Burgrieden

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Wappen Deutschlandkarte
Burgrieden
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Burgrieden hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 14′ N, 9° 56′ OKoordinaten: 48° 14′ N, 9° 56′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Biberach
Höhe: 541 m ü. NHN
Fläche: 21,86 km2
Einwohner: 4255 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 195 Einwohner je km2
Postleitzahl: 88483
Vorwahl: 07392
Kfz-Kennzeichen: BC
Gemeindeschlüssel: 08 4 26 028
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausplatz 2
88483 Burgrieden
Website: www.burgrieden.de
Bürgermeister: Frank Högerle
Lage der Gemeinde Burgrieden im Landkreis Biberach
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Karte

Burgrieden ist eine Gemeinde im nördlichen Landkreis Biberach in Baden-Württemberg mit den Ortschaften Burgrieden, Rot und Bühl.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Burgrieden liegt in Oberschwaben im Tal der Rot im nördlichen Landkreis Biberach, rund fünf Kilometer östlich von Laupheim.

Burgrieden um 1900

Anfahrt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Anreise mit dem Pkw kann auch von der Abfahrt Achstetten an der Bundesstraße B30, auf halbem Weg zwischen Ulm und Biberach/Riss, erfolgen.

An der Bahnstrecke Laupheim West–Schwendi hatten Burgrieden und Rot einen Bahnhof. Der Personenverkehr wurde jedoch 1971 eingestellt und durch Busse (Linie 240) ersetzt. Der Bahnhof in Burgrieden wird heute von einem Restaurant bewirtschaftet und das Bahnhofsgebäude in Rot ist in privater Hand.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter und frühe Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Hauptort Burgrieden wurde im Jahre 1275 erstmals urkundlich erwähnt. Auf dem heutigen Gemeindegebiet befanden sich die Burgen Henkenburg und Heusenberg.

Im Heiligen Römischen Reich gehörte Burgrieden zum Biberacher Spital und fiel 1803 zunächst an das Kurfürstentum Baden und 1806 an Württemberg.

Seit der Zugehörigkeit zu Württemberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spätestens seit 1810 gehörten alle drei Teilorte nach jeweils verschiedenen Landeszugehörigkeiten zum Königreich Württemberg und kamen zum Oberamt Wiblingen, das seit 1842 Oberamt Laupheim hieß. Im Zuge der Kreisreform 1938 wurden die Dörfer in den neuen Landkreis Biberach eingegliedert.

1945 wurden die Ortschaften Teil der Französischen Besatzungszone und kamen somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.

Im Zuge der Gemeindereform in Baden-Württemberg schlossen sich die bis dahin selbständigen Gemeinden Rot bei Laupheim am 1. März 1972 und Bühl am 1. Januar 1973 der Gemeinde Burgrieden an.[2]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in Burgrieden führte zu folgendem amtlichen Endergebnis. Die Wahlbeteiligung lag bei 59,2 % (2014: 46,9 %). Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Unabhängige Bürgerliche Wählervereinigung (UBW) 9 Sitze 61,0 % (2014: 9 Sitze, 61,8 %)
Freie Wähler (FWGB) 5 Sitze 39,0 % (2014: 5 Sitze, 38,2 %)

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frank Högerle ist seit dem 20. Juni 2022 Bürgermeister von Burgrieden. Er wurde am 20. März 2022 mit 89,6 Prozent der Stimmen gewählt. Er folgte auf Josef Pfaff, der von 1986 bis 2022 amtierte. Pfaff wurde zuletzt am 14. Oktober 2018 im Amt bestätigt (97,4 Prozent der Stimmen) und legte sein Amt vorzeitig nieder.[3]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen der Gemeinde Burgrieden
Wappen der Gemeinde Burgrieden
Blasonierung: „In geteiltem Schild oben in Rot eine silberne (weiße) Burg mit zwei Zinnentürmen und einem Staffelgiebel über dem Rundbogentor ohne Flügel, unten in Grün ein silberner (weißer) Wellenbalken.“[4]
Wappenbegründung: Die Burg in der oberen Hälfte des geteilten Schildes bezieht sich auf die erste Silbe des Gemeindenamens. Zugleich erinnert sie auch an die Burgen, die einst bei den 1972 beziehungsweise 1973 eingegliederten Orten Bühl und Rot bei Laupheim gestanden haben. Da die von einem silbernen Wellenbalken durchzogene untere grüne Schildhälfte für den Begriff Ried = „Moor“ steht, ist das Wappen voll redend. Das Landratsamt hat am 16. Februar 1981 die aus dem schon 1922 festgelegten Wappen abgeleitete Flagge verliehen.

Wappen der ehemals eigenständigen Gemeinden

Bildungseinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grundschule Burgrieden
  • Grundschule Burgrieden (Rottalschule): Im Ortsteil Burgrieden befindet sich eine Grundschule mit Ganztagesangebot und Mittagstisch.[5]
  • Grundschule Rot-Bihlafingen: Der Ortsteil Rot hat eine Grundschule. Diese arbeitet mit der Grundschule im benachbarten Bihlafingen (Ortsteil von Laupheim) zusammen.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während des Ersten Weltkrieges wurden bei Steiger Flugzeuge und Flugmotoren repariert. Später wurden in der Zeit von 1918 bis 1926 Personen- und Sportwagen von der Firma Steiger AG hergestellt.

