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Alexander von Humboldt

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Datei:Humboldt small.jpg
Das letzte Porträt von Alexander von Humboldt von Julius Schrader (1859). Im Hintergrund der Chimborazo.

Friedrich Heinrich Alexander Freiherr von Humboldt (* 14. September 1769 in Berlin; † 6. Mai 1859 in Berlin) war ein deutscher Naturforscher und Entdecker und der jüngere Bruder des deutschen Gelehrten und Staatsmanns Wilhelm von Humboldt.

Alexander von Humboldt war ein Universalgelehrter, wie es nach ihm wohl keinen mehr gab und - angesichts der rasanten Entwicklung und Spezialisierung der Wissenschaft - nun auch nicht mehr geben wird. Er war Ethnograph, Anthropologe, Physiker, Geologe, Mineraloge, Botaniker, Vulkanologe und Menschenfreund und begründete neue Disziplinen wie die Geographie, Klimatologie und Ozeanographie. Auch wenn er viele Dinge im Detail erforscht hat, so hat er doch immer auf einer ganzheitlichen, vorurteilslosen Weltsicht bestanden.

Seine Forschungsreisen nach Mittel- und Südamerika (1799-1804) und Zentralasien (1829) machten ihn bereits zu seinen Lebzeiten weltberühmt. Als sein Hauptwerk gilt der Kosmos, eine Zusammenfassung des naturwissenschaftlichen Wissens seiner Zeit. Populär wurde auch sein zweibändiges Werk Ansichten der Natur.

Seine wissenschaftliche Korrespondenz mit internationalen Koryphäen umfasste 35.000 Briefe, von denen etwa 12.500 archiviert sind.

Neben den Naturwissenschaften war er auch ein einflussreicher Mäzen der Literatur. Er unterstützte die Dichter und Schriftsteller Heinrich Heine, Ludwig Tieck und Klaus Groth. Zu seinen Freunden und Bekannten gehörten Matthias Claudius, Jacob und Wilhelm Grimm, August Wilhelm Schlegel, sowie Johann Wolfgang Goethe und Friedrich Schiller samt ihren Familien.

Alexander von Humboldt (Gemälde von Friedrich Georg Weitsch, 1806)

Leben

Kindheit und Jugend

Alexander von Humboldts aus Pommern stammender Vater Alexander Georg war preußischer Offizier und wurde wegen seiner Verdienste im Siebenjährigen Krieg zum Kammerherren ernannt. Dieser heiratete 1766 Marie Elizabeth von Colomb, Witwe des Freiherren von Hollwede und Tochter einer wohlhabenden Hugenottenfamilie. Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne hervor, Wilhelm (* 1767 in Potsdam) und Alexander. Alexander von Humboldt wurde am 14. September 1769 in Berlin geboren. Seine Kindheit verbrachte Alexander im Schloss Tegel, das er selber später als „Schloss Langweil“ bezeichnet. Als sein Vater 1779 völlig unerwartet starb, übernahm die gefühlskalte Mutter die Erziehung der beiden Söhne. Unter der Erziehung der Mutter genossen die Brüder eine umfassende Ausbildung mit Hilfe von brillanten Hauslehrern, wie z. B. Johann Heinrich Campe, die sie unter anderem in die Salons der Berliner Aufklärung einführten.

Studienjahre

Seine Mutter schickte 1787 ihre Söhne zum Studium nach Frankfurt (Oder) zur dortigen Viadrina, einer der damals wichtigsten preußischen Universitäten. Dort studierte Alexander von Humboldt sechs Monate lang Finanzwesen, Kameralwissenschaft, Altertumswissenschaften, Medizin, Physik und Mathematik. Hier wurde er auch zum ersten Male von heftiger Liebe zu einem Mann, dem Theologiestudenten Wilhelm Gabriel Wegener, ergriffen. Am 25. April 1789 immatrikulierte er sich, seinem Bruder folgend, an der Universität Göttingen, dem Zentrum der wissenschaftlichen Aufklärung in Deutschland. Dort hörte er Vorlesungen über Physik und Chemie bei Georg Christoph Lichtenberg, Christian Gottlob Heyne und Johann Friedrich Blumenbach. Die Nachricht von der Französischen Revolution wurde von Humboldt begeistert aufgenommen. Noch im selben Jahr (1789) gab er einen Vorgeschmack auf seine künftigen Leistungen bei einer wissenschaftlichen Exkursion auf dem Rhein und in seiner wissenschaftlichen Abhandlung darüber: „Mineralogische Beobachtungen über einige Basalte am Rhein“ (Braunschweig, 1790). Seine Sehnsucht nach Fernreisen wurde bestärkt durch die Freundschaft mit Christian Gottlob Heynes Schwiegersohn, dem damals schon berühmten Georg Forster. Dieser hatte 1772 bis 1775 James Cook auf dessen zweiter Weltreise begleitet.

