Ingoldingen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 48° 2′ N, 9° 45′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Biberach | |
Höhe: | 551 m ü. NHN | |
Fläche: | 44,24 km2 | |
Einwohner: | 3000 (31. Dez. 2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 68 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 88456, 88400 | |
Vorwahl: | 07355 | |
Kfz-Kennzeichen: | BC | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 26 062 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
St. Georgenstraße 1 88456 Ingoldingen | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Jürgen Schell | |
Lage der Gemeinde Ingoldingen im Landkreis Biberach | ||
Ingoldingen ist eine Gemeinde im baden-württembergischen Landkreis Biberach in Deutschland.
Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ingoldingen liegt rund neun Kilometer südwestlich von Biberach an der Riß unweit westlich der Bundesstraße 30. Durchflossen wird es vom Federbach, der südöstlich der Ortschaft in den von Süden kommenden Donauzufluss Riß mündet, von welcher der eine von zwei Quellbächen im südlichen Gemeindeteil Winterstettendorf entspringt.
Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde Ingoldingen besteht neben dem gleichnamigen Hauptort aus den Ortsteilen Degernau, Grodt, Winterstettenstadt, Winterstettendorf, Muttensweiler, Gensenweiler, Hervetsweiler, Wattenweiler und Hagnaufurt.
Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Von Norden beginnend grenzt Ingoldingen an die Gemeinden Mittelbiberach, Ummendorf, Hochdorf, Eberhardzell, Bad Waldsee, Aulendorf (beide im Landkreis Ravensburg), Bad Schussenried und Biberach an der Riß.
Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Süden der Gemeinde liegt das Naturschutzgebiet Hagnaufurter Ried. Daneben hat Ingoldingen einen Anteil am Landschaftsschutzgebiet Oberes Rißtal und am FFH-Gebiet Umlachtal und Riß südlich Biberach.[2]
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bis zum 19. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ingoldingen wurde erstmals 1083 im Rahmen des Investiturstreits urkundlich erwähnt. Es gehörte damals zur Benediktinerabtei St. Georgen. Später fiel es an die Zähringer. 1803 kam der Ort an das Königreich Württemberg.
Räumliche Entwicklung des Stadtgebiets[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden folgende Gemeinden und Orte nach Ingoldingen eingemeindet, bzw. mit Ingoldingen vereinigt:[3]
- 1. Juni 1972: Grodt und Muttensweiler
- 1. Dezember 1974: Winterstettendorf
- 1. Januar 1975: Winterstettenstadt (Vereinigung mit Ingoldingen zur neuen Gemeinde Ingoldingen)
- 1. Januar 1976: die Ortsteile Gensenweiler, Hervetsweiler, Wattenweiler und Hagnaufurt der Stadt Bad Waldsee (aus der ehemaligen Gemeinde Michelwinnaden).
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Ingoldingen wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Endergebnis.[4] Die Wahlbeteiligung lag bei 71,1 % (2014: 60,4 %).
Partei | Stimmen | Sitze | Ergebnis 2014 |
Freie Wählervereinigung | 80,9 % | 11 | 76,3 %, 11 Sitze |
CDU | 19,1 % | 3 | 23,7 %, 4 Sitze |
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Blasonierung: In Grün ein aufgerichtetes goldenes Ross, rechts unten ein silbernes Patriarchenhochkreuz mit Kleeblattenden.
Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Ortsteil Muttensweiler liegt sowohl an der Oberschwäbischen Barockstraße als auch am Oberschwäbischen Jakobsweg von Ulm nach Konstanz.
Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die 1750/51 von Jakob Emele erbaute St.-Jakobus-Kirche steht an einer Stelle, die schon 1275 mit einer Pfarrkirche genannt wurde. Das 1983/84 renovierte Innere der Kirche wird von drei Altären beherrscht. Der Hochaltar zeigt die Enthauptung des Kirchenpatrons Jakobus. Die Orgel mit fünfzehn Registern wurde 1958 vom Biberacher Unternehmen Reiser gebaut.
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Ulrich von Winterstetten, Minnesänger
- Schenk Ulrich von Winterstetten (Ritter)
- Johann V. Kern, aus Ingoldingen, 35. Abt von St. Georgen 1530–1566
- Georg Michael Gaisser (1595–1655), Abt und Chronist
- Gregor Münst (1841–1908), geboren in Grodt, württembergischer Oberamtmann
- Josef Anton Lämmle (1861–1934), württembergischer Oberamtmann
- Anton Beutel (1830–1903), geboren in Winterstettendorf, Landwirt, württembergischer Landtagsabgeordneter
- Anton Beutel (1868–1949), geboren in Winterstettendorf, württembergischer Oberamtmann
- Wilhelm Maucher (1879–1930), Mineraloge, Entdecker des nach ihm benannten Minerals Maucherit
- Joseph Esperlin (1707–1775), Barockmaler aus Degernau
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Johann Daniel Georg v. Memminger: Gemeinde Ingoldingen, aus Beschreibung des Oberamts Waldsee. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1834 (Volltext bei Wikisource)
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2019 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Daten- und Kartendienst der LUBW
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 525, 544 und 545.
- ↑ Vorläufiges Ergebnis der Gemeinderatswahlen 2019 beim Statistischen Landesamt