Straden
Marktgemeinde Straden
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Südoststeiermark | |
Kfz-Kennzeichen: | SO (ab 1.7.2013; alt: FB) | |
Fläche: | 56,34 km² | |
Koordinaten: | 46° 48′ N, 15° 52′ O | |
Höhe: | 351 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.470 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 62 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 8345, 8354, 8483, 8484 | |
Vorwahl: | 03473 | |
Gemeindekennziffer: | 6 23 90 | |
NUTS-Region | AT224 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Straden 2 A-8345 Straden | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Gerhard Konrad (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (21 Mitglieder) |
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Lage von Straden im Bezirk Südoststeiermark | ||
Sonnenuntergang über Straden | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Straden ist eine Marktgemeinde mit 3.470 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Südoststeiermark bzw. Gerichtsbezirk Feldbach in der Steiermark. Am 1. Jänner 2015 wurden im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark die ehemaligen Gemeinden Hof bei Straden, Krusdorf und Stainz bei Straden eingemeindet.[1]
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 20 Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2015[2]):
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Die Gemeinde besteht aus den 20 Katastralgemeinden (Fläche Stand 2015[3]):
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Nachbargemeinden
Gnas | Bad Gleichenberg | Sankt Anna am Aigen |
Sankt Peter am Ottersbach | Tieschen | |
Deutsch Goritz | Halbenrain |
Erste Gemeindezusammenlegung
Die Großgemeinde Straden entstand mit 1. Jänner 1968. Dabei wurden die vordem selbständigen Gemeinden
- Hart bei Straden, Kronnersdorf, Marktl, Nägelsdorf, Schwabau, Waasen am Berg und Wieden-Klausen
per Verordnung der Steiermärkischen Landesregierung mit der Gemeinde Straden zusammengelegt. Eine Sonderstellung nahm Waldprecht ein, das zur vordem selbständigen Gemeinde Haselbach-Waldprecht gehörte, die mit 1. Jänner 1972 zwischen den Gemeinden Straden und Deutsch Goritz aufgeteilt wurde.[6] Erster gewählter Bürgermeister wurde Johann Wonisch (Wieden), zu seinem Stellvertreter wurde Johann Rauch (Straden) gewählt.
Zweite Gemeindezusammenlegung
Mit 1. Jänner 2015 wurde die Marktgemeinde Straden neuerlich erweitert. Die Steiermärkische Landesregierung hatte mit Verordnung vom 24. Oktober 2013 (LGBl 32/2013, Nr. 129) dem Beschluss der vordem selbständigen Gemeinden
- Hof bei Straden, Krusdorf und Stainz bei Straden
zur Vereinigung mit der Gemeinde Straden genehmigt.[1]
Bereits mit 1. Jänner 1968 wurden die ehemaligen Gemeinden Karla, Neusetz und Radochen der Gemeinde Hof bei Straden eingegliedert.
Geschichte
Nachdem im Jahr 1188 erstmals ein Pfarrer von Merin genannt wurde, wurde im Jahr 1265 das Dorf Marktl erstmals urkundlich als zur Burg Merin gehörender Markt erwähnt („Forum Merein“). Wegen der ständigen Bedrohung aus dem Osten konnten sich Handel und Gewerbe allerdings nicht entfalten. So waren 1445 nur noch zwölf von 37 Hofstätten im Jahr 1265 übrig. Dennoch war Marktl bis 1848 Sitz des Landgerichtes „am Straden“.
Im 15. Jahrhundert begann sich dann an Stelle des Namens Merin der heute übliche Name Straden einzubürgern. 1460 brannte die alte Pfarrkirche von Straden ab. Vermutlich zwischen 1480 und 1513 wurde die neue Kirche Sankt Maria am Himmelsberg errichtet. Im Jahr 1517 wurde die Sebastianibruderschaft gegründet und mit dieser dürfte auch die Errichtung der wenige Meter weiter südlich gelegenen Doppelkirche zusammenhängen, die bis ins 17. Jahrhundert als Karner Verwendung fand. Zur gleichen Zeit wurde Straden mit der Errichtung einer bis zu zehn Meter hohen Wehrmauer zum Tabor ausgebaut, mit dessen Hilfe sich die Stradener 1605 gegen die Heiducken erfolgreich wehrten.
