari 65 2 1:30:29,981 01 1:20,355 (49.)
02 Kolumbien Juan Pablo Montoya Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 65 2 + 35,630 04 1:21,740 (47.)
03 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 65 2 + 42,623 07 1:21,931 (45.)
04 Deutschland Nick Heidfeld Schweiz Sauber-Petronas 65 2 + 1:06,697 08 1:22,860 (29.)
05 Brasilien Felipe Massa Schweiz Sauber-Petronas 65 2 + 1:18,973 11 1:22,186 (28.)
06 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Vereinigtes Konigreich Arrows-Cosworth 65 2 + 1:20,430 10 1:22,320 (43.)
07 Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 64 2 + 1 Runde 15 1:22,827 (47.)
08 Vereinigtes Konigreich Allan McNish Japan Toyota 64 2 + 1 Runde 19 1:23,160 (46.)
09 Finnland Mika Salo Japan Toyota 64 3 + 1 Runde 17 1:22,524 (47.)
10 Italien Jarno Trulli Frankreich Renault 63 2 DNF 09 1:22,155 (25.)
11 Deutschland Ralf Schumacher Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 63 3 DNF 03 1:22,697 (27.)
12 Vereinigtes Konigreich Jenson Button Frankreich Renault 60 2 DNF 06 1:22,607 (26.)
Frankreich Olivier Panis Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 43 2 DNF 13 1:22,872 (26.)
Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Vereinigtes Konigreich Jaguar-Cosworth 41 1 DNF 22 1:24,187 (28.)
Brasilien Enrique Bernoldi Vereinigtes Konigreich Arrows-Cosworth 40 2 DNF 14 1:23,507 (26.)
Japan Takuma Satō Vereinigtes Konigreich Jordan-Honda 10 0 DNF 18 1:24,198 (10.)
Italien Giancarlo Fisichella Vereinigtes Konigreich Jordan-Honda 5 0 DNF 12 1:24,493 (03.)
Finnland Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 4 0 DNF 05 1:23,524 (03.)
Spanien Pedro de la Rosa Vereinigtes Konigreich Jaguar-Cosworth 2 0 DNF 16 1:25,944 (02.)
Brasilien Rubens Barrichello Italien Ferrari 0 0 DNF 02
DNS Australien Mark Webber[a 1] Italien Minardi-Asiatech 20
DNS Malaysia Alex Yoong[a 1] Italien Minardi-Asiatech 21

Anmerkungen

  1. a b Die beiden Minardi wurden vor Rennbeginn wegen gebrochener Heckflügel vom Rennen zurückgezogen.

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Deutschland Michael Schumacher Ferrari 44
02 Kolumbien Juan Pablo Montoya Williams-BMW 23
03 Deutschland Ralf Schumacher Williams-BMW 20
04 Vereinigtes Konigreich David Coulthard McLaren-Mercedes 9
05 Vereinigtes Konigreich Jenson Button Renault 8
06 Brasilien Rubens Barrichello Ferrari 6
07 Deutschland Nick Heidfeld Sauber-Petronas 5
08 Finnland Kimi Räikkönen McLaren-Mercedes 4
09 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Jaguar-Cosworth 3
10 Brasilien Felipe Massa Sauber-Petronas 3
11 Australien Mark Webber Minardi-Asiatech 2
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
12 Finnland Mika Salo Toyota 2
13 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Arrows-Cosworth 1
14 Malaysia Alex Yoong Minardi-Asiatech 0
15 Spanien Pedro de la Rosa Jaguar-Cosworth 0
16 Vereinigtes Konigreich Allan McNish Toyota 0
17 Kanada Jacques Villeneuve BAR-Honda 0
18 Japan Takuma Satō Jordan-Honda 0
19 Italien Jarno Trulli Renault 0
Italien Giancarlo Fisichella Jordan-Honda 0
Frankreich Olivier Panis BAR-Honda 0
Brasilien Enrique Bernoldi Arrows-Cosworth 0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Italien Ferrari 50
02 Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 43
03 Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 13
04 Frankreich Renault 8
05 Schweiz Sauber-Petronas 8
06 Vereinigtes Konigreich Jaguar-Cosworth 3
Pos. Konstrukteur Punkte
07 Italien Minardi-Asiatech 2
08 Japan Toyota 2
09 Vereinigtes Konigreich Arrows-Cosworth 1
10 Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 0
11 Vereinigtes Konigreich Jordan-Honda 0

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Großer Preis von Spanien 2002 - 1. Freies Training - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 2. August 2023.
  2. Großer Preis von Spanien 2002 - 2. Freies Training - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 2. August 2023.
  3. Großer Preis von Spanien 2002 - Startaufstellung - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 2. August 2023.
  4. Großer Preis von Spanien 2002 - Warm up - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 2. August 2023.
  5. Großer Preis von Spanien 2002 - Klassifikation - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 10. März 2023.