Einfahrt zum ehemaligen Werksgelände der Firma Steiger AG. Pförtner- und Wohnhaus 1920 von Philipp Jakob Manz

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oberschwäbische Barockstraße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Burgrieden befindet sich an der Oberschwäbischen Barockstraße.

Museum Villa Rot[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das Museum Villa Rot befindet sich in einer Jugendstil-Villa im Ortsteil Rot. Die Villa ist von einem Park umgeben.[6] Das Haus hat sich der zeitgenössischen Kunst verschrieben.

Festspiele Burgrieden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Festspiele in Burgrieden wurden 2014 gegründet.[7] Dafür wurde eigens eine Freilichtbühne errichtet.

Der Zuschauerraum bietet 960 Sitzplätze. Das Schauspielensemble besteht aus professionellen Schauspielern, die jedoch von einer Vielzahl von Statisten und Reiterstatisten unterstützt werden. Zudem gibt es ein kleines Stuntteam. Geschäftsführerin der Festspiele Burgrieden GmbH ist Claudia Huitz.

Nach Ankündigung der Gründer sollen auf der Bühne im Laufe der Zeit nicht nur Stücke frei nach Karl May inszeniert werden. Bislang sind jedoch ausschließlich Karl-May-Stoffe verwendet worden.

Die künstlerische Leitung mit Buch und Regie übernahm von 2014 bis 2017 Mike Dietrich, der bereits zuvor in verschiedenen Bereichen bei Karl-May-Produktionen Erfahrung gesammelt hatte. Seit 2018 liegt die Regie bei Michael Müller.

Seit Beginn im Jahr 2014 bis 2017 gab Helmut Krauss (bekannt aus „Löwenzahn“ und anderen Produktionen) den Part des Erzählers. Seit 2018 übernimmt diese Aufgabe Pat Zwingmann.

Aufgeführte Stücke:

Jahr Aufführung Hauptdarsteller Hauptdarsteller Besucher
2014 Winnetou und der Schatz im Silbersee Winnetou: Alexander Baab Old Shatterhand: Michael Dreesen

Old Firehand: Alfons Jeggle

13.576
2015 Winnetou I – Der Beginn einer Legende Winnetou: Michael Ewig Old Shatterhand: Maik van Epple 20.069
2016 Winnetou und der Ölprinz Winnetou: Ivica Zdrakovic Old Shatterhand: Maik van Epple 20.164
2017 Winnetou II Winnetou: Ivica Zdrakovic Old Shatterhand: Martin Strele

Old Firehand: Dirk Linke

20.700
2018 Unter Geiern – Der Sohn des Bärenjägers Winnetou: Max Feuerbach Old Shatterhand: Martin Strele 20.851
2019 Im Tal des Todes Winnetou: Max Feuerbach Old Shatterhand: Martin Strele 22.274
2020 ausgefallen aufgrund der COVID-19-Pandemie
2021 Old Surehand Winnetou: Max Feuerbach Old Surehand: Ferdinand Ascher
2022 Winnetou III Winnetou: Alexander Baab Old Shatterhand: Martin Strele
2023 Winnetou I – Wie alles begann Winnetou: Alexander Baab Old Shatterhand: Martin Strele
2024 Unter Geiern – Der Geist des Llano Estacado Winnetou: Alexander Baab Old Shatterhand: Martin Strele
Museum Villa Rot im Ortsteil Rot

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Josef Englert (* 1921, † 2015), Bürgermeister von 1947 bis 1978; Träger des Bundesverdienstkreuzes.[8]
  • Josef Pfaff (* 1960), Bürgermeister von 1986 bis 2022[9]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Gründler (* 1924, † 2001), Präsident des Welt-Braunvieh-Zuchtverbandes 1991–1995 und dessen Vorsitzender 1978–1995; Träger des Bundesverdienstkreuzes
  • Erwin Hecht (* 13. Oktober 1933, † 19. November 2016), katholischer Bischof von Kimberley in Südafrika
  • Albert Loritz (* 13. November 1953 in Rot bei Laupheim; † 15. Dezember 2018 in Walldürn), Arrangeur und Komponist
  • Paul Locherer (* 5. Februar 1955), Politiker (CDU), Landtagsabgeordneter von 2006 bis 2016

Sonstige bedeutende Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Burgrieden. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Laupheim (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 35). Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, S. 142–146 (Volltext [Wikisource]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Burgrieden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 525.
  3. Bürgermeisterwahl 2018 Burgrieden. Abgerufen am 12. August 2023.
  4. Wappenbeschreibung bei leo bw – landeskunde entdecken online; abgerufen am 23. Oktober 2023
  5. Beschreibung der Rottalschule auf der Homepage der Schule
  6. Museum Villa Rot. In: Sauwettertipps. Sonderheft der Bodensee Ferienzeitung. Ausgabe 2/2009. Südkurier GmbH Medienhaus, Konstanz 2009, S. 13.
  7. Burgrieden – Karl-May-Wiki. Abgerufen am 16. August 2017.
  8. Josef Pfaff: Gemeindeblatt Burgrieden Nr. 5 / 2015. (PDF) In: Gemeindeblatt. Gemeinde Burgrieden, 30. Januar 2015, abgerufen am 30. Januar 2016.
  9. Offizielle Verabschiedung von Bürgermeister Josef Pfaff. Gemeinde Burgrieden, abgerufen am 2. Juni 2022.