Von nun an richtete er sein Studium nach dem Ziel aus, Forschungsreisender zu werden. Er studierte in Hamburg Wirtschaft und Fremdsprachen, in Freiberg Geologie bei Abraham Gottlob Werner und in Jena Anatomie bei Justus Christian Loder und Astronomie und die Benutzung von wissenschaftlichen Instrumenten bei Franz Xaver von Zach und J. G. Köhler. Seine Forschungen zur Vegetation führten zu der 1793er Publikation „Florae Fribergensis Specimen“ und die Ergebnisse längerer Studien wurden in dem Werk „Versuche über die gereizte Muskel- und Nervenfaser“ (Berlin, 1797) veröffentlicht.

Frühe Berufsjahre und erste Reisen

Am 29. Februar 1792 nahm er eine offizielle Stelle in der deutsch-preußischen (staatlichen) Bergwerks- und Hüttengesellschaft an. Obgleich er seinen Dienst pflichtgemäß erfüllte, widmete er sich doch mehr seinen wissenschaftlichen Interessen, so dass er nicht übermäßig schnell befördert wurde. Trotzdem wurden ihm mehrere wichtige diplomatische Missionen anvertraut.

1794 wurde Alexander von Humboldt in die Gesellschaft von Weimar eingeführt. Er steuerte im Juni 1795 die philosophische Allegorie „Die Lebenskraft, oder der rhodische Genius“ für Friedrich Schillers neue Zeitschrift „Die Horen“ bei. Im Sommer 1790 unternahm er mit Georg Forster einen Kurzbesuch in England, 1792 weilte er in Wien. 1795 machte er eine geologische und botanische Tour durch die Schweiz und Italien.

Der Tod seiner vermögenden Mutter am 19. November 1796 erlaubte ihm, allen Verpflichtungen zu entsagen und eine Möglichkeit zu suchen, seine lang gehegten Reisepläne zu verwirklichen. Wegen der Verschiebung der Weltumsegelung von Kapitän Nicolas Baudin, zu der er offiziell eingeladen war, verließ er zusammen mit dem französischen Arzt und Botaniker Aimé Bonpland Paris in Richtung Marseille, um Napoléon Bonaparte in Ägypten zu treffen. Irgendwie verschlug es die beiden Reisenden jedoch nach Madrid, wo sie Dank der unverhofften Förderung durch Minister Raphael d'Urquijo Spanisch-Amerika zum Ziel ihrer Entdeckungsreise machen konnten.

Südamerika-Expedition

Am 4. Juni - einen Tag bevor er in See stach - schrieb er einen Brief aus Coruna an Freiersleben: „Welch ein Glück ist mir eröffnet! Mir schwindelt der Kopf vor Freude. Ich gehe ab mit der spanischen Fregatte ‚Pizzarro‘... Wir landen auf den Kanaren und an der Küste von Caracas... von dort aus mehr. Der Mensch muss das Große und Gute wollen!“

Ausgestattet mit ausgezeichneten Empfehlungsschreiben für die Gouverneure der spanischen Kolonien stachen sie am 5. Juni 1799 von A Coruña aus mit der „Pizarro“ in See. Mit dabei waren rund 50 der modernsten Instrumente, Sextanten, Quadranten, Teleskope, Längenuhr, Theodoliten, Inklinometer, Cyanometer, Hygrometer, Barometer und Thermometer, um möglichst alles zu vermessen. Zunächst hielten sie sich sechs Tage auf Teneriffa (Humboldt-Blick, Orotava-Tal) auf, um den Vulkan Pico del Teide zu besteigen und Klimazonen-Bestimmungen durchzuführen. Nach einer anschließenden 22-tägigen Überfahrt landeten sie am 16. Juli 1799 in Cumaná (Venezuela), ihrer ersten Station in der Neuen Welt. Dort beobachtete Humboldt in der Nacht vom 11. auf den 12. November 1799 einen Meteorschauer der Leoniden – seine Beschreibung legte später den Grundstein für die Erkenntnis, dass solche Himmelsereignisse periodisch auftreten. Von Cumaná aus begaben sich Humboldt und Bonpland nach Caracas.

