Wain
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
Koordinaten: 48° 11′ N, 10° 1′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Biberach | |
Höhe: | 530 m ü. NHN | |
Fläche: | 20,14 km2 | |
Einwohner: | 1630 (31. Dez. 2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 81 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 88489, 89165 | |
Vorwahl: | 07353 | |
Kfz-Kennzeichen: | BC | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 26 125 | |
LOCODE: | DE WYI | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchstraße 17 88489 Wain | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Stephan Mantz | |
Lage der Gemeinde Wain im Landkreis Biberach | ||
Die Gemeinde Wain (schwäbische Aussprache: [voe̯]) liegt im Landkreis Biberach in Baden-Württemberg (Deutschland) zwischen Biberach an der Riß und Ulm.
Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Erste Erwähnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wain wurde erstmals 1259 urkundlich erwähnt. Im 16. und 17. Jahrhundert unterstand der Ort der Freien Reichsstadt Ulm.
Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Reformation wurde in Wain 1573 eingeführt. Ab 1650 wurden protestantische Glaubensflüchtlinge im Ort angesiedelt, sie waren aus ihrer Heimat Kärnten und Steiermark vertrieben worden. Diese Exulanten bildeten den Hauptteil der ortsansässigen Bevölkerung. Heute gibt es neben der evangelischen auch eine neuapostolische Kirchengemeinde im Ort.
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Gemeinderat hat 10 Mitglieder und besteht aus den ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde der Gemeinderat durch Mehrheitswahl gewählt.[2] Mehrheitswahl findet statt, wenn nur ein Wahlvorschlag eingereicht wurde oder gar keiner. Die Bewerber mit den höchsten Stimmenzahlen sind gewählt. 2019 betrug die Wahlbeteiligung 70,6 % (2014: 63,0 %).
Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bei der Bürgermeisterwahl vom 30. November 2014 wurde Stephan Mantz mit 95 % der Stimmen zum neuen Bürgermeister der Gemeinde Wain gewählt, er trat sein Amt am 1. März 2015 an.
Sein Vorgänger Christian Schlenk hatte das Amt 24 Jahre lang bekleidet.[3]
Bundestagswahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bei den drei letzten Bundestagswahlen ergaben sich bei den Zweitstimmen folgende Ergebnisse:[4]
Jahr | CDU | SPD | Grüne | FDP | Linke | AfD | Sonstige | Wahlbeteiligung | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
2009 | 39,9 % | 11,5 % | 7,2 % | 23,1 % | 7,3 % | – | 10,8 % | 73,0 % | |
2013 | 51,1 % | 14,1 % | 6,6 % | 6,7 % | 3,8 % | 8,2 % | 9,5 % | 77,7 % | |
2017 | 39,6 % | 12,3 % | 8,4 % | 12,8 % | 4,0 % | 17,4 % | 5,3 % | 81,1 % |
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Wainer Wappen wird wie folgt beschrieben: „In Rot unter einem erhöhten silbernen (weißen) Sparren eine fünfblättrige silberne (weiße) Rose belegt mit einem herzförmigen roten Schildchen, darin ein silbernes (weißes) lateinisches Kreuz (Lutherrose)“. Die Lutherrose und die österreichischen Farben rot-weiß-rot verweisen auf die evangelischen Glaubensflüchtlinge des 17. Jahrhunderts aus Österreich; der Sparren ist dem Wappen der Herren von Wain entnommen. Das Wappen wurde am 29. August 1967 vom Innenministerium Baden-Württemberg verliehen.[5]
Gemeindepartnerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Seit 1972 besteht eine Partnerschaft mit Arriach im Bundesland Kärnten in Österreich.
Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Schäfers Kulturstadel
- Ein ehemaliger Stadel (Scheune) wurde zum Kulturstadel umgebaut. Das Haus ist ein beliebter Ort in der oberschwäbischen Kulturlandschaft. In dem besonderen Ambiente eines ehemaligen bäuerlichen Anwesens werden Konzerte, Liederabende und Kabaretts, Lesungen, Ausstellungen, Workshops, Theateraufführungen und Vorträge dargeboten.
Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Im Ort steht das im italienischen Stil erbaute Schloss der Freiherren von Herman.
- Die Wainer Michaelskirche ist eine evangelische Dorfkirche.
- Alle Baudenkmale des Ortes sind in der Liste der Kulturdenkmale in Wain erfasst.
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Wainer Wappen wurde 1967 verliehen. Die Lutherrose und die sich aus dem österreichischen rot-weiß-roten Bindenschild ableitenden Farben weisen auf die lutherischen Glaubensflüchtlinge hin, die im 17. Jahrhundert aus Kärnten und der Steiermark vertrieben wurden und nach Wain gekommen sind. Der Sparren ist dem Wappen der Herren von Wain entnommen.
Freizeit- und Sportanlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Wain existieren ein Golfclub, Fußballverein, Leichtathletikverein mit mehreren Sportarten, ein Musikverein und weitere, meist dörflich geprägte Vereine.
Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Jahr 2006 zählte man in den mittelständischen Betriebe etwa 500 Beschäftigte.
Bildungseinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wain verfügt über eine eigene Grundschule, einen Kindergarten und eine Gemeindebibliothek.
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- David Stetter (1882–1963), Politiker und Gewerkschafter
- Johannes Stetter (1885–1963), Politiker und Gewerkschafter
- Jacob Walcher (1887–1970), Politiker und Gewerkschafter
- Georg Stetter (1892–1962), Politiker und Gewerkschafter
Mit Wain verbunden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Wolf-Dietmar Unterweger (* 1944), Fotograf und Buchautor, in Wain aufgewachsen
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Evangelische Kirchengemeinde Wain (Hg.): Wain – Aus der Geschichte des Ortes. Wain 1973.
- Harald Kächler: Wain. Ulm 1999.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2019 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Vorläufiges Ergebnis der Gemeinderatswahlen 2019 beim Statistischen Landesamt
- ↑ http://www.swp.de/ulm/lokales/alb_donau/fuer-wain-mit-_herz-und-verstand_-7319726.html
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
- ↑ Landesarchiv Baden-Württemberg – leo-bw: Wain