Höchberg

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Wappen Deutschlandkarte
Höchberg
Deutschlandkarte, Position des Marktes Höchberg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 47′ N, 9° 53′ OKoordinaten: 49° 47′ N, 9° 53′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Würzburg
Höhe: 280 m ü. NHN
Fläche: 7,55 km2
Einwohner: 9592 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 1270 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97204
Vorwahl: 0931
Kfz-Kennzeichen: , OCH
Gemeindeschlüssel: 09 6 79 147
Marktgliederung: 1 Ortsteil
Adresse der
Marktverwaltung:
Hauptstraße 58
97204 Höchberg
Website: www.hoechberg.de
Bürgermeister: Peter Stichler (SPD)
Lage des Marktes Höchberg im Landkreis Würzburg
KarteLandkreis Main-SpessartLandkreis SchweinfurtLandkreis KitzingenLandkreis Neustadt an der Aisch-Bad WindsheimBaden-WürttembergIrtenberger WaldIrtenberger WaldGuttenberger WaldGuttenberger WaldGramschatzer WaldWürzburgWinterhausenUettingenSommerhausenRemlingen (Unterfranken)Reichenberg (Unterfranken)AltertheimZell am MainWaldbüttelbrunnWaldbrunn (Unterfranken)VeitshöchheimUnterpleichfeldLeinachThüngersheimTheilheimTauberrettersheimSonderhofenRottendorfRöttingenRiedenheimRandersackerProsselsheimOchsenfurtOberpleichfeldEisenheimNeubrunn (Unterfranken)MargetshöchheimKürnachKleinrinderfeldKistKirchheim (Unterfranken)Holzkirchen (Unterfranken)HöchbergHettstadtHelmstadtHausen bei WürzburgGünterslebenGreußenheimGiebelstadtGeroldshausenGerbrunnGelchsheimGaukönigshofenFrickenhausen am MainEstenfeldErlabrunnEisingen (Bayern)EibelstadtBütthardBieberehrenBergtheimAubLandkreis AnsbachRimpar
Karte
Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Markt

Höchberg ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Würzburg.

Geografie

Höchberg grenzt im Osten direkt an Würzburg. Es besteht aus zwei Ortsbereichen, dem Altort und dem Ortsteil Hexenbruch. Darüber hinaus sind Neubaugebiete, z. B. „Mehle“ und „Mehle II“ entstanden.

Name

Etymologie

Es wird fälschlicherweise angenommen, dass sich der Name Höchberg von „hoch“ und „Berg“ ableitet. Der ursprüngliche Name Huohhobura besteht aber aus den althochdeutschen Wörtern huoh und bûr. Sie bedeuten „Gelächter“ und „kleines Haus“. Es handelt sich somit um ein kleines Gebäude, das Anlass zum Spott gab.[2]

Frühere Schreibweisen

Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[2]

  • 779 Huohhobura
  • 1230 Hochebur
  • 1303 Hoechbur
  • 1318 Hoewechgebuer
  • 1337 Hochbuer
  • 1341 Hoechgebuer
  • 1360 Hoechbuer
  • 1383 Huchbůer
  • 1450 Huchbawr
  • 1497 Huchbur
  • 1525 Hugberg
  • 1800 Hochberg
  • 1819 Höchberg

Geschichte

Höchberg wurde erstmals im Jahr 748 urkundlich erwähnt.

Mindestens seit Ende des 17./Anfang des 18. Jahrhunderts waren jüdische Familien im Ort ansässig. Sie legten einen Jüdischen Friedhof an und errichteten 1721 eine Synagoge, die beim Novemberpogrom 1938 von SA-Männern ausgeraubt wurde und seit 1951 als evangelische Kirche dient. Eine Gedenktafel am Kircheneingang und ein Gedenkstein am Jüdischen Friedhof erinnern heute an diese Vorgänge.[3]

Als Teil des Hochstiftes Würzburg (Stift Burkard), das zum Fränkischen Reichskreis gehörte, wurde Höchberg 1803 zugunsten Bayerns säkularisiert, dann im Frieden von Preßburg (1805) Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen, mit welchem es 1814 endgültig an Bayern fiel. Am 27. Juli 1990 verlieh das Bayerische Staatsministerium des Inneren der Gemeinde das Prädikat Markt.