Ab dem 17. Jahrhundert setzten Wallfahrten zur Kirche Sankt Maria am Himmelsberg ein und auch die Zahl der Pfarrbevölkerung wuchs an, so dass eine weitere Kirche errichtet wurde (Kirche Sankt Florian). Der Wanderprediger Johannes Anton de Lucca starb am 16. August 1714 und wurde in der Pfarrkirche begraben.
Das Postamt gab es seit 1851 und den Gendarmerieposten seit 1870. Zwischen 1886 und 1938 gab es ein Kloster und eine Privat-Mädchenschule der Schulschwestern aus Graz-Eggenberg in Straden.
Zu Ende des Ersten Weltkriegs gründete der Stradener Arzt Willibald Brodmann das Untersteirische Bauernkommando, dem im Kampf um die Festlegung der Grenze zwischen der Republik Österreich und dem Königreich Jugoslawien (bis 1929 SHS-Staat) besondere Bedeutung zukam.[7]
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs war Straden Frontgebiet. Durch deutschen Artilleriebeschuss wurde 1945 der Kirchturm der Pfarrkirche, aber auch die Gemeinde selbst schwer beschädigt. Daran erinnert das Kanonenrohr eines deutschen Geschützes, das ein wenig abseits am Rand des Hauptplatzes von Straden aufgestellt ist.
Der Bau der Hauptschule (1949) und der Wasserleitungsbau (1955–1958) waren die ersten Großprojekte in der Zeit des Wiederaufbaus.
1969 wurde mit dem Bau der Kanalisation begonnen. 1971 erfolgte die Errichtung eines kleinen Schwimmbades.
Die öffentliche Trinkwasserversorgung der gesamten Gemeinde wurde 1997 abgeschlossen. Bis dahin mussten die örtlichen Feuerwehren Haushalte mit Wasser versorgen. Am 1. Juni 1998 wurde im Beisein von Landeshauptfrau Waltraud Klasnic das mit Förderung der EU errichtete Kulturhaus mit 642 Quadratmetern Veranstaltungsfläche eröffnet. Bereits im ersten Jahr zog dieses bei verschiedenen Veranstaltungen rund 10.000 Besucher an.[8]
Straden und Hof bei Straden lagen bis 2012 im Bezirk Radkersburg, Krusdorf und Stainz bei Straden im Bezirk Feldbach.
Einwohnerentwicklung
Politik
Bürgermeister
In der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats am 22. April 2015 wurde der Gemeindebedienstete Gerhard Konrad (* 1957, ÖVP) zum Bürgermeister gewählt und von Bezirkshauptmann Alexander Majcan angelobt.[9] [10] Konrad wurde 2009 als Nachfolger von Alfred Schuster gewählt und stand bereits bis 31. Dezember 2014 der Gemeinde vor. Aufgrund der Gemeindefusion wurde er von Jänner 2015 bis zur Wiederwahl als Regierungskommissär eingesetzt.
Dem Gemeindevorstand gehören weiters der erste Vize-Bürgermeister Rudolf Lackner (ÖVP), der zweite Vizebürgermeister Rudolf Monschein (FPÖ), der Gemeindekassier Karl Lenz (ÖVP) und das Vorstandsmitglied Siegfried Bauer (ÖVP) an.[10]
Chronik der Bürgermeister
Straden hatte in seiner Geschichte folgende Richter und Bürgermeister:[11]
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- Anmerkungen:
- ↑ als Regierungskommissär
- ↑ war vorher Bürgermeister von Wieden (1949–1968)
Gemeinderat
Infolge der Gemeindezusammenlegung wurde der Gemeinderat 2015 von 15 auf 21 Mitglieder erweitert. Nach dem Ergebnis der Gemeinderatswahl 2015 setzt sich dieser wie folgt zusammen:
- 13 Mandate ÖVP
- FPÖ 4 Mandate
- SPÖ 2 Mandate
- Die Grünen 2 Mandate
Partei | 2015 | 2010 | |||||||||||||
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Großgemeinde | Straden | Hof | Krusdorf | Stainz | |||||||||||
Stimmen | % | Mandate | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | |
