Barnstorf
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 43′ N, 8° 31′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Diepholz | |
Samtgemeinde: | Barnstorf | |
Höhe: | 29 m ü. NHN | |
Fläche: | 52,36 km2 | |
Einwohner: | 6725 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 128 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 49406, 49457 (Dreeker Fladder) | |
Vorwahl: | 05442 | |
Kfz-Kennzeichen: | DH, SY | |
Gemeindeschlüssel: | 03 2 51 005 | |
Gemeindegliederung: | 4 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Am Markt 4 49406 Barnstorf | |
Website: | ||
Samtgemeindebürgermeister: | Jürgen Lübbers (SPD) | |
Lage der Gemeinde Barnstorf im Landkreis Diepholz | ||
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Barnstorf (Plattdeutsch: Baarnstrup) ist ein Marktflecken und der Verwaltungssitz in der gleichnamigen Samtgemeinde im Landkreis Diepholz in Niedersachsen.
Geographie
Geographische Lage
Barnstorf liegt zwischen dem Naturpark Dümmer und dem Naturpark Wildeshauser Geest ungefähr in der Mitte zwischen Bremen und Osnabrück. Westlich der Ortschaft befindet sich das Große Moor.
Gemeindegliederung
Barnstorf gliedert sich in Aldorf, Dreeke/Mäkel und Rechtern. Barnstorf gilt als Flecken. Zur politischen Samtgemeinde Barnstorf gehören die Ortschaften Drebber, Eydelstedt und Drentwede mit insgesamt 14.074 Einwohnern (Stand: 30. Juni 2007).
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/92/BARNSTORF_nieder.svg/220px-BARNSTORF_nieder.svg.png)
Klima
Es herrscht ein gemäßigtes Seeklima, beeinflusst durch feuchte Nordwestwinde von der Nordsee. Im langjährigen Mittel erreicht die Lufttemperatur in Barnstorf 8,5–9,0 °C und es fallen ca. 700 mm Niederschlag. Zwischen Mai und August kann mit durchschnittlich 20–25 Sommertagen (klimatologische Bezeichnung für Tage, an denen die Maximaltemperatur 25 °C übersteigt) gerechnet werden.
Geschichte
Das Ganggrab von Düste wurde hierhin versetzt. Nachdem ab 780 n. Chr. von Karl dem Großen (* wahrscheinlich 2. April 747 oder 748; † 28. Januar 814 in Aachen) neun Missionssprengel zur Christianisierung der unterworfenen Sachsen errichtet worden waren, wurden von der Missionszelle Visbek aus durch Abt Gerbert Castus die ersten Kirchengemeinden in der Umgebung gegründet.[2] Zu diesen zählte im Lerigau die Pfarrkirche Barnstorf.[3]
Urkundlich erwähnt wird Barnstorf erstmals 890. Wegen der Grenznachbarschaft der Bistümer Osnabrück und Münster wurde der Ort mehrfach Schauplatz der Befehdungen. Zwischenzeitlich war Barnstorf Teil der Grafschaft Diepholz, kam aber später an die Herzöge von Braunschweig. Nach der französischen Besetzung kam die Ortschaft und die umliegenden Weiler an das Königreich Hannover. Die Ortschaft wurde im ausgehenden 19. Jahrhundert an die Bahnlinie Bremen-Osnabrück angeschlossen. 1952 fanden erste Erdöl- und Erdgasbohrungen durch die Wintershall AG statt. 1964 stationierte die Bundeswehr hier das Flugabwehrraketenbataillon 25, das 2005 wieder abgezogen wurde. Seit 1974 ist Barnstorf der Sitz der Samtgemeinde Barnstorf.
Eingemeindungen
Am 1. März 1974 wurden die Gemeinden Aldorf, Dreeke und Rechtern eingegliedert.[4]
Politik
Gemeinderat/Fleckensrat
Der Gemeinderat Barnstorf besteht aus 17 Mitgliedern. Hiervon entfallen auf:
(Stand:Kommunalwahl am 11. September 2011)
Bürgermeister
Zur ehrenamtlichen Bürgermeisterin des Fleckens Barnstorf wurde 2011 Elke Oelmann gewählt.
Wappen
Blasonierung: Auf rotem Grunde einen blau gekrönten und bewehrten goldenen Löwen, der in den Vorderpranken ein silbernes Kreuz hält
Kultur, Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen
- Die evangelisch-lutherische St.-Veit-Kirche ist eine spätromanische Saalkirche aus Backstein.
- Die Grabsteine auf dem alten Friedhof stammen aus dem 18./19. Jahrhundert.
- Der Jüdische Friedhof in Barnstorf ist ein Kulturdenkmal. Er ist einer von acht gut erhaltenen jüdischen Friedhöfen im Landkreis Diepholz. Auf dem Friedhof an der Straße Am Rosengarten befinden sich zwölf Grabsteine aus den Jahren 1876 bis 1936 für jüdische Verstorbene.
- Das Ganggrab von Düste wurde bald nach seiner Ausgrabung abgetragen und im Naherholungsgebiet nordwestlich von Barnstorf originalgetreu wieder aufgebaut.