Hexenbruch

Im Ortsteil Hexenbruch wurde am Morgen des 21. Juni 1749 Maria Renata Singer von Mossau, die letzte vermeintliche Hexe Frankens, verbrannt; sie war eines der letzten Opfer der Hexenverfolgung auf deutschem Boden. In den 1950er Jahren begann die Bebauung des Ortsteils. Vorher wurde das Gebiet militärisch genutzt. Außerdem wurde im alten, mittlerweile zugeschütteten Steinbruch bis weit ins 19. Jahrhundert Muschelkalk abgebaut. Seitdem trägt dieser Teil des Ortes den Namen Hexenbruch.

Ausgliederung

Am 1. Mai 1978 wurde ein Gebiet von etwa 155 ha Größe im hinteren Steinbachtal an die Stadt Würzburg abgetreten. Die dort befindliche Roßbergsiedlung hatte zu dem Zeitpunkt 470 Einwohner.[4] In den amtlichen Ortsverzeichnissen wird dieses Gebiet als Gemeindeteil Steinbachtal geführt. [5][6]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung von Höchberg
  • 1598: 0300 Einwohner
  • 1814: 0847 Einwohner
  • 1898: 1608 Einwohner
  • 1939: 3093 Einwohner
  • 1945: 4281 Einwohner
  • 1961: 4935 Einwohner[7]
  • 1970: 5437 Einwohner[7]
  • 2004: 9419 Einwohner
  • 2005: 9370 Einwohner
  • 2006: 9425 Einwohner
  • 2007: 9436 Einwohner
  • 2011: 9490 Einwohner

Politik

Bürgermeister ist Peter Stichler (SPD). Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 369.000 €; davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 15.000 €.

Partnergemeinden

Höchberg unterhält Partnerschaften mit der französischen Gemeinde Luz-Saint-Sauveur (seit 1977) und mit der italienischen Gemeinde Bastia Umbra (seit 1990).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Brunnen in der Ortsmitte

Sehenswert sind der Ortskern mit einem künstlich angelegten Wasserlauf und einer Brunnenanlage im Altort und die historische katholische Pfarrkirche Mariä Geburt.

Im oberen Bereich des künstlichen Wasserlaufs der Brunnengasse befindet sich eine (Stand 2005) renovierte ehemalige jüdische Präparandenschule.

Ein Mischwaldgebiet grenzt an die Nachbargemeinden Waldbüttelbrunn, Kist und Zell am Main an. Einmal im Jahr findet der Höchberger Grenzweg-Wandertag statt.

Die Bibliothek hat im Ranking der Bibliotheksorte mit weniger als 15.000 Einwohner einen sechsten Platz belegt. Seit kurzem kann das Angebot auch online eingesehen werden.

An der alten Würzburger Straße nach Höchberg befindet sich ein Kreuzweg, der sich über mehrere Kilometer erstreckt und aus sieben in Sandsteinen gehauenen, altarähnlichen Bildstöcken besteht. Die ersten drei Stationen befinden sich noch auf dem Stadtgebiet Würzburgs, die Stationen vier bis sieben auf dem Gebiet des Marktes Höchberg.

Ein Teil der Wasserversorgung der Festung Marienberg in Würzburg erfolgte früher von einer Quelle am oberen Ende der Brunnengasse (bzw. im Bereich der Sonnemannstraße schräg gegenüber der ehemaligen Präparandenschule).

Neben der Präparandenschule und dem Geburtshaus von Leopold Sonnemann (Begründer der Frankfurter Zeitung, dem Vorläufer der Frankfurter Allgemeinen Zeitung) gibt es als weiteres Zeugnis einen ehemaligen jüdischen Friedhof in Höchberg.

