Geodaten zu dieser Seite vorhanden

Sagami-Linie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sagami-Linie
Triebzug der Baureihe EC205-500 zwischen Ebina und Atsugi
Triebzug der Baureihe EC205-500 zwischen Ebina und Atsugi
Strecke der Sagami-Linie
Streckenlänge:33,3 km
Spurweite:1067 mm (Kapspur)
Stromsystem:1500 V =
Höchstgeschwindigkeit:85 km/h
Zweigleisigkeit:nein
Gesellschaft: JR East
0,0 Chigasaki (茅ケ崎) 1898–
Tōkaidō-Hauptlinie 1887–
Abstellanlage Chigasaki
1,3 Kita-Chigasaki (北茅ケ崎) 1940–
Enzō (円蔵) –1944
Shinshōnan-Autobahn
3,4 Kagawa (香川) 1921–
Oide-gawa
5,1
0,0*
Samukawa (寒川) 1921–
1,5* Nishi-Samukawa (西寒川) 1923–1984
2,0* Shinomiya –1944
Mekujiri-gawa
0,9 Kawasamukawa –1931
7,2 Miyayama (宮山) 1931–
Tōkaidō-Shinkansen 1964–
8,6 Kurami (倉見) 1926–
10,0 Kadosawabashi (門沢橋) 1931–
11,6 Shake (社家) 1926–
Tōmei-Autobahn
12,9 Ausweiche Sannōgen –1949
13,9 Nakashinden (中新田) 1932–1944
               
Odakyū Odawara-Linie 1926–
               
14,2 Atsugi (厚木)          1926–
               
15,9 Ebina (海老名)       1941–
               
Sōtetsu-Hauptlinie 1926–
               
←↑ Sōtetsu Atsugi-Linie 1941–
               
← Odakyū Odawara-Linie 1927–
17,4 Kami-Imaizumi (上今泉) 1931–1944
18,9 Iriya (入谷) 1935–
19,7 Honzama (本座間) –1944
Hato-gawa
20,6 Sōbudaishita (相武台下) 1931–
22,6 Kami-Isobu (上磯部) –1943
23,5 Shimomizo (下溝) 1931–
24,8 Harataima (原当麻) 1931–
26,9 Banda (番田) 1931–
Hato-gawa
Uba-gawa
28,4 Kamimizo (上溝) 1931–
30,2 Sakunokuchi (作ノ口) 1931–1944
31,3 Minami-Hashimoto (南橋本) 1932–
←↓ Yokohama-Linie 1908–
Keiō Sagamihara-Linie 1990–
33,3 Hashimoto (橋本) 1908–

Die Sagami-Linie (jap. 相模線, Sagami-sen) ist eine Eisenbahnstrecke auf der japanischen Insel Honshū, die von der Bahngesellschaft JR East betrieben wird. Sie führt durch das Sagami-Tal in der Präfektur Kanagawa. Dabei verbindet sie die westlich von Yokohama gelegenen Städte Chigasaki und Sagamihara miteinander.

Strecke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die in Kapspur (1067 mm) verlegte Sagami-Linie ist 33,3 km lang, eingleisig und mit 1500 V Gleichstrom elektrifiziert. Sie bedient 18 Bahnhöfe, wobei Zugkreuzungen an zehn Zwischenstationen möglich sind; die Höchstgeschwindigkeit beträgt 85 km/h. Südlicher Ausgangspunkt ist der Bahnhof Chigasaki an der Tōkaidō-Hauptlinie. Die Strecke verläuft nordwärts und überquert zunächst den Nebenfluss Oide, ehe sie bei Samukawa das Sagami-Tal erreicht. Dem Ostufer des Flusses folgend, kreuzt sie sich mit der Schnellfahrstrecke Tōkaidō-Shinkansen und der Odakyū Odawara-Linie. Nach Shimonizo entfernt sie sich vom Fluss, überquert das Sagamino-Plateau und endet am Bahnhof Hashimoto im Sakai-Tal.

Züge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nahverkehrszüge fahren während der morgendlichen und abendlichen Hauptverkehrszeit alle 15 Minuten, tagsüber alle 20 Minuten, spätabends im Halbstundentakt. Während der Hauptverkehrszeit fahren einzelne Züge von Hashimoto aus weiter auf der Yokohama-Linie nach Hachiōji und zurück.[1] Auf der südlichen Hälfte der Strecke, zwischen Chigasaki und Atsugi, führt JR Freight sporadisch Güterverkehr durch.

Die seit der Elektrifizierung 1991 hier verkehrenden Züge der Baureihe 205 wurden 2021 vollständig durch zwölf Vierwagenzüge der Baureihe E131 ausgetauscht. Diese Züge stellen alle Umläufe.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Dezember 1917 gründeten lokale Unternehmer die Bahngesellschaft Sagami Tetsudō mit dem Ziel, den Abbau von Kies am Sagami-Fluss zu fördern. Der Kiestagebau bei Kawasamukawa begann 1919, wobei das dort abgebaute Material zunächst mit einer temporären Pferdebahn nach Chigasaki befördert wurde, um dort auf Güterzüge der Tōkaidō-Hauptlinie verladen zu werden.[2] Nach knapp zweijähriger Bauzeit folgte am 28. September 1921 die Eröffnung der Strecke von Chigasaki über Samukawa nach Kawasamukawa. Am 10. Mai 1922 nahm die Sagami Tetsudō eine Zweigstrecke von Samukawa zu einem weiteren Tagebau bei Shinomiya in Betrieb.[3] Nach dem Großen Kantō-Erdbeben am 1. September 1923 war der Zugverkehr rund einen Monat lang unterbrochen.