- Das Barnstorfer Ballonfahrer Festival findet alle zwei Jahre im Sommer als Fahrt um den Niedersachsen Cup statt.
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Start der BBFF-Heißluftballons 2011
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Mini-Ballone im Rahmenprogramm des BBFF 2011
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Erstes Ballonglühen im Rahmen des BBFF 2015
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Tourismus
2007 wurde ein von der Samtgemeinde Barnstorf in Auftrag gegebenes Gutachten veröffentlicht, das sich mit dem Wassertourismus auf der Hunte zwischen dem Dümmer und der Stadt Wildeshausen befasst.[5]
Zwischen dem Barnstorfer Umwelt-Erlebnis-Zentrum (BUEZ) und dem Naturschutz- und Informationszentrum (NIZ) in Goldenstedt verkehrt in der warmen Jahreszeit regelmäßig die Bimmelbahn Jan Spieker.[6]
Ansässige Unternehmen
- Wintershall (Erdöl- und Erdgasproduzent)[7]
- LR Facility Services (Handwerks- und Gebäudedienstleistungsunternehmen)
- Bröring (Futtermittelproduktion und Agrarhandel)
- BTB Baustoffe-Transporte GmbH (International tätige Spedition)
- Lubing (Maschinenbau mit Schwerpunkt Agrarindustrie)
- Protec Kunststoff-Produktionstechnik GmbH
Verkehr
Straßen
- Zurzeit verläuft die Bundesstraße 51, die von Bremen über Bassum und Diepholz nach Osnabrück führt, durch den Ortskern von Barnstorf. Das Planfeststellungsverfahren für den Bau einer Umgehungsstraße wurde allerdings am 8. April 2008 eingeleitet.[8]
- Die Entfernung zur nächsten Autobahnauffahrt an der A 1 (Bremen – Osnabrück) beträgt über die B 51 und die B 214 32 km.
Bahn
Der Bahnhof Barnstorf (Han)[9] ⊙ liegt an der Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg, die am 15. Mai 1873 eröffnet wurde.[10] Das Empfangsgebäude, das bis heute besteht, wurde 1872 eingeweiht.[11] Die Umgestaltung von Bahnhof und Platz gilt als beispielhaft für die Aufwertung kleinerer Bahnstationen durch kommunales oder privates Engagement.[12] 2011 verfügte er über weniger als tausend Ein- und Ausstiege pro Tag.[13] Heute verkehrt hier der Regionalexpress RE 9 (Osnabrück-Bremen-Bremerhaven).
Bildung
- Grundschule Barnstorf
- Christian-Hülsmeyer-Schule - Oberschule mit gymnasialem Zweig
Soziales
- Kindertagesstätte Die kleinen Strolche, private Elterninitiative
- DRK-Kindergarten Villa Kunterbunt
- DRK-Kindergarten Holzwurm
- Jugendzentrum Barnstorf in der Kirchstraße
- Jugendpflege Samtgemeinde Barnstorf
- Mehrgenerationenhaus
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Walter Steffens (1908–2006), Turnolympiasieger 1936
Literatur
- Barnstorf. In: Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bremen Niedersachsen. München/Berlin 1992, S. 190 f.
- Barnstorf (einschl. Cornau u. Drebber) ist enthalten in dem Artikel von Nancy Kratochwill-Gertich u. Antje C. Naujocks: Diepholz. In: Herbert Obenaus (Hrsg. in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen. Band 1 und 2 (1668 S.), Göttingen 2005, S. 468–478.
Weblinks
- Offizielle Homepage der Samtgemeinde Barnstorf
- Geschichtliches und Bilder
- Alte Bilder aus der Gemeinde Barnstorf
- Startseite des Barnstorfer Umwelt-Erlebnis-Zentrums (BUEZ)
- Die St.Veit-Kirche zu Barnstorf
Einzelnachweise
- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
- ↑ Michael Bönte: Abt Gerbert Castus - Ein Missionar aus zweiter Reihe. Kirchensite (Online-Zeitung des Bistums Münster). 29. Oktober 2004. Abgerufen am 14. Oktober 2013.
- ↑ Offizialatsbezirk Oldenburg. Abgerufen am 14. Oktober 2013.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 189.
- ↑ Kommunikative Stadt- und Regionalentwicklung: Wassertourismus Hunte - Handlungsprogramm -. 2007 (PDF; 4,0 MB)
- ↑ Informationen der Gemeinde Barnstorf über Jan Spieker
- ↑ Wintershall Exploration und Produktion am Standort Barnstorf. Wintershall, abgerufen am 9. September 2012.
- ↑ Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr: Neubau der Ortsumgehung Barnstorf im Zuge der Bundesstraße 51
- ↑ Barnstorf (Han) auf bahnhof.de
- ↑ barnstorf.de
- ↑ Der Barnstorfer Bahnhof - ein Stück Eydelstedt auf eydelstedt.de
- ↑ Nahverkehrsplan 2013–2017 (PDF; 15,2 MB), Zweckverband Verkehrsverbund Bremen-Niedersachsen, 2012. S. A-15.
- ↑ Bahnhof Barnstorf ein Vorbild für Bohmte?. In: Neue Osnabrücker Zeitung. 29. Juni 2011.