Hohenkirchen (Mecklenburg)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 55′ N, 11° 19′ O | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Nordwestmecklenburg | |
Amt: | Klützer Winkel | |
Höhe: | 33 m ü. NHN | |
Fläche: | 41,09 km2 | |
Einwohner: | 1222 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 30 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 23968 | |
Vorwahl: | 038428 | |
Kfz-Kennzeichen: | NWM, GDB, GVM, WIS | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 74 032 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Schlossstr. 1 23948 Klütz | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Jan van Leeuwen | |
Lage der Gemeinde Hohenkirchen im Landkreis Nordwestmecklenburg | ||
Hohenkirchen ist eine Gemeinde im Norden des Landkreises Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie wird vom Amt Klützer Winkel mit Sitz in der Stadt Klütz verwaltet.
Die Gemeinde Hohenkirchen wurde am 1. Januar 2005 aus den bis dahin selbständigen Gemeinden Groß Walmstorf und Gramkow gebildet.[2]
Geografie
Hohenkirchen liegt zwischen der Hansestadt Wismar und dem Klützer Winkel. Das Gemeindegebiet hat einen etwa acht km langen Abschnitt der Wismarer Bucht (Ostseeküste) - den Süd- und Ostteil der Wohlenberger Wiek sowie den Westteil der Eggers Wiek. Diese beiden flachen Buchten werden durch das Kap Hohe Wieschendorfer Huk getrennt.
Zu Hohenkirchen gehören die Ortsteile Alt Jassewitz, Beckerwitz, Gramkow, Groß Walmstorf, Hohenkirchen, Hohen Wieschendorf, Manderow, Neu Jassewitz, Niendorf, Wahrstorf und Wohlenhagen.
Geschichte
Hohenkirchen: Der Name stammt von einer hoch gelegenen Kirche, die schon von weitem zu sehen ist; der heutige Backsteinbau wurde im 15. Jahrhundert errichtet.
1230 wurden Hohenkirchen und die meisten Orte in der heutigen Gemeinde erstmals im Ratzeburger Zehntregister erwähnt, welches die damals zum Bistum Ratzeburg gehörenden Ortschaften geordnet nach Kirchspielen auflistet. Die anfangs freien Bauern wurden in den folgenden Jahrhunderten Leibeigene der Grundherren aus der Ritterschaft.
Die Landwirtschaft spielt in der Gemeinde auch heute noch eine große Rolle. Ab Ende der 1960er Jahre begann die touristische Erschließung insbesondere der Küstengebiete, dieser Prozess hält unvermindert an, er hat sich seit 1990 noch verstärkt. Neben bestehenden Hotels, Pensionen und einem Campingplatz steht für die Urlauber ein Golfplatz zur Verfügung. Die Marina im Ortsteil Hohen Wieschendorf wird derzeit ausgebaut.
Manderow wurde 1228 als Sommerresidenz des Bischofs zu Ratzeburg erstmals erwähnt. Das Gut war u.a. im Besitz der Familien Ditmer (ab 1715) und Martienssen (1799–1945). Auf den Fundamenten des Schlosses aus dem 16. Jahrhundert entstand 1925 das neobarocke, zweigeschossige, 15-achsige Herrenhaus.
Wahrstorf: Gutsbesitzer war u.a. die Familie Keding (1855–1945). Das sanierte, eingeschossige, 10-achsige Gutshaus wurde nach 1990 von Günther Fielmann und dann von Bernhard Reemtsma erworben.
Wappen
Das Wappen wurde von Michael Zapfe gestaltet und wurde bereits am 24. November 1999 der Gemeinde Gramkow verliehen. Diese führte das Wappen bis zum 31. Dezember 2004 und die jetzige Gemeinde Hohenkirchen führt es weiter.
Blasonierung: „In Gold eine erhöhte, stark eingebogene blaue Spitze, belegt mit einem aus einem goldenen Nest wachsenden, gold beschnabelten silbernen Pelikan, der sich die Brust aufhackt, um seine drei sitzenden, gold beschnabelten silbernen Jungen zu nähren; oben von ein roter Anker mit w-förmig geschwungenem Seil; hinten sieben rote Kugeln (2:1:2:1:1).“[3]
Hauptmotiv des Wappens, der seine Jungen nährende Pelikan, ist Teil der Dekoration einer 1739 neu errichteten Kanzel der Kirche zu Hohenkirchen. In der Mythologie gilt der Pelikan als Symbol der Opferbereitschaft. In der christlichen Ikonographie stellt er ein Bild für Christus als Heiland dar. Der Pelikan steht somit pars pro toto für die aus dem 15. Jahrhundert stammende Kirche. Weiterhin symbolisiert der Pelikan auch den Fischfang, der als Erwerbszweig der Bewohner seit jeher von großer Bedeutung ist. Mit dem Anker soll sowohl die in einigen Ortsteilen seit jeher betriebene Fischerei als auch der frühere kleine Fischereihafen in Beckerwitz symbolisiert werden. Gleichzeitig steht er für den neu entstehenden Jachthafen und damit für den Tourismus. Die Kugeln - in veränderter Tingierung und reduzierter Zahl dem Wappen der Familie von Bülow entlehnt - versinnbildlichen anhand einer Zahlensymbolik die Ortsteile Alt Jassewitz, Beckerwitz, Gramkow, Hohenkirchen, Hohen Wieschendorf, Manderow und Neu Jassewitz, erinnern aber auch an die einstigen Grundherren, die über Jahrhunderte hinweg die Entwicklung Gramkows bestimmten.
Sehenswürdigkeiten
→ Siehe auch Liste der Baudenkmale in Hohenkirchen (Mecklenburg)
- Backsteingotische Dorfkirche Hohenkirchen vom 15. Jahrhundert mit 5/8 Chorabschluss an dem dreijochigem, einschiffigem Langhaus; wuchtiger, quadratischer Westturm mit Walmdach; Innen mit Kreuzrippengewölbe, barocker hoher Holzaltar von 1749 und Holz-Kanzel von 1739.
- Neobarockes Herrenhaus Manderow von 1925
- Gutshaus Gramkow aus der Mitte des 19. Jahrhunderts (heute Ferienwohnhaus) und Reste der Gutshofanlage (Kornspeicher, Pferdestall, Waagenhäuschen, Teile der Kutschenremise)
- Gutshaus Groß Walmstorf
Verkehrsanbindung
Hohenkirchen erreicht man über die Verbindungsstraße von Wismar (zugehöriger Autobahnanschluss Wismar-Mitte der Ostseeautobahn A 20) nach Klütz sowie von der Stadt Grevesmühlen aus – hier befindet sich auch der nächstgelegene Bahnhof (Strecke Lübeck – Rostock).
Söhne und Töchter
- Johann Metelmann (1814–1883), deutsch-amerikanischer Pädagoge, evangelischer Geistlicher und 1848/49 Mitglied der Mecklenburgischen Abgeordnetenversammlung
- Wilhelm Bade (1843–1903), Pionier der deutschen Nordland- und Polartouristik
- Gottfried Timm (* 1956), Theologe, Politiker (SPD) und Innenminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Weblinks
Quellen
- ↑ Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2005
- ↑ Mecklenburg-Magazin der Schweriner Volkszeitung, Nr. 15/2005