Freizeitgestaltung

Höchberg bietet verschiedene Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Im Ortsteil Hexenbruch befindet sich z. B. das Mainlandbad (Hallen- und Freibad mit Saunaanlage), daneben eine 18-Loch-Minigolfbahn. Des Weiteren gibt es einen Sportplatz mit Tartarbahn und für Hobbyfußballspieler einen Waldsportplatz. Für nicht vereinsgebundene Fußballspieler bietet sich der sogenannte Bolzplatz auf der Scheckertswiese an. Auf dem Sportplatzgelände befinden sich auch vier Tennisplätze.

Der bekannteste Wanderweg auf Höchberger Gemarkung ist der Naturpfad. Er führt vom Kloster Oberzell durch den Staats- und Gemeindewald bis zum Erbachshof im Nachbarort Eisingen. Man kommt an sechs kleinen Seen vorbei.

Wanderwege sind auch die Wege zur Frankenwarte und in das Steinbachtal. Ausgangspunkt ist das Kreuzle, das am Ende der Straße Weg zum Kreuz steht.

Nicht nur für Weinkenner ist der Weinwanderweg interessant, der am Parkplatz Waldstraße beginnt und über den Alleeweg und den Hexenbruchweg durch die Weinberge unterhalb der Festung Marienberg bis zur Burkarder Kirche führt.

Ein Steinbruch bietet für Mountainbike-Fans mit kleinen bis mittleren Ansprüchen kleine Trails und Swingin'-Ramps.

In den Sommerferien gibt es jährlich auf einem Feld in der Nähe der Scheckertswiese für Kinder und Jugendliche ein Hüttendorf. Aus Paletten und Brettern wird der sogenannte Ferienspielplatz meist unter einem Motto eingerichtet. Betreut werden die jugendlichen Bastler mitunter von Freiwilligen aus dem Höchberger Jugendzentrum.

Neben der Mainlandhalle existiert die TGH-Halle der Turngemeinde Höchberg als weitere Sporthalle. Sie befindet sich in der Jahnstraße im Altort und wird im Volksmund auch Jahnsporthalle genannt.

Maskottchen

Das Maskottchen des Marktes Höchberg ist ein Rabe, der den Namen „Krack“ trägt. Die Höchberger Bürger werden im mainfränkischen Sprachgebrauch auch als „Höchberger Krack’n“ bezeichnet.

Kirchen

Mariä Geburt
Kirche Sankt Norbert am Hexenbruch

Baudenkmäler

Liste der Baudenkmäler in Höchberg

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Durch Höchberg führen die Bundesstraßen 8 und 27, teilweise als ortsumgehende Ausbaustrecke. Nächste Autobahnanschlussstelle ist Würzburg-Kist an der A 3.

Außerdem ist Höchberg von Würzburg aus gesehen der zweite Ort an der Romantischen Straße. Durch Höchberg führen der Radweg Romantische Straße sowie der Aalbach-Radweg, der Würzburg mit Wertheim verbindet.

An der Haltestelle Karwinkel, die an der Hauptstraße liegt, halten viele Buslinien, die in den westlichen und südlichen Landkreis Würzburg fahren. Nach Höchberg selbst fahren vom Würzburger Busbahnhof die Buslinien 17 und 18, die im Taktverkehr von 20 bzw. 30 Minuten verkehren.

Siehe dazu auch: Omnibusverkehr im Raum Würzburg

Schulen

  • Höchberger Volksschule
  • Leopold-Sonnemann Realschule am Rudolf-Harbig-Platz
  • Sonderschule des Landkreises Würzburg „Rupert-Egenberger-Schule“

Kindergärten

  • Katholische Kindertagesstätte Mariä Geburt
  • St. Norbert
  • St. Matthäus
  • Kindergarten im Wiesengrund
  • Kinderkrippe Pusteblume

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Leopold Sonnemann, (1831–1909), Journalist, Gründer (1856) der Frankfurter Zeitung und Reichstagsabgeordneter

Weblinks

Commons: Höchberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. a b Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 104 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 147
  4. Richard Bauer: Markt Höchberg. Heimatbuch und Chronik. Höchberg, 1993. S. 7 und 281 f.
  5. Höchberg im Amtlichen Ortsverzeichnis von Bayern 1973 S. 195
  6. Würzburg im Amtliches Ortsverzeichnis von Bayern 1978 S. 169
  7. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 756.