Im Februar 1800 verließen sie die Küste, um das Flusssystem des Orinoko zu erkunden. Diese abenteuerliche Reise, die vier Monate dauerte und 2.775 Kilometer durch wildes und unentdecktes Land führte, wies die wichtige Verbindung zwischen Orinoko und Amazonas nach und bestimmte die exakte Position der Gabelung. Auf ihrer Suche nach der Amazonasquelle führte sie ihr Weg nach Lima (Peru). Besonders vom Artenreichtum der Neuen Welt waren beide begeistert: „Wir sind hier in dem göttlichsten und vollsten Land. Wunderbare Pflanzen, Zitteraale, Tiger, Armadölle, Affen, Papageien; und viele, viele echte halbwilde Indianer ... Welche Bäume!“

Am 24. November 1800 setzten die beiden Freunde die Segel nach Kuba, um nach einem mehrmonatigen Aufenthalt in Cartagena im heutigen Kolumbien wieder das Festland zu betreten. Den Magdalena-Strom aufwärts folgend und die eisigen Höhen der Anden überquerend erreichten sie nach einer langwierigen und schwierigen Reise am 6. Januar 1802 Quito im heutigen Ecuador. Dort bestiegen sie als erste Europäer die beiden Gipfel des Vulkans Pichincha (4.690 m) und (4.794). Während ihres Aufenthaltes versuchten Alexander von Humboldt, Aimé Bonpland und Carlos Montúfar am 23. Juni 1802 den Chimborazo (6.310 m) zu besteigen. Diesem ersten Besteigungsversuch (sie erreichten vermutlich eine Höhe von ca. 5.600 m) verdanken wir die erste genaue Schilderung der Symptome der Höhenkrankheit. Sie hielten mit diesem Versuch etwa 30 Jahre lang den Weltrekord im Bergsteigen.

In Callao (Peru) observierte Humboldt am 9. November 1802 den Durchgang des Merkur. Er studierte die Düngeeigenschaften von Guano, was die Einfuhr von Guano nach Europa einleitete. Eine stürmische Überfahrt brachte sie nach Mexiko, wo sie ein knappes Jahr blieben und den aztekischen Kalender analysierten, gefolgt von einem Kurzbesuch in den USA als persönlicher Gast des Präsidenten Thomas Jefferson. An der Mündung des Delaware stachen sie gen Europa in See und landeten am 3. August 1804 in Bordeaux.

Während der gesamten Expedition durch Süd- und Lateinamerika legten Humboldt und Bonpland 9.650 km zurück, teils zu Fuß, auf dem Pferderücken oder in Kanus. Die Expedition führte durch das Gebiet der heutigen Staaten Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Peru, Kuba und Mexiko und war geprägt von großen körperlichen Strapazen und ernsten Gefahren. Das Besondere dieser Forschungsreise war, dass sie keinerlei kommerzielle Interessen hatte. Antrieb war allein der Wissensdrang und die Neugierde.

Ergebnisse der Südamerika-Expedition

Auf ihrer von 1799 bis 1804 währenden Südamerikareise hatten sie Längen- und Breitengrade bestimmt, Karten angefertigt, Profile entworfen, 60.000 Pflanzen bestimmt, von denen 6.300 bis dahin unbekannt sind, die Pflanzengeografie eingeführt und den nach Alexander von Humboldt benannten Humboldtstrom beschrieben.

Seine Entdeckung des Abnehmens der Stärke des Magnetfeldes der Erde von den Polen zum Äquator, teilte er am 7. Dezember 1804 im Pariser Institut durch das Verlesen einer Denkschrift mit. Seine Wichtigkeit wurde durch das rasend schnelle Auftauchen von Gegenthesen betont. Sein Beiträge zur Geologie waren überwiegend seine aufmerksamen Beobachtungen von Vulkanen in der Neuen Welt. Er zeigte, dass sie normalerweise in linearen Strukturen auftreten, die augenscheinlich mit den enormen unterirdischen Spalten zusammenfallen. Sein Beweis der vulkanischen Herkunft von Gestein, das bislang für eine Unterwasserablagerung gehalten wurde, war ein wesentlicher Beitrag für das Beseitigen irriger Ansichten. Damit wurde ein für allemal die Hypothese des sogenannten Neptunismus widerlegt.