ÖVP | 1504 | 59 | 13 | 789 | 72 | 12 | 258 | 41 | 4 | 241 | 77 | 7 | 465 | 62 | 11 |
SPÖ | 286 | 11 | 2 | 48 | 4 | 0 | 80 | 13 | 1 | 70 | 23 | 2 | 118 | 16 | 2 |
FPÖ | 551 | 22 | 4 | 130 | 12 | 1 | 32 | 5 | 0 | nicht kandidiert | 108 | 14 | 2 | ||
Die Grünen | 221 | 9 | 2 | 133 | 12 | 2 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | ||||||
Bürgerliste Hof bei Straden | nicht kandidiert | 261 | 41 | 4 | |||||||||||
Lebensqualität in Stainz | nicht kandidiert | 38 | 5 | 0 | |||||||||||
Bürger-Liste-Stainz | nicht kandidiert | 20 | 3 | 0 | |||||||||||
Wahlberechtigte | 3.190 | 1.310 | 740 | 333 | 824 | ||||||||||
Wahlbeteiligung | 82 % | 85 % | 86 % | 94 % | 92 % |
Wappen
Die Verleihung des Gemeindewappens durch die Steiermärkische Landesregierung erfolgte 1972. Die Markterhebung der nunmehrigen Großgemeinde erfolgte mit Beschluss der Steiermärkischen Landesregierung im Oktober 1973.[12]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt
- In Hof bei Straden befindet sich der Brunnen des Johannisbrunnen-Heilwassers mit einem Abfüllgebäude und zwei Museen, das Heilwassermuseum Johannisbrunnen und ein Hochzeitsmuseum mit Schauobjekten ab 1750.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 2009: Alfred Schuster (* 1952), Bürgermeister von Straden (1987–2009)
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Franz Prisching (1866–1935), Priester, Politiker der CS, Abgeordneter zum Steiermärkischen Landtag, Abgeordneter zum Reichsrat, Mitglied der Provisorischen Nationalversammlung, Landeshauptmann der Steiermark
Literatur
- Christa Schillinger-Prassl (Red.): Straden. Straden 1999
- Gottfried Allmer, Norbert Müller: 800 Jahre Pfarre Straden 1188–1988. Straden–Graz 1988
Weblinks
- 62390 – Straden. Gemeindedaten der Statistik Austria
- www.straden.gv.at
- Geschichte von Straden auf www.umwelt.steiermark.at
Einzelnachweise
- ↑ a b Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 24. Oktober 2013 über die Vereinigung der Marktgemeinde Straden und der Gemeinden Hof bei Straden, Krusdorf und Stainz bei Straden, alle politischer Bezirk Südoststeiermark. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 15. November 2013. Nr. 129, 32. Stück. ZDB-ID 705127-x. S. 634.
- ↑ Einwohner nach Ortschaften (Excel-Datei, 766 KB); abgerufen am 29. Juli 2015
- ↑ Katastralgemeinden Stmk. 2015 (Excel-Datei, 128 KB); abgerufen am 29. Juli 2015
- ↑ 4309.Verordnung des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen vom 19. Mai 2014 betreffend die Benennung der Katastralgemeinde Waasen. im Amtsblatt für das Vermessungswesen 2/2014.pdf (501 KB), abgerufen am 24. Mai 2016
- ↑ 4425.Verordnung des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen vom 22. Juli 2015 betreffend die Benennung der Katastralgemeinde Hof. im Amtsblatt für das Vermessungswesen 4/2015.pdf (589 KB), abgerufen am 24. Mai 2016
- ↑ Christa Schillinger in Straden, Hrsg. Marktgemeinde Straden 1999, S. 121
- ↑ Christa Schillinger in Straden, Hrsg. Marktgemeinde Straden 1999, S. 134ff
- ↑ Christa Schillinger in Straden, Hrsg. Marktgemeinde Straden 1999, S. 211ff
- ↑ Meine Woche vom 11. März 2015: Gerhard Konrad, ÖVP, abgerufen am 20. Mai 2015
- ↑ a b Gemeinde Straden: Gemeinderat (abgerufen am 20. Mai 2015)
- ↑ Christa Schillinger in Straden, Hrsg. Marktgemeinde Straden 1999, S. 122
- ↑ Christa Schillinger in Straden, Hrsg. Marktgemeinde Straden 1999, S. 196ff