Die Sagami Tetsudō verlängerte die Strecke in mehreren Etappen: am 1. April 1926 von Samukawa nach Kurami, am 15. Juli 1926 von Kurami nach Atsugi und am 29. April 1931 von Atsugi nach Hashimoto. Andererseits legte sie am 1. November 1931 die Zweigstrecke von Samukawa nach Kawasamukawa still. Im November 1935 kam auf der Sagami-Linie der erste dieselelektrische Triebwagen Japans zum Einsatz, am 15. Januar 1936 verkehrten einzelne Züge erstmals auf der Yokohama-Linie weiter nach Hachiōji. Während des Pazifikkriegs führte die Sagami Tetsudō im Auftrag der Kaiserlich Japanischen Marine Gütertransporte auf der Zweigstrecke nach Shinomiya durch, wo eine Lebensmittelfabrik stand. Um den kriegswichtigen Güterverkehr zu rationalisieren, verstaatlichte das Eisenbahnministerium die Sagami-Linie. Es entschädigte das Unternehmen mit 3,9 Millionen Yen und führte ab 1. Juni 1944 den Betrieb selbst durch.[4] Gleichzeitig kürzte es die Shinomiya-Zweigstrecke um einen halben Kilometer, sodass sie nur noch bis Nishi-Samukawa reichte.

Die ab 1949 zuständige Japanische Staatsbahn stellte am 1. Oktober 1954 den Personenverkehr auf der Zweigstrecke nach Nishi-Samukawa ein, nahm diesen aber am 15. November 1960 wieder auf.[5] Nachdem der Abbau von Kies am Sagami 1964 verboten worden war, nahm das Güterverkehrsaufkommen markant ab. Die letzten von Dampflokomotiven gezogenen Personenzüge verkehrten im Sommer 1965, der Güterverkehr wurde am 25. März 1965 ebenfalls vollständig auf Dieselbetrieb umgestellt.[4] Da die Sagami-Linie durch damals vergleichsweise dünn besiedeltes Gebiet führte und große Verluste erwirtschaftete, war sie zu Beginn der 1970er Jahre von der Stilllegung bedroht. Diese konnte jedoch abgewendet werden, da sich die westlichen Vorstädte Yokohamas in das Sagami-Tal auszudehnen begannen und somit eine größere Nachfrage entstand.

Aus Rationalisierungsgründen legte die Staatsbahn am 31. März 1984 die Zweigstrecke von Samukawa nach Nishi-Samukawa sowohl für Güter- als auch Personenverkehr still.[6] Im Rahmen der Staatsbahnprivatisierung ging die Sagami-Linie am 1. April 1987 in den Besitz der neuen Gesellschaft JR East über, während JR Freight nun für den Güterverkehr zuständig war. Am 16. März 1991 wurde die gesamt Strecke elektrifiziert.[4] Aufgrund eines großflächigen Stromausfalls nach dem Tōhoku-Erdbeben 2011 ruhte der Betrieb zwei Wochen lang, da die Sagami-Linie im Gegensatz zu anderen Strecken damals kein eigenes Umspannwerk hatte und auf die Stromzufuhr von Tepco angewiesen war.[7]

Liste der Bahnhöfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name km Anschlusslinien Lage Ort
Chigasaki (茅ケ崎) 00,0 Tōkaidō-Hauptlinie
Shōnan-Shinjuku-Linie
Koord. Chigasaki
Kita-Chigasaki (北茅ケ崎) 01,3 Koord.
Kagawa (香川) 03,4 Koord.
Samukawa (寒川) 05,1 Koord. Samukawa
Miyayama (宮山) 07,2 Koord.
Kurami (倉見) 08,6 Koord.
Kadosawabashi (門沢橋) 10,0 Koord. Ebina
Shake (社家) 11,6 Koord.
Atsugi (厚木) 14,2 Odakyū Odawara-Linie Koord.
Ebina (海老名) 15,9 Odakyū Odawara-Linie
Sōtetsu-Hauptlinie
Koord.
Iriya (入谷) 18,9 Koord. Zama
Sōbudaishita (相武台下) 20,6 Koord. Sagamihara
Shimomizo (下溝) 23,5 Koord.
Harataima (原当麻) 24,8 Koord.
Banda (番田) 26,9 Koord.
Kamimizo (上溝) 28,4 Koord.
Minami-Hashimoto (南橋本) 31,3 Koord.
Hashimoto (橋本) 33,3 Yokohama-Linie
Keiō Sagamihara-Linie
Koord.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sagami-Linie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. JR新幹線&特急列車ファイル. Kōtsū Shimbun, Tokio 2008, ISBN 978-4-330-00608-6, S. 30–32.
  2. 相鉄70年史. Sagami Tetsudō, Yokohama 1987, S. 17.
  3. 地方鉄道運輸開始. In: Offizielles Amtsblatt. Nationale Parlamentsbibliothek, 22. Mai 1922, abgerufen am 6. Juli 2019 (japanisch).
  4. a b c 相模線の沿革. Go! Go! Sagami-sen, 2019, abgerufen am 6. Juli 2019 (japanisch).
  5. Öffentliche Mitteilungen Nr. 571 und 572, Japanische Staatsbahn, 12. November 1960.
  6. Öffentliche Mitteilungen Nr. 215 und 216, Japanische Staatsbahn, 22. März 1960.
  7. JR相模線、10日連続運休…自前変電所なし. Yomiuri Shimbun, 24. März 2011, archiviert vom Original am 26. März 2011; abgerufen am 6. Juli 2019 (englisch).