Bemerkenswert war auch sein politisches Essay über das Königreich von Neu-Spanien, das reichlich Material über die Geographie und Geologie von Mexiko lieferte, einschließlich der Beschreibungen der politischen, sozialen und ökonomischen Bedingungen und weitreichender Bevölkerungsstatistiken. Der darin formulierte Aufschrei gegen die Unmenschlichkeit der Sklaverei blieb jedoch ungehört, während seine Beschreibungen der mexikanischen Silberminen zu massiven ausländischen Investitionen führten.

Pariser Jahre

Als der deutsche Naturforscher im August 1804 nach mehr als fünfjähriger Abwesenheit in Bordeaux europäischen Boden betrat, war er neben Napoleon der berühmteste Mann der Welt. Fast zwei Jahrzehnte blieb Humboldt vorwiegend in Paris, der europäischen Kultur- und Wissenschaftsmetropole, um seine Expedition auszuwerten und zu veröffentlichen. In Paris fand er nicht nur Mitarbeiter unter den französischen Wissenschaftlern - den berühmtesten ihrer Zeit - sondern auch exzellente Kupferstich-Graveure für seine Karten und Illustrationen und Verleger für seine Veröffentlichungen. Diese Auswertung verschlang nahezu sein gesamtes Vermögen. Im Gegensatz zu Humboldt zeigte Bonpland wenig Interesse an der wissenschaftlichen Auswertung der Expedition.

Während seiner Zeit in Paris genoss der gesellige Naturforscher das außergewöhnliche urbane Leben der Metropole. Tagsüber arbeitete er an der Auswertung seiner Daten, während er nachts regelmäßig in den Salons der Pariser Gesellschaft erschien, in der er normalerweise die Konversation dominierte.

1805 wurde Alexander von Humboldt königlich-preußischer Kammerherr und Mitglied der Akademie der Wissenschaften. In den Jahren 1807 bis 1833 gab er ein 34-bändiges Werk über die Südamerikareise auf französisch heraus, das mit vielen kolorierten Karten und Illustrationen angereichert war. Doch 1827 endeten seine glücklichen Jahre in Paris, der König Friedrich Wilhelm III. rief ihn endgültig nach Berlin zurück. Humboldt folgte dem Aufruf, da er nahezu mittellos war.

Zentralasiatische Expedition

Im Alter von 60 Jahren finanzierte ihm der russische Zar Nikolaus I. 1829 eine russisch-sibirische Reise, um Aufschlüsse über ausbeutbare Minenvorkommen zu erhalten. Innerhalb von sechs Monaten legte er in Begleitung des Mineralogen Gustav Rose ca. 15.000 km in einer Kutsche zurück, bei der 12.244 Postpferde verwendet wurden. Die Expedition führte über den Ural durch sibirische Steppen, über das Altai-Gebirge bis zur chinesischen Grenze. Dabei studierte er die Natur des Kaspisees und macht Versuche über den chemischen Zustand des Wassers, beschrieb verschiedene Fischarten, sammelte Pflanzen, maß Höhen, Temperaturen und Magnetismus, nahm Gesteinsproben und entdeckte die erste Diamantenmine außerhalb der Tropen. Im Gegensatz zur Südamerika-Expedition war dies keine freie Expedition. Humboldt hatte sich gegenüber dem Zaren verpflichtet, die politische Situation des Landes nicht zu kommentieren. Seine gesamte Reise wurde von Beamten und Polizisten überwacht. Er hatte sich mit der Macht arrangiert, dessen Despotie er zutiefst verabscheute. Humboldt kommentierte die Überwachung mit den Worten „Kein Schritt, ohne dass man ganz wie ein Kranker unter den Achsel geführt wird“. Die Ergebnisse der Expedition wurden jedoch begeistert von den russischen Wissenschaftlern und dem Petersburger Hof aufgenommen.

1837 erhielt er die Copley-Medaille für die Steigerung der naturwissenschaftlichen Erkenntnisse. 1843 und 1844 erschien sein Russland-Werk „Asie Centrale“.

Alexander von Humboldt

Letzter Lebensabschnitt in Berlin

„Ich habe den tollen Einfall, die ganze materielle Welt, alles, was wir heute von den Erscheinungen der Himmelsräume und des Erdenlebens wissen ... alles in einem Werke darzustellen.“ Dieser Einfall beschäftigte ihn bis an sein Lebensende.

In den letzten 25 Jahren seines Lebens schrieb Alexander von Humboldt in Berlin sein wissenschaftliches Hauptwerk, den Kosmos. Das Werk ist eine der ehrgeizigsten wissenschaftlichen Arbeiten, die jemals herausgegeben wurden. Der Kosmos gibt einen allgemein verständlichen Bericht über die Struktur des Universums aus Sicht der damaligen Zeit wieder und ist in einen angenehmen, literarischen Stil geschrieben. Die fünf Bände Kosmos, Entwurf einer physischen Weltbeschreibung erschienen zwischen 1845 und 1862, der fünfte jedoch postum. Alle fünf Bände erreichten zusammen eine Auflage von 87.000 Exemplaren, was zu dieser Zeit sensationell war. Innerhalb kurzer Zeit wurden sie in nahezu alle europäischen Sprachen übersetzt.

Als in Berlin 1848 die Barrikadenkämpfe ausbrachen, ist sein Herz bei den Revolutionären. Im Trauerzug der Märzgefallenen fand man auch Humboldt wieder. 1857 setzte er sich für die Abschaffung der zweiten Leibeigenschaft in Preußen ein. Am 6. Mai 1859 starb Alexander von Humboldt, im Alter von 90 Jahren, inmitten der Abschlussarbeiten des Kosmos friedlich in Berlin. Alexander von Humboldt selbst charakterisierte den Tod mit den Worten: „Der Tod ist das Ende des Zustandes der Langeweile, den wir Leben nennen.“ Er hinterließ keine Angehörigen.

Sein Leben zeigt, dass er seinen Traum ein Lebenlang verfolgt hat, auch wenn es letztendlich in seinen finanziellen Ruin führte. Er ist ein Musterbeispiel eines leidenschaftlichen Forschers, der sich von nichts und niemanden aufhalten ließ. Heute ist die Humboldt-Universität zu Berlin nach den Geschwistern Humboldt benannt.

Zitate

Einige nicht repräsentative Zitate über Alexander von Humboldt von berühmten Persönlichkeiten seiner Zeit.

  • Wilhelm von Humboldt: „Alexander ist gemacht, Ideen zu verbinden, Ketten von Dingen zu erblicken, die Menschenalter hindurch, ohne ihn, unentdeckt geblieben wären. Ungeheure Tiefe des Denkens, unerreichbarer Scharfblick, und die seltenste Schnelligkeit der Kombination.“
  • Charles Darwin: „Er war der größte reisende Wissenschaftler, der jemals gelebt hat.“ - „Ich habe ihn immer bewundert; jetzt bete ich ihn an.“
  • Friedrich Schiller: „Alexander imponiert sehr vielen und gewinnt im Vergleich mit seinem Bruder meistens, weil er ein Maul hat und sich geltend machen kann.“
  • Simón Bolívar: „Alexander von Humboldt hat Amerika mehr Wohltaten erwiesen als alle seine Eroberer, er ist der wahre Entdecker Amerikas.“
  • Napoleon Bonaparte: „Sie beschäftigen sich mit Botanik? Auch meine Frau betreibt sie!“
  • Thomas Jefferson: „Ich sehe in ihm den bedeutendsten Wissenschaftler, den ich je getroffen habe.“
  • Emil Du Bois-Reymond: „Jeder strebsame Gelehrte ist Humboldts Sohn. Wir alle sind seine Familie.“

Siehe auch

Viele Orte tragen den Namen Humboldt, auch wenn es keinen unmittelbaren Zusammenhang gibt. Allein in den USA sind mindestens zehn Orte und ein Fluss in Nevada (Humboldt River) nach ihm benannt, an der Westküste Südamerikas eine kalte Meeresströmung (Humboldtstrom), auf Kuba ein Nationalpark, in Neuseeland ein Gebirge, in Grönland ein Gletscher und auf dem Mond das Mare Humboldttianum, der Humboldt-Pinguin, die Drei-Mast-BarkAlexander von Humboldt“, die Alexander von Humboldt-Stiftung

Werke

  • Kosmos - Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. 1845-1862
  • Vues des Cordillères et Monuments des Peuples Indigènes de l’Amérique. 1810-1813
    • Im Internet: Französische Nationalbibliothek
    • Deutsche Übersetzung: Alexander von Humboldt: Ansichten der Kordilleren und Monumente der eingeborenen Völker Amerikas. Deutsche Erstausgabe. A.d.Franz.v. Claudia Kalscheuer. 450 S. m. 69 z.Tl.ausklappbaren Tafeln. In: DIE ANDERE BIBLIOTHEK Hrsg.v.H.M.Enzensberger. ISBN 3-8218-4538-4, Frankfurt a.M. September 2004 (Eichborn Verlag)
  • Ansichten der Natur. 1807

Literatur

Biografien über Alexander von Humboldt

  • Douglas Botting: Alexander von Humboldt - Biographie eines großen Forschungsreisenden. A.d.Engl.v. Annelie Hohenemser. Dt. Ausgabe München 1974 (Prestel Verlag, 6. Auflage 2001)ISBN 3-7913-0085-7. Mit zahlr. Abb.
  • Otto Krätz: Alexander von Humboldt - Wissenschaftler Weltbürger Revolutionär, Unter Mitarb.v. Sabine Kindler u. Helga Merlin. 214 S.m.zahlr. Abb. z.Tl. in Farbe. ISBN 3-7667-1282-9. München 1997 (Callwey Verlag)

Weitere Literatur zu Alexander von Humboldt

  • Die Ritter des Schwarzen Adlerordens: Biographisches Verzeichnis sämtlicher Ritter des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler von 1701 bis 1900. Festschrift zur Feier des 200jährigen Bestehens des Hohen Ordens / Hengst, Hermann. - Berlin. - 1901
  • Lexikon der Reisen und Entdeckungen: I.: Die Forschungsreisenden aller Zeiten und Länder / Embacher, Friedrich. - Leipzig. - 1882
  • Das gelehrte Teutschland oder Lexikon der jetzt lebenden teutschen Schriftsteller / Hamberger, Georg Christoph; Meusel, Johann Georg. - 5. Aufl. - Lemgo. - 1796-1834 (23 Bde)
  • Gelehrtes Berlin im Jahre 1845. - Berlin. - 1846
  • Galerie berühmter Pädagogen, verdienter Schulmänner, Jugend- und Volksschriftsteller und Componisten aus der Gegenwart. - München. - 1859 (2 Bde)
  • Die berühmten Entdecker und Forscher: (Die Galerie der berühmten Männer. Bd 2). - Genf. - 1947
  • Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften: enthaltend Nachweisungen über Lebensverhältnisse und Leistungen von Mathematikern, Astronomen, Physikern, Chemikern, Mineralogen, Geologen usw. aller Völker und Zeiten / Poggendorff, Johann C.. - Leipzig. - 1863 (Bd I: A-L; Bd II: M-Z)
  • Dreihundert berühmte Deutsche: Bildnisse in Holzschnitt und Lebensbeschreibungen / Klinkicht, Moritz; Siebert, Karl. - Stuttgart. - 1912
  • Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker (vor 1880). - Berlin; Wien. 1929-1935 (2. Aufl., 6 Bde)
  • Große Forschungsreisende: Ein Buch von Abenteurern, Entdeckern u. Gelehrten / Banse, Ewald. - München. - 1933
  • Die großen Deutschen im Bild. - Berlin. - 1936
  • Die großen Deutschen: Neue deutsche Biographie. - Berlin. - 1935-1937 (5 Bde)
  • Deutsche Männer: 200 Bildnisse u. Lebensbeschreibungen. - Berlin. - 1938
  • Große Naturforscher: Eine Geschichte der Naturforschung in Lebensbeschreibungen / Lenard, Paul. - München. - 1941 (4., vermehrte u. neu bearb. Aufl)
  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. - München. - 1953
  • Mitteldeutsche Köpfe: Lebensbilder aus einem Jahrtausend. - Frankfurt (Main). - 1959
  • Die Religion in Geschichte und Gegenwart: Handwörterbuch für Theologie u. *Religionswissenschaft. - Tübingen. - 1957-1965 (3. Aufl., 6 Bde)
  • Berliner und Wahlberliner: Personen und Persönlichkeiten in Berlin von 1640-1960 / Kullnick, Heinz. - Berlin. - ca. 1960
  • Bernd Dreher, in: Köln: Das Reiterdenkmal für König Friedrich Wilhelm III. von Preußen auf dem Heumarkt. Köln 2004, S. 326-330 ISBN 3-7616-1796-8